Autor Thema: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit  (Gelesen 15994 mal)

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Offline WHirsch

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Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« am: Mi.01.Aug 2007/ 14:40:47 »
Nachdem meine Kaltstartautomatik jetzt schön eingestellt ist habe ich festgestellt, dass wenn der Wagen mehr als 2-3 Tage nicht bewegt wurde der Kaltstart richtig schlecht funktioniert. Nicht etwa dass der Choke dann nicht funktioniert, aber wenn nach einer Minute bzw. dem ersten Gas geben der Leerlauf dann runter geht, fängt der Wagen richtig an zu schütteln. Hinten rußt er ordentlich raus und es kommt auch Flüssigkeit  (Kondenswasser ?). Das läuft so die ersten paar Minuten, der Rauch wird dann grau und es qualmt ganz ordentlich. Wenn der Motor dann warm ist, ist alles wieder prima.

Beim ersten Beschleunigen auf der Autobahn kommt dann auch nochmals ordentlich Ruß hinten raus.

Gruß

Winfried Hirsch

Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #1 am: Mi.08.Aug 2007/ 22:12:49 »
Habe inzwischen mal zwei Kerzen angeschaut, die sind verrußt. Das ist doch nicht normal ?

Alleine der Kaltstart Leerlauf sorgt für 'nen schwarzen Fleck auf der Fahrbahn unterm Auspuf.

Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #2 am: Di.14.Aug 2007/ 19:07:35 »
Inzwischen rußt nix mehr, Benzinverbrauch ist dramatisch gesenkt!

Ich war gestern bei einem der nicht nur weiss wie man einen Shadow einstellt (Zündung / Vergaser), sondern das auch entsprechend umsetzen kann.
Das Resüme von gestern: Zündung falsch eingestellt, Vergaser (falls überhaupt) falsch eingestellt.

Zur Zündung:

Laut Forum wird die Zündung eines Shadows auf 3 Grad vor OT gestellt, bei Verwendung von Sprit mit Oktanwerten unter 100 wird die Zündung auf später gestellt und zwar im Forum widersprüchlich beschrieben, um 1 bzw. 2 Grad pro Oktan. Hier die Überlegung des Laien (ich):

Wenn ich wie bestellt eine Zündung auf Super Plus, also 98 Oktan einstelle, so muss ich entweder die Zündung um 2x1=2 bzw. 2x2=4 Grad später stellen (lt. den widersprüchlichen Angaben im Forum). Das würde bedeuten bei drei Grad vor OT (früh) müsste dann entweder 1 Grad vor OT oder 1 Grad nach OT eingestellt sein. Meine Zündung war auf 7 Grad vor OT gestellt, hat wohl jemand in die falsche Richtung gerechnet.

Zu den Vergasern:

Die CO2 Messung ergab 8% (soll wohl zwischen 4 und 4,5 Prozent liegen), war also 'etwas' zu fett.
Der eine Vergaser war zu fett eingestellt (weiss nicht ob links oder rechts), der andere noch viel fetter.


Jetzt passt das alles wieder und ich bin fast umgefallen, als ich den Sprit Verbrauch nachgerechnet habe!
Mal ehrlich, dass hier Leute im Forum erzählen man könne 'nen Shadow um die 17 Liter fahren habe ich bisher für Jägerlatein gehalten.
Ich habe in der Stadt auf Kurzstrecken bis zu 28 Liter gebraucht, nach Einbau der elektronischen Zündung und Autobahnfahrten hab ich's in den Bereich von 22 Litern geschafft.

Jetzt habe ich gestern auf der Rückfahrt auf einer Strecke von etwas über 600 Kilometern einen durchschnittlichen Verbrauch von 15,9 Litern gehabt, aber das geht noch besser!
Da meine Tankuhr seit Freitag spinnt (es hört nie auf!), habe ich zweimal getankt (bisher hatte ich nur einen Aktionsradius von etwa 400 Kilomtetern mit einem Tank) und da ich das erste Stück langsamer gefahren bin als das zweite ist da der Verbrauch noch niedriger.

