Na, dann trage ich gerne noch ein bischen zur Verwirrung bei..........
Zu den übelsten Schäden gehört das Platzen von wassergekühlten Motoren oder Kühlern durch Gefrieren des Kühlwassers. Ursache ist die "Anomalie" des Wassers: Es dehnt sich (neben den Metallen Gallium und Wismut als einziger Stoff) beim Gefrieren aus und zwar um 9,1 %. Um Motoren vor Schaden zu bewahren wird das Kühlwasser mit Frostschutzmitteln gemischt.
Frostschutzmittel bestehen zu ca. 93 % aus Glykolen, wie zum Beispiel Ethandiol, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Glyzerin usw., also aus zweiwertigen Alkoholen. Einziger Zweck der Glykole ist die Senkung des Gefrierpunktes in der Frostschutzmittel-Wasser-Mischung. Diethylenglykol ist das das Zeug, das in der Vergangenheit einige sogenannte Winzer in den Wein gepanscht haben.
Hinzu kommen ca. 5 % "Inhibitoren". Das sind Hemmstoffe, die chemische Vorgänge einschränken oder verhindern sollen. Die Inhibitoren, meist fünf bis sieben verschiedene Stoffe, verhindern zum Beispiel Kalkablagerungen. Sie schützen vor Korrosion, vermeiden Kavitation und haben einige weitere positive Eigenschaften.
Weitere Additive erhöhen die Schmierfähigkeit . Etwa 2 % Lösungswasser halten die Zusätze im Frostschutzmittel in Lösung.
Die Kühlanlage sollte nicht mit reinem Frostschutzmittel gefüllt werden.
Zum einen hat Wasser mit 4,18 kJ/(kg*K) die beste spezifische Wärmekapazität. Das ist die Eigenschaft, viel Wärme aufnehmen und abtransportieren zu können. Bei Glykol liegt dieser Wert nur bei ca. 2,4 kJ/(kg*K).
Mehr Wasser in der Mischung bringt damit eine bessere Kühlung.
Die einzelnen Werte sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
spezifischeWärmekapazitätin kJ /(kg*K)
Wasser 4,18
Ethylenglykol 2,40
Glyzerin 2,37
23% Gefrierschutzmittel in Mischung mit Wasser 3,49
38% Gefrierschutzmittel in Mischung mit Wasser 3,68
54% Gefrierschutzmittel in Mischung mit Wasser 3,43
Kesselstein 0,08
Zum anderen liegt der Gefrierpunkt bei den Glykolen nur etwa zwischen -10 °C und -15 °C. Wasser gefriert bekanntlich bei -0 °C. Im idealen Mischungsverhältnis zwischen Wasser und Gefrierschutzmittel ist eine Gefrierpunktserniedrigung bis -56°C erreichbar.
Die Mischung macht's eben!
Die Glykole im Wasser haben noch eine zusätzliche willkommene Wirkung. Das Gemisch gefriert beim angeben Gefrierpunkt nicht, sondern wird zuerst zu einer griesbreiähnlichen Masse. Die gefrorenen Wasserteilchen sind noch gegeneinander verschiebbar. Die Kühlflüssigkeit kann bis zu 8°C unter der eigentlichen Frostschutzgrenze in vorhandene Hohlräume (z. B. in den Ausgleichsbehälter) geschoben werden. Motorblock und Kühler platzen also nicht sofort.
Dieser Brei kann von der Kühlwasserpumpe nicht umgepumpt werden. Den Motor in einem so unterkühlten Zustand zu starten ist fatal. Es kommt zu einem Hitzestau, der "gefrorene" Motor wird wegen mangelnder Kühlung zerstört.
Motoren sollten auch im Sommer nicht nur mit Wasser, ohne Frostschutzmittel, betrieben werden.
Die Mischung Wasser-Frostschutzmittel bietet neben der Frostsicherheit weitere günstige Eigenschaften.Frostschutzmittel verhindern Kalkansatz. Ein Ansatz von Kalk (Kesselstein) wirkt wie eine Isolierschicht und setzt die Kühlwirkung erheblich herab. Es kommt zu einem Teufelskreis. Wegen unzureichender Kühlung kocht das Kühlwasser, der Motor verliert Kühlwasser. Der Pilot füllt Kühlwasser nach - und damit neuen Kalk. Der Motor verkalkt weiter, die Kühlung wird noch schlechter.
Die Schmiereigenschaften des Frostschutzmittels sind besonders für Teile der Kühlwasserpumpe erforderlich.
Frostschutzmittel erhöhen den Siedepunkt. Der Siedepunkt erhöht sich bei einer 40:60 Mischung unter Normaldruck auf bis zu 106°C. Je nach Überdruck im Kühlsystem kann die Siedetemperatur der Mischung im Motor bis zu 135°C erreichen.
Inhibitoren sind nur zeitlich begrenzt wirksam. Alte Kühlflüssigkeit muß deshalb gewechselt werden. Es ist ausreichend, die Kühlflüssigkeit optisch zu überprüfen.
Alte Kühlflüssigkeit wird trübe und dunkelbraun.
Die Gefrierpunktsbestimmung erfolgt entweder mit Hilfe eines Aräometers ( = Senkwaage oder Messspindel) oder eines Duocheckgerätes (Anzeige gegen das Licht). Beide Geräte messen die spezifische Dichte des Kühlmittels.
Zu erhalten sind diese "Frostschutzprüfer" im Kraftfahrzeug-Zubehörhandel.
Frostschutzmittel sind Sonderabfall und müssen bei Sondermüllannahmestellen entsorgt werden.
Glykol ist gesundheitsschädlich und kann über die Haut aufgenommen werden. Auch glykolhaltige Dämpfe sind gesundheitsschädlich. Deshalb Nase weg vom Fostschutzmittel.
@Silberschatten
wie ist den Dein jetziges Mischungsverhältniss Wasser zu Frostschutz?, einfach nach schütten ist nicht zielführend.
@shadow2
der größte Flächenkontaktabtrag sprich Korrosion an Aluminumlegierungen wird durch destiliertes Wasser verursacht
mfg
Cloude