Deine Bemerkungen gehe ich der nach durch:
1. Woher weißt Du, daß unmittelbar vor dem Austausch noch alles an Kühlmittel drin war? Deine Schlußfolgerung, die Anlage könne nicht undicht sein, kann selbst dann falsch sein. Einerseits mußte die Anlage geöffnet werden, um den Kompressor zu tauschen (was ist jetzt für einer drin?). Mindestens an der Anschlußstelle der Rohrleitungen kann es undicht sein. Der Kompressor selbst kann an der Dichtung vorne undicht sein oder am Überdruckventil bzw. kann die Anlage am Niederdruck- oder dem Hochdruckventil sein (falls er das hat). Letzteres passiert irgendwann einfach so. Das Nadelventil wird dann ausgetauscht. Mit überholten Kompressoren hat man schon die übelsten Sachen erlebt.
2. Würdest Du das, was Du im Schauglas des Trockners siehst, als "Schaum" bezeichnen? Oder als "Ölstreifen"? Ich halte mich an die Formulierungen, die im Handbuch verwendet werden. "Grüne Substanz", die "an Eis-Shake erinnert", kommt da nicht vor. Aber grundsätzlich gilt: Wenn die Klimaanlage fehlerfrei arbeitet, gibt es nichts zu sehen im Schaufenster! Wenn Schaum sichtbar ist, bedeutet das Mangel an Kühlmittel. Einzelne Luftblasen dürfen aber auch bei fehlerfreiem Betrieb auftreten - aber das ist ja bei Dir wohl nicht so zu verstehen. Sichtbares Öl ("grüne Substanz"?) bedeutet ebenfalls Mangel an Kühlmittel. Nebeliges Schaufenster bedeutet erschöpften Trockner, Feuchtigkeit bleibt im Kreislauf, weil der Trockner sie nicht mehr aufnehmen kann. - Was davon auf Dich zutrifft, kann ich schlecht sagen von wegen "Eis-Shake". Aber falsch ist es auf jeden Fall, da das Schauglas klar sein muß, wenn alles richtig läuft. Aber die Anlage muß eine Viertelstunde gearbeitet haben, damit man die Symptome im Schaufenster deuten kann.
3. Welche "anderen Sachen" wurden auch gewechselt? Auch das Expansionsventil? Oder was noch? Wann wurden die alle gewechselt?
4. Das Expansionsventil bleibt einfach irgendwann hängen, dann ist es aus.
Kompressor lauter und "Eis-Shake" im Schauglas paßt am ehestem zu Kühlmittelverlust - warum auch immer. Nur weil Du nicht möchtest, daß es so ist, heißt das noch lange nicht, daß es nicht doch so ist. Die Symptome deuten darauf hin. Schon komisch, daß Du das trotzdem einfach kategorisch ausschließt. Aber aus der Ferne bleibt es spekulativ.
Einfach 960gr einfüllen, ist nicht pauschal richtig. Wie wurde die Menge ermittelt? Beim Abstellen der Füllanlage verbleibt etliches Kühlmittel in den Schläuchen, je länger sie sind, desto schlimmer für den Kunden. Woher weißt Du also, daß 960gr eingefüllt wurden, also in der Anlage angekommen sind? Nur weil das so gesagt wurde? Klar, bei einem hochmodernen automatischen Gerät wird das sicher berücksichtigt sein. Aber ich weiß ja nichts über die Art der Befüllung in Deinem Falle.
Wenn ein Sandenkompressor eingebaut wurde, braucht der 10% mehr Kühlmittel laut Werkstatthandbuch. Außerdem befüllt ein sachverständiger Mensch die Anlage nicht nach Menge, sondern nach Druck (je nach Außentemperatur etwa 13 gegenüber 1,4 bar) und Temperatur der gekühlten Luft - wenn die etwa 6 Grad kalt ist, funktioniert die Anlage erst mal richtig. Ob das nach einer Woche oder sechs Monaten auch noch so ist, steht auf einem anderen Blatt. Bis zu 10% Verlust an Kühlmittel pro Jahr gilt übrigens als normal.
Ich höre jetzt auf. Du merskt schon: Es ist nur ein Rumstochern. Von außen kann man kaum wirklich sinnvoll helfen außer mit ein paar typischen Fehlern.
Der Durchflußregler befindet sich links unter dem Vorratsbehälter der Bremsflüssigkeit. Für "auf" muß der Motor den Hebel oben und die Stange aus dem Regelventil rausgezogen haben.
Aber noch mal: "Eis-Shake" im Schauglas ist auf keinen Fall richtig und deutet am ehesten auf Mangel an Kühlmittel.
Gruß - Udo