Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: DerRolf am Di.13.Jan 2009/ 11:59:53
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So, als Newbie werde ich nun auch mal meine erste Frage los.
Moin Moin erstmal!
Wenn ich meinen 73er Silver Shadow nach dreimaligem Gaspedalpumpen zur Aktivierung des Kaltstartmodus starte und er auch perfekt anspringt, dann braucht er einen beherzten Tritt aufs Pedal, dass er die normale Standlaufdrehzahl erreicht. Soweit sogut.
Problem. Im normalen Fahrbetrieb, auch wenn der Wagen warm ist/speziell nach starkem GAsgeben, ist der Wagen wieder im Kaltlauf und braucht erneut einen beherzten Tritt aufs Pedal, um diesen zu lösen. Gangwechsel gestalten sich dann äußerst ruppig. Ausserdem dieselt der Motor nach dem Zündung ausschalten nach, wenn man ihn im erhöhten Kaltlauf im warmem Zustand ausschaltet. Schaltet man ihm im normalen Standgas aus, ist alles normal.
Kann ich mit normalen Hausmitteln/Schrauberfähigkeiten Abhilfe schaffen oder liegt der Fehler hier im Speziellen, sodass ein Spezialist zurate gezogen werden muss?
Viele Grüße aus HH!
Rolle
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Hört sich an, als sei das Vergaser-System etwas aus dem Tritt, das "Nachdieseln" spricht auch für ein defektes Abschalt-Ventil, das eben das Nachdieseln verhindern soll. Das alles einzustellen (ich gehe mal vom SU Doppelvergaser aus) ist aufwendig und trickreich und vorher sollte immer auch die Zündeinstellung gecheckt werden, denn die sollte OK sein, bevor man am Vergaser arbeitet. Wenn Du sowas noch nie gemacht hast, ist es schon anspruchsvoll ... aber man muss ja mal anfangen. Ich könnte Dir die entsprechenden Seiten aus dem Workshop Manual als PDF rauskopieren ...
Etwas Spezialgerät braucht man auch, etwa Synchro-Tester oder eine Gunson Colortune ....
BTW: Warum trittst Du 3x aufs Pedal, um den Kaltstart-Modus zu aktivieren? Soweit ich weiss funktioniert der nicht mechanisch, sondern per Bimetall und per Unterdruck ... und auch bei mechanischem Choke soll man eigentlich einmal langsam treten und gut :-)
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Trick bei mir war: Zur Aktivierung der Kaltstartautomatik reichte bei mir immer EIN EINZIGER Tritt aufs Gaspedal vor Zündung. Wichtig hierbei war dann: Das Gaspedal NUR HALB oder, bei warmem Wetter sogar nur 1/3 des max. Weges zu treten und dann ohne jedes weitere Gasgeben zu starten. Mit der dann anliegenden Drehzahl konnte ich bei kaltem Motor weitere Betätigung des Gaspedals bestens rangieren, zb. um auszuparken. Der Abfall auf "Normal" war dann eine Frage der Entscheidungsfreudigket der Automatik, geriet aber immer zur Zufriedenheit. (Bei Ihnen natürlich abhängig vom Zustand - evtl. muss natürlich etwas revidiert werden).
Daher: Bevor Sie nun große Eingriffe tätigen, versuchen Sie es doch mal auf diese Weise und berichten.
LG
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Moin Moin Ihr beiden!
Danke für die ersten Ansätze...
Wie gesagt, es besteht ja kein Startproblem und ob man nun einmal oder dreimal durchtritt ist nur eine Frage des Glaubens, bestimmt funktioniert auch 1 mal, kenne es von meinem alten cadillac aber eben mit 3 mal- das ist aber auch nicht das Problem und hat auch nichts damit zutun glaube ich. Wenn ich langsam trete, geht er rein, wenn ich schnell trete geht er raus, ist also wohl ein mechanischer Choke, wie bei allen SS1 (Pre 74(?)) oder?
Das Vergaser/Zündung einstellen könnte er wirklich einmal nötig haben... Über ei PDF des workshopmanuals /bzw der erforderlichen Seiten würde ich mich natürlich sehr freuen. Wie gesagt, ansonsten läuft er tadellos, nur das hohe Standgas nervt halt an der Ampel/Fahrzeug hat hohe Kriechneigung bzw dass man vor dem abstellen immer in N einmal schlagartig gasgeben muss, bis er sich aus dem verhakten erhöhten Kaltlauf in den Normallauf regeneriert. Ich Dachte, es könnte evtl ein bekanntes Problem zB eine schwergängige Welle, ausgeleierte Feder oder sonstiges sein, die evtl schnell zu wechseln wäre....
Beste Grüsse!
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Ich würde es mal mit einem Tröpfchen Öl am Mechanismus der Drehzahlanhebung (ist rein mechanisch) versuchen... Die kritischen Teile sitzen da, wo die Chokeklappenstange (rechts am dicken Ansaugrohr) endet.
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
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Über ei PDF des workshopmanuals /bzw der erforderlichen Seiten würde ich mich natürlich sehr freuen.
Schick mir doch per PM mal Deine Mailadresse, dann beame ich Dir das demnächst mal rüber .... und das Tröpfchen Öl könnte es ja vielleicht heilen :-).
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Liebe Freunde der Emily, WD40 und im Nachgang Sprühöl gabs schon zur Genüge auf den gemeinen Hebel. Wie genau wird er eigtl gesteuert? Wie muss er stehen Motor an/aus, Kalt /warm. Kann man ihn zur Diagnose aushängen/lahmlegen? Kann hier leider keine PN ´s schreiben(?), wollte einem netten Mitglied antworten, der mir anbot, einen RR Vergaser Spezie in HH zu vermitteln.
Mit Dank in die Nacht.
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Die senkrechte Chokeklappenstange muss im kalten Zustand am unteren Anschlag sein und sich gegen eine Federkraft nach oben bewegen lassen; im warmen Zustand ist es umgekehrt. An der Stange sitzt unten eine Stufennocke, gegen deren Stufen eine Einstellschraube drückt, die mit dem Gasgestänge verbunden ist. Je nach Klappenstellung wird also eine der Nocken (oder im warmen Zustand eben keine) wirksam und dreht über die Einstellschraube das Gasgestänge in Richtung "erhöhte Drehzahl". Die Nockenwelle muss sich leicht bewegen lassen.
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
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Update zur Lösung des Problemes. Wie ihr ja wisst´, hatte ich mitunter Probleme mit meinem erhöhten Kaltlauf.
Ein ölen und schmieren des Chokeschiebers im Motorraum,vor allem aber ein halber Liter ATF Dexron II im Benzintank und eine ausgiebige Überlandfahrt haben das Problem wohl nun beseitigt. seit ca einer Woche habe ich keinerlei Probleme mehr mit den o.g. Symptomen. Ich denke es lag hauptsächlich am "inneren" Schmieren des Kraftstoffsystems mit dem ATF II. (?)
In diesem Sinne also schonmal vielen Dank für den Support.