Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: WHirsch am Di.09.Jun 2009/ 20:49:54
-
Es gibt ja immer wieder im Forum Beiträge zum Thema Temperatur des Motors und dessen Kühlung. Das einhellige Statement zum Thema Frostschutz lautet: Ganzjährig mit einem 1:1 Mix zu fahren, also 50% Frostschutz und 50% Wasser (etwa je 8 Liter). Mit diesem Mix ergäbe sich der optimale Siedepunkt. Aber ist das denn tatsächlich richtig bzw. gewollt ?
Hier gibt es einen < Thread > (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=423.msg2326#msg2326) zum Kühlmittelgemisch, der Leitsatz lautet: "je mehr Wasser desto besser die Kühlleistung".
Im Fahrerhandbuch von 1969 steht zudem, daß man ganzjährig mit einem Mix von 25% Fortschutz fahren und nur im Winter bei niedrigeren Temperaturen den Frostschutzanteil erhöhen soll!
Es steht dort auch daß bei einem 50% Mix der Frostschutz bis ca. -36,5 Grad reicht (so nen Winter habe ich hier noch nicht erlebt) und bei 25% Mix bis ca. -11 Grad.
Wenn nun das richtig wäre würde sich die Temperatur des Motors durch mehr Wasser im Kreislauf (12 Liter anstatt 8 Liter) noch besser kühlen lassen. Für mich wäre das schlüssig und würde evtl. wieder ein Dauerthema relativieren. Würde bedeuten im Frühjahr das Kühlmittel zu tauschen und auf einen 25%igen Mix zu erneuern. Im Winter etwas ablassen und durch Frostschutz auf den geeigneten Gefrierpunkt bringen.
Noch 'ne weitere Laienbetrachtung: Wenn über eine verbesserte Wärmeaufnahme durch mehr Wasser auch mehr Hitze in den Kühler transportiert würde, dann wäre auch vorne an der Viskokupplung mehr Wärme und das Lüferrad könnte auch mehr zur Kühlung beitragen (bei mir läuft das m.E. ziemlich lahm).
Udo, Meister des Frostschutzes, höre ich da wieder ein Paperlapapp? ;D
-
Im Fahrerhandbuch von 1969 steht zudem, daß man ganzjährig mit einem Mix von 25% Fortschutz fahren und nur im Winter bei niedrigeren Temperaturen den Frostschutzanteil erhöhen soll!
Es steht dort auch daß bei einem 50% Mix der Frostschutz bis ca. -36,5 Grad reicht (so nen Winter habe ich hier noch nicht erlebt) und bei 25% Mix bis ca. -11 Grad.
In meinem Handbuch wird allerdings ein Mix 50:50 für "normale" Klimaregionen ganzjährig empfohlen ...
-
In welchem Handbuch und von wann?
In meinem Werkstatthandbuch TSD 2476 von 1980 steht das auch so drin.
Aber mein T1 ist von 1968 und zumindest die Viskokupplung und das Lüfterrad wurde kurz nach meinem Wagen geändert. Ab 24000er oder so Chasis gabs dann wohl auch einen elektrischen Lüfter.
Also warum soll man ganzjährig einen Frostschutz bis -36,5 Grad zu Lasten einer besseren Kühlung vorhalten (immer unter der Annahme, daß die obigen Statements auch stimmen)?
Und warum wird 1969 ein 25%iger Mix empfohlen?
-
Für mich gibt es dafür drei Gründe:
1. Wasser siedet bei 100 Grad (auf Meeresniveau). Für einen Motor ist das zu früh. Der Druck im Kühlkreislauf (1,4 bar, mehr verträgt das System nicht) würde Wasser bei 107 Grad oder so sieden lassen. Auch noch zu früh. Also muß was rein, was den Siedepunkt weiter erhöht. Und das ist z.B. und zum Glück Frostschutzmittel. Bei 1,4 bar siedet die Mischung 1:1 erst bei 120 Grad. Bei 25 % Frostschutz ist der Siedepunkt niedriger, aber immer noch höher als bei reinem Wasser. Durch die Zugabe von Frostschutz wird zwar die Wärmeaufnahmefähigkeit der Mischung etwas reduziert, aber wichtiger ist der Gewinn durch die Erhöhung des Siedepunkts. - Ob das zu Lasten der Kühlleistung geht, wie Du einfach hinstellst, ist zu bezweifeln. Was nützt die bessere Fähigkeit zur Ableitung der Wärme, wenn das Mittel zu früh siedet?
2. Die Leute sind faul. Eine Mischung 1:1 stellt doppelt soviel Korrosionsinhibitoren zur Verfügung. Ob das für doppelt so lange reicht, sei dahingestellt. Aber sicher ist, daß man die Mischung 1:1 nicht so oft wechseln muß wie die 25%ige Mischung.
3. Die Kühlwirkung von Ethylenglycol ist beträchtlich stärker als die von Propylenglycol. Ethylenglykol ist aber erheblich giftiger als Propylenglykol. Aus Gründen der Umweltverträglichkeit nimmt man daher heute vielleicht lieber/eher Propylenglykol, was aber auf Kosten der Kühlleistung geht - wenn man nicht die Konzentration erhöht. Früher wurde keine Rücksicht auf die Umwelt genommen, da war Ehtylenglykol wegen der stärkeren Wirkung die erste Wahl.
Bis zur Einsicht in gegenteilige Erklärungen spricht für mich derzeit daher nichts für eine 25%ige Mischung im Vergleich zur 50%igen.
Gruß - Udinho
-
Hallo Udo,
Du schreibst u.a.:
...Ob das zu Lasten der Kühlleistung geht, wie Du einfach hinstellst, ist zu bezweifeln.
...Aus Gründen der Umweltverträglichkeit nimmt man daher heute vielleicht lieber/eher Propylenglykol, was aber auf Kosten der Kühlleistung geht - wenn man nicht die Konzentration erhöht.
Ja was denn nu (und wer stellt hier einfach so was hin)? ;)
2. und 3. Deiner Punkte für mich gegessen (weil o.k. und 3. nicht wirklich relevant), letztlich hatte ich mir das Thema Korrosionsschutz auch überlegt. Da fand ich aber auch den Punkt im Handbuch für die Gegenden die überhaupt keinen Frost kennen, also aus Gründen der Ökonomie und Ökologie komplett auf Frostschutz verzichten. Die kippen die Inhibitoren als Konzentrat in den Kühler und fahren so mit noch viel mehr Wasser und deutlich niedrigerem Siedepunkt als wir noch dazu in den heißesten Gegenden dieses Planeten.
Das sind wir beim (für mich) springenden Punkt: wozu hat ein Auto ein Kühlsystem?
