Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: thevet am Di.10.Jun 2025/ 00:04:25

Titel: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: thevet am Di.10.Jun 2025/ 00:04:25
Leioder muss ich dieses Thema nochmal aufgreifen.  Hatte vor einiger Zeit die Dichtungen der hinteren Hydraulikpumpe erneuert, da es dort sichtbar rauslief.
Jetzt stelle ich fest, dass nach längerem Stehen immer Bremsflüssigkeit fehlt, ohne, dass ich irgendwo ein Tropfen entdecken kann.  Diesmal habe ich eine wnizige Pfütze unter der Getriebeglocke gefunden, was natürölich wieder auf die hintere Pumpe hindeutet.
Es scheint so: Wochenlang verändert sich gar nichts, aber nach einer längeren Fahrt, bei der der Motor auch ordentlich warm geworden ist tritt dann nach einigen Tagen dieser Verlust auf. Kennt jemand dieses Phänomen?
Bevor ich nur einfach die Pumpe erneut abdichte, die ja bei vielen kurzen Fahrten absolut dicht scheint, um dann nur erneut am gleichen Punkt zu stehen wüsste ich gerne woran das liegt. Ich vermute, dass sich durch Temperatur der langen  Fahrt irgendwas an/um die Pumpe ausdehnt und nach dem Abstellen die Flüssigkeit rauslässt.   Bei der Fahrt sieht man nichts, ich habe schon dehalb beim Tanken nach dem Niveau der Bremsflüssigkeit geschaut, auch bei Abstellen zu hause.

Oder woher kommt dieser Verlust (in beiden Kammern) der doch fast 250 ml ausmacht.  Ich schaue täglich nach Lecks und Pfützen  und dem Flüssigkeitsniveau - nix.. Am Sonntag steht 'ne längere Fahrt an, mal sehen die Tage danach.

Der Verlust kommt schon aus dem Niederdruckbereich, sonst müsst ich ja bei laufendem Motor eine Leckage sehen.

Verwirrte  Grüße aus dem Vogelsberg
Sven
Titel: Re: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: cferbrecht am Di.10.Jun 2025/ 14:37:57
Der Pegel der Bremsflüssigkeit lässt sich nur sinnvoll vergleichen, wenn der Motor etwa fünf Minuten gelaufen ist – dann sind auch die Druckspeicherkugeln gefüllt und das Fahrzeug ist hinten angehoben (falls es wegen schlapper Federn abgesackt war). Voraussetzung ist, dass die Kugeln noch gut mit Stickstoff befüllt sind.

Verluste ohne sichtbare Lecks können auftreten, wenn die Pumpen innen undicht sind und also die Bremsflüssigkeit in den Motor läuft – mit fatalen Folgen für die Schmierung. Wir haben schon eine Nockenwelle gesehen, wo die Nocken für die Pumpen fast vollständig abgeschliffen waren, denn hier wird das Öl direkt von der Bremsflüssigkeit abgewaschen. Dem Rest des Motors tut so ein Anti-Schmierzusatz im Öl allerdings auch nicht gut.
Falls also der Ölstand steigt, wenn der Bremsflüssigkeitsstand sinkt, besteht Handlungsbedarf...

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
now retired from Heaven's Gate Garage GmbH & Co. KG
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: thevet am Di.10.Jun 2025/ 22:01:45
@Erbrecht:  treten interne Undichtigkeiten der Hydraulikpumpe häufiger auf?  Der Vorbesitzer hat die Pumpen vor ca drei Jahren komplatt überholt und er ist sehr sorgfältig.  Die einzige Möglichkeit das festzustellen wäre ein steigender Ölpegel??
Tritt das Öl dann intern aus dem Hochdruckbereich über?  Dann müsste der Verlust aber nach der (längeren) Fahrt bemerktbar sein ?   Will jetzt nicht aufs Gradewohl mal eben die Pumpen ausbauen.
Irgendwie eine Methode das zu testen?

