Autor Thema: Gasumbau und H- Kennzeichen  (Gelesen 6607 mal)

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Offline corniche

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Gasumbau und H- Kennzeichen
« am: Do.21.Feb 2008/ 10:48:57 »
Info @ ALL,
beim Umbau auf LPG bei Fahrzeugen vor 1968 erlischt die Berechtigung auf ein H -Kennzeichen.
Grund hierfür ist, dass erst bei der Energiekrise in den 70´gern der Gasumbau als Original anerkannt wurde !!??
Verrückterweise fährt das Englische Königshaus ihre Rolls Royce schon vor den 70´gern  mit Gas.
Es lebe das vereinigte Europa.
Gruss aus Odelzhausen
Walter
PS: Sollte jemand andere Tatsachen wissen, dann bitte posten.
 

Offline CRX9048

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #1 am: Mo.14.Apr 2008/ 21:10:59 »
Hallo Walter

ich hoffe dass Du den Fehler bzgl. Stromverlust nun lokalisiert hast.

Zum Thema Autogas im Roll Royce mit H-Kennzeichen.
Hier ist es ganz klar Auslegungssache des TÜV Ingenieurs, ob er es anerkennt oder nicht.
Ich habe mittlerweile einige TÜV-Leute, die mit dem H-Kennzeichen kein Problem haben, denn letztendlich fahren
unsere Oldtimer ja auch mit modernen Reifen.
Also wo fängt es an und wo hört es auf.
Ich kenne einen Umrüstbetrieb, der schon einige Rollis umgerüstet hat mit Erhalt des H-Kennzeichen.
Technisch spricht nichts gegen einen Umbau.
Die Australier sind uns da meilenweit voraus, füe die ist LPG ganz normal.
Schau mal auf folgenden Link:  http://www.rroc.org.au/library/lpg_je.html

Ich bin am Mittwoch zur Überprüfung und kleinerer Arbeiten, wie Ölwechsel in der Werkstatt und ich denke danach
werde ich den Umbau in Angriff nehmen.

Grüsse aus LEV
Heiner

PS.  Freue mich auf ein Wiedersehen.



Offline corniche

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #2 am: Mi.16.Apr 2008/ 21:54:19 »
Hallo Heiner,
das hört sich gar nicht so aussichtslos an wie hier bei uns in Bayern. Ist die frage ob ein Norddeutscher TÜV eintrag dann auch bei uns in Bayern Bestandsschutz hat. ??????
Ja das würde ja heißen das nicht nur die Australier und die Norddeutschen und die Niederländer und wahrscheinlich der Rest der Welt weiter sind wie wir hier auf unserer bayrischen Insel........
Freue mich schon auf Düsseldorf , bei Lack und Leder und auf ein fröhliches Wiedersehen.
Grüsse aus dem fortschrittlichen Bayern,
Walter

Offline WHirsch

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #3 am: Di.22.Apr 2008/ 10:36:25 »
beim Umbau auf LPG bei Fahrzeugen vor 1968 erlischt die Berechtigung auf ein H -Kennzeichen.
Grund hierfür ist, dass erst bei der Energiekrise in den 70´gern der Gasumbau als Original anerkannt wurde !!??
Verrückterweise fährt das Englische Königshaus ihre Rolls Royce schon vor den 70´gern  mit Gas.

Hallo corniche,

ich möchte den Umbau jetzt machen lassen, bin allerdings schon ausgebremst worden.
Ich habe die Info bekommen, daß Fahrzeuge vor 1970 nicht anerkannt werden (mein T1 ist ein 68er).

Woher stammt denn die Info mit der 68er Grenze und auch nicht uninteressant für mich: woher stammt die Info mit dem britischen Königshaus (vielleicht kan ich ja einen TÜV-Mann überzeugen).

Gruß

Winfried Hirsch

Offline WHirsch

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #4 am: Di.22.Apr 2008/ 10:38:57 »
das hört sich gar nicht so aussichtslos an wie hier bei uns in Bayern. Ist die frage ob ein Norddeutscher TÜV eintrag dann auch bei uns in Bayern Bestandsschutz hat. ??????