Worüber hier im Forum hauptsächlich zum Thema Kühlmittel diskutiert wird ist Korrossionsschutz und Siedepunkt. Warum soll ich auf einen möglichst hohen Siedepunkt im Kühlwasser evtl. zu Lasten der Kühlleistung achten (ich stelle das ma wieder einfach so hin)?
Ich provoziere dadurch ja evtl. eine permanent höhere Motortemperatur (immer unter der Annahme dass die Eingangsbetrachtungen zutreffen).
Gruß
Winfried
-
Der Bezugspunkt meiner Antwort ist Deine Frage am Ende Deiner vorausgehenden Stellungnahme. Ich stelle meine Kenntnisse zur Verfügung und die von mir daraus gezogenen Folgerungen, die für andere vielleicht von Interesse sind.
Im übrigen, Winfried, habe ich keinen Bock, mich auf Deine Art der Spitzfindigkeiten einzulassen.
Motoren sind konstruiert für optimales Funktionieren bei Betriebstemperaturen von 95 bis 110 Grad. Fahr Du doch mit Deinem Wasser, kipp Deine Inhibitoren rein und genieße die hohe Fähigkeit dieses Deines sog. Kühlmittels, die produzierte und wegzuschaffende Wärme abzuführen. Nach meinem Kenntnisstand funktioniert das schon bei 107 Grad nicht mehr, und Motoren werden nunmal gelegentlich auch noch wärmer, erst recht bei 2.500 m Höhe und 30 Grad Außentemperatur. Dein mit Wasser gekühlter Motor kocht dann eben schon bei 500 m und ein bißchen Anstrengung.
Aber bitte, ist ja Dein Auto.
Gruß - Udinho
-
Oops! Na herzlichen Dank für Deine sachliche Unterstützung. :-X
-
Auch die Frage nach der evtl. permanent provozierten erhöhten Motortemperatur ist doch beantwortet: Es geht nicht! Motoren werden nun mal wärmer als 107 Grad. Mehr geht aber mit reinem Wasser nicht! Oder der Druck müßte erhöht werden, geht aber auch nicht.
Was noch?
Gruß - Udinho
-
In welchem Handbuch und von wann?
In meinem Werkstatthandbuch TSD 2476 von 1980 steht das auch so drin.
Im Fahrerhandbuch der Corniche DRH 9919 (die mit meiner weitgehend identisch ist, die 6.750 Maschine) auf Seite 89. Dort wird u.a. auch erwähnt, dass der Wagen ab Werk mit einer 50:50 Mischung geliefert wird. Das Anti-freeze soll der britischen Spezifikation 3151:1959 oder 3152:1959 entsprechen - was immer die sein mag?
Hier wäre die interessante Frage, ob es sich dabei um Ethylenglykol handelt, was ich vermuten würde, oder aber Propylenglykol. Und ob man das giftigere Ethylenglykol überhautp noch bekommt bzw. verwenden darf? Dann wäre das sicher sinnvoll, den Original-Specs zu entsprechen und Ethylenglykol zu nehmen, das aber ggf. sorgfältig zu entsorgen, wenn man wechselt.
Nur für Länder, in denen es nie Frost gibt UND daher Anti-freeze "not available" ist werden rein hilfsweise Inhibitoren vorgeschrieben. Das wäre dann der SQ36 mit empfohlenen 3 flOZ (89cc) auf 1 gallone (4,5 Liter) Wasser.
Die Empfehlung ist also klar und vollkommen eindeutig auf 50:50 und ich würde den Teufel tun und davon abweichen ....
-
... britischen Spezifikation 3151:1959 oder 3152:1959
Zu 3151:1959 gehört folgender Text:
"British Standard Specification for Corrosion-Inhibited Ethanediol Antifreeze for Water-Cooled Engines", British Standards Institution, B.S. 3151:1959.
Damit ist es also Ethylenglycol = Ethandiol.
Interessant fand ich aber folgenden Artikel, dem ich den folgenden Absatz entnommen habe:
http://books.google.de/books?id=eL6TBaSnd78C&pg=PA142&lpg=PA142&dq=british+standards+3152+1959&source=bl&ots=h9W50MTTzA&sig=1orT9VFTBUlJksRF5SNSZS23RsA&hl=de&ei=dpMvSuycM8arjAeSr-GZCw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2#PPA142,M1
(http://www.abload.de/thumb/screenshot004vth7.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=screenshot004vth7.jpg)
Danach käme aus Korrosionsschutz 3151 und 3152 vor allem bei Motoren mit Gußeisenblöcken zum Einsatz, wohingegen 3150 für Aluminiumgußblöcke Verwendung findet.
Und das verstehe ich nicht... unsere Blöcke sind doch Aluminiumblöcke....
-
Wenn Peter das richtig zitiert hat dann wäre das die nächste Unstimmigkeit im neueren Handbuch!
Bei mir steht in der Tat 3150:1959 drin.
-
Die Empfehlung ist also klar und vollkommen eindeutig auf 50:50 und ich würde den Teufel tun und davon abweichen ....
Das ist sie eben gerade nicht, deswegen habe ich den Thread ja begonnen! ;)
In meinem Handbuch von 1969 für die 6,23 Liter Maschinen ab Seriennummer 6001 (meiner ist ein paar Nummern davor) steht im Prinzip das gleiche wie bei Dir, nur daß die Empfehlung zum Frostschutz 25% lautet und auf die BSS Spezifikation 3150:1959 verwiesen wird.
Kommen wir zum für mich eigentlich wichtigsten Punkt. In beiden Handbüchern steht der Absatz zum Thema fahren ohne Gefrierschutz (was ich nicht vor habe) gleich drin. Wenn wir mit den im Forum stehenden Zahlen und Statements dazu hantieren, würde diese RR Empfehlung (einer nicht weiter eingeschränkten Betriebsvariante des Fahrzeugs) wohl unweigerlich zum Überhitzen innerhalb der ersten Betriebsstunde führen.
In meinem Handbuch steht noch daß der (Über-) Druck im Kühlsystem des 6,23ers 0,49 Atü ist, nicht 1,4 bar.
Diese Rechnung sähe somit onehin ganz anders aus.
-
In einem Handbuch einer Corniche (ab CRH 13984; TSD 2942 aus dem Jahre 1973 oder 74) habe ich von Seite 12 folgenden Absatz entnommen:
(http://www.abload.de/thumb/screenshot00580uu.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=screenshot00580uu.jpg)
Danach Frostschutz/Korrosionsschutz nach Standard 3150, aber im Verhältnis 1:1....
Leider habe ich das Handbuch zu meinem Wagen nicht elektronisch vorliegen und werde daher zu Hause mal einen Blick reinwerfen, was darin steht.
