Autor Thema: Frostschutz  (Gelesen 5934 mal)

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Frostschutz
« am: Do.30.Nov 2006/ 15:28:18 »
Wo bekomme ich Frostschutzmittel? Bin ich auf irgendwelche Sondermixturen angewiesen, oder gibt es auch was "vom Fass" aus dem Kfz-Fachhandel (Baumarkt traue ich mich nicht zu schreiben)? Wie ist das Mischungsverhältnis?

Offline cloud

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Re: Frostschutz
« Antwort #1 am: Do.30.Nov 2006/ 16:26:09 »
Hallo,

wie wäre den die Werkstatt Ihres Vertrauens......

Die können dann auch ausspindeln welches Frostschutzverhältniss Ihr Kühlwasser jetzt schon hat.
Und die füllen dann nur die benötigte Menge nach um das korrekte Mischungverhzältniss herzustellen.

Das ist jedefalls ratsamer als im Nebel herumzustochern.

Viele Grüße
Cloud

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Frostschutz
« Antwort #2 am: Do.30.Nov 2006/ 16:34:18 »
Hallo Silberschatten,

ich würde das auch immer kurzhand in der Werkstatt machen lassen.

Man ist doch eh oft genug dort. ;D

Dann braucht man sich auch nicht extra eine Spindel kaufen, die man nur alle Jubeljahre mal benötigt.

@Cloud, sollte man das Kühlwasser eigentlich regelmäßig wechseln. ???

Grüsse
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

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Re: Frostschutz
« Antwort #3 am: Do.30.Nov 2006/ 17:12:19 »
Und welches Mittel nehme ich nun?

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Re: Frostschutz
« Antwort #4 am: Do.30.Nov 2006/ 17:37:28 »
BASF nehmen die Einen, eins vom Baumarkt die Anderen. Hauptsache ist, dass man das wenigstens einmal im Jahr macht! Der Rest ist nicht wichtig. Alumotorentauglich sind inzwischen alle...

Gute Fahrt :-)

Offline gelöscht

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Re: Frostschutz
« Antwort #5 am: Do.30.Nov 2006/ 17:40:16 »
Das ist doch eine Antwort! Und im Baumarkt gibt es ja nun auch Markenhersteller und nicht nur Abfallprodukte aus der ukranischen Düngemittelproduktion.

Offline gelöscht

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Re: Frostschutz
« Antwort #6 am: Do.30.Nov 2006/ 21:51:22 »
Ach ja, vielleicht mag ja jemand doch noch das Geheimnis "Mischungsverhältnis" lüften....

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Re: Frostschutz
« Antwort #7 am: Do.30.Nov 2006/ 22:55:07 »
Obi verkauft keinen Frostschutz, der den Standards nicht genügt. Keine Sorge. Alles, was Du fürs Mischungsverhältnis wissen musst, steht auf der Verpackung. Entsprechend der Anforderungen, die Du an den Frostschutz stellst, mischst Du gemäss der Hersteller-Info. Ein Rolls hat da keine besonderen Wünsche. 50/50 sollte absolut ausreichen. Dann hast Du bis ca. 35/40 Grad Minus Schutz.

Aber bitte kaufe destilliertes Wasser - nimm keines aus der Leitung. Und überlege, ob Du zuvor nicht eine Calgonspülung machen willst. Ist dann sinnvoll, wenn er im Sommer gern etwas warm wurde. Dann stören im Zweifelsfall alte Ablagerungen den Durchfluss. (Kühler kann sich zusetzen etc.) Haben wir in einem anderen Thread schon mal besprochen.

Viel Glück - und mehr Mut. Du hast ein Auto, keine Raumstation :-)


« Letzte Änderung: Sa.02.Dez 2006/ 12:06:05 von shadow2 »

Offline gelöscht

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Re: Frostschutz
« Antwort #8 am: Fr.01.Dez 2006/ 09:04:37 »
Danke, so sehe ich es auch. Demnächst wird mir noch geraten, das Wischwasser durch die Werkstatt nachfüllen zu lassen:-)

Temperaturmäißg ist der Wagen problemlos. Zum Glück. Aber die Calgonspülung, die werde ich wohl dennoch machen.

