Autor Thema: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest  (Gelesen 2887 mal)

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Offline Ingolf

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Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« am: Mo.08.Sep 2008/ 16:03:47 »
Hallo Leute.

Hab gerade dieses interessante Forum entdeckt und hoffe, hier ein paar Tips zu finden.
Am o.a Fzg. ist bei stehendem Fahrzeug an allen Rädern die Bremse fest. Zwar nur leicht, aber der TÜV findet's nicht so toll.  :-\

Die Mechanik an den Bremssätteln wurde gangbar gemacht, ich denke mal, es kommt aus Richtung Hauptbremszylindern. Wir sind zwar eine VW-Werkstatt, aber leider kenne ich mich mit diesem hydraulischen System überhaupt nicht aus.
Habt ihr vielleicht eine Idee, in welcher Richtung ich suchen könnte?!  :'(

Vielen Dank schonmal.

Grüße, Ingo

Offline *abwesend*

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #1 am: Mo.08.Sep 2008/ 16:23:37 »
Ich würde in Richtung Fachwerkstatt suchen....

Siehe Branchenbuch.

Sorry, wenig hilfreich, aber Sie werden, da Sie keine Ahnung von der Materie haben, nur herumdoktern können. Das ist jedoch vor Hintergrund des Sicherheitsaspektes nicht ratsam. Die Anlage ist komplex und nichts für Werkstätten, die darin nicht geübt sind.

LG

Offline Udinho

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #2 am: Mo.08.Sep 2008/ 16:51:12 »
Ich fürchte, man muß Shadow2 zustimmen.

Die Idee, in Richtung Hauptbremszylindern (Mehrzahl!) suchen zu wollen, zeigt nur allzu deutlich, daß hier vorläufig noch Grundkenntnisse über Aufbau und Funktionsweise des Bremssystems beim Shadow fehlen - Bremszylinder gibt es sowieso nur einen, und der ist kein "Haupt-"bremszylinder, sondern eine Vorrichtung, die dem Bremspedal so etwas wie normales Bremsgefühl verpassen soll. Dieser Bremszylinder wirkt auch gar nicht auf die Vorderräder, sondern nur auf einen Teil der hinteren Bremssättel, und sein Beitrag zur Bremskraft ist allenfalls 5 % - am ehesten vergleichbar dem berühmten Fuß, der aus der Tür des fahrenden Autos aufs Pflaster gedrückt wird, um das Auto anhalten zu wollen. Diese vermeintlichen Hauptbremszylinder sind also nicht die Übeltäter.

Nein, ehrlich Ingolf, statt anzufangen, ohne Grundkenntnisse mit womöglich gefährlichem Ergebnis zu basteln, müssen Sie sich mit kompetenter Unterstützung und dem Werkstatthandbuch schlau und sachkundig machen - und vielleicht auch nicht gerade mit einer der lebenswichtigsten Funktionen dieses Autos anfangen: Wenn das Auto nicht mehr losfahren will, passiert nichts weiter, aber wenn es nicht mehr stehenbleibt ...

Aber ich bin sicher, daß Sie hier viel Hilfe erhalten werden, und wenn es als erstes nur das Nachlesen all der Themen ist, die hier schon behandelt wurden. Diese alten Themen sind wirklich ein Schatz an Wissen, das hier eingebracht und gespeichert wurde.

Zu dem beschriebenen Problem sei angemerkt, daß bei festsitzenden Bremskolben möglicherweise alle Kolben ausgetauscht werden müssen, der eine oder andere mag noch brauchbar sein, aber niemand zerlegt die Bremssättel, um dann ggf. den einen oder anderen Kolben, der bloß 10 Euro kostet, alt wieder einzubauen. Das ist viel Arbeit, es sind immerhin 16 solche Kolben in sechs Bremssätteln, und wer weiß, was dabei noch alles entdeckt wird, die Bremsschläuche sind immer gleich mit verdächtig, die Bremsleitungen lassen sich vielleicht nicht lösen ... und zu den Bremsscheiben hat der TÜV-Onkel nicht gemeckert? Um konkreter was zu sagen, müßte man auch wissen, was alles schon in jüngerer Zeit gemacht wurde.

Ich denke, mehr Hinweise sind so ohne weiteres kaum sinnvoll möglich und würden ins Unendliche führen.

Beste Grüße - Udinho
SSI SRH17687
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ContinentalR TCH53032

Offline Brit Driver

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #3 am: Mo.08.Sep 2008/ 21:52:53 »
Hallo,

klar ist eine erfahrene Werkstatt die beste Wahl, aber hier fragt jemand vom Fach, der nur den detaillierten Aufbau des Hochdruckbremssystems nicht kennt. Ich habe mich als Hobby-Schrauber auch mal irgendwann an den "Plumbers Nighmare" gewagt, und siehe da: Mit etwas Nachdenken und den richtigen Infos fuhr (und bremste) mein T auch anschließend wieder.

Also: Das ganze ist kompliziert, aber nicht unlösbar. Detaillierte Informatioen, wie das Hydrauliksystem aufgebaut ist und funktioniert (auch abhängig vom Baujahr / Seriennummer) findest du hier:
http://www.rrsilvershadow.com/ETechn/Hydr/Menuschema.htm

Und das Werkstatthandbuch über die Hydraulik findest du hier:
http://rroc.org.au/technical/G_Hydraulic_Systems-5088.pdf

Jetzt kannst du zumindestens alles nachlesen und hast die nächsten Wochen keine Langeweile  ;)

Gerade wenn jemand in einer Autowerkstatt arbeitet, wird er wissen woran er sich traut zu arbeiten, und woran aus Sicherheitsgründen lieber nicht.