-
Wenn Peter das richtig zitiert hat dann wäre das die nächste Unstimmigkeit im neueren Handbuch!
Bei mir steht in der Tat 3150:1959 drin.
Ich denke, da ist was durcheinander geraten.
In oben erwähnter Anleitung zu einer Corniche ist folgendes wiedergegeben:
(http://www.abload.de/thumb/screenshot006vdud.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=screenshot006vdud.jpg)
Hier wird 3150 empfohlen, 3151 und 3152 werden nicht empfohlen
(http://www.abload.de/thumb/screenshot007ac0l.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=screenshot007ac0l.jpg)
(http://www.abload.de/thumb/screenshot0081e9j.jpg) (http://www.abload.de/image.php?img=screenshot0081e9j.jpg)
Diese beiden Bilder des Textes beschäftigen sich mit dem von WHirsch angesprochenen Fahren ohne Frostschutzmittel.
Danach sieht es doch wirklich so aus, als würde RR dem Kühlwasser nur aus Korrosionsschutz- und Frostschutzgründen etwas zusetzen. Der Zweck der Siedepunkterhöhung taucht hier nicht auf.
Aber ehrlich gesagt wiederspricht das meiner bisherigen Meinung, dass reines Wasser als Kühlmittel nicht funktioniert.
... Aber auf jeden Fall ein spannendes Thema
-
Winfried, Du kannst nicht einfach selbst von Überdruck (!!!) reden, während bei mir von Druck (!!!!!) die Rede ist.
MaW, beide Werte liegen ganz dicht beieinander.
Gruß - Udinho
-
Doch Udo, das kann ich (war ganz einfach)!
Damit auch klar ist worauf sich die Angabe aus dem RR Handbuch (die 'reden' davon) bezieht habe ich das durch das Voranstellen von 'Über' klargestellt. Das Du praktisch daselbe meinst, nur anders darüber 'redest' als RR ist ja jetzt auch klargestellt.
-
Danach sieht es doch wirklich so aus, als würde RR dem Kühlwasser nur aus Korrosionsschutz- und Frostschutzgründen etwas zusetzen. Der Zweck der Siedepunkterhöhung taucht hier nicht auf.
Das war nicht nur bei RR, sondern auch bei Mercedes (1973) Thema:
"Bei Fahrzeugen, die in extrem tropischen Ländern betrieben werden, kann die Kühlwasser-Gefrierschutzmittel-Mischung abgelassen und durch Wasser mit Veredelungsmittel ersetzt werden. Dieses empfehlen wir nach der Frostperiode bei Anhängerbetrieb oder sehr sportlicher Fahrweise auch in Gebieten mit gemäßigten Temperaturverhältnissen.
Veredelungsmittel: Kesselstein, Korrosion und Kavitation, die die Leistung des Kühlsystems vermindern und unter Umständen Schäden am Kühl- und Heizungssystem verursachen, können sich durch Zusatz eines Veredelungsmittels nicht mehr bilden. Zur Veredelung des Kühlwassers nicht mehr als 1 % (10 cm3/l) eines freigegebenen Veredelungsmittels verwenden."
-
"In meinem Handbuch steht noch daß der (Über-) Druck im Kühlsystem des 6,23ers 0,49 Atü ist, nicht 1,4 bar. Diese Rechnung sähe somit onehin ganz anders aus."
Klar ist der Überdruck nicht 1,4 bar, habe ich das gesagt?
0,49 atü Überdruck ist übrigens bei schlechtem Wetter beträchtlich weniger als 1,4 bar, das Wasser "kocht" also noch eher - aber da ist es dann ja auch meistens kühler, in England sowieso.
Gruß - Udinho
-
Dieses empfehlen wir nach der Frostperiode bei Anhängerbetrieb oder sehr sportlicher Fahrweise auch in Gebieten mit gemäßigten Temperaturverhältnissen.
Dieses Zitat finde ich sehr interessant.
Fest steht, dass sich der Siedepunkt von Wasser entweder durch Erhöhen des Drucks oder durch Beimischen von Glykol erhöhen lässt.
Aber genauso fällt die Wärmekapazität ab, je mehr man von Glykol beimischt.
Die entscheidene Frage scheint zu sein, auf was wurde das Kühlsystem ausgelegt? Wollte man siedendes Wasser / Dampfbildung dadurch vermeiden, dass man den Siedepunkt erhöhte oder dadurch, dass man genügend Wärme durch ein Kühlmittel mit möglichst hoher Wärmekapazität abführte.
Das Zitat oben deutet für mich darauf hin, dass MB auf möglichst hohe Wärmekapazität gesetzt hat.
Und bei RR scheint es ähnlich zu sein.
Ich für meinen Teil ziehe aus all dem folgende Schlüsse für mich:
- Frostschutz muss sein
- Korrosionsschutz muss sein
- Siedpunkterhöhung kann nicht schaden
- sinkende Wärmekapazität ist zu verkraften
- Mischungsverhältnis zwischen 25% und 50% :)
-
Letztlich sind die Empfehlungen lt. Unterlagen doch recht klar - 50:50 Wasser/Frostschutz (Ethanol wenn's geht). In meinem Workshop Manual (aus 1985) steht das genau so, wie im Fahrerhandbuch. Die benannten Ausnahmen betreffen unsere Länder ja nicht. Ich verstehe nicht, warum man davon abweichen sollte. Was Mercedes sagt, würde ich stets befolgen ... wenn ich einen fahren würde ;-)
Thermik-Probleme haben ja meist vollkommen andere Ursachen und die müssen kausal angegangen werden (z.B. neues Netz, Kühlkanäle durchgängig machen usw.) und können sowieso nicht damit "repariert" werden, dass man nur auf Wasser/Inhibitoren fährt ... ganz im Gegenteil wäre die Gefahr, hier Dinge zu verschlimmern und v.a. Folgeschäden zu erzeugen eher gegeben.
Soweit mir bekannt leiden aber RR-Motoren nicht unter Thermik-Problemen im allgemeinen, wie man das etwa bei Jaguar (v.a. E-Type) quasi als Werksstandard hat - oder??
-
Das war doch gar nicht das Thema. Die Eingangsfrage geht doch dieser Empfehlung auf den Grund.
Bisher lautet doch die Standardantwort: optimaler Siedepunkt.
Ich habe hierfür aber nur Killerphrasen um die Ohren bekommen, nachvollziehbar begründet hat mir das bisher niemand.
Im Gegenteil, die Handbücher lassen da ganz andere Schlüsse zu.
Das man in unseren Breiten (Europa) einen hohen Frostschutzanteil empfiehlt ist für mich aufgrund unserer Winter nachvollziehbar, der Bequemlichkeit des RR Fahrers geschuldet am Besten ganzjährig und bis -36 Grad Außentemperatur.