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Frostschutz
« Antwort #9 am: Fr.01.Dez 2006/ 09:25:16 »
Danke, so sehe ich es auch. Demnächst wird mir noch geraten, das Wischwasser durch die Werkstatt nachfüllen zu lassen:-)

Dear Silberschatten,

warum eigentlich nicht.  :D

Etwa Berührungsängste mit der Werkstatt?  ;)

Grüsse
BentleyDriver
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Offline gelöscht

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Re: Frostschutz
« Antwort #10 am: Fr.01.Dez 2006/ 10:17:28 »
??

Offline cloud

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Re: Frostschutz
« Antwort #11 am: Fr.01.Dez 2006/ 11:54:17 »
Na, dann trage ich gerne noch ein bischen zur Verwirrung bei..........

Zu den übelsten Schäden gehört das Platzen von wassergekühlten Motoren oder Kühlern durch Gefrieren des Kühlwassers. Ursache ist die "Anomalie" des Wassers: Es dehnt sich (neben den Metallen Gallium und Wismut als einziger Stoff) beim Gefrieren aus und zwar um 9,1 %. Um Motoren vor Schaden zu bewahren wird das Kühlwasser mit Frostschutzmitteln gemischt.


Frostschutzmittel bestehen zu ca. 93 % aus Glykolen, wie zum Beispiel Ethandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Glyzerin usw., also aus zweiwertigen Alkoholen. Einziger Zweck der Glykole ist die Senkung des Gefrierpunktes in der Frostschutzmittel-Wasser-Mischung. Diethylenglykol ist das das Zeug, das in der Vergangenheit einige sogenannte Winzer in den Wein gepanscht haben.
Hinzu kommen ca. 5 % "Inhibitoren". Das sind Hemmstoffe, die chemische Vorgänge einschränken oder verhindern sollen. Die Inhibitoren, meist fünf bis sieben verschiedene Stoffe, verhindern zum Beispiel Kalkablagerungen. Sie schützen vor Korrosion, vermeiden Kavitation und haben einige weitere positive Eigenschaften.

Weitere Additive erhöhen die Schmierfähigkeit . Etwa 2 % Lösungswasser halten die Zusätze im Frostschutzmittel in Lösung.


Die Kühlanlage sollte nicht mit reinem Frostschutzmittel gefüllt werden.
Zum einen hat Wasser mit 4,18 kJ/(kg*K) die beste spezifische Wärmekapazität. Das ist die Eigenschaft, viel Wärme aufnehmen und abtransportieren zu können. Bei Glykol liegt dieser Wert nur bei ca. 2,4 kJ/(kg*K).

Mehr Wasser in der Mischung bringt damit eine bessere Kühlung.

Die einzelnen Werte sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
    spezifischeWärmekapazitätin kJ /(kg*K)
Wasser                                                                   4,18
Ethylenglykol                                                   2,40
Glyzerin                                                                   2,37
23% Gefrierschutzmittel in Mischung mit Wasser   3,49
38% Gefrierschutzmittel in Mischung mit Wasser   3,68
54% Gefrierschutzmittel in Mischung mit Wasser   3,43
Kesselstein                                                   0,08


Zum anderen liegt der Gefrierpunkt bei den Glykolen nur etwa zwischen -10 °C und -15 °C. Wasser gefriert bekanntlich bei  -0 °C. Im idealen Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Gefrierschutzmittel ist eine Gefrierpunktserniedrigung bis -56°C erreichbar.

Die Mischung macht's eben!


Die Glykole im Wasser haben noch eine zusätzliche willkommene Wirkung. Das Gemisch gefriert beim angeben Gefrierpunkt nicht, sondern wird zuerst zu einer griesbreiähnlichen Masse. Die gefrorenen Wasserteilchen sind noch gegeneinander verschiebbar. Die Kühlflüssigkeit kann bis zu 8°C unter der eigentlichen Frostschutzgrenze in vorhandene Hohlräume (z. B. in den Ausgleichsbehälter) geschoben werden. Motorblock und Kühler platzen also nicht sofort.
Dieser Brei kann von der Kühlwasserpumpe nicht umgepumpt werden. Den Motor in einem so unterkühlten Zustand zu starten ist fatal. Es kommt zu einem Hitzestau, der "gefrorene" Motor wird wegen mangelnder Kühlung zerstört.

