Im Prinzip ist das ganz einfach: Auto aufgebockt und Rad ab, wird innen der lange vorstehende Sechskant (dient zum Einstellen/Nachstellen der Handbremse) abgeschraubt, dann werden die beiden Backen auseinander- bzw. von der Bremsscheibe nach innen und außen weggedrückt. Auf der Stange, auf der der Sechskant sitzt und die die beiden Backen zusammenhält, sitzt eine starke Feder, die die Backen auseianderdrückt, damit die Beläge nicht oder so wenig wie möglich schleifen. Die Beläge sind je mit einer Feder in ihrer Position gehalten. Genau schauen, wie der Belag in seiner korrekten Position sitzt (Haltebügel/Feder), und den neuen Belag genauso einsetzen und die kleine Haltefeder einhängen. Die beiden Backen wieder zusammendrücken mit der dicken Feder auf dem Verbindungsstift (hängt an der äußeren Backe) und diesen in die entsprechende Fühung der inneren Backe stecken, Backen fest zusammendrücken und den Sechskant soweit draufschrauben, bis der Hebelmechanismus (da wo das Seil dran zieht), der die Beläge an die Scheibe drückt, von Hand beätigt vielleicht 3 cm freien Weg hat bis zum Ansprechen der Handbremse.
So weit, so schön. Das funktioniert nur so hübsch, wenn alles in ordentlichem Zustand ist. Deshalb sollte die Handbremse auch immer benutzt werden. Ganz abgesehen davon, wird das schwere Auto mit der Getriebesperre im Getriebe nur mit einem Haken gehalten, der vielleicht 2 mm tief einrastet. Wer allein darauf vertraut, wenn das Auto auf einem Gefälle parkt, ist von allen guten Geistern verlassen. Es wird immer geschwätzt, die Handbremse sei vom Morris Minor oder so und tauge nicht für so ein schweres Auto. Aber eine ordentlich gewartete Handbremse hält den Shadow auch an einem steilen Gefälle. Meine Garagenzufahrt ist steil, und hier ist es bergig. Die Handbremse hält das Auto in jeder Stellung, auch an ordentlichem Gefälle. Beides zusammen, Getriebesperre und Handbremse, halten das Auto erst sicher.
Also, der Wechsel und die Einstellung der Handbremse funktionieren nur so schön, wenn alles in Schuß ist. Wenn nicht, muß Du damit rechnen:
- die dicke Feder ist verrostet und hat keine Kraft mehr, muß neu
- die kleinen Federn, die die Beläge halten, sind verrostet, müssen dann neu, sind nicht in jedem Satz enthalten
- die Backen müssen ggf. an allen beweglichen Stellen gängig gemacht werden mit Rostlöser und 1000 mal hin und her bewegen. Anschließend trocknen lassen, kein Fett, das zieht nur Dreck an und erschwert die Freigängigkeit der Backen
- der Sechkant sitzt in einer Spange, die verhindert, daß er sich selbst beim Fahren rausdreht, diese Spange erzeugt beim Drehen des Sechskants ein Gefühl des Einrastens nach jeder Sechsteldrehung der Schraube, fehlt die Spange oder ist sie verrostet, verlierst Du den Sechskant ziemlich schnell - vorübergehend mußt Du Dir dann ggf. mit einer passenden Mutter helfen, das geht auch, ist aber lästig beim Nachstellen der Bremse
- die Handbremsseile müssen leichtgängig sein, ggf. ausbauen, aufhängen, Röstlöser rein und den Seilzug hin und her ziehen, manchmal bekommt man einen Handbremszug damit wieder in Gang
So, jetzt weißt Du Bescheid. Ggf. besorg Dir die dicke Feder, die Spange - je Seite je eine. Und wenn der Satz Beläge ohne die kleinen Federn ist, beschaffe vorher die Federn, je zwei pro Seite, aber die Federn sind für den inneren und den äußeren Belag verschieden.
Viel Spaß und Erfolg - Gruß, Udo