Das der Motor kein Thermik-Problem hat und deswegen auch komplett ohne Frostschutz, dann eben mit Additiv, gefahren werden kann war ja genau mein Diskussionspunkt (und das Thema Thermikprobleme kam wieder durch eine Corniche mit 93 Grad oder so in mein Bewusstsein).
Bei meinem T1 ist alles am Kühlsystem getauscht inkl. Viskokupplung (nur das alte Lüfterrad hängt dran). Ich muß da nicht weiter nach Problemen suchen, die eingangs gestellte Frage werde ich mir wohl am Besten selbst beantworten nachdem ich mit meinem Werkstattmeister darüber nochmals diskutiert habe.
-
Ich für meinen Teil ziehe aus all dem folgende Schlüsse für mich:
- Frostschutz muss sein
- Korrosionsschutz muss sein
- Siedpunkterhöhung kann nicht schaden
- sinkende Wärmekapazität ist zu verkraften
- Mischungsverhältnis zwischen 25% und 50% :)
Hier sehe ich genau das Problem (das woran sich die Geister scheiden).
Meine Schlußfolgerung ist differenzierter bis anders:
- Frostschutz muss sein wenn die Temperaturen in den Bereich des Gefrierpunktes oder darunter fallen können
- Korrosionsschutz muss sein (immer!)
- Siedpunkterhöhung kann nicht schaden, es sei denn durch das Verändern der Kühlmittellösung wird die Kühlleistung reduziert
- sinkende Wärmekapazität ist zu verkraften wenn man ein reichlich dimensioniertes Kühlsystem (evtl. Elektrolüfter hat)
- Mischungsverhältnis zwischen 25% und 50% , je nach Jahreszeit
Das Ganze steht und fällt natürlich mit der Erkenntnis welche Erhöhung der Kühlleistung die Reduzierung bzw. das Weglassen des Frostschutzes überhaupt bringt. Dazu wird es wohl erst Angaben geben wenn wir einen finden der das schon mal versucht hat.
-
Das Ganze steht und fällt natürlich mit der Erkenntnis welche Erhöhung der Kühlleistung die Reduzierung bzw. das Weglassen des Frostschutzes überhaupt bringt. Dazu wird es wohl erst Angaben geben wenn wir einen finden der das schon mal versucht hat.
Und denjenigen wird es hier nicht geben.
Ich glaube kaum, dass jemand hier schon mal den Motor in alle erdenklichen Betriebszustände gebracht hat und dann auch noch in der Lage war, alle notwendigen Parameter zu messen.
Wie schon vorher erwähnt, ist dies ja auch alles eine Auslegungssache des Herstellers. Und ob wir da noch jemanden finden, der bei der Auslegung des Kühlkreislaufes unserer Fahrzeuge dabei war, darf bezweifelt werden :)
-
Reines Wasser hat eine Wärmekapazität von knapp 4200 Joule pro kg und Grad.
Eine 50%ige Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel hat eine Wärmekapazität von etwa 3500 J/(kg K).
Eine 25%ige Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel hat eine Wärmekapazität von etwa 3950 J/(kg K).
Die Fähigkeit der 50%igen Mischung, Wärme aufzunehmen und abzutransportieren, reduziert sich gegenüber reinem Wasser also um rund 17 %.
Ich finde einfach die Größenordnung interessant, um die sich die Wärmekapazität der Mischung verändert. Das System ist wohl so großzügig ausgelegt, daß 17 % Verlust an Wärmekapazität der 50%igen Mischung gegenüber reinem Waser in die Auslegung des System eingerechnet sein dürften.
Gruß - Udinho
-
Hallo Udo,
danke für die Berechnung und vor allem für die Bereitschaft den Gedankenansatz mal mitzudenken.
17% sind enorm (ich hätte nicht gedacht dass es so viel ist) und es bestärkt mich in meinem Ansatz das in Bezug auf das reale Temperaturverhalten zu prüfen. Ich denke nicht, daß eine derartige Varianz in die Auslegung (bezogen auf die 1:1 Mischung) eingerechnet war , dabei beziehe mich nur auf die Early Cars. Meine Theorie bezüglich der Wirksamkeit des Lüfters käme da ja evtl. auch noch zum Zuge, so daß die Empfehlung zur 25% Frostschutzbeimengung für mich immer schlüssiger wird.
Was mir dann noch zu denken gibt ist, ob die reduzierte Menge an Inhibitoren dann noch gut ist (die Haltbarkeit spielt keine Rolle, jährlicher Komplettwechsel und Anreicherung im Winter wären obligatorisch). Aber auch hier gab es ja mal die Ursprungsempfehlung zur 25%igen Lösung ohne weitere Einschränkung.
Ich will jetzt folgendes versuchen:
1. Eine Bezugsquelle für das SQ36 finden.
2. Eine Wasserlösung (destilliert) mit SQ36 gemäß Handbuch in den Kühler packen (16 Liter) und testen
3. Danach eine Lösung aus 12 Litern destilliertem Wasser und 4 Liter Original Bentley Frostschutz in den Kühler packen
4. Wenn es so passt im Winter durch Ablassen der Lösung und nachfüllen von Frostschutz mit dem Refraktometer den Frostschutz auf etwa -30 Grad einstellen lassen.
Falls das mit dem SQ36 zu viel Aufwand wird, lasse ich das einfach fallen (wissen will ich es schon).
Und als allererstes muß jetzt erst mal der Bentley aus der Lackierbude raus.
Gruß
Winfried
-
@Winfried: Hatte denn Dein Bentley Thermik-Probleme? Auch nach der Motorüberholung? Und womöglich auch im normalen Betrieb ohne aussergewöhnliche Umstände?
-
(und das Thema Thermikprobleme kam wieder durch eine Corniche mit 93 Grad oder so in mein Bewusstsein).
Aber sind denn 93° ein Thermik-Problem? Ich denke nicht, denn der Siedepunkt bei der 50:50-Mischung, die ich fahre, ist ja lange nicht erreicht. Sehe ich da was falsch?
Oder nochmal andersrum gefragt: Was meint Ihr denn, was der maximale Wert ist, den man, am Thermostat gemessen, haben sollte, bevor es gefährlich wird?
-
Ja ich hatte Probleme. Nach einem Thermostatwechsel (der war 'durchgebrannt') ging es richtig los, Kühler war total zu und die Viskokupplung ohne Funktion.
