Autor Thema: Einbau Ignitor  (Gelesen 21181 mal)

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Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #45 am: Mo.22.Jun 2015/ 12:13:45 »
Ich schätze jetzt einfach mal den Durchmesser der 6-Zyl. Schwungscheibe auf D=36 cm.

Der Umfang ist ja 2∏r, oder einfach ∏*D bzw. dann ∏*36cm.

Ein Umlauf sind 360°, dann sind 10°  1/36stel davon, also ∏*1cm.

Damit entsprechen die 10° Kurbelwelle einer Bogenlänge von 3,14 cm, also ca. 3cm am Rand der Schwungscheibe gemessen.

Wären das jetzt Nockenwellengrad, dann müsste man die Bogenlänge verdoppeln auf ca. 6 cm.

Halt doch mal den Zollstock dran, und sag es uns ..

Charles :)
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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #46 am: Mo.22.Jun 2015/ 12:25:39 »
Leider komme ich momentan nicht unter das Fahrzeug - erst wieder am Wochenende.  :(

Offline Traumwagen

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #47 am: Mo.22.Jun 2015/ 15:02:40 »

Hallo Michael,

die Zündpistole lasse ich im Motorraum neben dem Verteiler nach unten, somit benötige ich keine Überlängen  in der Verkabelung. Zu Anwendung kommt eine alte Boschpistole und eine aus Polen bezogene neue Pistole zu Vergleichsmessungen.
Wenn du den Verteiler weggibst, hat der Prüfer ein gesundes finanzielles Interesse Fehler aufzuzeigen.
Nimm lieber einen Boschdienst, bringe deine Kurven mit und stelle dich daneben.

Die Ignitor läuft auf jeden Fall besser als die bisher von dir verwendete Doppelkontaktanlage.
Wenn damit im Fahrbetrieb keine Unliebsamkeiten auftreten dann lass es doch wie es ist.

Bedenke bitte, dein Motor läuft im normalen Temperaturbereich, hat gute Leistung und klingelt nicht und hat einen niedrigen Kraftstoffverbrauch - was will man mehr? Warum willst du etwas ändern? Oder treffen die obrigen Aussagen nicht zu.
Mit freundlichen Grüßen   

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #48 am: Mo.22.Jun 2015/ 15:16:21 »
Die Ignitor läuft auf jeden Fall besser als die bisher von dir verwendete Doppelkontaktanlage.

Hallo Achim,

da bin ich mir im Moment noch nicht so ganz sicher.

Bedenke bitte, dein Motor läuft im normalen Temperaturbereich, hat gute Leistung und klingelt nicht und hat einen niedrigen Kraftstoffverbrauch - was will man mehr? Warum willst du etwas ändern? Oder treffen die obrigen Aussagen nicht zu.

Der Kraftstoffverbrauch ist der Punkt, mit dem ich noch nicht zufrieden bin. Als ich den Wagen neu hatte, lag der Verbrauch bei ca. 15 Liter, nach kurzen Höhen von 20 Liter vor meinem IOZ-Besuch und 25 Liter nach deren Arbeit, liege ich jetzt bei etwa 18 Liter. So ganz zufrieden bin ich damit noch nicht. Mir bereiten die Mehrkosten zwar keine Kopfschmerzen, aber irgendwas scheint ja nicht optimal zu sein.

Gruß

Michael

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #49 am: Mo.22.Jun 2015/ 15:27:11 »
Hallo,

gerade habe ich mal geprüft, ob ich auch mit der Prüflampe trotz Ignitor den Zündzeitpunkt statisch einstellen kann. Geht! Ich war allerdings nicht unterm Auto, um die Gradzahl abzulesen. Da komme ich in der Garage schlecht hin.

Was mir aufgefallen ist:
Leuchtet die Prüflampe in den einzelnen Unterbrecherphasen der Ignitor jetzt deutlich länger als bei der Kontakzündung oder höre ich schon die Flöhe husten?

Verwirrt

Michael

Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #50 am: Mo.22.Jun 2015/ 16:10:29 »
Kann eigentlich nicht sein, ausser die Kontakte waren vorher nicht richtig eingestellt. Die Kontaktplatte mit den 2 Unterbrechern ist ja beim early Shadow ähnlich: Beide Kontakte sind parallel geschaltet und der 2. schliesst nachdem der erste geöffnet hat und umgekehrt. Ein gut ausgetüfteltes System um bei 6 oder 8 Zylindern eine möglichst lange Ladezeit der Spule zu ermöglichen, hatte ich vorher noch nicht gekannt ...
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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #51 am: Mo.22.Jun 2015/ 16:24:36 »
Danke für die Info, Charles,

dann höre ich jetzt wohl langsam die Flöhe husten und sollte möglichst bald Urlaub von meiner Zündanlage machen. :o

