Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Spirit/Spur, Turbo R, Brooklands... => Thema gestartet von: tuxmea am Sa.07.Mär 2015/ 17:31:53
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Hallo,
mein Turbo R (1994) soll demnächst wieder für die nächste Saison fit gemacht werden.
Habe gestern nachgesehen, wie es ihm geht und musste feststellen, dass unter dem Motor (mittig) eine grüne Flüssigkeit ausläuft.
Meine Frage: was kann das sein?
Klimaanlage? Servolenkung?
- Martin
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Das ist Hydrauliköl. Vorne in der Mitte - geht's noch etwas genauer? Schau mal in den Motorraum um die Hydraulikpumpem herum. Möglicherweise ist es dort naß von grünem Öl. Von der vorderen Pumpe würde es auf dem Motorblock nach hinten laufen, dort bei der hinteren Pumpe vorbei aufs Getriebe runter, am Getriebe nach unten und dort auf den Boden tropfen. Wenn es um den Fuß der vorderen Pumpe trocken ist, dann wäre es allein die hintere Pumpe.
Evtl. mußt Du - je nach Körpergröße - Dich sehr weit in den Motorraum reinlehnen, mit einer Lampe zum Fuß der Pumpe leuchten und schauen, was dort los ist. Nicht vergessen, einen genügend dicken Schutz auf den Kotflügel zu legen!
Noch weiter vorne könnte dann die Lenkung sein. Aber da sollte eigentlich rote Flüssigkeit drin sein. Die Lenkanlage verträgt aber auch das grüne Öl - bei Citroen wird immer das grüne Zeug eingefüllt. Haben sie mir auch mal in die Lenkung getan und sich gewundert, daß ich gemeckert habe. Aber ich schätze, da ist bei Dir rotes Öl drin - schau halt einfach mal in den Ausgleichsbehälter, dieses schwarze Gefäß mit abschaubbarem Deckel neben dem Öleinfüllstutzen.
Gruß - Udo
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dass unter dem Motor (mittig) eine grüne Flüssigkeit ausläuft.
Könnte Kühlwasser sein, Kühlerfrostschutz ist häufig grün und fühlt sich schmierig an.
Gruß
Harald
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Ist vermutlich Hydrauliköl aus der Federung. Unser Turbo RT verliert während der Standzeit auch einiges davon und meckert anschließend (wenn der Motor eine Weile gelaufen und wieder Druck aufgebaut ist), weil er zu wenig hat.
Das liegt daran, dass langsam der Druck aus dem gesamten System entweicht, infolgedessen wird das Öl aus den Druckspeicherkugeln in das System zurückgepresst, zudem sinkt das Heck ab, auch hier geht das Öl aus der Niveauregulierung zurück in den Kreislauf. Dann laufen die Vorratsbehälter über. Während der Standzeit nicht weiter bedenklich, vorausgesetzt, der Systemdruck wird anschließend wieder aufgebaut und alle Kontrollampen gehen aus. Vorher keinesfalls losfahren!
Das Öl kannst Du übrigens einfach vergleichen, im Kofferraum solltest Du eine Nachfüllflasche des Castrol LHM haben...
Grüße
Alex
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Nur mal so zum Überlaufen aus den Vorratsbehältern: Das kann dann nicht in der Mitte sein. Die Überlaufleitungen enden innen neben dem linken Vorderrad. Und wenn es überläuft, weil der Hintern absackt, dann ist das hintere System massiv überbefüllt! Da sollte man was ablassen - ist doch nicht unbedingt erfreulich und ganz unnötig, hier Öl auf dem Boden zu haben.
Und Kühlmittel - "unter dem Motor mittig" - das wäre von äußerstem Übel, denke ich. Wie sollte da Kühlmittel hinkommen? Doch eigentlich nur aus einer der Kontrollbohrungen ...
Also nee, die Hydraulikpumpen bleiben meine Hauptverdächtigen - und harmlos ist das auch noch - und häufig.
Gruß - Udo
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Das System war lt. Fahrzeug definitiv nicht überbefüllt, bereits vor dem Winter hieß es in Kurven bzw. beim Beschleunigen "Low Mineral Oil". Da ich wusste, was kommt, habe ich nicht mehr nachgefüllt. Aber, wenn man mal logisch nachdenkt - in den Speicherkugeln ist doch ein ganz schönes Volumen. Wenn all das Öl in der Standphase in das System zurückgedrückt wird, kann das schon ein bißchen zu viel sein...
Klar, wenn das Fahrzeug nie länger steht, kommt das natürlich auch nicht vor. Der massive Austritt war bei mir auch erst nach ca. 2 Monaten.