Das Temperaturverhalten hat sich erheblich verbessert, jedoch habe ich beim Rumkurven auf der Bierkiste vor der Werkstatt vor zwei Wochen gemerkt, daß er schnell warm und dann heiß wird. Gefehlt hat natürlich der Fahrtwind, aber auch der Lüfter war ziemlich lahm. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß ich mich hier evtl. an einem Grenzbereich bewege und will das einfach wissen (das mit der 25%igen Lösung).
93 Grad sind kein Problem, da ist er wohl noch nicht mal richtig warm :-)
Gehandelt wurde hier schon öfters eine Betriebstemperatur von 95 Grad.
Habe das aber noch nicht selbst in der Dokumentation nachgelesen.
-
Das mit dem maximalen Wert am Thermostat weiß ich spontan nicht wirklich zu beantworten. Aber ich denke mir, daß da im Stau bei 35 Grad Außentemperatur 120 Grad anliegen dürfen, denn da ist die Grenze bei 50%iger Mischung ja noch gar nicht erreicht. RR-Motoren haben wohl wirklich prinzipiell keine thermischen Probleme. Aber in der Anfangsphase des Shadow haben Kunden über die erschreckend hohen Ablesewerte auf dem Kühlmittelanzeiger geklagt. Das Ding wurde dann weggelassen - und die 50%ige Mischung eingeführt. Ein Schelm ist wohl, wer da einen Zusammenhang sieht.
Im übrigen bleibe ich bei dem, was ich vorher schon sagte, auch wenn sich ein zu korrigierender Fehler eingeschlichen hat:
Wasser siedet bei Betriebsdruck im Motor bei 109 Grad (immer: etwa). Eine 25%ige Mischung mit Glykol siedet bei 113 Grad, eine 50%ige Mischung bei 123 Grad. Es spielt sich also alles bei etwas höheren Temperaturen ab, ich hatte die Werte bei Normaldruck genommen und an Betriebsdruck gedacht. Die Beziehung der Zustände untereinander ist nicht linear.
Was nutzt mir jetzt die höhere Wärmekapazität, wenn die Mischung bei 113 Grad oder so anfängt zu sieden? Dann ist plötzlich Dampf im System, und die Wärmekapazität nach dem Wechsel des Aggregatzustands ist nur noch knapp halb so hoch!? Die Temperatur des Motors übersteigt bei angestrengter Fahrt (Berg, Sommerhitze, Stau) leicht schon mal eine Temperatur von 113 Grad, und dann? Durch die 50%ige Mischung ist eine wichtige Reserve an Sicherheit gewonnen!
Denn bei Deiner (Winfried) 25%igen Mischung gibt es ab Siedepunkt 113 Grad im Motorblock plötzlich reichlich Stellen, die unzureichend gekühlt werden, weil der Dampf zum Ableiten der Wärme nicht genügend Kapazität bietet - ganz zu schweigen davon, daß wohl außer diesem physikalischen Problem ein solches technischer Art auftreten wird: Die Wasserpumpe taugt wohl nicht als Dampfpumpe. Die Wärmekapazität nimmt zwar mit steigender Temperatur zu, fällt aber beim Wechsel des Aggregatzustands plötzlich auf weniger als die Hälfte ab.
Im übrigen ist der Unterschied zwischen 25%iger und 50%iger Mischung, bezogen auf die Wärmekapazität von reinem Wasser, lediglich etwa 10,5 %, der Unterschied, um den es hier wohl praktisch geht.
Und noch eins, entsalztes Wasser beeinflußt die Korrosionsinhibitoren negativ. RR empfiehlt destilliertes Wasser nur für den Notfall, daß kein hinreichend kalkarmes Brauchwasser verfügbar ist (s. z.B. TSD6000 zu "Wasserqualität und Kühlmittelkonzentration", gültig für alle Fahrzeug vor SZ 20.000).
Neenee, Deine Experimente scheinen mir physikalisch unsinnig. RR hat schon seine vernünftigen Gründe gehabt, auf die 50%ige Mischung mit dem höheren Siedepunkt umzusteigen. Die etwas geringere Wärmekapazität der Mischung wird leicht durch einen Kühler mit dichter geführten oder einer zusätzlichen Reihe an Kapillaren aufgewogen. Wer weiß, die Bestellnummern der Kühler haben sich wiederholt geändert, vielleicht gerade auch aus dem Grund anderer Kühlleistung. Der kommende Sommer mit Stau bei 35 Grad in Berlin wird Dir womöglich zum normalen Schweiß auch noch den der Angst auf die Stirn treiben, wenn Du Dein Experiment in die Tat umsetzt.
Auch wenn wir uns manchmal fetzen - ich möchte ja nur leicht vermeidbaren Schaden von Dir fernhalten. Aber vielleicht bist Du ja der Schlauere, wer weiß?
Gruß - Udinho
-
Bei 120 Grad lösen sich die Bleiplomben am Thermostat (so man noch einen mit den Sicherheitsplomben hat).
Das sorgt nochmal für einen verstärkten Durchfluß im Kreislauf. Auch hier zeigt sich erneut die Intention des Kontrukteurs: Wärmeabfuhr, nicht Siedepunkterhöhung.
Die höchsten von mir gemessenen Temperaturen lagen bei 110 Grad als ich noch den zugewachsenen Kühler hatte.
Mit einer um 10 oder mehr Prozent gesteigerten Kühlleistung durch einen 25% Mix bleibt die Motortemperatur bei 100 Grad, also nur 5 Grad über der Nenntemperatur.
Hier nochmal erneut der Hinweis auf die Möglichkeit gemäß Herstellerangabe komplett ohne Frostschutz, also nach Deiner Rechnung mit einem Siedepunkt von 109 Grad zu fahren.
-
Hallo Winfried,
also wenn Dein Kühler verdreckt war, werden es ganz bestimmt die vielen Wasserkanäle in Deinen Motor auch sein. Z.B. einmal sorglos Kühlerdichtmittel verwendet und schon hat man den Salat. Verkalkung bzw. Verschlammung sind auch nicht selten. Verschlammung tritt z.B. bei älteren (>50 Jahre) Fahrzeugen ganz gerne auf, da sich im Kühlkreislauf zu viele unterschiedliche Metalle befinden (Kupfer, Guss, Alu, Eisen, etc.). Daher gab es früher in den Bulletins immer genaue Anleitungen zu Spülen des Kühlkreislaufes.
Nicht voll funktionsfähige Wasserkanäle im Motorblock werden aus meiner Sicht höchstwahrscheinlich die Ursache Deines Temperaturproblems sein, wobei ich noch einen Unterschied darin sehe, ob der Motor schnell warm wird oder der Kühler die Motortemperatur nicht auf einem normalen Stand halten kann. Denn vom Rangieren sollte der Wagen keine erhöhte Temperatur bekommen. Zusätzlich würde ich, wie Udinho schreibt, auch die Wasserpumpe (noch) mal kontrollieren.