Im ersten Stück bin ich 120 bis 130 gefahren, eher bei den 120 im Durchschnitt. Auf einer Strecke von 268 Kilometern hatte ich so einen Verbrauch von 14,9 Litern auf 100 Kilometer.
Das zweite Stück bin ich 120 - 140 gefahren, eher über 130 im Durchschnitt. Auf einer Strecke von 341 Kilometern hatte ich dann einen Verbrauch von 16,8 Litern auf 100 Kilometer.

Ich kann nun Vollgas geben (im  Leerlauf), dort wo vorher ein schwarzer Fleck zurück blieb ist nichts zu sehen, beim Kaltstart ist auch nix zu sehen.
Alleine das Standgas zwischen Kaltstart und vollständigem warm werden des Motors scheint mir jetzt verdammt niedrig. Ich habe immer Angst er geht aus, ging er aber bisher nicht.

Wieder zwei Marginalien weniger (Zündung / Vergaser), es wird...

Gruß

Winfried Hirsch

Offline Udinho

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #3 am: Di.14.Aug 2007/ 20:47:21 »
Hallo Winfried!

Das mit dem Verbrauch klingt ja schon gar nicht mehr glaubwürdig :-). Hast Du auch richtig gerechnet? Oder vielleicht nicht ganz voll getankt? Z.B. weil das Auto nicht ganz eben stand beim Nachtanken?

Das mit der Zündung rechnest Du falsch. Je höher die Oktanzahl des Sprits, desto mehr Frühzündung kann man dem Motor erlauben. Aber die Werte, die Du nennst, sagen allein rein gar nichts, Du mußt auch dazu sagen, bei welcher Drehzahl das gelten soll. Die Frühzündung kann auch 26° sein. Oder 15°. Je nachdem.

Meinen Motor stelle ich z.B. auf etwa 16° bei 1200 Umdrehungen pro Minute ein. Das entspricht in etwa 6° bei 800 Umdrehungen pro Minute. Insofern war die Zündung wohl - wenn denn diese selben Bezugspunkte gelten wie bei mir - gar nicht so daneben. Wenn 7° sich aber auf die Leerlaufdrehzahl beziehen, dann ist die Einstellung unverantwortlich.

Außerdem hängt das auch davon ab, wie hoch der Motor verdichtet ist. Wenn Deiner 8:1 verdichtet ist, dann war die Einstellung gar nicht falsch für 800 Umdrehungen pro Minute. Ein 9:1 verdichteter Motor ist da viel empfindlicher. Wenn Deiner 8:1 verdichtet ist, braucht er auch kein SuperPlus.

Um beurteilen zu können, was Du an vorherigen und korrigierten Werten für die Zündung angibst, braucht es daher ein bißchen mehr an Informationen. Was Du da rechnest, ist jedenfalls nicht richtig.

Man mache sich mal die Bedeutung von Frühzündung klar: Je schneller der Motor dreht, desto schneller ist der Kolben oben über seine höchste Stellung hinweg. Zünden muß das Gemisch so, daß der Kolben ordentlich nach unten beschleunigt wird. Man sollte also meinen, daß er den Schub kurz nach Überschreiten des höchsten Punkts verpaßt bekommt. Aber das geht nicht so einfach, denn die Explosion dauert so ihre Zeit. Leerlauf heißt ja schon, daß der Kolben in einer Sekunde 10 Mal seinen höchsten Punkt passiert - wobei fünf Zündungen erfolgen. Bei 3000 Umdrehungen pro Minute, was beim Shadow etwa Tempo 120 entspricht, saust der Kolben also 50 Mal pro Sekunde über seinen höchsten Punkt, den OT, hinweg. Man stelle sich jetzt einmal vor, die Zündung erfolgt erst in dem Moment, wo der Kolben schon 1 oder gar 3 Grad über den OT weg ist, also mit 1° oder 3° Spätzündung. Im Moment der Explosion und Ausdehnung des Gases wäre der Kolben ja schon fast an seinem Tiefstpunkt angelangt, eher er den Schub von oben bekommt!