Viel Erfolg, ich hoffe ihr kriegt die alte Lady bald wieder auf die Straße.
Brit Driver

P.S.: Wenn ich einen Tipp abgeben soll, warum alle Bremsen leicht fest sind, würde ich als erstes prüfen ob die Bremsen auch ohne Druck im System noch schleifen (dann sind's eher die Kolben) oder nur mit Druck im System (dann funktioniert vermutlich eines der Ventile nicht mehr richtig)
49er Bentley Mk VI Donington, 76er Bentley T-Series, 97er Triumph Speed Triple

Offline *abwesend*

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #4 am: Mo.08.Sep 2008/ 22:14:00 »
"

...leider kenne ich mich mit diesem hydraulischen System überhaupt nicht aus....

Sorry, aber im Interesse des Kunden bzw. des späteren Käufers halte ich Ratschläge wie die von Brit Driver nicht für sinnvoll. Sie sorgen genau für jenes unprofessionelle Herumgewurschtele an den Autos, welches auf diesem Forum für Unmut  und hohe Folgekosten sorgt. Dies sind dann die Möhren,
die später mitsamt ihrer verzweifelten Käufer hier landen! Warum, frage ich, wird nicht das nötige Geld ausgegeben, die Bremse beim RR-Service-Point ordentlich instand zu setzen?!?!

Noch einmal: Die Bremsanlage dieses 2,3 Tonnen Monstrums gehört in fachkundige Hände. Hier fahrlässig irgendwelchen Werkstätten, die höchstwahrscheinlich nicht einmal wissen, wie man das Auto ordentlich aufbock, billige Infos zu geben, halte ich für fahrlässig und völlig falsch.

Ich gehe mit einem Phaeton im Falle eines Bremsversagens ja auch nicht zur Renaultwerkstatt!

Sorry, aber ich kann diese Argumentation nicht gutheißen.

Offline Ingolf

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #5 am: Mo.08.Sep 2008/ 23:32:42 »
Hallo Leute.

Vielen vielen Dank erstmal für Eure Antworten! Mann, da hab ich ja ne Diskussion losgetrampelt.
Die Frage war auch vielleicht etwas schnell, kurz und unvorbereitet gestellt, gebe ich ja zu.  ???
Ihr müsst euch aber keine Gedanken um die Sicherheit der alten Lady oder Anderer machen, ich denke mal, daß ich schon einschätzen und entscheiden kann, ob ich als Fachwerkstatt eine Reparatur durchführen kann, oder eben nicht, weil mir die Mittel oder das Know-How fehlen!
Mir ist natürlich klar, daß es sich hier bei der Bremse um ein äusserst komplexes System handelt, deren Aufbau und Eigenheiten ich (noch) nicht kenne und daher vermutlich auch nicht reparieren werde.

Mir ging es darum, Eure Meinung oder Einschätzung zum technischen Hintergrund des Problems zu hören, jedes Fahrzeugmodell hat ja so seine typischen Macken. Der Phaeton auch, und den MUSS ich mit Hilfe der Werkstattliteratur reparieren...  ;)

Also: vielen Dank nochmal für Eure konstruktive Kritik und besonderen Dank an Brit Driver für die technischen Infos!!!


Offline stefank

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #6 am: Mi.10.Sep 2008/ 05:10:21 »
Hallo,
nach inzwischen sechs Silver Shadow bzw. Bentley T in über 25 Jahren habe ich schon mehrfach zugequollene Bremsschläuche erlebt. Das Phänomen kennen Sie sicher: der Druck des Bremssystems reicht aus, um die Bremskolben im Sattel zu betätigen, aber der Druck kann dann nicht mehr abgebaut werden. Dies ist ja bei den üblichen Bremssystemen nicht anders.
Vorschlag: Räder frei hängend. Motor laufen lassen um Druck aufzubauen, dann Bremse mehrfach betätigen. Motor abstellen. Auf Freigängigkeit der Räder prüfen. Falls Hemmung, einfach mal die Entlüfternippel (hoffentlich gängig und nicht abgerissen) ein wenig öffnen. Falls das Rad dann frei dreht, Verdacht auf innen zugequollene Bremsschläuche. Falls nicht, würde ich die Bremssättel noch mal untersuchen.
Zur weiteren Prüfung, Vorgang wiederholen und Zulaufleitung vor dem Schlauch leicht lösen (immer zwei pro Rad!) und wieder festdrehen. Jetzt frei oder noch fest? Wenn immer noch fest, dann ist's wohl der Schlauch, wenn nicht liegt der Fehler weiter oben im System.
Da anscheined mehrere Räder betroffen sind, vielleicht nicht die wahrscheinlichste aller Möglichkeiten, ab schnell geprüft und wie gesagt, ich habe das schon mehrfach gesehen.
Es wird von RR vorgeschrieben, die Bremsschläuche (es gibt jede Menge davon...) in vorgeschriebenen Intervallen komplett zu wechseln. Sollte man generell nicht vergessen!

Viele Grüße und Erfolg

Offline JimKnopf

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Re: Bentley T-Modell BJ 1969 Bremse rundum fest
« Antwort #7 am: Di.16.Sep 2008/ 11:06:50 »
Ihr müsst euch aber keine Gedanken um die Sicherheit der alten Lady oder Anderer machen, ich denke mal, daß ich schon einschätzen und entscheiden kann, ob ich als Fachwerkstatt eine Reparatur durchführen kann, oder eben nicht, weil mir die Mittel oder das Know-How fehlen!

Und, bremst die alte Lady schon wieder?
Hmm, letzter Besuch hier im Forum war vor einer Woche....  :-)

>Letzter Besuch:     09 September 2008, 15:41:59
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