Zusitzende Wasserkanäle wurden mir schon bei vielen Motorrevisionen, auch an meinen Wagen im Zuge der Motorrevisionen, gezeigt. Dieses Problem wird ob der schlechten Zugänglichkeit gerne ignoriert bzw. übergangen.
Von destillierten Wasser (meist ist es sowieso nicht wirklich destilliert) rate ich Dir auch ab. Diese Flüssigkeiten mögen ob ihrer Aggressivität gut für die Autobatterie sein, aber nicht für das Kühlsystem. Ausnahme, Du wohnst in einer Gegend, mit sehr hoher Wasserhärte (über's örtliche Wasserwerk zu erfahren).
Deine Experimente bzw. Überlegungen zum Mischungsverhältnis sind aus meiner Sicht nicht zielführend, da das Rumkurven auf einer Bierkiste m.E. kein kritischer Lastfall für die korrekte Funktion der Motorkühlung ist. Bei diesem Rumkurven sollte der Kühler jederzeit den Motor auf der richtigen Temperatur halten können.
Zu Deiner Frage:
Frostschutz / Motorkühlung, sind wir da tatsächlich richtig aufgestellt?
Mein Fazit: JA!
Gruß
BentleyDriver
-
Ich habe weiterhin keinerlei Zweifel daran, daß RR - auch für die ganz frühen Shadows/T1 - eine 50%ige Mischung vorgibt. Im Werkstatthandbuch heißt es dazu im Abschnitt L in der Einführung ebenso kurz wie bündig: "The couling system must be filled with a 50 % mixture of anti-freeze and water." Punkt. Schluß. Alles davon Abweichende kann offenbar lediglich für Ausnahmeumstände gelten. Daß diese Vorgabe auch für die ganz alten Shadows gilt, ergibt sich schon daraus, daß einige Zeilen weiter auch Fahrzeuge mit Fahrgestellnummern vor 3200 ausdrücklich erwähnt werden (bzgl. der Stellen zum Ablassen des Kühlmittels).
Sich auch 2009 an den Wortlaut und die Vorgaben von 1969 zu halten, erscheint mir unklug, weil damit alle ganz sicher im Laufe der folgenden Jahre gemachten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse ausgeklammert und nicht berücksichtigt werden.
Übrigens läuft man mit einer 25%igen Mischung im Winter durchaus Gefahr, schon bei -10 Grad mit gefrorenem Kühlmittel im Kühler und kurz darauf kochendem Kühlmittel im Motor stehen zu bleiben: Bei flotter Fahrt wird der Thermostat bei -10 Grad Außentemperatur wohl nahezu geschlossen sein. Dem Kühler wird nur noch wenig Wärme zu-, aber konstant massiv Wärme entzogen, durch den Fahrtwind gerät die Temperatur daher weit unter -10 Grad. Bei einer 25%igen Mischung ist Sicherheit nur bis ca. -13 Grad gegeben, danach fängt die Phase an, wo eine gemischt-kristallin-flüssige Konsistenz entsteht, wie eine Emulsion, nicht fest, nicht flüssig, der Gefrierpunkt ist dann bei gut -17 Grad erreicht.
Mit diesem Problem hatte RR auf einer Testfahrt im Dezember was weiß ich welchen Jahres zu schaffen. Da ist ihnen genau das passiert: Trotz Frostschutz gefrorenes Kühlmittel bei -10 Grad Außentemperatur, nachzulesen in dem Buch über Experimental Cars.
Im Ergebnis also noch ein Grund, der für die 50%ige Mischung spricht.
Gruß - Udinho
PS Alle von mir genannten Daten zu physikalisch-chemischen Eigenschaften von Frostschutzmittel stammen aus den Tabellen zum Verhalten von Monoethylenglycol und Wasser. Bei einem Frostschutzmittel auf Polyethylenglycolbasis gelten geringfügig abweichende Werte.
-
Hallo Udo,
Mit diesem Problem hatte RR auf einer Testfahrt im Dezember was weiß ich welchen Jahres zu schaffen. Da ist ihnen genau das passiert: Trotz Frostschutz gefrorenes Kühlmittel bei -10 Grad Außentemperatur, nachzulesen in dem Buch über Experimental Cars.
Jetzt erzähl doch mal dem kleinen Winfried mit was für einen Prozentsatz an Frostschutzmittel die Werksdeppen bei Rolls Royce ihre Fahrzeuge testen wenn denen bei -10 Grad AT der Motor einfriert!
Mach doch mal, bitte! :D
Dann helfe ich Dir auch im Gegenzug den Trottel hier im Forum auszuschimpfen der im Winter mit 25% Frostschutz herumfahren will. Wir müssen ihn nur noch finden! ;)
Gruß
Winfried
-
Von destillierten Wasser (meist ist es sowieso nicht wirklich destilliert) rate ich Dir auch ab. Diese Flüssigkeiten mögen ob ihrer Aggressivität gut für die Autobatterie sein, aber nicht für das Kühlsystem. Ausnahme, Du wohnst in einer Gegend, mit sehr hoher Wasserhärte (über's örtliche Wasserwerk zu erfahren).
Die Bewohner solcher Gegenden haben heute meist Filter in ihren Küchen, mit denen der Kalkanteil des Leitungswassers reduziert wird. Ist vielleicht ein guter Kompromiss zwischen destilliertem Wasser und (zu) hartem Leitungswasser.
-
Nicht voll funktionsfähige Wasserkanäle im Motorblock werden aus meiner Sicht höchstwahrscheinlich die Ursache Deines Temperaturproblems sein, wobei ich noch einen Unterschied darin sehe, ob der Motor schnell warm wird oder der Kühler die Motortemperatur nicht auf einem normalen Stand halten kann. Denn vom Rangieren sollte der Wagen keine erhöhte Temperatur bekommen. Zusätzlich würde ich, wie Udinho schreibt, auch die Wasserpumpe (noch) mal kontrollieren.
Zusitzende Wasserkanäle wurden mir schon bei vielen Motorrevisionen, auch an meinen Wagen im Zuge der Motorrevisionen, gezeigt. Dieses Problem wird ob der schlechten Zugänglichkeit gerne ignoriert bzw. übergangen.
Hallo Bentleydriver,
danke für die Hinweise. Verstehe ich das richtig, daß bei einer Motorrevision gerne die zugewachsenen Wasserkanäle nicht frei gemacht werden?
Der Hinweis mit der Wasserpumpe ist sehr gut, der passt auch wieder ins Bild des evtl. zu geringen Transports.
Kann man die Leistung der Pumpe messen (nicht ich, aber eine Werkstatt :-)?
