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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von StephanG2312 am Mi.17.Dez 2025/ 12:01:02 »
Vielen Dank Euch allen für die vielfältigen Meinungen. Da ich wie gesagt das Thema nicht sonderlich ernst nehme, habe ich auch kein Problem damit, wenn hier und da Satire mit einfließt.  ;)

Zur Farbe: Ja, es wurde ausgesagt, dass das Auto in acrylic-white ausgeliefert wurde und dann während des vermeintlichen Besitzes der Prinzessin umlackiert wurde. Chassis- und Motornummern stimmen.

SAM in Jeddah gibt es nicht mehr, die Domain samltd.com steht zum Verkauf. Die Prinzessin ist ja offenbar weiterhin karitativ aktiv, jedoch habe ich bislang keinerlei Kontaktmöglichkeit gefunden.
Den königlichen Haushalt anzuschreiben dürfte eher wenig Sinn machen, da man dort sicher keine Auskünfte über den Fuhrpark ereilt geschweige denn über die Fahrzeuge der weiblichen Mitglieder.

Bentley Heritage wäre eine Idee, allerdings finde ich auch dort keine Kontaktinfos, nur Links zu anderen Seiten. Hunt House habe ich via https://www.henryroyce.org.uk/ angeschrieben, aber bislang keine Reaktion erhalten. Wäre das die richtige Adresse?

Was das erwähnen der Historie auf Treffen angeht: Selbst, wenn es stimmt, würde ich sicher nicht proaktiv damit hausieren gehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass Fragen nach der Historie bei "neuen" Fahrzeugen in der Runde gestellt werden und da möchte ich eben fundiert darauf antworten können.

Das einzige, was mich in dem Fall wurmen würde wäre der Händler, der in einem Video zu dem Fahrzeug und auch im Verkaufsgespräch damit geworben hat, dass der Besitz "verbrieft" sei und dass ich da nicht näher nachgefragt habe, aber das hat mich eben auch da schon nur mäßig beeindruckt und war für mich kein Kaufargument. Der Vorbesitzer scheint jedenfalls von der Tatsache überzeugt gewesen zu sein. Ich hatte vor dem Kauf ja beim RREC CH zufällig die Verkaufsofferte gefunden, obwohl das Fahrzeug ja da schon beim Händler in Kommission stand, worauf hin sich ja auch der Kontakt ergeben hat. Darin schreibt er:



Er scheint jedenfalls großen Wert darauf gelegt zu haben. Auf erneute Nachfrage verweist er aber auch nur auf die mir vorliegende Dokumentation, mehr habe er nicht vorliegen. Er scheint aber generell nicht sonderlich kritisch dabei gewesen zu sein, ob nun wissentlich oder unwissentlich. In der Dokumentation befindet sich folgendes Bild der angeblichen Herstellung. Mal schauen, wer hier noch stutzig wird  ;D



Um es nochmal klarzustellen: Mich treibt hier eher die Neugier bzw. ein gewisses Jagdfieber an. Auch wenn sich (höchstwahrscheinlich) herausstellt, dass nicht die Prinzessin, sondern Scheherazade herself die Vorbesitzerin war, schmälert das meine Freude und Stolz über den Besitz dieses Fahrzeugs nicht im geringsten!

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Allgemeine technische Themen / Re: Bentley MK V
« Letzter Beitrag von PY158 am Mi.17.Dez 2025/ 11:56:19 »
Hallo FuryFurlan und herzlich willkommen im Forum!

Zuerst einmal Glückwunsch zu deinem seltenen Fahrzeug! Dass sich die Kühlwasserkanäle zusetzen, ist nicht ungewöhnlich, vor allem nach Jahrzehnten von Standzeit oder dem Einsatz falscher Kühlmittelzusätze. Bei der Mechanik kenn ich mich nicht so aus, z.B. weiß ich nicht, ob man die Ventilsitze austauschen kann, etwa weil sie eingepresst sind, oder ob sie in den vollen Block gefräst sind, sodass man die Risse in den Sitzen nicht mehr wegbekommt. Hast du denn die üblichen Götter in Blau (Ristes, Alpine Eagle oder Ghost Motors in GB, Werner Mork in D, Bentley Clubreferenten für Mk. V) schon angesprochen?