Ja, eine TÜV Eintragung wird in ganz Deutschland (inkl. der Freistaaten  ;)) anerkannt.



Offline *abwesend*

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TÜV München: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #5 am: Di.22.Apr 2008/ 11:12:35 »
WHirsch hat natürlich recht!

Zulassungsmäßig sieht es nach bisheriger Erfahrung so aus: Die Sache mit den Gasumbauten wird nicht einmal innerhalb eines Bundeslandes einheitlich gehandhabt. Es ist genauso wie mit verrückten Fahrzeugmodifikationen oder dem Bestandsschutz (fahrzeugbezogen (!)) für 07er Kennzeichen. Die eine Zulassungsstelle macht's. Die andere nicht. Jeder muß tatsächlich individuell nachfragen/ sich den TüV-Mitarbeiter für das Projekt raussuchen, der es macht.

In Bayern findet jetzt wieder in der Hauptzentrale ein vom Tüv selbst organisiertes Oldtimertreffen statt. Eine gute Möglichkeit, dort z.B. mal wohlgesonnenen Mitarbeitern so ein Projekt vorzustellen und die persönliche Schiene zu fahren. Schlauer als zuvor dürfte man danach zumindest sein.

Hier der offizielle Einladungstext für alle Bayern und Münchner, der mich jüngst erreichte

_______________________________________
Sehr geehrter...

wie bereits in den vergangenen Jahren findet auch dieses Jahr wieder eine Oldtimerveranstaltung beim TÜV München in der Ridlerstraße 57 statt. In Zeiten immer perfekter und häufig auch steriler werdender fahrbarer Untersätze gerät ein Aspekt der Mobilität immer weiter ins Hintertreffen, die emotionale Bindung und Beziehung zu unserem Auto.

Wir versuchen nun, dieses Gefühlsdefizit ein wenig auszugleichen und veranstalten

                                        am 20. Juli 2008 zwischen 12.00 und 17.00 Uhr
                                                              an unserem
                                     TÜV Service Center in der Ridlerstr. 57 in München
                                                              ein großes
                                                         Oldtimertreffen

zudem wir Sie heute schon sehr herzlich einladen.

Neben zahlreichen zeitgenössischen Exponaten erwarten wir heuer wieder weit über 300 Oldtimerliebhaber mit Ihren "Schätzchen". Für die Besucher gibt es nicht nur fundierte Fachinfos, sondern zudem ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Musik, Essen und Trinken -  ein Fest für die ganze Familie.

Für unsere Kunden haben wir ein besonderes Angebot. Bei rechtzeitiger Anmeldung können wir Ihnen einen wettergeschützten Platz in unserer Halle anbieten. Neben der Möglichkeit einen schönen Klassiker zu platzieren, besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, ggfs. Ihr Unternehmen und Ihre Kompetenz zu präsentieren. Auf eine baldige Rückantwort freuen wir uns, auch um Anregungen oder Wünsche Ihrerseits mit einfließen lassen zu können.

Erleben Sie gemeinsam mit uns eine Reise in die Vergangenheit.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Marxcord
Leiter TÜV Service Center München
TÜV SÜD Auto Service GmbH
Ridlerstr. 57
D-80339 München
Tel:   +49/ (0) 89-5190-3544
Fax:  +49/ (0) 89-5190-3150
mailto: michael.marxcord@tuev-sued.de
www.tuev-sued.de/tsc-muenchen

____________________________________

Den Termin trag ich mal in die T.-Liste ein.
« Letzte Änderung: Di.22.Apr 2008/ 11:22:10 von shadow2 »

Offline Project_C

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #6 am: Sa.26.Apr 2008/ 13:36:08 »

Woher stammt denn die Info mit der 68er Grenze und auch nicht uninteressant für mich: woher stammt die Info mit dem britischen Königshaus (vielleicht kan ich ja einen TÜV-Mann überzeugen).