Berlin ist bekannt für sein extrem kalkhaltiges Wasser, Wasserhahn frisch geputzt ist nach der nächsten Nutzung wieder fleckig. Hypothetische Laienfrage: Wäre Regenwasser eine Alternative (nein, nicht aus der Algenbewachsenen Tonne)?
Wie machen das die Fahrer anderer Hersteller mit Alu-Motoren ?
Gruß
Winfried Hirsch
-
Von verschiedenen Leuten habe ich schon gehört, dass man der Verkalkung des Kühlwasserkreislaufs mit einer "Calgon"-Tablette beikommen kann, die man ins Kühlwasser gibt. Hat damit schon jemand Erfahrung gemacht? Ich habe mich das nie getraut, hatte aber auch noch nie Kühlwasserprobleme.
-
Hallo Winfried,
ich hätte nicht gedacht, dass meine Worte so missverständlich sind. Aber gerne noch einmal anders erläutert: Im Zuge diverser Motorüberholungen nicht nur an RR/B Fahrzeugen hatte ich das Vergnügen, mir einige Motorblöcke bzw. -teile anzuschauen, wo sich über die Jahre die Kanäle zugesetzt hatten. Diese wurden dann im Verlauf der Motorüberholungen wieder frei gemacht. Einige wenige Wasserkanäle teilweise schwer zugänglich.
Nochmal was zu Thema Kühlflüssigkeit. Bei einem meiner Wagen (keine RR/B) hat es nach erfolgter Revision ein Problem mit 3 Froststopfen gegeben. Die nagelneuen Froststopfen zeigten nach 2 Jahren Undichtigkeiten (siehe Bilder). Das Kühlwasser bzw. die Mischung entsprach den Herstellervorschriften und die Froststopfen waren NOS.
Gruß
BentleyDriver
-
Deine Experimente bzw. Überlegungen zum Mischungsverhältnis sind aus meiner Sicht nicht zielführend, da das Rumkurven auf einer Bierkiste m.E. kein kritischer Lastfall für die korrekte Funktion der Motorkühlung ist. Bei diesem Rumkurven sollte der Kühler jederzeit den Motor auf der richtigen Temperatur halten können.
Noch 'ne Frage zur Wasserpumpe: Arbeitet diese mit konstanter Leistung oder ist die Leistung Drehzahlabhängig?
-
...diese wurden dann im Verlauf der Motorüberholungen wieder frei gemacht. Einige wenige Wasserkanäle teilweise schwer zugänglich.
Hallo BentleyDriver
Dann gehen wir also gemeinsam davon aus, daß die Kanäle bei meiner Motorüberholung ebenfalls freigemacht wurden. ;)
Die Message zum Thema Froststopfen habe ich nicht verstanden ???
Gruß
Winfried Hirsch
-
Noch 'ne Frage zur Wasserpumpe: Arbeitet diese mit konstanter Leistung oder ist die Leistung Drehzahlabhängig?
Hallo Winfried,
wenn die Frage ernst gemeint ist, würde ich mal empfehlen nach dem Antrieb der Wasserpumpe zu schauen, dann erklärt sich das sicherlich schnell.
Dann gehen wir also gemeinsam davon aus, daß die Kanäle bei meiner Motorüberholung ebenfalls freigemacht wurden.
'Wir' garantiert nicht.
Die Message zum Thema Froststopfen habe ich nicht verstanden
Ganz einfach: Keine Experimente!
Gruß
BentleyDriver
-
Berlin ist bekannt für sein extrem kalkhaltiges Wasser, Wasserhahn frisch geputzt ist nach der nächsten Nutzung wieder fleckig. Hypothetische Laienfrage: Wäre Regenwasser eine Alternative (nein, nicht aus der Algenbewachsenen Tonne)?
Gruß
Winfried Hirsch
Also, nun kann ichs mir doch nicht verkneifen, Dir Lourdes-Wasser zu empfehlen .... :o
Damit KANN einfach nichts mehr schief gehen, und wenn doch ist Deinem Bentley ein Platz im Autohimmel sicher :P
-
Hallo Bentleydriver,
die Frage bezog sich auf das vorangestellte Zitat: "...da das Rumkurven auf einer Bierkiste m.E. kein kritischer Lastfall für die korrekte Funktion der Motorkühlung ist. Bei diesem Rumkurven sollte der Kühler jederzeit den Motor auf der richtigen Temperatur halten können."
War das denn ernst gemeint?
Gruß
Winfried Hirsch
-
Also, nun kann ichs mir doch nicht verkneifen, Dir Lourdes-Wasser zu empfehlen .... :o
Damit KANN einfach nichts mehr schief gehen, und wenn doch ist Deinem Bentley ein Platz im Autohimmel sicher :P
Hehehe, der ist gut, ich werde darüber nachdenken.
Den Platz hat sich mein Bentley schon längst verdient, der ist ihm auch ohne Lourdes-Wasser sicher! ;D
-
War das denn ernst gemeint?
Hallo Winfried,
o.k. ich geb's auf. :o
Meine Zeilen sind allesamt nur ironisch gemeint, dienen der allgemeinen Verunsicherung und sind nicht als Hilfestellung zur Problemlösung anzusehen. Für Nebenwirkungen zum Kühlwasser fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Werkstatt oder Motoreninstandsetzer.
Gruß
BentleyDriver
-
Wasserkanäle/Motorüberholung:
Bei den Sechszylinder-Motoren ist es nicht selbstverständlich, dass Verkalkungen usw. vollständig entfernt werden, denn man muss dazu die Wassermantel-Deckel entfernen (was meistens nicht so ohne weiteres geht, da die Schrauben abreißen oder sich nicht drehen lassen) und dann die Kalkablagerungen rund um die Zylinderwandungen in Handarbeit entfernen. Das ist mühsam, und man kommt auch nicht an alle Stellen ran.
Bei den Achtzylindern ist es einfacher: Zur ernstgemeinten Motorüberholung gehört hier, dass die Laufbuchsen gezogen (und i.a. ersetzt) werden; der an den Buchsen sitzende Kalk löst sich dabei sowieso, und man kommt gut an die verbleibenden Ablagerungen im Block.
Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
-
Also, nun kann ichs mir doch nicht verkneifen, Dir Lourdes-Wasser zu empfehlen .... :o
Sag mal Peter,
Deine Laufbuchsen sind bei Deiner bestimmt auch ernst gemeinten Motorüberholung außer von Deinen Fingern wohl nicht weiter angefasst worden?