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Meinst Du nicht, daß der Hersteller genau dieses Problem gekannt und berücksichtigt hat? Die sind doch nicht doof bei Bentley/RR in der Entwicklungsabteilung. Das ist doch konstruktionsbedingt so, daß nach einer Woche alle Flüssigkeit aus der Niveauregulierung und den Akkus zurückläuft in die Vorratsbehälter! Ich würde es für einen Konstruktionsfehler halten, wenn das passiert, was Du da annimmst. Und - ehrlich, für so dumm würde ich die Konstrukteure eigentlich nicht halten, zumal das ja alles schon seit Zeiten von Citroen bekannt war und da auch nicht passiert ist.
Neenee, das geht mit dem Überlaufen nur wegen Überfüllung. Deine Annahme, das System sei definitiv nicht überfüllt gewesen, ist schon sehr sehr mutig, finde ich. Vernünftiger scheint mir die Annahme, daß ein Schwimmer altersbedingt nicht mehr ganz dicht ist und Flüssigkeit aufgenommen hat, deshalb tiefer schwimmt und "low fluid" anzeigt, obwohl gar kein "low fluid" angesagt ist. Dann füllst Du auf - und notgedrungen zuviel rein, denn "low fluid" geht ja erst aus, wenn zuviel drin ist. Kommt dann noch dazu, was zurückläuft, läuft es halt über. Ist doch ganz einfach und logisch - finde ich.
Also wirklich, ich halte Deine Diagnose für falsch.
Gruß - Udo
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Zuerst mal ein grosses Danke schön für die Unterstützung.
Ich habe versucht mir die Quelle etwas genauer anzusehen.
Die Leckage ist mittog (von vorne gesehen) am hinteren Ende des Motorblocks (Richtung Fahrgastraum).
Im Motorbereich habe ich leider nichts finden können.
Hier einige Bilder:
https://drive.google.com/folderview?id=0B_yOASWyxbtpMlZ6Tmg5czRZTkU&usp=sharing
Viele Grüße,
Martin
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Meist kann man doch an der Flüssigkeit erkennen, ob es Wasser oder Öl ist. Ich habe eher den verdacht, es handelt sich um Kühlwasser aus den Kontrollbohrungen. War es in der Garage in der letzten Zeit sehr kalt? Ich habe manchmal den selben Mist, wenn es kälter wird, läuft ein wenig mehr vom Wasser aus als bei höheren Temperaturen (bei mir ist es A4, die Stelle ist dabei ähnlich wie bei Dir). Das tropft dann vom Motorblock die Sicke entlang Richtung Getriebe. Es sind bei mir aber nur ein paar Tropfen.
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Ich denke mal, so eine Menge Öl - grünes Öl - kann nicht aus den Kontrollbohrungen kommen, schon gar nicht bei stehendem Motor - auch wenn A4 vom Ort her vielleicht hinkäme. Aber so eine Menge? Im Stand? Nee, macht ihm nicht solche Angst!
An der Stelle, wo die Ölpfütze ist, läuft keinerlei Leitung und befindet sich kein Aggregat, das grünes Öl enthält. Wenn es rot wäre, käme aus - wahrscheinlich - von einer undichten Pumpe des Getriebes. Wenn es braun wäre, käme es wohl aus der Kurbelwellenenddichtung/Simmerring. Aber Martin sagt, es sei grün. Dann kann es meiner Einschätzung nach nur von den Hydraulikpumpen kommen.
Martin, Du sagt, Du hast von oben im Motorraum nichts finden können. Bist Du sicher, daß Du nach den Hydraulikpumpen geschaut hast? Auf den Bilden unten siehst Du die Lage der Pumpen bei einem Motor, bei dem die Zylinderköpfe (und noch mehr) runter sind. Der typische Fehler in Deinem Fall wäre, daß eine Pumpe undicht wird zwischen Gehäuse und Pumpenkörper. Es läuft dann oben und/oder unten an der Pumpe das grüne Öl aus (nicht an den Anschlüssen). Von der vorderen Pumpe läuft es auf dem Motorblock auf dem Bild nach rechts zu der Kante (die vor dem fehlenden Zylinderkopf verläuft), daran entlang nach hinten, dort kommt es dann rechts vor dem Fuß der hinteren Pumpe an, aber vor dem Deckel, auf dem die Pumpen stehen. Da läuft es dann eine Stufe tiefer zum Verteiler (Dein 94er hat noch einen Verteiler) und von dort über das Getriebegehäuse nach unten. Die hintere Pumpe ist leicht zu sehen, Ölfeuchtigkeit um den Fuß der Pumpe rechts neben dem Verteiler, auch oben auf der Pumpe ist es leicht zu entdecken. Die vordere Pumpe ist von Schläuchen verdeckt, um an sie ranzukommen, muß die Luftpumpe raus nebst ein paar Schläuchen. Um was zu sehen, muß man sich ordentlich in die Mitte des Motors hangeln.
