Autor Thema: Bremsbeläge mit Verschleißkontakt  (Gelesen 1882 mal)

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Offline JimKnopf

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Bremsbeläge mit Verschleißkontakt
« am: Fr.06.Aug 2010/ 16:37:31 »
Heute bin ich mit dem Spur zum TÜV gefahren - bei mir immer im August - und auch Plakette erhalten, doch taten sich Fragen zu den Bremsbelägen auf.

Die Feststellbremse zieht nicht gleichmäßig, ich will das natürlich selbst richten und dabei auch gleich neue Beläge einbauen. Gibt es es das Fallen, in die ich tappen könnte? Diese angeschrägten Beläge habe ich bisher noch nie in den Fingern gehabt...

Bei unsern Autos sind doch Bremsbeläge mit Verschleißkontakt eingebaut. Wie machen die sich eigentlich bemerkbar, wenn die Verschleißgrenze erreicht ist und normalerweise im Armaturenbrett eine Warnlampe leuchtet?

Die Hinterradbremse ist doch rein mechanisch, oder nicht? Da dürfte dann die gleiche Lampe angehen, wie die bei getretener oder gezogener Feststellbremse.

Was ist aber mit den Belägen der Scheibenbremsen? Leuchten da auch die Warnleuchten für die  Bremskreise 1 und 2, die ja eigentlich die Hydraulikkreise abdeckt. Diese Kontakte will ich bei der Gelegenheit gleich mal auf Funktion testen. Dazu messe ich den Kontakt gegen 12 Volt - korrekt?


Gruß JimKnopf
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Offline Udinho

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Re: Bremsbeläge mit Verschleißkontakt
« Antwort #1 am: Fr.06.Aug 2010/ 23:09:47 »
Lieber Lutz,

daß die Feststellbremse einseitig zieht, liegt meiner Erfahrung nach an unterschiedlicher Schwer-/Leichtgängigkeit des Mechanismus rechts und links. Beim Tausch der Beläge muß der Mechanismus ggf. mit viel Bewegung und z.B. WD40 so gängig gemacht werden, daß er sich rechts und links gleichermaßen frei bewegt. Das Einsetzen der Beläge erklärt sich eigentlich von selbst beim genaueren Hinsehen, da ist meines Erachtens keine Falle vorhanden. Rechts und links gleich eingestellt sein sollten sie am Ende aber schon mit diesen vorstehenden Schrauben.

Es sind Verschleißkontakte eingebaut, aber nur vorne, und da auch nur an den vorderen Sätteln, und da auch nur auf der Innenseite, also insgesamt an lediglich zwei Belägen. Wenn die Beläge weit runtergebremst sind, berührt eine Drahtschleife, die in der Trägerplatte des Belags steckt, die Bremsscheibe und stellt den Kontakt zu Masse her, was die Warnleuchte angehen läßt.

Die Hinterradbremse rein mechanisch? Bei meinem TurboR jedenfalls bremst der vordere Kreis hydraulisch alle vier Sättel vorne, der hintere Bremskreis bremst alle Kolben der beiden Sättel hinten - und damit anders als beim Shadow. Einen dritten Kreis gibt es nicht. Mechanisch ist nur die Feststellbremse.

Deine letzte Bemerkung fußt auf der Fehlannahme, daß der hintere Kreis mechanisch sei. Es gibt eben zwei hydraulische Kreise, der eine für alle Sättel vorne, der andere für alle Sättel hinten. Plus rein mechanisch die Feststellbremse für hinten. Hinten gibt es - am Rande bemerkt - keine Verschleißkontrolle wie vorne. Wenn Du den Verschleißkontakt (vorne) prüfen willst, mußt Du die in der Trägerplatte des Belags eingesetzte Drahtschleife auf Masse legen.

Die Beläge sind im Prinzip dieselben wie für den Shadow. Auf der Trägerplatte des Belags ist in eine Ecke aber ein Loch gebohrt, in das die Drahtschleife für die Verschleißkontrolle eingesetzt wird. Im Grunde kannst Du den alten Draht aus der Platte rausnehmen, in einen Shadow-Belag an der entsprechenden Stelle ein Loch bohren und die Drahtschleife da einsetzen. Schon hast du 20 oder 30 Euronen gespart - vielleicht nur eine Idee für Sparfüchse oder solche Leute, die sich einfach nicht vom Hersteller mehr als nötig veralbern lassen wollen. Übrigens fährt das Auto auch ohne die Verschleißkontrolle - der Shadow hat sie ja nicht. Ist aber gleichwohl ein nettes Ausstattungsdetail, dessen Bedeutung meiner Meinung nach völlig überschätzt wird. Was nutzt eine Verschleißanzeige an zwei von zwölf Belägen, wenn ein klemmender Kolben z.B. an einem nicht mit Drahtschleife versehenen Bremsbelag diesen vorzeitig verschleißt? - Kommt natürlich bei einem perfekt gewarteten Auto nicht vor, versteht sich.

Schönes Wochenende und frohes Werkeln, Gruß

Udo
« Letzte Änderung: Fr.06.Aug 2010/ 23:36:44 von Udinho »
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Offline JimKnopf

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Re: Bremsbeläge mit Verschleißkontakt
« Antwort #2 am: Fr.06.Aug 2010/ 23:59:52 »
Mit "rein mechanisch" ist natürlich die Feststellbremse, die nur auf die Hinterräder wirkt, gemeint.  Da hab ich beim Formulieren den Satz schon fertig gehabt und nicht richtig hingeschrieben. Mea culpa!

Was die Beläge angeht, da hab ich mir bereits neues Material besorgt, allerdings noch nicht die schrägen Beläge für die Handbremse/Fußfeststellbremse. Es ist ja kein Geheimnis, dass man hier wie auch anderswo auf bewährte Großserientechnik zurükgegriffen hat, die den Belagtausch relativ preiswert gestaltet. Aber Vorsicht! Nicht alle Ford Granada haben die die gleichen 'brake pads' drin (81-85, 2,3 & 2,8)!

Ein letztes noch: Ich war der Meinung, dass die beiden Hydraulikkreise über Kreuz gehen - vorn und hinten also gemixt sind. Allerdings gebe ich gleich zu, dass ich mich damit noch nie richtig befassen musste. Ich bin ja noch nicht soooo lange dabei, RR & B sind in weiten Teilen immer noch Neuland für mich - aber es wird. :-)


Gruß Lutz
« Letzte Änderung: Sa.07.Aug 2010/ 00:10:59 von JimKnopf »
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