Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Spirit/Spur, Turbo R, Brooklands... => Thema gestartet von: Igor am Do.28.Mai 2020/ 19:53:13
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Hallo liebe Bentley Boys, mein 97er Turbo R VCX59418 ist nach dem Laden der Batterie tot. Ich finde auf nahezu keiner Sicherung Saft. Zündung geht, starten tut er nicht, nicht einmal der Warnblinker warnt. Ich finde Strom auf der dicken Leitung der Lima und an dem etwas dickeren, braunen Kabel im Bereich der Ölreservoirs der Hydraulik. Auch der kleine Sicherungskasten im Kofferraum ist weitestgehend tot. Bin mit Elektronik nicht sonderlich beschlagen, wollte es aber trotzdem wagen Euch zu fragen.
Very best, Igor
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Wieviel V Spannung mißt Du am Pluspol der Batterie zu Masse?
Gruß - Udo
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Hey Udo, 12,5 V.
Ich muss meinen Post inzwischen korrigieren:
Nur folgende Sicherungen haben keinen Saft:
A1 - 4, B3, C1 und C3, alle im linken Block. Der rechte Block hat Saft, ebenso die Sicherungen im Kofferraum.
Sorry für die Konfusion, ich sagte ja schon, daß Elektronik nicht mein Steckenpferd ist.
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Nur um das ganz klar zu haben: Es gehen also nicht
- Innenbeleuchtung
- Parkleuchten
- beide Schlußlichter
- Klimaanlage
- Radioeinheit
- Telephone (hast Du das überhaupt?)
Und was ist mit Deinen anderen anfänglichen Aussagen?
- Batterie tot? Kann wohl nicht sein.
- Zündung geht nicht? Dann müssen noch weitere Sicherungen stromlos sein
- "Springt nicht an" ist natürlich Folge von "Zündung geht nicht" - oder Du hast Elektronik zerstört, weil Du das Ladegerät falsch herum angeschlossen hattest. Die Elektronik ist gegen so was gesichert, aber da gehen dann einige Dioden kaputt.
Diese Sachen mußt Du noch klarstellen, sonst ist doch alles durcheinander mit Deinen Angaben.
Das dicke braune Kabel läuft rundherum ums ganze Auto und ist die zentrale Spannungsversorgung. Schau mal auf der rechten Seite beim Federbeindom nach dem braunen Kabel. Ist da was verschmort?
Gruß - Udo
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Udo, die Batterie hat Saft. Zündung geht und ging immer - ich schätze, da hast Du Dich verlesen. Rechts ist nichts verschmort, Ladegerät war zu 100% korrekt angeschlossen. Während des Ladevorgangs war der Hauptschalter übrigens off.
Wenn ich die Zündung einschalte, kommt im Display eine Getriebe-Fehlermeldung.
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Mit der Zündung habe ich falsch gelesen.
Daß der Batterieschalter auf OFF stand, spielt keine Rolle beim Anhängen eines Ladegeräts. Das EngineECU hängt immer an der Batterie und kann nicht abgehängt werden. Da hilft nur Abziehen des Steckers vom ECU, und bei Turbo-Fahrzeugen sind die Stecker festgeschraubt am ECU. Bei falscher Polung des Ladegeräts oder gar der Batterie (wenn die Pole vertauscht sind) gehen hoffentlich nur ein paar Dioden kaputt, egal wie der Batterieschalter steht.
Aber der springende Punkt ist die Getriebefehlermeldung. Jetzt bleibt Dir nur das Auslesen des Fehlerspeichers des Getriebes. Wenn Du ein amerikanisches/kanadisches Fahrzeug hast, geht das über OBDII, sonst nur über Mastercheck bzw. Omicheck. Oder Du bastelst Dir für den Diagnosestecker einen Adapter, der den Anschluß eines OBDII-Geräts ermöglicht. Andere Möglichkeit gibt's nicht bei den Turbos.
Gruß - Udo
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Besten Dank Udo, den OBD II Adapter wollte ich längst bauen, aber wenn keine Not ist, bleibt derlei gerne liegen. Die Teile dafür habe ich glücklicher Weise vor einiger Zeit schon besorgt - dank Deines ausführlichen Posts seinerzeit.
