Ich finde es sehr gut, dass Carl dies vorschlägt und einen Beitrag dazu leistet, dass wir gemeinsam Lücken schließen, die seit Jahren regelmäßig thematisiert werden. Das muss anerkannt werden, ist es ein Beitrag für die Gemeinschaft hier, der nicht selbstverständlich ist, da selbstlos. Prima, Carl!
Andererseits ist eine Laien-Übersetzung, auch über einen Uni-PC, kein Garant dafür, dass das Ergebnis mindestens so gut ausfällt, wie es ein Muttersprachler oder ein Anglistiker könnte, der Claus ja u.a. ist, damit es dann auch wirklich zutreffend ist.
Selbst Profis machen gravierende Fehler, die im Falle unserer Autos, also anders als bei einer Filmsynchronisation, evtl. teuer werden könnten. Ein Freund, der von Beruf Filme synchronisiert, also die Bücher übersetzt, Synchronregie führt und selbst auch spricht, erzählte mal einige der bekannten und eher peinliche Fälle, die anderen (!) passiert sind. Zum Beispiel:
In 'Total Recall' gibt es einen Dialog als Leute auf Schwarzenegger schießen wollen:
Original: "I have a lock"
Deutsch: "Ich habe ein Schloss"
Gemeint war, dass die Knarre klemmt. Warum auch sollte jemand plötzlich an seinem Gewehr ein Schloss entdecken, das vorher nicht da war? Das ist zwar selten dämlich es so zu übersetzen, aber es wird ja eine Geschichte haben, denn wer macht schon gerne freiwillig solch gravierende Fehler und setzt sich dem Gespött der Branche aus?
Insofern, es ist schon sehr anspruchsvoll und bei Weitem nicht mit Schulenglisch allein oder per PC zu erledigen. Man muss Sprache und Zusammenhänge, also beides, bestens verstehen können.
Ich habe übrigens Claus' Deutsche Übersetzung der SS Handbücher und komme damit sehr gut klar, auch wenn ich oft merke - in anderen Zusammenhängen, dass es mir oft leichter fällt das englische Original zu verstehen, als die deutsche Überstzung, vorallem wenn es gesprochen wird, dies aber nur, wenn es um Zusammenhänge geht, die zeitlich oder räumlich voneinander getrennt gesprochen oder geschrieben wurden, da sich u.a. ja auch Bezüge ergeben, die wiederzuerkennen sind. In anderen Worten: Es muss präzise sein, was ein Computer wiederrum nicht könnte, da er eine Vokabel durchaus an anderer Stelle anders übersetzen würde, so wie es auch in einem anderen Film geschehen ist, als aus dem Vornamen June plötzlich Monat Juni wurde, bzw hier in diesem Falle aus einem dem amerikanischen Trunk ein englischer Boot und aus dem Boot dann vielleicht nur noch ein Stiefel aber am Ende dann hoffentlich dann doch kein Koffer sondern der Kofferaum; ein Computer käme da schnell an seine Grenzen und die Korrekturen würden endlos.
Englisch ist nicht Deutsch. Das Vokabular ist kleiner, weshalb es ja auch nur die vielen witzigen Wortspiele im Englischen gibt, denn wenn wir Deutschen zwar für eine Sache viele verschiede Worte haben, so haben die Engländer z.B. ein Wort alleine für viele verschiedene Dinge und Bedeutungen. Und speziell die RR-Werkssprache, von Ingenieuren und deren aus Anwendersicht Ausdrucksschwäche geprägt, ist ein harter Brocken: Wer einmal versucht hat auf Anhieb und sofort bei allererstem Lesen die Bedienung der Klimaanlage im Fahrerhandbuch seines SS1/T1 zu kapieren, der ist ein Ass.
Man muss es eben wirklich können und vorallem es als Ganzes dann noch beherschen!
Wenn Claus für 150 Euro machen kann bei 30 Stück, dann kann ich nur raten umgehend zu ordern. Es kann nur teurer werden, oder schlechter - oder die Nutznießer warten weitere Jahre und Jahrzehnte auf eine fundierte Übersetzung eines Anglistikers der außerdem den dringend nötigen technisch-markenspezifischen Sachverstand mitbringt!
Dennoch, zum Schluss. Ich finde es toll, dass sich Carl, der Jüngste unter uns, so dermaßen engagiert. Hoffe, es lässt nie nach.
Jürgen