Ach ja, im Handbuch steht zur statischen Zündzeitpunktfestlegung, dass man diesen auf 2 deg. B.T.D.C legen soll. Da TDC (top dead center) als 0-Grad-Markierung in der Schwungscheibe eingeschlagen ist, gehe ich davon aus, dass man statisch auf 2 Grad früh stellen soll. Liege ich da richtig? Auf ewig ein Geheimnis bleiben wird dabei wohl, ob sie dabei jetzt Nockenwellengrad oder Kurbelwellengrad meinen.  :-\

Gruß

Michael

Offline cferbrecht

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #52 am: Mo.22.Jun 2015/ 22:38:07 »
Die Kontaktplatte mit den 2 Unterbrechern ist ja beim early Shadow ähnlich: Beide Kontakte sind parallel geschaltet und der 2. schliesst nachdem der erste geöffnet hat und umgekehrt.

Nein, das ist bei den Sechszylindern (1946-1955) sowie beim SCII anders: das eine Kontaktpaar bedient die eine Hälfte der Zylinder, das andere die zweite. Das ist offenbar das Prinzip bei Delco-Remy - bei Lucas (SCIII und frühe Shadow) ist es wie im Zitat beschrieben.

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Claus F. Erbrecht
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Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #53 am: Di.23.Jun 2015/ 00:20:03 »
Wow,
Claus Du hast Recht, ich habe nur die 2 Unterbrecherkontakte gesehen und dachte es sei dasselbe wie beim Shadow. Aber die Nocken sind unterschiedlich geschliffen.

Dann ist es auch möglich, dass Michael's Ignitor eine längere Ladezeit hat als die originale Kontaktplatte.

Danke für die Korrektur, es gibt immer was zu lernen,

Charles :)
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Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #54 am: Di.23.Jun 2015/ 06:40:45 »
Nochmal für mich zum Anfang ::)

Beim S1 und S2 sind jeweils zwei Unterbrecher-Kontakte parallel geschaltet und diese sitzen sich genau 180° gegenüber und die Nocke ist so geschliffen dass der eine Kontakt 3 (S1) bzw. 4 (S2) Zylinder zündet und der andere die anderen 3 bzw. 4 Zylinder.

Der Grund für zwei Kontakte ist eine längere Spulenladezeit zu ermöglichen, denn der zweite Unterbrecher schliesst kurz nachdem der erste geöffnet (gezündet) hat und der erste schliesst kurz nachdem der zweite geöffnet (gezündet) hat.

Diese Anordnung macht für S1 und S2 das Synchronisieren der Kontakte notwendig, denn der Verteiler ist so aufgebaut dass er quasi zwei getrennte, mechanisch gekoppelte 3- bzw. 4-Zylinder Motoren ansteuert und wenn die Synchronisation aus dem Ruder läuft (oder nicht genau eingestellt ist) dann muss durch den hierbei entstehenden Zündversatz jeweils ein halber Motor mehr leisten als die andere Hälfte.

Beim  S3 und early Shadow sind ebenfalls jeweils 2 Unterbrecher-Kontakte parallel geschaltet aber nur einer ist für den Zündzeitpunkt (aller Zylinder) zuständig und der andere (nicht genau gegenüber sondern versetzt angebracht) ermöglicht das frühe schliessen des Kontaktes auch wiederum um eine längere Spulenladezeit zu erreichen.

Man hat sich ab S3 also das Synchronisieren der Kontakte (als mögliche Fehlerquelle) gespart und trotzdem die Ladezeiten optimiert.

Beim 6750cc Shadow hat man einfach nur noch einen Kontakt genommen und die kürzere Ladezeit in Kauf genommen bzw. mit einer schnelleren oder niederohmigeren Zündspule kompensiert.

Sowas lässt einem ja keine Ruhe,

Charles :)
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Offline cferbrecht

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #55 am: Di.23.Jun 2015/ 10:05:47 »
Zu der Version des SCIII/früher Shadow fällt mir eine kleine Anekdote ein:

Ich war mit meiner damaligen Freundin unterwegs nach Süddeutschland, um einen SCIII auszuliefern, den wir weitgehend restauriert hatten. Auf der Autobahn ging plötzlich der Motor einfach aus - rechts ran, Haube auf, nachsehen...

Ich sagte nach einem kurzen Moment zu meiner Freundin: "Hast Du irgendwo ein kleines Stückchen Pappe?" Sie hatte eine ob-Packung in der Handtasche, riss davon ein Stückchen ab und gab es mir. Nach einem kurzen Moment bat ich sie, zu starten - und der Motor lief wieder...