Mit anderen Worten: Es muß ganz beträchtliche Frühzundung eingestellt werden. Je schneller der Motor läuft, um so mehr. Niemals aber Spätzündung! Die Zündung muß erfolgen, bevor der Kolben den OT erreicht, weil ja die Verbrennung eine Weile dauert, so daß die Verbrennung beim Passieren des Kolbens durch den OT schon genau so weit fortgeschritten ist, daß sie den Kolben optimal sozusagen auf den Kopf trifft. Eine Frühzündung von 3° dürfte wohl für Leerlauf gelten. Das ist sehr ungenau. Denn ein Fehler der Einstellung von 10 % sind hier nur 0,3°, das ist nicht viel. Aber bei 2400 Umdrehungen pro Minute liegt die Frühzündung (ich schätze) bei 25°, ein Fehler von 10 % macht 2,5° aus! Aus diesem Grunde würde ich meine Zündung nie bei Leerlaufdrehzahl einstellen, sondern z.B. bei 1200 Umdrehungen, Einstellungsfehler bleiben dann geringer.

Vielleicht trägt das Gesagte ja ein bißchen zur Klarheit bei. Es sollte deutlich werden, daß Deine Berechnung der Zündung nicht sein kann.

Der CO-Wert war allerdings wirklich katastrophal. Sollte da was kaschiert werden? Oder hat da einer einfach keine Ahnung gehabt? Ist Dir das Auto so mit dieser Einstellung übergeben worden nach einer Motorüberholung? Also ehrlich, die Werkstatt hat wohl noch nix von Endkontrolle oder so gehört ...

Gruß - Udinho

« Letzte Änderung: Di.14.Aug 2007/ 20:58:59 von Udinho »
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Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #4 am: Di.14.Aug 2007/ 22:07:55 »
Vielleicht trägt das Gesagte ja ein bißchen zur Klarheit bei. Es sollte deutlich werden, daß Deine Berechnung der Zündung nicht sein kann.

Noe, trägt (bei mir) überhaupt nicht dazu bei  ;D

Ich hatte geschrieben, dass ausgehend von einem 100 Oktan Sprit, bei weniger Oktan die Zündung auf später gestellt werden muss und das ist richtig, Du schreibst das ganze ja nur aus der anderen Richtung (mehr Oktan, frühere Zündung). Die Zündeinstellung basiert lt. RR Vorgabe auf 3 Grad vor OT bei 500 r.p.m. (Car Serials up to 9000). Mit keinem Sprit kann die Einstellung jemals 7 Grad vor OT betragen, das ist immer falsch (ausgehend von dieser Basiseinstellung).

OTon Manuals: Note   If the car is operating in a territory where only low octane fuels are available, it will be necessary to retard the ignition to obtain optimum performance.
Was ich gerechnet habe ist dann schon richtig, vielleicht reden wir beide aber auch aneinander vorbei...

Dass er SuperPlus braucht hatte ich nicht geschrieben, er braucht erst mal 100 Oktan (Ultimate, VPower). Ich wollte ihn auf SuperPlus eingestellt haben, also 2 Oktan weniger und somit 2*1 oder 2*2 Grad spätere Zündung (je nach dem was jetzt für eine Rechnung stimmt).

Das mit dem Verbrauch klingt ja schon gar nicht mehr glaubwürdig :-). Hast Du auch richtig gerechnet? Oder vielleicht nicht ganz voll getankt? Z.B. weil das Auto nicht ganz eben stand beim Nachtanken

Ich glaub's ja selber noch nicht wirklich, mal sehen was in der Stadt für Werte anfallen. Mein Tankverhalten ist immer das selbe (und ich benutze niemals Tankstellen mir Hanglage  :P). Ich raste den Tankstutzen ein und lasse laufen bis er auslöst. Danach halte ich nochmal per Hand und drücke durch bis zum nächsten auslösen des Tankautomaten.

Gruß

Winfried

p.s. Dinge zu wissen oder von ihnen zu hören führt zu gar nichts, solange man sie nicht umsetzt (tut) > Endkontrolle

Offline Udinho

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #5 am: Di.14.Aug 2007/ 22:33:36 »
Naja, hättest Du tatsächlich von 7° bei 500 Umdrehungen gesprochen, dann hätte ich mir vieles erspart - haste aber nicht :-), auch wenn Du es anschließend/jetzt tust. Von einer bestimmten Drehzahl als Bezugspunkt war keine Rede.