Moment! Die State Cars als Thema? Na da ist doch wieder der Königsfritze gefragt ;)

Leider aber kann die Frage nur ungefähr beantwortet werden. Unstrittig ist, dass die beiden aktuellen State Bentleys auch mit Gas betrieben werden können. Darüber hinaus wurden etwa Ende der 90er-Jahre einige Autos des Hofes auf Gasbetrieb umgebaut. Darunter war auch einer der beiden Phantom V, die 1960/61 in Dienst gestellt worden waren. Auch meine ich mich erinnern zu können, dass sogar irgendwann einmal ein Phantom IV entsprechend umgerüstet wurde. Aber klar ist, dass diese älteren Fahrzeuge eben nicht von Anfang an über diese Technik verfügten. Also dürfte hier eher keine Unterstützung in der Argumentation gegenüber eigenwillig entscheidenden TÜV-Prüfern möglich sein.

Nebenher bemerkt, Steuergründe waren für die Umbauten der königlichen Kaleschen eher nicht ausschlaggebend. Und eine H-Kennzeichenproblematik - so es denn im UK etwas entsprechendes gibt- kommt schließlich auch nicht zum Tragen. Die State Cars dürfen bekanntlich ohne Kennzeichen die Royal Mews verlassen ;).

Einen schönen Gruß von

R. Seelmann-Eggejörn*

*) SCHERZ!
Geboren am 4. Mai, dem Jahrestag des 1. Treffens von Charles S. Rolls &  Frederick H. Royce. Zufall?

Offline WHirsch

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #7 am: Di.13.Mai 2008/ 20:44:57 »
Ich bin jetzt ein bisschen weiter mit dem Thema, genauer gesagt am Ende (Sackgasse).

Nach den Infos hier aus dem Forum und diversen Leuten die mit dem Thema unterwegs sind/waren dürfte der Umbau für mich kaum ohne Verlust des H-Kennzeichens funktionieren.

TÜV Bayern: Absage lt. Info hier im Forum (keine Rückmeldung auf meine Anfrage an im Forum geposteten Kontakt)
TÜV Süd (KA): Absage lt. Umrüster
TÜV Rheinland/Nord: Absage lt. eigener Anfrage

Grundsätzlich problematisch:

Umbauten der Fahrzeuge müssten lt. Kriterien an H-Kennzeichen sowieso innerhalb der ersten 10 Jahre nach dem Tag der 1. Zulassung erfolgen.
Und eine für die damalige Zeit zeitgenössische Gasanlage zu bekommen dürfte auch ein Problem sein.

Also werde ich schön weiter Ultimate tanken, solange bis der Sprit so teuer ist, das der Verlust des H-Kennzeichens mit den Mehrkosten für die KFZ-Steuer und Versicherung das kompensiert.


Gruß

Winfried Hirsch

Offline UliS

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #8 am: Di.13.Mai 2008/ 23:02:58 »
Also werde ich schön weiter Ultimate tanken, solange bis der Sprit so teuer ist, das der Verlust des H-Kennzeichens mit den Mehrkosten für die KFZ-Steuer und Versicherung das kompensiert.

Darf ich denn nochmal vorsichtig fragen, wieviel km Du im Jahr fährst?

Ich sehe nämlich noch keine sinnvolle Amortisation für LPG beim Shadow.
Bis man die 8-Zyl.-Gasanlage, die Einbaukosten etc. wieder raus hat, muss man schon eine Menge fahren.
Und beim R-R ergibt  ja auch ein 60-Liter Gastank, wie er sonst in PKWs zum Einsatz kommt, wenig Sinn - einen etwas größeren Aktionsradius als 200km will man ja auch haben. Wohin also mit dem großen Tank?

Gruß
Uli
(LPG-Fahrer im Alltagsauto)

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #9 am: Mi.14.Mai 2008/ 11:54:09 »
Ultimate muss man aber nicht tanken. Normales Super Plus reicht. Bei veränderter Motoreinstellung (Fachmann!) sind auch 95 Oktan kein Problem.




