Hallo!
Da der Tag der Abholung immer näher rückt, würde ich gerne wissen, ob mir jemand sagen kann was besser/einfacher ist für die Fahrt über den Kanal. Fähre oder Zug. Hat jemand Vorschläge/Erfahrungen ( Wartezeiten, Preise )
Danke
Gruß Markus
Hallo Markus,
nachdem ich diese Woche vor den tropischen Nächten und der extrem schwülen Hitze hier oben in den Bergen oberhalb des Rheins nach England geflüchtet bin (soetwas habe ich bisher nicht erlebt - hier zogen nachts Dunstwolken aus den Wäldern. Das war wie im Regenwald am Amazonas und nicht um Aushalten!), kamen wir letzte Nacht zurück. Wir fuhren mit dem Wagen. Es sollen ja bekanntlich alle Wege nach Rom führen, vielleicht ja auch einfach dorthin, wo man wohnt. Die Frage aber ist immer, zumindest für mich, wo man wieviel Zeit in einem Stau verliert und gebannt auf die Tempearturanzeige guckt, und wo nicht.
Nachdem wir wie immer auf der Hinfahrt nach Calais unsere Fähre um ein paar Minuten verpasst hatten, entschlossen wir uns, auf der Rückfahrt nicht über Antwerpen oder Brüssel zu fahren, da dort der Verkehr zu dicht ist und das ewige Warten im Stau unglaublich nervt. Wir fuhren gestern meine alte Strecke zurück, also aus Calais kommend über die E42, also Lille, Charleroi, Liege nach Aachen. Unterdessen heißt der König der Belgier zwar bei uns King of the Potholes, aber die Piste ist noch immer so leer wie schon vor zwanzig Jahren. Und auch wenn es auf der Karte nach einem kleinen Unweg aussieht, so geht es am Ende dann eben doch deutlich schneller. Mit zwei Pausen haben wir nur etwas mehr als vier Stunden bis Köln gebraucht - trotz Tempolimit von 130 in France und 120 in Belgien.
Wenn Du in Calais ankommst, dann kannst Du entweder im Ort Tanken, oder erst wieder nach 60 Km in Dunkerque! Es wäre vielleicht Weise, schon vorher in Dover zu tanken. Auf der o.g. E42 finden sich später regelmäßig Tankstellen, sodass Du auch hier keine Not hast.
Wie gesagt, nach den ewigen Staus um Brüssel herum, fahre ich jetzt wieder meine alte Strecke, da sie am Ende trotz ein paar Kilometer mehr mehr Zeit spart und keinen Stress auslöst.
An Bentleys und Rolls-Royce war die Ausbeute wie folgt übrigens:
-1x Derby Bentley, 3,5Ltr, Park-Ward DHC, am Hotel in Hythe
-1x Continental GT, am Hotel in Hythe
Und keiner mehr! Die scheinen nun also alle ihren Weg auf den Kontinent gefunden zu haben. A pity!
Wie waren übrigens noch in dem süßen Morgan-Threewheeler Musem in Fallstaf, das wirklich einen Besuch wert ist. Wir hätten gerne auch noch Jane Clark besucht auf Saltwood Castle, aber ich denke, ihr wird es geauso gehen wir mir, dass wir es nicht mögen, dass Leute, die man fast fünfzehn Jahre nicht gesehen hat, plötzlich klingeln. Das holen wir im November samt Voranmeldung nach, wenn wir zur London-Brighton-Veteran-Carn-Run fahren, da es am Schloss in den Garagen noch immer jede Menge interessanter Rolls-Royce und Bentleys gibt, von denen nach Alans Tod nur zwei oder drei verkauft wurden. Zu sehen gibt es dort also noch immer einen frühen Silver Ghost mit einer Karosse, wie sie Laurence of Arabia hatte, R-type Continental, Jaguar D-Type und und und.
Hythe, das bei Folkstone gelegen ist, ist übrigens ein wunderschöner Ort am Meer. Mit Massen an Antique-Shops von denen ich glaube, dass unser Händler seinen Kram dort ebenso einkauft aber uns dann locker das zehnfache aufschlägt....
Zum Morgan-Museum stelle ich heute oder morgen ein kleines Filmchen auf meinem Kanal bei youtube ein. Eher morgen, als heute. Jetzt fahre ich erstmal gleich mit dem Bentley zum Essen.
Gute Reise,
Jürgen
PS: Ich finde die Fähre übrigens noch immer schöner als den Zug zu nehmen. Man ist keine 90 Minuten auf dem Schiff, kann lecker essen und auf's Meer und die White Cliffs sehen. Irgendwie gehört das einfach mit dazu, wenn man drüben seinen neuen Rolls-Royce abholt! Und es ist so easy: Einfach rein in den Hafen, am Häusschen der Fährgesellschaft seine Papier ins Autofester reichen lassen holen und ab auf's Schiff.