Das mit den 100 Oktan stimmt nur bedingt - wie gesagt, es hängt von der Verdichtung ab. Es gibt Motoren für Shadows, die sind 7:1 verdichtet, manche sind 8:1 verdichtet, andere 9:1. Das mit den 100 Oktan gilt nur für die mit einer Verdichtung von 9:1.

Welche Verdichtung Dein Motor hat, ist mir nicht bekannt, hast Du auch nicht verkündet. Insofern ist die Forderung nach 100 Oktan eben nur bedingt berechtigt oder richtig. Ein Motor, der 8:1 verdichtet ist, braucht niemals 100 Oktan. Abgesehen davon, wüßte ich nicht, daß es so einen Sprit noch gibt. Aber ich lebe ja auch nicht in Deutschland. Meines Wissens haben all dieser Supersprits keine 100 Oktan, sollen aber allerlei Zauberzusätze haben. Aber man lernt ja nie aus. - Der ADAC hat diese angeblichen Superkraftstoffe getestet - BMW und Audi fuhren damit schlechter als mit SuperPlus, allerdings im Rahmen der statistischen Fehlerbreite, genauso wie ein VW Golf damit ein Idee besser lief, irrelevant siehe statistische Fehlerrate.

Deine Rechnung erscheint mir gleichwohl falsch. Sie führt zu Spätzündung, und die ist in meinen Augen unsinnig. Ich wäre überrascht, wenn mir jemand den Sinn von Spätzündung bei einem bezingbetriebenen Exposionsmotor erklären könnte. Aber ich bin ja kein Kfz-Ingenieur, und lernwillig sowieso.

Hauptsache bleibt, daß Du Dich jetzt richtig wohl fühlst nach all dem vorausgegangenen Ärger und Mißmut. Endlich mal was Erfreuliches mit dem Schatz!

Gruß - Udinho


« Letzte Änderung: Di.14.Aug 2007/ 22:49:39 von Udinho »
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Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #6 am: Di.14.Aug 2007/ 23:13:43 »
Hallo Udo,

ich kenne ja nicht die vielfältigen Abwandlungen des Einstellens der Zündung (haste auch mal bei Vollgas eingestellt?)  ;D

Mein Bezug ist immer das RR Werkstatthandbuch. Das differenziert übrigens nicht nach Verdichtung sondern nach der Fahrzeugnummer (ist aber möglicherweise das selbe).
Die 3 Grad beziehen sich also auf meine Seriennummer. Je nachdem ob der Faktor 1 oder 2 pro Oktan weniger der richtige ist, führt das auch nicht zur Spätzündung (nur im letzteren Fall).

Zu den Sprits ist zu sagen, die haben 100 Oktan lt. Angabe der Zapfsäulen.

Ist mir jetzt auch inzwischen alles schnuppe, meine Zündeinstellung ist wieder regulär bei 3 Grad vor OT und ich tanke abwechselnd 100 und 98 Oktan, je nachdem was da ist. Manche Aral oder Shell Tankstellen haben gar kein SuperPlus mehr, nur den Ultimate Sprit und an anderen Tankstellen ist wiederum SuperPlus das höchste der Oktane...

Der Spezialist vom gestern meinte, dass alle seine Wagen auf der Standardeinstellung laufen und die auch SuperPlus vertragen / tanken.

So richtig wohl fühle ich mich noch nicht, aber schon erleichtert dass ich zum einen die Rundreise von knapp 1.000 Meilen ohne Probleme überstanden habe und zum anderen nicht nocht mehr entdeckt wurde, mir reichts langsam mit den Marginalien (da bekomme ich immer noch jedesmal 'nen Hals).

Gruß auf die 100oktanfreie Insel

Winfried

Offline JimKnopf

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #7 am: Mi.15.Aug 2007/ 22:55:50 »
Ich trau mich kaum, das Thema aufzugreifen und mein Tankverhalten hier kundzutun:

Mir hat der Verkaeufer seiinerzeit gesagt, ich koenne alles einfuellen, solange es kein Diesel ist. Und so verhalte ich mich: Mein SZ-Auto (1. Serie) faehrt prima und klingelfrei mit Normalbenzin! Ich komme grad aus Helvetien zurueck und hab da natuerlich Emily mit 98er Sprit bedacht - fuer 1,01 Euro den Liter. Mal schauen, was draus wird, wenn der Kat kommt. Ich werde berichten ...