Seitdem hat sie mich als eine Art James Bond angesehen, der mit einem Kugelschreiber eine Tür aufbekommt oder ein Flugzeug starten kann...

Was war passiert? Bei den neuen Kontakten war bei einem die Nase abgebrochen, die von der Nocke betätigt wird, und der Kontakt war dauerhaft geschlossen. Ich habe einfach den Kontakt geöffnet und das Stück dazwischengeschoben - das wurde durch die Federkraft festgehalten, und der andere Kontakt hat die Arbeit allein gemacht.

Die Ladezeit war mir in diesem Moment herzlich egal...

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #56 am: Di.23.Jun 2015/ 10:37:26 »
Dann ist es auch möglich, dass Michael's Ignitor eine längere Ladezeit hat als die originale Kontaktplatte.

Genau das ist mein Eindruck, Charles:

Mit Kontaktzündung ging nach meiner Erinnerung die Prüflampe kurz an und beim Weiterdrehen des Motors sehr schnell wieder aus. Jetzt dreht sich beim Weiterdrehen des Motors der Verteilerfinger noch ein paar Grad, ich schätze 3-5 Grad, bis die Prüflampe wieder erlischt.

Wo ist denn jetzt der optimale statische Zündpunkt? In dem Moment, wenn die Lampe angeht, wenn sie ausgeht oder irgendwo dazwischen? Eine Toleranz von 5 Grad auf dem Verteiler wären ja schon wieder 10 Grad auf der Kurbelwelle und damit vermutlich auch auf der Schwungscheibe.

Rätselnd

Michael

Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #57 am: Di.23.Jun 2015/ 13:08:41 »
Es funkt wenn die Kontakte öffnen, also die Lampe ausgeht.

Charles :)
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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #58 am: Fr.26.Jun 2015/ 13:37:42 »
Die max. Frühzündung  liegt bei anderen alten nur mit Fliehkraftverstellung betriebenen Fahrzeugen zwischen ca 33  bis 40 Grad. Das käme dann auch hin 33 Grad bei 4000/min jeweils Kurbelwelle.
Ich werde noch mal am Fahrzeug nachmessen.

Hallo Achim,

hast Du zwischenzeitlich einmal nachgemessen, ob auf dem Schwungrad Kurbelwellendrehzahl oder Verteilerdrehzahl eingeschlagen sind?

Neugierig

Michael

Offline Traumwagen

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #59 am: Fr.26.Jun 2015/ 17:12:34 »
Hallo Michael,


auf der Kurbelwelle sind mehrere Markierungen für Kurbelwellengrad eingeschlagen. Über Bogenmaß bei geschätztem Durchmesser vor ca. einem Jahr über den dicken Daumen ermittelt.

OT  hatte ich angezeichnet mit weißer Farbe zur besseren Erkennbarkeit.
Dann mit verstellbarer Zündpistole immer wieder bei Drehzahlerhöhung auf OT zurückgedreht, und die Drehzahl mit Verstellwinkel an der Pistole notiert.
Ein alter Boschmeister gab mir damals eine gesunde max. Frühzündung an, er war bei den Messungen anwesend weil 2 Hände nicht ausreichten.
Bei höheren konstanten Drehzahlen waren leichte Schwankungen des Zündzeitpunktes vorhanden, ich denke es waren so um die 3 Grad. Er war aber wie ich der Auffassung, dass diese geringen verschleißbedingten Schwankungen noch tolerierbar sind.
Übrigens hatten beide Pistolen, die zum Einsatz kamen, auch geringe Abweichungen von wenigen Grad.
Wichtig ist es auch, OT immer im „Rechten Winkel“ anzublitzen, sonst hast du direkt Abweichungen von einigen Grad.
Nach dem Einbau der Ignitor hatte ich mich mit der Vorzündung bei Leerlauf recht weit nach früh orientiert, da kein unterschiedlicher Abbrand der Kontakte und  keine unterschiedliche Abnutzung der Gleitstücke über die Nutzungsdauer eine Änderung des Zündzeitpunktes mehr verursachen, der einmal gewählte Wert bleibt konstant.
Mit einigen Besitzern von Oldtimern habe ich Probefahrten unternommen, diese konnten, wie auch ich,  keine Anzeichen von „Klingeln“ bemerken.
Seit dem Umbau läuft mein Motor noch eine Note besser er läuft wesentlich runder und er zieht noch besser durch.
Wenn ich unterturigens Fahren bei hoher Last vermeide gehe ich kein Risiko ein.
Wenn aber ein Umbau für mich in Frage käme, dann würde ich die 123 wählen.
Mit freundlichen Grüßen  Achim