Hier meine Arbeitsanweisung:
Macht ja fast mehr Arbeit als das lackieren selbst.
Bilder sind miserabel, zu viele Spiegelungen, das Original sieht besser aus !!
Zunächst einmal die Holzteile entsprechend vorsichtig ausbauen.
Zum „entlacken“ bitte so vorgehen, wie auch schon einmal im Forum beschrieben:
Mit einer Heißluftpistole mittlere Hitze vorsichtig die lackierten Flächen aufheizen.
Alter Lack fängt an sich zu kräuseln !
Möglichst größere Flächen behandeln.
Auf die farblich abgesetzten lackierten Vertiefungen der Instrumentenausnehmungen achten, hier nicht zu viel Wärme !! sonst besteht die Gefahr, das sich diese auch lösen und das wollen wir ja nicht.
Dann mit einem entsprechend großen oder kleinen „Japanspachtel“ > man sollte einen neuen nehmen, den Lack ablösen. Das geht besser als man denkt.
Lieber mit weniger Hitze arbeiten und Großflächig arbeiten.
Vorsicht Spachtel nicht verkannten, damit man das Furnier nicht beschädigt, sondern ruhig aber fest drücken und in einen Winkel zum Holz von ca. 30-40 Grad arbeiten !
Anm: da das Holz auch heiß ist, empfielt es sich das Holzteil gegen eine feste Begrenzung zu legen, damit man ohne das Holz anzufassen den Spachtel mit dem nötigen Druck führen kann.
Ich glaube eine Spachtelbreite von 3-5 cm je nach Flächengröße ist ausreichend.
Man wird erstaunt sein (so war’s bei mir) wie leicht sich der alte Lack fast rückstandsfrei ablösen läßt.
Nachdem der alte Lack runter ist, zunächst das Holz ruhen lassen (erkalten lassen) dann
mit Verdünnung (Nitro) vorsichtig die Flächen abwischen. Eventuell ist keine Nachbehandlung mit Schleifpapier notwendig. Wenn sich partiell noch Farbreste auf dem Holz befinden ggf. nochmals mit der Heißluftpistole kurz punktuell nachbehandeln.
Zum schleifen 400 oder besser 600 Schleifpapier nehmen welches auf einen Schleifklotz
gespannt wird. ANM.: Das Furnier ist dünner als du denkst !!
So nun kann es ans lackieren gehen. Das für einen ausreichend Staubfreien und sauberen
Arbeitsplatz zu sorgen ist, dürfte klar sein. Auch bitte daran denken dass es zu erheblicher
Geruchsbelästigung beim lackieren kommt ! Für Frischluft nach dem lackieren sorgen !
So, nun sorgen wir noch für gutes Licht, am besten schräg von oben, damit wir den
Lackverlauf gut sehen können.
Nehmen einen alten entsprechend großen Wellkarton wo wir unser gutes Stück dann drauflegen. Stellen den Karton leicht schräg, damit man mit der Spraydose (diese sollte möglichst hochkant genutzt werden) besser arbeiten kann und man das Ergebnis besser vor Augen hat.
Nun, nachdem die Spraydose mind. 3-5 Minuten ordentlich durchgeschüttelt wurde, die ERSTE Schicht dünn auftragen, Abstand zum Objekt 25-30 cm. Das Objekt leicht einnebeln und dann eine gute ½ Std warten bevor die zweite Schicht aufgetragen wird.
Anm. Keine ANGST, wenn sich da gelbliche oder milchige Verfärbungen einstellen, das
verschwindet wieder !!!
Nachdem das ganze dann mind. einen ganzen Tag ausgehärtet ist, Ergebnis prüfen, es sollten keine großen „Krater“ zu sehen sein. Falls doch, Vorgang wiederholen.
Falls Staubkörner o.ä. drauf sind, bitte schleifen, jedoch großflächig, sonst entstehen Vertiefungen.
Nun kann die nächste Schicht aufgetragen werden, diesmal dicker dazu die Fläche mehrfach immer horizontal und vertikal benetzen, bis sich eine glatte Lackoberfläche einstellt.
Den Karton bitte unbedingt nachher flach hinlegen, damit keine „Läufer“ entstehen.
Jetzt nur keine Zweifel, was die Verfärbung betrifft, am besten flach liegen lassen und sich das Ergebnis am nächsten Tag ansehen. Mind. einen weiteren Tag durchtrocknen lassen und
Dann nochmals dick drübergehen , falls man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, oder sich Krater gebildet haben.
Für alle diejenigen, die noch niemals mit einer Spraydose lackiert haben, könnte ich mir vorstellen die ERSTEN Versuche mit einem alten Möbelstück, vornehmlich aus dem „Sperrmüll“ zu unternehmen. Eine alte Schranktür oder ein Regalbrett wird sich doch bestimmt finden lassen. Hier kann man, so denke ich, unbedenklich probieren und die persönliche Arbeitsweise erlernen und die nötige Sicherheit gewinnen.
Sollte das Ergebnis in Ordnung sein, und die Lackierung RICHTIG durchgetrocknet sein,
bitte die Rückseite nicht vergessen mindestens zwei Mal zu lackieren. Sonst besteht die Gefahr, dass sich dass Holz verzieht, weil die beiden Seiten dann unterschiedlich behandelt sind und so über unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten verfügen. Tun sie ja schon eh, wegen des Furniers, aber Sicher ist Sicher und schaden kann es auch nicht.
Wir benötigen:
- Japanspachtel
- Karton
- Nitroverdünnung
- Fuselfreien Lappen
- Schleifpapier 400-600
- Spray : Spray Fix Klarlack hochglanz Fa. Feidal GmbH Farben und Lacke 47138 Duisbung Tel. 0203/450020
- Ruhe und Muße !
Es würde mich freuen, wenn ich über mögliche Versuche und deren Ergebnis erfahren würde.