Gruss JimKnopf
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Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #8 am: Mi.12.Sep 2007/ 11:16:04 »
Ich bin immer noch mit meinem Kaltstartproblem unterwegs. Allerdings jetzt mit veränderten Effekten, nachdem ich nach vielen Tips von Udinho einfach mal ein paar Dinge selbst erledigt habe. Wie ich inzwischen verstanden habe ist die Kaltstartautomatik nicht dazu gedacht den Motor wenn er kalt ist mit erhöhter Drehzahl laufen zu lassen, sondern lediglich den Motor zu starten. D.h. wenn man erst mal fährt und das Gas bleibt oben ist das nicht korrekt. Ähnliche Effekte hatte ich auch mit meinem Shadow den ich letztes Jahr hatte, deswegen machte ich mir bisher auch keine Gedanken dazu. Ich habe jetzt nochmals das Kaltlaufstandgas eingestellt (viel niedriger) und auch das normale Standgas, das nach der Vergasereinstellung unheimlich niedrig war habe ich geringfügig erhöht. Alles nach Gefühl, so dass es sich für mich gut anfühlt und anhört. Die Situation ist jetzt wie folgt:

Wenn der Motor warm ist läuft er absolut ruhig und rollt ohne Bremse kaum an (gar nicht bei Wiederstand z.B. Kopfsteinpflaster oder geringer Steigung).
Wenn der Motor noch nicht warm ist müht er sich etwas (ruckelt) aber nicht schlimm und er geht nicht aus.
Wenn der Motor kalt ist, läuft die Kaltstartautomatik ganz normal ab, der Wagen springt ohne Probleme an.

Jetzt das Problem: In den ersten 10 Minuten ist dann ab der ersten Ampel nach dem Losfahren die Leerlaufdrehzahl sehr niedrig, der Wagen ruckelt und geht an der Ampel öfters aus. Den Gang rauszunehmen hilt auch nicht immer, teilweise muss ich beim Anfahren etwas Gas geben, bevor die Kupplung zieht.
Ein zusätzlicher Effekt ist, dass ich den Eindruck habe, dass was in der Kraftstoffzufuhr (evtl. Vergaser) klemmt. Wenn ich in den vielen Temp 30 Zonen um mich herum mit kalten Motor losfahre, muss ich oft ohne Gas bis zur nächsten Kreuzung rollen (sonst zu schnell). Wenn ich dann an der Kreuzung Gas gebe kommt erst mal nix und ich muss ein paar mal mit dem Pedal pumpen, bevor der Wagen wieder anzieht. Es gibt (gab) auch den gegenteiligen Effekt, dass das Gas einfach oben bleibt und wenn ich mit dem Pedal Gas gebe ging es teilweise dann noch höher, womit der Wagen auf der Ebene dann 50 Sachen machte ohne dass ich den Fuss auf dem Pedal hatte. Dieser zweite Effekt war gang und gebe, ist diese Woche nachdem ich das Standgas (beide Varianten) nochmals eingestellt hatte nicht mehr aufgetreten.

Dieses 'Klemmen' bzw. 'Hängen' tritt nur auf wenn der Motor kalt ist, Gaszug und Gestänge sind gangbar (unbeteiligt).
Mit den Stiften an der Seite der Vergaser habe ich mal auf 'Gegendruck' geprüft, auch bei laufendem Motor mal gedrückt,  das jeweilige Verhalten ist für beide Vergaser gleich.

Hat jemand eine Idee was da bei kaltem Motor nicht funktioniert ?

Gruß

Winfried Hirsch

Offline cferbrecht

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #9 am: Mi.12.Sep 2007/ 15:42:57 »
Die Kaltstarteinrichtung besteht aus zwei Komponenten, die aber miteinander verbunden sind:

Die Chokeklappe wird beim Kaltstart (Temperatur unter 15°C) durch einen Elektromagneten ganz geschlossen gehalten; der Magnet wird nach kurzer Laufzeit des Motors stromlos und die Klappe freigegeben. Letztere wird dann noch durch die Bimetallfeder in dem liegenden schwarzen Dom links am Ansaugrohr zugedreht; die Feder wird durch das Heizelement im linken Krümmer erwärmt und dreht dann die Klappe allmählich auf. An der rechten Seite des Ansaugrohrs ist mit der Klappenwelle ein Hebel verbunden, der eine Nockenscheibe betätigt, die wiederum die Leerlaufdrehzahl im kalten und halbwarmen Zustand anhebt. Hier gibt es eine Einstellschraube für die Kaltlaufdrehzahl; wichtig ist aber auch die Einstellung der Bimetallfeder (unter der schwarzen Abdeckung vorzunehmen).