Offline WHirsch

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Re: Gasumbau und H- Kennzeichen
« Antwort #10 am: Mi.14.Mai 2008/ 22:59:49 »
Zwei Antworten, rechnen wir doch mal zu dritt...

Je nach Versicherung gibt es ja maximal pro Jahr erlaubte Kilometer, nehmen wir mal einfach eine Jahreskilometerleistung von 6000 an (die habe ich in den letzten 12 Monaten auf jeden Fall übertroffen).

Weiter nehmen wir einen Verbrauch von 18 Litern  auf 100 km für diese 6000 Kilometer an.
Das macht 6000 / 100 * 18 = 1080 Liter, lassen wir es bei 1000 das rechnet sich einfacher.

Nehmen wir die Preise für Ultimate (169,9) Super Plus (149,9) und GAS (70,9) in Cent.
Für den GAS Betrieb schlagen wir nochmals 20% Mehrverbrauch auf, hätten somit 1200 Liter.

Damit fahren wir ab heute bei gleichbleibenden Preisen (  :D!!!) in den kommenden 12 Monaten mit GAS für 850,80 Euro hingegen mit Ultimate für 1699,- Euro und Super Plus noch immer mit 1449,- Euro.
Damit hätten wir mit  GAS gegenüber Ultimate eine Ersparnis von 849,- und mit Super Plus noch immer 599,- Euro.

Bei Umrüstkosten von knapp 2000,- Euro wäre das innerhalb von höchstens 4 Jahren amortisiert.

Für einen Alltagswagen kommen womöglich noch höhere Kilometerleistungen zustande, die Schere Benzinpreis GAS könnten noch deutlicher auseinandergehen.

Das Umstellen auf Super Plus durch den Fachmann habe ich schon hinter mir, ein anderer Fachmann hat mir dann die statt auf spät nach früh verstellte Zündung wieder auf den Orginalzustand eingestellt, seitdem tanke ich 100 Oktan und der Motor läuft so gut wie nie zuvor. Dabei bleibe ich auch erst mal, weil wieder ein anderer Fachmann mir was über Motorräume, Sprit und Verbrennungstemperaturen erzählt hat und ich mir letztlich nicht den Kopf darüber zerbrechen möchte welcher der drei denn nun recht hat um dann pro Jahr 200 Euro an Spritkosten zu sparen (ich tanke ab und zu Super Plus, Ultimate gibt es nicht immer).

Bei einer Umrüstung auf GAS liegt die Ersparnis schon in einer anderen Größenordnung und der geringere Schadstoffausstoß kommt ja noch oben drauf.

Die Tankgröße ist ja wohl bei Shadow / T1 kein Problem, mir würden die 60 Liter in der Radmulde reichen denn die nächste GAS Tankstelle ist nur 400 Meter weg von mir und ich fahre viel in der Stadt.
Reichweite hat man zur Not immer, der Benzintank bleibt und damit kommt man ggf. auch noch ein Stück (zu Lasten der Ersparnis).
Ein größerer Tank im Kofferraum ist ja auch möglich, wenn's sein müsste ja auch je einer in der Radmulde und im Kofferraum.
Bei soviel Recihweite könnte man ja auch auf den Benzintank verzichten und 'nen Reservekanister anschließen  ;D

Also das einzige Problem bezüglich des Umbaus liegt in den Bestimmungen zum H-Kennzeichen und ein paar seeehhhhrrr breiten Hintern beim TÜV die da drauf sitzen...
Ich habe an anderer Stelle gelesen, daß ähnliches für die Nachrüstung mit Katalysatoren gilt/galt, aber hier gab es offenbar bereits erfolgreiche Klagen zugunsten der Umrüstung aufgrund des Umweltgedankens.

Leider hört man zu solchen Themen von den Clubs / Interessenverbänden recht wenig (eher gar nichts).

Gruß

Winfried Hirsch