Haben denn Deine magischen Finger die Wasserkanäle dann gleich mit kontrolliert oder willst Du nicht lieber ab sofort mit Lourdes- Wasser fahren? :P
-
Ich habe keine Motorüberholung gemacht, das erschien mir bei einem Motor, der einen guten Eindruck machte und der erst 103' Mls. gelaufen ist nun wirklich überflüssig. Darüber denke ich nach, wenn ich selber noch 100' Mls. gefahren habe. Der Motor (-block) selber ist i.d.R. nie das Problem beim Auto in punkto Pannen und sonstiger Störungen. Auch nicht bei Thermik-Problemen (es sei den das Auto wurde mal einige Zeit nur mit Wasser gefahren, dann hat man schon ein Problem, hatte ich mal bei einem Jag XJS)
Allerdings wollte ich neue Kopfdichtungen haben, weil die unabhängig von der Laufleistung altern und es eben heutzutage auch bessere Materialien gibt. Also wurden die erneuert und die Köpfe geplant. Ebenso die Ventile auf Neu-Zusatnd gebracht. Dabei schaut man tief genug in den Motor, um beurteilen zu können, ob man doch was tun muss oder eben nicht. Siehe die beiden Bilder - das war schon ein tiefer Blick. Natürlich wurde alles, was in dem Zuge zugänglich war, auch behoben, wenn es nicht OK war.
Und in der Tat, das ist kein Witz: Wenn man mit (sensiblen) Fingern die Buchsen abfühlt, dann merkt man z.B. ob die Riefen haben oder nicht. Hatten sie nicht ... alles wunderbar. Ich bin zwar bei diesem Auto perfektionistisch ran, aber ich schmeisse doch nichts raus, was vollkommen in Ordnung ist.
Alle Aggregate, Schalter, Vergaser, Schläuche, die Akkus, Hydraulikleitungen usw. wurden vollständig neu gemacht bzw. auf Neuzustand gebracht - und das sind eben die Sachen, die ggf. den Ärger machen. Ebenfalls erneuert wurde dabei das Kühlernetz, die Wasserpumpe, Thermostat, alle Schläuche usw. usf.. Insofern meine ich jetzt - nach nun 2.300 KM mit dem Auto ohne jedes ernsthafte Problem - dass ich keinerlei Thermik-Probleme habe.
Ich mag da etwas übersensibel sein, nachdem ich mal mit dem Jaguar infolge Kühlmittelverlust (Riss an einem Schlauch) böse Erfahrungen hatte. Aber wenn auf 1.500 Metern Höhe bei 36°C die Temperaturanzeige nach strammer Fahrt bergauf knapp aus dem weissen bereich raus geht - naja, dann ist das nicht wirklich alarmierend, sondern doch eher normal.
Was noch garnicht erwähnt wurde in diesem Thread: Es gibt ja noch die Alarmsirene, deren Kontakte direkt am Zylinderkopf sitzen. Die geht los, wenn es wirklich zu warm wird. Dann sollte man wirklich anhalten, Motor ausschalten und die Haube öffnen ...
Lourdes-Wasser ist nix für mich, ich glaube daran genau so wenig, wie an benannten Alternativen zur 50:50-Mischung ;D
-
Den Summer haben die early Cars nicht.
-
Den Summer haben die early Cars nicht.
Dann musst Du eben selbst summen, wenn Dein Lourdes-Wasser zu heiss wird ... aber vermutlich kocht dann spätestens der Motor 8)
-
Hö ma du Meister des heiligen Wassers und der magischen Extremitäten, ich hab in meinem Wagen eine Temperaturanzeige die so gut ist, daß ich Dir ab dem Öffnen des Thermostats (Mittelstellung) die Temperatur auf 2-3 Grad genau ablesen kann. :P
siehe: < Temperaturanzeige > (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=915.msg9258#msg9258)
Anders rum wird ein Schuh draus: Wenn bei Dir der Summer quäkt (falls Du einen hast), brennt Dir dann schon fast der Hintern (ist es schon zu spät). ;D
-
Ich hab im australischen Froum einen Thread zum Thema gefunden, allerdings zu den älteren Motoren < Link > (http://au.rrforums.net/forum/messages/17/5240.html).
Argumentation ist genau die gleiche, die Diskussion verlief da allerdings mehr mit sachlichen Argumenten anstatt gebetsmühlenartigem Zitat der immer gleichen Handbuchstelle.
Dort übrigens auch mit dem Verweis daß es in den Handbüchern a) auch die Einstellung mit 25% Frostschutz für die early cars gibt und b) dass das Szenario komplett ohne Fortsschutz zu fahren (dann mit SQ36) auch im Handbuch steht.
Dort gibt es sogar einen der diese Variante (ohne Frostschutz) zur besseren Kühlung nutzt.
Zeit für mein Fazit ist noch nicht aber klar ist für mich, daß die Standardempfehlung für die RR Motoren in der Regel die richtige ist (1:1 Mischung). Ob das für die frühen V8 (konkret meinen) auch der Fall ist werde ich mir noch genauer anschauen.
Was ich fast schon witzig finde ist, daß ausgerechnet die Argumentation die erklären helfen soll warum ein Kühlungsproblem bestehen kann (zugewachsene Wasserkanäle) ein wunderschönes Beispiel für eine geeignete Anwendung meines angedachten Schemas für den Frostschutzmix ist:
Mache ich eine Motorüberholung bzw. hole mir einen Tauschmotor für min. 8000,- Euro oder wechsle ich 2x im Jahr die Kühlflüssigkeit und fahre im Winter/Frühjahr 1:1 und im Sommer/Herbst 25% Frostschutz?
Was kann passieren? Ich bekomme Korrosion im Motor und muss ihn überholen lassen (wass zu beweisen wäre).
-
Hö ma du Meister des heiligen Wassers und der magischen Extremitäten, ich hab in meinem Wagen eine Temperaturanzeige die so gut ist, daß ich Dir ab dem Öffnen des Thermostats (Mittelstellung) die Temperatur auf 2-3 Grad genau ablesen kann. :P
siehe: < Temperaturanzeige > (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=915.msg9258#msg9258)
Anders rum wird ein Schuh draus: Wenn bei Dir der Summer quäkt (falls Du einen hast), brennt Dir dann schon fast der Hintern (ist es schon zu spät). ;D
Das Instrument haben auch die neueren. Ich erinnere dunkel, dass die alten SS/T dem Werk auch deswegen Ärger machten, weil die Anzeige so merkwürdig kalibirert war, dass alle ständig dachten, der Motor ist zu heiss. Das schilderst Du ja auch mit der nicht-linearen Anzeige. Die wurde wohl daraufhin modifiziert ... und der Summer als "allerletzte Warnung" eingebaut. Und klar, wenn der anschlägt ist Ultimo am Letzten ... kurz danach kommt viel weisser Qualm aus dem Auspuff :o