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #10 am: Mo.17.Sep 2007/ 14:19:15 »
wichtig ist aber auch die Einstellung der Bimetallfeder (unter der schwarzen Abdeckung vorzunehmen).

In der Tat, (auch) diese Einstellung vorzunehmen ist wichtig.

Die Feder ist am Anschlag der Skala gespannt und arbeitet korrekt wie auch die Stange mit der Nockenscheibe.
Nach etwa drei Minuten ist die Klappe im Ansaugkanal offen. Dann beginnt auch mein Problem und dauert etwa 10 Minuten bis der Motor wärmer wird. Ich fahre in dieser Zeit Lage- und verkehrsbedingt entweder Stop and Go, oder mit äusserst wenig Gas von Kreuzung zu Kreuzung.

In diesem Zeitraum (nachdem der Choke wieder inaktiv ist) geht der Motor aus wenn die Temperatur draussen unter etwa 15 Grad ist und es nahe an's Standgas geht (an der Ampel oder beim Abbremsen an einer Kreuzung). Wenn die Klappe zu dieser Zeit noch geschlossen wäre, ginge der Motor nicht aus. Wenn das Standgas höher oder das Gemisch fetter wäre ebenfalls nicht. Somit hatte ich das Problem mit dem falsch eingestellten Gemisch, Zündung und Standgas auch noch nicht.

Innerhalb dieser Zeitspanne wird das Verhalten besser, erst schafft er es im Standgas ohne Gang, dann mit Gang und etwas Geruckel.

Gruß

Winfried Hirsch

Offline cferbrecht

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #11 am: Mo.17.Sep 2007/ 17:11:22 »
..und wie ist das Verhalten, wenn Sie die Klappe mit der Feder weiter zudrehen? Geht sie dann nicht ganz auf? Sonst wäre das doch die Lösung...

Grüße aus dem Norden
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Offline WHirsch

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #12 am: Mi.26.Sep 2007/ 13:19:07 »
..und wie ist das Verhalten, wenn Sie die Klappe mit der Feder weiter zudrehen? Geht sie dann nicht ganz auf? Sonst wäre das doch die Lösung...

Die Feder ist am Anschlag der Skala gespannt, sie zu kürzen oder irgendwie sonst weiter zu spannen macht wohl auch keinen Sinn, denn die Erwärmung durch die Krümmerleitung erfolgt so schnell, das ich damit niemals 10 Minuten überbrücken kann ohne dass ich auf der anderen Seite (das Öffnen mit Druck nach oben für die Stange aussen) ein Problem schaffe. Lösung ist das wohl keine, denn der Choke arbeitet ja korrekt, also muss das Problem ja wo anders liegen.

Offline cferbrecht

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #13 am: Mi.26.Sep 2007/ 21:58:10 »
Ich habe noch nie zur Uhr geguckt, wie lange es dauert, bis die Chokeklappe ganz geöffnet ist; ich werde morgen bei einer Probefahrt mal versuchen, darauf zu achten. Hat jemand aus dem Forum das mal gemessen?

Falls die Feder an Spannkraft verloren hat, könnte es sein, dass sie zu schnell aufgeht – den Fall hatte ich bisher nicht.

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Claus F.Erbrecht
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Offline cferbrecht

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Re: Kaltstart nach ein paar Tagen Standzeit
« Antwort #14 am: Do.27.Sep 2007/ 14:41:54 »
Wir hatten das gleiche Problem (Motor geht in der Warmlaufphase aus) bei einem SSII; der war einfach zu mager eingestellt. Auf wieviel % CO ist denn Ihr T1 eingestellt? Eine zu magere Einstellung würde ja auch den sehr niedrigen Verbrauch erklären.

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Claus F.Erbrecht
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