Autor Thema: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.  (Gelesen 7289 mal)

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Offline cferbrecht

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #15 am: Mo.11.Feb 2008/ 09:13:05 »
Das ist der Dämpfer, und der hüpft schon mal aus dem Vergaser, wenn das (Plastik-)Gewinde an der Dämpferschraube kaputt ist. Die älteren Vergaserversionen mit der Messingschraube haben das Problem nicht. Wie die meisten Teile an einem RR hat auch dieses seinen Sinn und sollte beizeiten ersetzt werden ; –)...

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Claus F.Erbrecht
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Offline gelöscht

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #16 am: Mo.11.Feb 2008/ 10:15:41 »
Ich bin immerhin schon ganz stolz, das Fehlen des Teils überhaupt entdeckt zu haben.

Bringe den Wagen dann (endlich) diesen Samstag zu Ihnen - Details klären wir am besten offline.


Offline Udinho

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #17 am: Mo.11.Feb 2008/ 12:13:29 »
Also, wie der Dämpfer aus dem Vergaser hüpfen soll, ist mir schleierhaft. Der ist unten dick und paßt nur knapp oben durch die Öffnung.

Ich nehme gelegentlich beide Dämpfer raus, stecke gebogene Drähte rein, deren "Spitzen" dann aufeinanderzu weisen, dann kann man im Stand beim Gasgeben gut sehen, ob beide Vergaser gleichmäßig arbeiten, denn die beiden Drähte bewegen sich dann parallel immer im Gleichtakt auf und ab, wobei ihre Enden immer genau aufeinanderzeigen und nicht voneinander abweichen - aber da hüpft nie einer raus, auch nicht bei scharfem Gasgeben. Noch viel weniger hüpft das dicke Ende des Dämpfers durch die knappe Öffnung - erst recht nicht, wenn auch noch Öl im Vergaser sein sollte, wie es sich gehört.

Aber es gibt ja immer Sachen, die es eigentlich gar nicht gibt.

Gruß - Udinho
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Offline cferbrecht

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #18 am: Mo.11.Feb 2008/ 13:44:24 »
Wenn die Schraube locker und genügend Öl im Kolben ist, schiebt er die Schraube nach oben, wo sie am Rand hängenbleibt und beim nächsten Hub noch höher geschoben wird; wenn sie dann schräg in der Öffnung sitzt, ist sie zu träge, um dem Kolben nach unten zu folgen. So könnte sie dann ganz hinausgeschoben werden. Vielleicht hat aber auch nur jemand vergessen, sie nach dem Auffüllen wieder reinzudrehen – wie auch immer: Es ist ein billiges Teil...

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Claus F.Erbrecht
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Offline gelöscht

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #19 am: Di.12.Feb 2008/ 11:12:56 »
Laienfrage: Was passiert, wenn in den Vergasern nicht genug Öl ist?

Offline cferbrecht

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #20 am: Di.12.Feb 2008/ 14:02:40 »
...dann "flattern" die Kolben, und der Motor(leer)lauf ist ungleichmäßig, da keine Dämpfung stattfindet.

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Claus F.Erbrecht
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Offline shadow68

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #21 am: Di.12.Feb 2008/ 22:07:10 »
Noch eine Laienfrage zum Thema Vergaserdämpfer-Öl: Ist ist ratsamer ein spezielles SU-Vergaserdämpfer-Öl oder ein etwas dämpfenderes Alternativ-Öl (30er) zu nehmen?

Grüße, Shadow68
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Offline Udinho

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #22 am: Di.12.Feb 2008/ 23:06:48 »
Zu der Frage, welches Öl das richtige ist, kannst Du fast einen Glaubenskampf lostreten, m.a.W. nix Genaues weiß man nicht.

Ich gebe das Öl rein, das auch im Motor ist. Punktum.

Andere sagen, es gehöre das ATF rein, daß auch ins Getriebe kommt.

Ich erkläre mir das einfach mal so: Wie Herr Erbrecht schon sagt, fangen die Kolben an zu zittern (auf und ab), wenn die Dämpfung durch das Öl fehlt. Andererseits macht allzu dickes Öl die Kolben zu träge und das Gasannehmen etwas schwerfällig. Da ich vollsynthetisches Öl fahre 10W40, bekommen meine Vergaser relativ dünnflüssiges Öl, und ich fühle mich gut dabei. Das Auto auch. Das Gasannehmen ist spritzig, sozusagen. Ich meine, wenn ich SAE 30 reingebe, dann wird das Gasannehmen lahmer. - Aber wer weiß, Glaube versetzt bekanntlich Berge. Oder: Einbildund ist die schönste Form von Bildung.