Wäre der Austausch gegen eine überholte Pumpe lediglich rausschrauben und neue reinschrauben, oder muss dann der Stößel neu eingestellt werden?
Titel: Re: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: wellenkieker am Mi.11.Jun 2025/ 08:11:01
Hallo Sven,

wo genau, in Fahrtrichtung unter der Getriebeglocke, konntest Du eine Pfütze sehen?

Stefan
Titel: Re: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: thevet am Do.12.Jun 2025/ 01:12:35
Hallo Stefan,

exakt kann ich das gar nicht sagen, aber da ich anfänglich eine deutliche undichte hintere Pumpe hatte und die Flüssigkeit an der Glocke abtropfte, vermute ich mal, dass es diesmal auch daher kommt. Bei der vorderen Pumpe befürchte ich aber eine innere Undichtigkeit, weil ich um die Pumpe außen einfach nicht sehe. Nur das Auftreten nachdem ewig alles Unauffällig ist und der Spiegel konstant irrtiert mich.
LG
Sven
Titel: Re: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: cferbrecht am Do.12.Jun 2025/ 13:26:13
@Erbrecht:  treten interne Undichtigkeiten der Hydraulikpumpe häufiger auf?  Der Vorbesitzer hat die Pumpen vor ca drei Jahren komplatt überholt und er ist sehr sorgfältig.  Die einzige Möglichkeit das festzustellen wäre ein steigender Ölpegel??

Häufig nicht (was ist schon häufig bei diesen doch relativ seltenen und leider oft wenig gefahrenen Autos...), aber es kommt eben auch vor. Ja, der steigende Ölstand wäre ein Alarmsignal (das könnte aber auch an einem nicht mitlaufendem Zylinder liegen) – manchmal kann man es am Öl fühlen, wenn man es zwischen den Fingern reibt.

Tritt das Öl dann intern aus dem Hochdruckbereich über?  Dann müsste der Verlust aber nach der (längeren) Fahrt bemerktbar sein ?   Will jetzt nicht aufs Gradewohl mal eben die Pumpen ausbauen.
Irgendwie eine Methode das zu testen?

Der Verlust geht vermutlich eher über den unteren Teil der Pumpe, wo angesaugt wird, also im Niederdruckbereich. Eine Testmethode sehe ich nicht.

Wäre der Austausch gegen eine überholte Pumpe lediglich rausschrauben und neue reinschrauben, oder muss dann der Stößel neu eingestellt werden?

Genau – da muss nichts eingestellt werden. Aber bei der Gelegenheit würde ich immer den Stößel herausziehen und prüfen, ob er noch grade ist.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Undichtigkeit Hydrauliksystem zum X-ten
Beitrag von: wellenkieker am Fr.13.Jun 2025/ 08:55:19
Hallo Sven,

gedanklich würde ich die Pumpe zunächst ausklammern, das geeiere mit dem Ausbau würde
ich mir erstmal schenken.

Wäre es eine Hochdruckleitung, oder ein Verbindungsstück, die Undichtigkeiten aufweist,
hättest Du auch irgendwo, bei Motorlauf, einen sichtbaren Sprühnebel.
Das scheint nicht so.

Somit sehe ich in Deinem Falle eher eine Stelle aus dem Niederdruckbereich z.B. Rücklaufleitungen
in Frage.
Wenn es hinten unter oder links hinten unterhalb des Motors tropft, etwa auf Höhe der Getriebeglocke
würde ich zunächst den Ausgleichsbehälter und seine Anschlüsse sichten.
Danach das Gummistück der Rücklaufleitung des zweiten Kreises, rechts hinter dem linken
Vorderrad befindlich (wie ein U gelegt ).
Manchmal gibt es da Undichtigkeiten, entweder an den Schellen,
oder der Schlauch wurde mal duch einen zu lang gewählten ersetzt.
Der scheuert dann bei Motorvibrationen durch, anschließend tropft es, zunehmend.
Schau doch da mal nach.

Stefan