Ich bleibe weiter dran und hallte Euch auf dem Laufenden.
Peace, Igor
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Übrigens hatte ich auch mal plötzlich beim Wenden die Getriebefehlermeldung "check gearbox", der Motor war ausgegangen und sprang nicht mehr an. Ich stand diagonal auf einer Straße und wollte von der Rückwärts- in die Vorwärtsfahrt übergehen und wegfahren. Nix ging mehr. Aber bei mir war's dann im nächsten Moment nach Ausschalten der Zündung und Wiedereinschalten weg und ist nie wieder aufgetreten.
Gruß - Udo
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british electrics - hier gesehen vor zwei Jahren in der Denmarkstreet in London >:D
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british electrics - hier gesehen vor zwei Jahren in der Denmarkstreet in London >:D
Auf Malta siehts auch nicht besser aus.... britische Vergangheit plus mediteranes Laissez-faire..
In meinem Turbo R spukt es auch gerade ::) Aber das ist nix gegen Igors.
@ Igon
Miss mal zwischen dem Minus-Pol und dem Massekabel (dazu Kabel abmachen), welches daran angeschlossen ist.
Leuchtet hier die Prüflampe, hast du irgendwo einen Kurzschluß im Wagen.
So was hatte ich bei meinem erst letzte Woche...
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Hallo Ostfale, danke für den Tip - habe tatsächlich Kontakt zwischen dem Minuspol der Batterie und dem abgezogenen Massekabel!
Oh, oh...
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Bitte entschuldigt, meine engmaschigen updates - ich muss hier alle Register ziehen und bin etwas überfordert.
Habe nun festgestellt, dass die untere Sicherung im Kofferraum durchgebrannt war. Masse war noch abgezogen. Habe die Sicherung dann gewechselt und Masse angeschlossen - hierauf ging der Alarm los. Er war auch mit dem Zündschlüssel nicht abzustellen.
Die Sicherung betrifft nach meinen Unterlagen das ABS. Hierzu sind auch Relais sowie das Steuergerät im Kofferraum links verbaut. In diesem Bereich war ich aktuell tätig, weil ich die elektrische Antenne tausche. Augenscheinlich sieht aber hier alles gut aus.
Freue mich über jeden Gedankenblitz und forsche weiter.
Greets from the workshop, Igor
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Joschka, Du darfst die Messergebnisse beim Test zwischen Masse und Minuspol nicht übertragen von Deinem Auto auf das von Igor. Bei unseren Fahrzeugen - also Deinem und meinem TurboR - darf kein Strom fließen. Aber bei Igors Auto ist das anders. Hatte ich anfangs bereits angedeutet: Schon bei unserem Conti ist z.B. das Motorsteuergerät permanent an die Batterie angeschlossen und kann nicht davon getrennt werden. Es fließt also immer ein kleiner Strom, das ist kein Hinweis auf einen Kurzschluß! Aus dem Kopf weiß ich nicht mehr, für welche Steuergeräte das noch gilt.
Also Igor, eine Messung zwischen Minuspol und Masse heißt bei Deinem Auto nicht, daß ein Kurzschluß vorhanden ist.
Gruß - Udo
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british electrics - hier gesehen vor zwei Jahren in der Denmarkstreet in London >:D
So sieht es auch hinter dem Armaturenbrett meines Spur aus, very british eben :D
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Joschka, Du darfst die Messergebnisse beim Test zwischen Masse und Minuspol nicht übertragen von Deinem Auto auf das von Igor. Bei unseren Fahrzeugen - also Deinem und meinem TurboR - darf kein Strom fließen. Aber bei Igors Auto ist das anders. Hatte ich anfangs bereits angedeutet: Schon bei unserem Conti ist z.B. das Motorsteuergerät permanent an die Batterie angeschlossen und kann nicht davon getrennt werden. Es fließt also immer ein kleiner Strom, das ist kein Hinweis auf einen Kurzschluß! Aus dem Kopf weiß ich nicht mehr, für welche Steuergeräte das noch gilt.