Es muß halt Öl rein so etwa in Motorenqualität, das ist dann eine weite Bandbreite. Hier geht es schließlich nicht um hohe Belastungen, denen das Öl dann ausgesetzt wäre. Im Handbuch steht wohl, man solle das benutzte Motorenöl verwenden.

Andere Tips? Oder Glaubensbekenntnisse?

Gruß - Udinho
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Offline shadow68

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #23 am: Mi.20.Feb 2008/ 20:20:37 »
Hallo Udinho,

danke für deine Ausführung, dann werde ich mich mal entscheiden müssen und einfach nachfüllen.

Aber noch ein anderes Thema: Kann mir jemand sagen, an welcher (der mehreren möglichen) Schraube ich die Leerlaufdrehzahl (Warmzustand) einstellen kann? Ideal wäre eine Bezeichnung über das Handbuch. Ich habe nämlich keine Lust, meinen frisch eingestellten Vergaser zu verstellen, aber die Leerlaufdrehzahl wurde einfach zu hoch eingestellt. Das tut vor allem bei Gangwechsel weh, außerdem schiebt er zu stark. Die Drehzahl im kalten Zustand ist gut.

Danke im Voraus für eure Unterstützung.

Viele Grüße, shadow68
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Offline WHirsch

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #24 am: Mi.20.Feb 2008/ 20:59:25 »
Hallo shadow68,

kannst Dich nochmals bei Udinho bedanken, genau diese Frage hat er mir schon mal beantwortet  :)

Die Antwort mit angehängtem Bild lautet:

Den warmen Leerlauf stellst Du hier ein, wo die "Leerlaufeinstellschraube" markiert ist.

Gruß

Winfried Hirsch

Offline shadow68

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #25 am: Mi.20.Feb 2008/ 21:35:44 »
Na dann: Nochmals danke! An euch beide!  ;)

Da werde ich mich am Wochenende mal ranmachen!

Grüße aus München

s68
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Offline Udinho

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #26 am: Mi.20.Feb 2008/ 23:11:50 »
Eigentlich ist das ja ein fauler Trick, so wie Winfried das da gezeigt hat mit dem Einstellen. Und so soll ich das erklärt haben? Naja, aber wenn man etwas genauer hinschaut, dann muß das so gehen:

Der Shadow I hat einen SU-Vergaser vom HD-Typ. Und bei diesen Vergasern hat die Drosselklappe im Leerlauf völlig geschlossen zu sein. Für den Leerlauf hat dieser Vergasertyp - anders als beim Shadow II - ein Umluftsystem. Wenn dieses Umluftsystem nicht richtig arbeitet oder eingestellt ist, dann kann man sich mal mit der Einstellung über diese Schraube, die Winfried in dem Bild zeigt, behelfen.

Wenn man neben seinem Shadow I steht, dann ist auf der linken Vergaserseite (egal ob Fahrer- oder Beifahrerseite) eine relativ dicke Schraube mit einer dicken Feder. Über diese Schraube wird der Leerlauf eingestellt. Weil das aber mit dem Synchronisieren der beiden Schrauben/Einstellungen ohne Hilfsmittel so eine Sache ist, hilft man sich - unkorrekterweise - oftmals mit dem minimalen Öffnen der Drosselklappen über die von Winfried gezeigte Schraube.

Für eine ordentliche Einstellung muß man eigentlich die Dome abnehmen, die Drosselklappen auf der Welle lösen, die Klappen von innen zudrücken und zuhalten und auf der Welle festschrauben. Dann sind beide Klappen auch wirklich zu, wenn kein Gas gegeben wird. Die von Winfried gezeigte Schraube ist so einzustellen, daß sie gerade die Klappen nicht öffnet. Die dicken Einstellschrauben sind beide bis zum Anschlag reinzudrehen und dann jede eineinhalb Umdrehungen raus. Das ist die Grundeinstellung. Wenn das Gemisch richtig eingestellt ist (das ist ein eigenes Thema), dann läuft der Motor so eingestellt im Leerlauf richtig oder zumindest dicht an der richtigen Drehzahl. RR sagt, man solle jetzt mit einem Schlauch an der Öffnung, in die der Dämpfer gesteckt wird, an beiden Vergasern lauschen und die dicken Schrauben vorsichtig so verstellen, daß in beiden Vergaser das Zischen gleich intensiv erklingt ... dabei denke sich jeder, was er mag. Mein Gehör versagt da jedenfalls. Wenn die Vergaser nicht undicht sind (und das Gemisch wie gesagt stimmt), dann stellt man sich mit den beiden dicken Schrauben die Leerlaufdrehzahl ein, indem beide Schrauben immer gleich bewegt werden.