Motoren sollten auch im Sommer nicht nur mit Wasser, ohne Frostschutzmittel, betrieben werden.

Die Mischung Wasser-Frostschutzmittel bietet neben der Frostsicherheit weitere günstige Eigenschaften.Frostschutzmittel verhindern Kalkansatz. Ein Ansatz von Kalk (Kesselstein) wirkt wie eine Isolierschicht und setzt die Kühlwirkung erheblich herab. Es kommt zu einem Teufelskreis. Wegen unzureichender Kühlung kocht das Kühlwasser, der Motor verliert Kühlwasser. Der Pilot füllt Kühlwasser nach - und damit neuen Kalk. Der Motor verkalkt weiter, die Kühlung wird noch schlechter.
 
Die Schmiereigenschaften des Frostschutzmittels sind besonders für Teile der Kühlwasserpumpe erforderlich.
Frostschutzmittel erhöhen den Siedepunkt. Der Siedepunkt erhöht sich bei einer 40:60 Mischung unter Normaldruck auf bis zu 106°C. Je nach Überdruck im Kühlsystem kann die Siedetemperatur der Mischung im Motor bis zu 135°C erreichen.


Inhibitoren sind nur zeitlich begrenzt wirksam. Alte Kühlflüssigkeit muß deshalb gewechselt werden. Es ist ausreichend, die Kühlflüssigkeit optisch zu überprüfen.

Alte Kühlflüssigkeit wird trübe und dunkelbraun.


Die Gefrierpunktsbestimmung erfolgt entweder mit Hilfe eines Aräometers ( = Senkwaage oder Messspindel) oder eines Duocheckgerätes (Anzeige gegen das Licht). Beide Geräte messen die spezifische Dichte des Kühlmittels.
Zu erhalten sind diese "Frostschutzprüfer" im Kraftfahrzeug-Zubehörhandel.


Frostschutzmittel sind Sonderabfall und müssen bei Sondermüllannahmestellen entsorgt werden.


Glykol ist gesundheitsschädlich und kann über die Haut aufgenommen werden. Auch glykolhaltige Dämpfe sind gesundheitsschädlich. Deshalb Nase weg vom Fostschutzmittel.


@Silberschatten
wie ist den Dein jetziges Mischungsverhältniss Wasser zu Frostschutz?, einfach nach schütten ist nicht zielführend.

@shadow2
der größte Flächenkontaktabtrag sprich Korrosion an Aluminumlegierungen wird durch destiliertes Wasser verursacht


mfg
Cloude

« Letzte Änderung: Fr.01.Dez 2006/ 13:26:06 von cloud »

Offline gelöscht

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Re: Frostschutz
« Antwort #12 am: Fr.01.Dez 2006/ 12:21:04 »
Danke für den wirklich interessanten und hilfreichen Beitrag. Mischungsverhältnis ist unbekannt und irrelevant, da das Kühlwasser turnusmäßig komplett ausgetauscht wird.

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Re: Frostschutz
« Antwort #13 am: Fr.01.Dez 2006/ 13:34:33 »
Bzgl. destillierten Wassers dachte ich, dass die Bestandteile des Frostschutzmittels dieser Korrosion entgegenwirken. Ist dem nun auf einmal nicht mehr so?

Der Vorteil bei der Verwendung destillierten Wassers sollte die Nachteile überwiegen. Nicht umsonst wird das an vielen Stellen empfohlen. Wenn dem nicht so wäre, würde mich das wundern. Aber ich lasse mich gern überzeugen.

Ich kenne nunmal bis dato viele zugesetzte Motorkühler, aber keine korrodierten RR Engines...

« Letzte Änderung: Fr.01.Dez 2006/ 17:04:21 von shadow2 »

Offline Joachim_C

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Re: Frostschutz
« Antwort #14 am: Fr.01.Dez 2006/ 15:55:46 »
Hallo,

der Beitrag von Cloud erklärt sehr schön die Probleme und Lösungen. Ein sehr guter Beitrag.

Joachim