Also Igor, eine Messung zwischen Minuspol und Masse heißt bei Deinem Auto nicht, daß ein Kurzschluß vorhanden ist.
Gruß - Udo
Interessant! Ggf. eine Änderung mit Zytek ab MJ96?
Dann kann er doch das Kabel vom Motorsteuergerät abmachen.
Ist wohl etwas fummeliger, weil das Steuergerät in einer "Kühlbox" sitzt.
Aber keine Ahnung ob noch andere Sachen permanent angeschlossen sind..
Aber das TSD6000 sollte darüber Aufschluß geben..
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Die Kühlbox wäre nicht das Problem, die muß nicht geöffnet werden, um den Stecker zu entfernen.
Aber der Stecker ist angeschraubt, und die Schraube ist nur - ohne Möglichkeit, etwas zu sehen - vom Motorraum etwas oberhalb der Gegend bei der Zündkerze A3 zu erreichen. Wenn man's erst mal weiß, kann man's ertasten. Ich erinnere mich, daß die Schraube ein Sechskant von ungefähr 8 mm ist, genaues weiß ich nicht mehr.
Ob das nur für Zytek gilt, weiß ich nicht. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn das auch für die Motronic 3.3 gilt.
Gruß - Udo
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Gents, hier nochmals neueste Erkenntnisse:
Zwischen dem Minuspol der Batterie und dem abgezogenen Massekabel liegen 12Volt an. Nachdem die Sicherung 6 im Kofferraum durchgebrannt war, habe ich in diese Richtung (ABS) weiter geforscht.
Habe zwischen Massekabel und Minuspol eine Birne montiert, diese leuchtet dauerhaft. Dann das Überspannungsrelais ABS gezogen. Nun hat die Birne angefangen rythmisch zu blinken. Das Entfernen des zweiten ABS Relais und des ABS-Steuergeräts hat keine Veränderung ergeben. Ziehe ich hingegen Sicherung 6, leuchtet die Birne daurhaft.
Im Innenraum höre ich das Relais der Innenraumüberwachung klicken - genau im Rythmus meiner Birne. Die Leuchtdiode der Innenraumüberwachung blinkt parallel dazu. Fahrzeug ist nicht abgeschlossen.
Wie dies in Verbindung zum ABS steht und warum ich die Check Gearbox Meldung habe, muss ich vielleicht nicht verstehen. Womöglich startet das Auto nicht, weil immobilisiert?
Nochmals zur Vertiefung: Nehme ich das ABS in Betrieb, geht die Alarmanlage los. Ziehe ich Sicherung 6 ist wieder Ruhe. Hmmm...!!!
Allerbesten Dank für alle Ideen in der Vergangenheit und ggf. in der Zukunft! Bin eigentlich drauf und dran die Sache in professionelle Hände zu übergeben, immerhin konnte ich den Fehler aber etwas weiter eingrenzen und kann folglich noch nicht vollständig loslassen.
Beste Pfingstgrüsse, Igor
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Sobald ein Verbraucher irgendeiner Art an der Batterie hängt, liegen zwischen abgezogenem Minus-Kabel und dem Minuspol der Batterie 12-14 Volt - das muss so sein, weil durch den Verbraucher Strom fließt und der Innenwiderstand des Verbrauchers kleiner ist als der eines Messinstrumentes.
Mit einer Glühlampe macht man etwas Ähnliches - ob sie leuchtet oder nicht, hängt auch von der Leistung (und damit vom Innenwiderstand) der Glühlampe ab. Ein Kurzschluss ist letztlich so etwas wie ein sehr starker Verbraucher.
Der Test mit der Glühlampe ist m.E. nicht sehr aufschlussreich, da er keine qualitative Aussage macht. Es bleibt wohl nur, Spleisspunkte zu suchen und Bereiche oder einzelne Verbraucher von der betreffenden Sicherung zu trennen.
Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
GmbH & Co. KG
www.bentleyteile.de
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Besten Dank Herr Erbrecht! Das deckt sich mit den Aussagen, die ich aus berufenem Munde erhalten habe.