Zum Prüfen hebt man mit dem Stift, der unter dem Vergaser auf der der Einstellschraube gegenüberliegenden Seite sitzt, den Kolben an, dabei muß bei beiden Vergasern die Drehzahl gleichermaßen abfallen derart, daß der Motor noch läuft, aber doch schon ziemlich kurz vor dem Absterben. Bei jedem der beiden Vergaser einzeln durchgeführt, muß dieser Test das gleiche Absinken der Drehzahl bewirken. Wenn die Drehzahl unterschiedlich absinkt, muß die Einstellschraube halt entsprechend ein bißchen rein- oder rausgedreht werden. Aber das ist dann schon ein Hinweis darauf, daß mindestens einer der Vergaser nicht mehr so arbeitet wie der andere und irgendwo irgendwie Verschleiß/Undichtigkeit aufweist, am häufigsten wohl an der Drosselklappenwelle.

Alles klar? Das ist jedenfalls keine Zauberei. Und das Einstellen des Gemischs ist auch kein Zaubern, aber ggf. gesondert zu besprechen. Durcheinanderbringen kann man bei den dicken Schrauben eigentlich nichts. Man merkt/notiert sich halt, wieviel Umdrehungen man bis zum Anschlag reinzudrehen hatte, dann kann man den ursprünglichen Zustand ja wieder herstellen. Falls was schief geht, ist wichtig: Die Grundeinstellung ist "ganz reindrehen und dann eineinhalb Umdrehungen raus".

Learning by doing - anders kommt man da nicht vorwärts.

Gruß - Udinho
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Offline Udinho

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #27 am: Do.21.Feb 2008/ 07:39:27 »
Für eine ordentliche Einstellung muß man eigentlich die Dome abnehmen, die Drosselklappen auf der Welle lösen, die Klappen von innen zudrücken und zuhalten und auf der Welle festschrauben.


Das ist ziemlich schief ausgedrückt: Außen neben dem Vergaser, in Fahrtrichtung vorn, läuft unter dem dicken Luftschlauch entlang das Verbindungsgestänge zwischen den beiden Vergasern. Die Drosselklappenwelle kommt ein ganzes Stück aus dem Vergaser nach vorne in Fahrtrichtung raus, und auf diesem hervortretenden Stück Welle ist die Drosselklappe über einen Klemmschraubverschluß mit dem Gestänge verbunden. Muß man sichdas anschauen, dann ist das gleich klar. Diese Verschraubung ist zu lösen, dann dreht sich die Drosselklappenwelle ohne Gasgeben, oder umgekehrt: Gasgeben am Pedal bewirkt kein Öffnen der Drosselklappen mehr. Wenn diese Klemmverschraubung beider Wellen etwas gelöst wird, lassen sich die Drosselklappen fest zumachen, und dann wird die Verschraubung wieder angezogen, so daß beide Drosselklappen auch wirklich richtig zu sind, wenn kein Gas gegeben wird.

So war das gemeint. Gruß - Udinho
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Offline WHirsch

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #28 am: Do.21.Feb 2008/ 10:06:41 »
Für eine ordentliche Einstellung muß man eigentlich...


Aha, verstehe. Mir hast Du also die 'Schwachmatenversion' zukommen lassen  >:(

War wohl auch besser so, ich habe mit dem faulen Trick ja auch nur das Standgas für den sehr mager eingestellten Motor in der kalten Jahreszeit etwas angehoben und werde das im Frühjahr wieder zurückstellen.  ;)

Gruß

Winfried

Offline nahnim

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Re: Zögerliche Gasannahme, Absaufen etc.
« Antwort #29 am: Fr.29.Feb 2008/ 20:58:07 »
Hallo Udinho,

danke für deine Ausführung, dann werde ich mich mal entscheiden müssen und einfach nachfüllen.

Aber noch ein anderes Thema: Kann mir jemand sagen, an welcher (der mehreren möglichen) Schraube ich die Leerlaufdrehzahl (Warmzustand) einstellen kann? Ideal wäre eine Bezeichnung über das Handbuch. Ich habe nämlich keine Lust, meinen frisch eingestellten Vergaser zu verstellen, aber die Leerlaufdrehzahl wurde einfach zu hoch eingestellt. Das tut vor allem bei Gangwechsel weh, außerdem schiebt er zu stark. Die Drehzahl im kalten Zustand ist gut.

Danke im Voraus für eure Unterstützung.

Viele Grüße, shadow68