Na bitte, Nigel Sandell nimmt - glaube ich - 45 GBP pro Stunde, um mal einen rauszugreifen, der mir vertrauenswürdig erscheint. Macht 1.200 GBP an Arbeitslohn. Und ein sog. Dekarbonisierungssatz kostet 650 GBP plus Steuern. Mit rund 2.000 GBP bist Du also dabei.
Du schreibst, Dein RT sei eigentlich ein gutes Auto, an dem vielleicht noch ein Radlauf zu erneuern sei. Dann bleibt also als einziges Argument gegen das Auto übrig, daß es zu hart ist. Das ist wirklich Dein Ernst?
Wenn einem so ein Auto zu hart ist, dann tauscht man zuerst mal den vorderen Stabilisator gegen den eines Spirit. Nächster Schritt ist der Tausch des Eproms im ARC-ECU gegen ein weicher programmiertes, also eins, daß erst bei höheren Geschwindigkeiten in die jeweils nächst härtere Stufe schaltet. Die Tatsache, daß bei späteren Bentley-Fahrzeugen die weiche Einstellung ganz eliminiert wurde, heißt ja nicht, daß man das so lassen muß.
Und schließlich mußt Du Dich fragen, ob die Steuerung durch das ECU nicht längst defekt ist. Dafür gibt es ein Testgerät. Dieses Testgerät kann man im übrigen permanent angeschlossen lassen und dann mit der Einstellung fahren, die einem am besten gefällt. Ganz weich ist mir persönlich zu weich, allenfalls bei gemütlichem Dahinzuckeln auf der Autobahn oder der Landstraße steht das Gerät bei mir auf "weich", meistens auf "normal", gelegentlich auf "automatic", z.B. wenn ich flott durch die Kurven der Berge hier fahren will, das Auto fühlt sich dann, wenn es in Kurven sofort auf "hart" schaltet, irgendwie direkter, knackiger an. Aber brauchen brauche ich das eigentlich nicht wirklich.
Und schließlich kannst Du Dir auch das Steuergerät des Arnage einbauen. Dazu gibt es von Bentley/RR eine Anleitung. Das Auto fühlt sich dann in Sachen Federung eben wie ein Arnage an - wenn's denn was bringt. Vorteil ist nebenbei, daß statt zweier Steuergeräte wie bei TurboR/RT nur noch ein Gerät benötigt wird, beide Teile sind ineinander integriert. Allerdings ist das eine teure Lösung.
Damit wäre Dir jetzt also auch noch Dein einziges Argument gegen das Auto genommen - und gegen die Reparatur. Es sei denn, da sind doch noch andere beträchtliche Macken vorhanden. Aber wenn man so ein Auto, das man als gut, solide und im wesentlichen mängelfrei kennt, ist es ökonomisch jedenfalls aus meiner Sicht unklug, das Auto für einen Apfel und ein Ei wegzugeben. Wer weiß, was Du Dir danach einhandelst.
Gruß - Udo