Schweißnähte an Block und/oder Kopf sind nichts Ungewöhnliches und müssen kein Beinbruch sein, hatte ich bei meinem Phantom II #158PY auch. Allerdings höre ich heute zum ersten Mal, dass es auf Grund eines vermuteten Unfalls zu fragwürdigen Schweißnähten gekommen ist. Was der gute Herr Barnato damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht, seine Bentley-Zeiten waren schon seit einigen Jahren vorbei, als der Mk. V kurz vor dem 2. Weltkrieg in die Erprobung ging. Und wenn es sicher wäre, dass Herr Barnato am Steuer eines der beteiligten Autos gesessen hat, wäre es kein "vermuteter", sondern ein "bestätigter" Unfall. Aber das gehört nach meiner Auffassung alles in die Welt der Mythen und Fabeln, die rund um unsere Lieblingsautos hauptsächlich von Gebrauchtwagenverkäufern gerne gedichtet werden, damit die Fahrzeuge noch ein Stück interessanter sind.

Gebaut wurden insgesamt 19 Fahrzeuge, 15 Mk. V und 4 Corniche, wovon 11 Mk. V und 1 Corniche fertig gebaut und karossiert wurden, 4 Mk. V und 3 Corniche Fahrgestelle blieben unvollständig. Der Corniche (Zul. GRA270) ging allerdings anfangs des 2. Weltkriegs durch Feindeinwirkung am Kai von Dieppe verloren (nur die Fahrzeugschlüssel blieben erhalten) und wurde daher vom VW Konzern bzw. Bentley vor einigen Jahren als eine "Rekreation" wieder aufgebaut.
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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von PY158 am Mi.17.Dez 2025/ 11:22:52 »
Sodele, und den Wikipedia-Eintrag der saudischen Prinzessin habe ich mir jetzt angeschaut und ich kann nur sagen: der stinkt 3 Meter gegen den Wind nach FAKE! Erstens trägt absolut NIEMAND die Chassis-Nummern seiner Autos in einem Wikipedia-Eintrag ein (wozu denn bitte?), zweitens werden Chassis-Nummern meistens in journalistischen Berichten in Zusammenhang mit ihren Besitzern gebracht (60551 Rolls-Royce Silver Ghost, 1909 nach Abschluss der Vorführfahrten an einen Privatmann verkauft und erst 1948 für die Firma zurückgekauft, YF5002 Walter Owen Bentley, die Nr. YF5001, das erste 8 Liter Chassis war bereits an einen Nachtclubbesitzer verkauft) und drittens ist die sogenannte Quelle für die angeblichen Autos der Prinzessin ausgerechnet die Garantiekarte vom 2. Juli 1983, welche in diesem Fred (Beitrag von Stephan gestern um 12.53h, Seite 3 im Verlauf) bereits abgebildet wurde.

Außerdem würden Sonderwünsche des Königshauses, und die gibt es regelmäßig, auf der Chassis-Karte von Rolls-Royce eingetragen. Ich halte von daher die Provenienz dieses Fahrzeuges aus dem saudischen Königshaus für mehr als zweifelhaft und die ganze Geschichte aus 1001 Nacht für eine Erfindung der involvierten Gebrauchtwagenhändler, die nicht zu Unrecht als die legitimen Nachfahren der Rosstäuscher verrufen sind...
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Allgemeine technische Themen / Bentley MK V
« Letzter Beitrag von FuryFurlan am Mi.17.Dez 2025/ 11:02:09 »
Guten Tag allerseits,
ich bin neu in diesem Forum, beschäftige mich aber seit etwa 16 Jahren mit der Erhaltung und Pflege von Rolls-Royce- und Bentley-Oldtimern.
Zum ersten Mal stehe ich vor einem Problem, das ich nicht lösen kann – zumindest nicht, ohne Hunderttausende Euro auszugeben.
Ich bin in den Besitz einer der sechs noch existierenden Bentley MK V gekommen. Trotz vieler Anstrengungen habe ich es geschafft, sie fahrbereit zu machen; mit der Zeit jedoch – der Motor lief anfangs wie ein Schweizer Uhrwerk – begann er, Hilfesignale zu senden.
Ich bemerkte viel weißen Rauch bergab im Schubbetrieb, einen immer höheren Ölverbrauch und Wassertemperaturen, die im Sommer weit über dem Normalen lagen.
Wir haben uns entschieden, ihn auszubauen und zu öffnen, mit einiger Beklemmung, um zu sehen, was sich verbarg.
Das größte Problem fand ich im Zylinderkopf: Die Wasserkanäle waren komplett verstopft (so etwas habe ich noch nie gesehen), die Auslassventilsitze haben je mindestens einen Riss, und aufgrund eines vermuteten Unfalls – nichts Geringeres als mit Woolf Barnato – hat der Kopf fragwürdige Schweißnähte erhalten.
Derzeit versuche ich das Unmögliche: Ich reinige die Kanäle durch Elektrolyse in einer Natriumcarbonat-Lösung mit 12 V und 10 A. Ich lasse es mindestens 100 Stunden laufen, sehe es aber sehr schwierig; ich hoffe, ich irre mich.
Säuren möchte ich nicht verwenden, da sie die inneren Wände des Kopfs weiter schwächen würden.
Falls jemand Ideen hat, wie man diesen Kopf wiederbeleben kann, ich bin ganz Ohr.
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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von PY158 am Mi.17.Dez 2025/ 08:45:28 »
Absolut korrekt, Andreas!