Ich habe den Versuch, die vorliegende Problematik zu durchdringen, heute begraben. Das geht mir zu weit. Ich vermute das Problem in der Alarmanlage - das ist keine Baustelle, die ich mit Oberflächenwissen, TSD6000 und einem Voltmeter unter meine Kontrolle bringen kann.
Ich baue auf Profis und werde Euch dann erzählen, was war.
Thanks so much, Igor
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Es macht eine qualitative Aussage, nur keine quantitative.
So konnte ich meinen Kurzschluß im Instrumentenstromkreis eingrenzen. Beim Ziehen der entsprechenden Sicherung ging die Lampe aus (hier eine einfache Prüfleuchte aus dem Baumarkt mit vll 1,2W).
Und dann konnte ich die Spleißpunkte in dem entsprechenden Stromkreis abgehen.
Im Alarmanlagenmodul ist übrigens, wie in den Sitzsteuerungsgeräten, auch ein kleiner Akku verbaut.
Ggf. löst ein auslaufender Akku hier die Probleme aus? Aber dazu mögen die Experten hier was sagen...
€ Zu welchem Profi geht er denn jetzt?
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Ich habe den Akku der Alarm ECU relativ kurz nach Erwerb des Fahrzeugs prüfen lassen. Zu unserer Überraschung hat mein Auto keinen - vielleicht weil Japan.
Wilhelm Marlok hat sich bereiterklärt, sich der Sache anzunehmen.
Ich bin gespannt...!
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Das ist mit dem nicht vorhandenen Akku in der Alarmanlage - das sagst Du doch, oder? - bezweifle ich mal bis zum Beweis des Gegenteils.
Meines Wissens haben nur die frühen Alarmanlagen noch keine Akkus bzw. Batterien. Dein Auto ist ein sehr spätes Exemplar. Drum meine Zweifel. Laut Werkstatthandbuch müssen Batterien vorhanden sein, und zwar gleich zwei Stück davon.
Aber vielleicht weißt Du aus dem Fahrerhandbuch, welcher Typ von Warnanlage verbaut ist, dann könnte man das noch genauer nachsehen.
Gruß - Udo
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Ich gehe davon aus, daß die ECU der Alarmanlage einer tiefschürfenden Prüfung unterzogen werden wird. Sollte sich jetzt ein Akku finden, fresse ich einen amtlichen, schwäbischen Kehrwisch.
Da FOB nie funktioniert hat, hatte Marlok seinerzeit allerlei Prüfungen durchgeführt. Letztlich hatten wir irgendwie das Interesse verloren. Oder die Geduld. Weiß nicht mehr genau...
Ich hoffe, bald eine funktionierende FOB zu haben. Und ein Auto, das wieder fährt!
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Marlok hat das Problem mit einem Fingerschnipsen gelöst: Er hat das Auto mit der Fernbedienung ver - und entriegelt, dann war der Spuk vorbei. Es kommt mir vor wie Hohngelächter. Wie gesagt, die Fernbedienung hatte nie funktioniert, ich hatte mir notgedrungen immer mit dem Schlüssel Zugang zum Fahrzeug verschafft.
Ich hatte in meiner aktuellen Not sogar die Fernbedienung noch in der heimischen Halle probiert - nix!
Ziemlich irritierend, letztlich aber egal, solange es so bleibt wie‘s jetzt ist. Bis auf ein Kleinigkeit: Instrumentenbeleuchtung bleibt jetzt leider dunkel. Habe die Sicherungen geprüft, Relais 15 unter dem Handschuhfach geprüft/getauscht, ohne Erfolg.
Zumindest ist mein Vertrauen in die Firma Marlok nochmals kräftig gewachsen, so verliert mancher Gremlin seinen Schrecken. Trotzdem verbleibt ein leicht schaler Geschmack, denn ich kann mich von dem Anspruch, das eine oder andere Problem selbst lösen zu können, nicht zur Gänze befreien. Solange das Thema im Feld der Mechanik verortet werden kann, klappt das ganz gut. Wird es aber elektronisch, bin ich am Limit. Womöglich muss ich meine Grenzen akzeptieren, oder einen R-Typ fahren...
Euch allen einen schönen Sonntag noch, very best,
Igor