Genau so und nicht anders isses! Nur weil ein Auto einen prominenten Vorbesitzer hatte, ist es nicht mehr wert als ein Vergleichsmodell, allerdings sind viele Interessenten bereit für diesen Promibonus einen erheblichen Preisaufschlag zu bezahlen. Das alles hat aber mit der eigentlichen Qualität des Autos nichts zu tun.
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Allgemeine technische Themen / Re: SU-Doppelvergaser: Welcher versorgt welchen Zylinder?
« Letzter Beitrag von PY158 am Mi.17.Dez 2025/ 08:38:22 »
Geheimtipp: OS steht für "off side" und NS steht für "near side", was wiederum rechts (Fahrerseite weiter vom Straßenrand, also off side) und links (nahe am Straßenrand, also near side) ist. In Fahrtrichtung gesehen, wie bereits erwähnt.
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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von Blessington am Mi.17.Dez 2025/ 08:30:23 »
In der Tat wirkt es zumindest merkwürdig, dass das Fahrzeug im wikipedia-Artikel zu der saudi-arabischen Prinzessin sehr prominent erwähnt wird und auch auf den Farbwechsel detailliert eingegangen wird.

Es könnte sich der Eindruck aufdrängen (und hat es bei mir und wohl auch bei Stephan ja getan), dass diese Einträge in der Online-Enzyklopädie vor allem die Einträge auf der Chassis-Card stützen sollen, um eine Fahrzeughistorie zu erzählen, die es so nicht gegeben hat. Möglicherweise.

Vielleicht entspricht aber alles den Tatsachen. Klarheit wird hier (wenn überhaupt) nur ein Schritt-für-Schritt-Vorgehen bringen:

- Anfrage beim Archiv im Hunt House
- Anfrage beim Händler in Saudi-Arabien
- Anfrage bei einem Befugten des saudischen Königshauses oder der Prinzessin selbst, warum nicht?


Man verstehe meine folgenden Zeilen bitte nicht falsch (und sie sind auch allgemeiner Natur und meinen niemanden hier im Forum, darauf lege ich Wert!), aber ich habe nie verstanden, weshalb man zu einem Fahrzeug (egal welchem) auf Treffen eine Geschichte erzählen können sollte.

In meinen Augen ist ein Fahrzeug nicht mehr wert, wenn es Richard Nixon, 50 Cent oder eben eine Prinzessin aus Saudi-Arabien vorher besessen hat; im Umkehrschluss ist ein Automobil nicht weniger wert, nur weil es von Otto Normalverbraucher gefahren und gepflegt wurde. Aber, wie schon geschrieben: das ist lediglich meine Meinung und muss nicht die Meinung anderer Leute sein.

Wie hier im Forum bereits erwähnt, sind mir bei meiner Suche auch immer wieder die phantasievollsten Geschichten zu den Vorbesitzern der besichtigten Fahrzeuge erzählt worden („Der gehörte einem bayerischen Grafen“…). Vielleicht gehört das ja auch dazu.

Etwas ganz anderes ist es, wenn das Fahrzeug von einem Vorbesitzer konkret mit einer solchen Historie beworben wurde (Behauptung von Tatsachen bis hin zum Betrug) - hier ist eine Nachforschung und die Validierung der Aussagen angebracht.


Ich finde die Corniche, um die es hier geht, sehr, sehr cool und ich kann ihren derzeitigen Besitzer nur zu dem Kauf beglückwünschen! Ob sie irgendwann einer Prinzessin oder Karl-Heinz Müller aus Hamburg-Bergedorf gehört hat, ist doch für den Fahrspaß und die Leidenschaft unerheblich und macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man herausfinden möchte, ob da irgendwann mal jemand gelogen hat.

Ich bin gespannt!

Liebe Grüße aus der Südpfalz!

Andreas
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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von PY158 am Mi.17.Dez 2025/ 08:23:27 »
Okay, dann versuche ich zur Abwechslung mal wieder etwas Ernst in die Diskussion zu bringen: Ein prominenter Erstbesitzer (oder auch späterer Besitzer als Gebrauchtwagen (m/f/d) ist immer ein schlagkräftiges Verkaufsargument und wird daher gerne in den Vordergrund gerückt. Allerdings wird da auch oft genug gelogen, dass sich die Balken biegen. Mitte der 1990er Jahre traf ich auf einer Ausfahrt den Besitzer eines wunderschönen Phantom III Cabriolets, dessen Erstbesitzerin angeblich Marlene Dietrich gewesen sein soll. In allen möglichen Unterlagen war Marlene Dietrich als Erstbesitzerin aufgeführt, nebst hübscher Korrespondenz dazu. Erst eine Einsicht in die ORIGINAL-Chassis-Karte im RREC Huntshouse in Paulersbury brachte die traurige Gewissheit: Es gab keine Marlene Dietrich in den Originaldokumenten und sie wurde offensichtlich in den Haufen von Kopien, der beim Wagen war, einfach fein säuberlich hinein "ge-photo-shopt".

Königs gehen nicht in den Autoladen um sich dort ein schickes Auto zu kaufen, die werden über Agenturen von Hoflieferanten geliefert, im Falle von z.B. Mercedes-Benz von dafür speziell eingerichteten Abteilungen.

Die Idee einen Brief an Prinzessin Samira Faisal zu schreiben, finde ich gar nicht einmal so schlecht. In der Zeit von Selfies und Youtube Influencern könnte man sie auch ganz dreist um ein Foto von ihr und dem Wagen bei einem Jagdausflug oder einer Shopping Tour fragen. Allerdings sehe ich die Chancen dafür schlecht, weil insbesondere der strenge Wahabismus in Saudi Arabien Bilder unverschleierter Frauen nicht gestattet. Und wie @Amphiranger schon geschrieben hat: manchmal ergibt sich eine wirklich nette Korrespondenz.

Grundsätzlich stehe ich der teilweise absurd hohen Marktbewertung von Promi-Fahrzeugen aber kritisch gegenüber. Am Ende des Tages ist es immer noch ein Gebrauchtwagen. Ausnahmen sind natürlich Fahrzeuge mit Renngeschichte, die haben sich durch ihre Platzierungen in Rennen einen Premiumpreis verdient.
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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von Amphiranger am Mi.17.Dez 2025/ 01:01:15 »
Mein Tip war schon ernst gemeint. Ich lege immer ein aktuelles Foto vom Fahrzeug bei. Das verbessert das Erinnerungsvermögen. Ein Vorbesitzer meines Spurs war ein Graf. Da habe ich ein Jahr recherchiert, bis ich letztlich die Adresse seines Altersruhesitz in Florida herausgefunden hatte. Daraus hatte sich ein richtig netter Informationsaustausch ergeben.
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Silver Shadow, Bentley T-Modelle / Re: Fragen zur Corniche I (Bj. 1983)
« Letzter Beitrag von Sara Benedict am Mi.17.Dez 2025/ 00:22:38 »
Wenn ich das richtig sehe, lebt die Prinzessin noch. Ich würde ihre Hoheit einfach mal anschreiben. Mit etwas Glück antwortet sie. Ich habe mit dieser direkten Methode meist Erfolg gehabt. Ein originales Bestätigungsschreiber von ihr würde sich sicherlich gut in der Fahrzeughistorie machen.

Warum nicht mit dem Auto einfach hinfahren, ein nettes Pläuschchen bei Tee und Gebäck halten und dann noch ein gemeinsames Foto für die Fahrzeughistorie abstauben? Man macht doch keine halben Sachen.  ;D

Schmunzelnd

Michael
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