So würde es jedenfalls passen. An der Stelle auf Deinen Bildern kann sonst eigentlich kein grünes Öl landen. Käme es vom Überlauf der Behälter, müßte es von kurz hinter dem linken Vorderrad zur Mitte gelaufen sein, da ist aber nichts zu sehen. Deshalb glaube ich nicht, daß Du richtig nachgesehen hast, wie es um den Fuß der vorderen und der hinteren Pumpe aussieht.
Ich würde mich wundern, wenn meine Diagnose falsch ist. Außerdem mache ich Dir mit dieser Diagnose Hoffnung auf eine preiswerte Reparatur (zumindest, wenn Du es selbst erledigst), bei der mit etwas Geschick nicht einmal die Pumpen rausmüssen (dafür braucht man ein Spezialwerkzeug). Außerdem ist es ganz normal, daß die Pumpen gelegentlich neue Dichtungen brauchen. Bei Erbrecht sind sie preiswert.
Schau mal genau nach den Pumpen und nicht nur einfach so in den Motor, siehe Fotos. Deine Bilder vom Motorraum sind jedenfalls weit entfernt von der wahrscheinlichen Ölquelle.
Gruß - Udo
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Entschuldigung, ich wollte keine Angst machen, vielleicht habe ich mich ja total geirrt. Für den Fall, dass es die Kontrollbohrungen sind, müßte ja auch Wasser (grün - als Kühlwasser) austreten. Doch wie gesagt, das ließe sich ja leicht feststellen, ob die Lache unter dem Motor Öl oder Wasser ist.
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Nur der Vollständigkeit halber:
Aus den Kontrollbohrungen tritt sowohl Wasser als auch Öl aus. Wenn der obere Ring undicht ist, kommt Wasser. Ist der untere Ring undicht, kommt Öl - aber eben kein grünes.
Gruß - Udo
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Martin, wenn ich mir das Bild von Dir anschaue, wo der Öleinfüllstutzen zu sehen ist, bekomme ich Zweifel, daß Dein Auto ein 94er ist. Mag sein, daß er Baujahr 94 ist, aber es sieht mir so aus, als wäre das ein Modelljahr 95 - und dann hat er keinen Verteiler mehr. Kannst Du mal die Fahrgestellnummer angeben? Um solche Fehler in der Hilfestellung zu vermeiden, wäre es gut, wenn immer im Profil die Fahrgestellnummer genannt wird.
So gesehen ist meine Beschreibung dann etwas fehlerhaft geraten. Die hintere Pumpe könnte dann ganz bescheiden zu sehen sein, weil sie fast unter der Drosselklappeneinheit sitzt. Du müßtest halt den zentralen Plastikdeckel, der alles verdeckt, abnehmen und nachschauen. Mit jeder Neuerung wird der Zugang z.B. zu den Pumpen schlechter, alles wird immer verbauter. Ich fürchte, Du bist da auch schon Opfer dessen, was man gemeinhin als Fortschritt betrachtet.
Gruß - Udo
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Hallo,
ich hatte bei mir schon den gleichen Defekt wie ihn Udo beschreibt. Die vordere Pumpe war undicht geworden (O-Ringe total verhärtet) und es hatte sich ne Menge Öl in den Vertiefungen um die Pumpe herum angesammelt und ist nach hinten gelaufen. Das war bestimmt ein viertel oder halber Liter. Wenn der Motor richtig heiß gefahren ist, dann qualmt das auch im Motorraum und stinkt nach Öl und wenn man einen Berg hochfährt läuft eine größere Menge Öl hinten runter und tropft auf die Straße. Man muss sich bei der Fehlersuche wirklich sehr weit über den Motorraum beugen und mit einer starken Lampe den Bereich um die Pumpen herum ableuchten, da sieht man dann die grüne Suppe stehen, falls es undicht ist.
Die Dichtungen dann zu wechseln ist relativ einfach wenn man sich etwas Platz geschaffen hat.
Thomas
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Hallo,
Kühlflüssigkeit schmeckt süß.
Schöne Grüße Stefan
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Hallo Udo,
die Fahrgestellnummer: SCBZR03C8RCX54989 (ist jetzt auch im Profil hinterlegt)
Mittlerweile weis ich, was es war: Hydrauliköl.
Ursache: ich hatte den Wagen nicht aufgebockt.
Dadurch ist wohl das Öl der Dämpfer nach und nach am Überlauf herausgedrückt worden.
Der Turbo R hat mittlerweile ca. 1000 km ohne Probleme hinter sich und ich freue mich schon auf die erste große Tour Mitte Mai.
Viele Grüße aus Berlin,
Martin
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Schön zu hören, daß Dir das Auto jetzt so viel Freude bereitet. Aber Deine Diagnose halte ich weiterhin für grundfalsch.
Erstens müßte das grüne Öl direkt rechts neben dem linken Vorderrad rausgelaufen sein, wenn es aus dem Überlauf der Vorratsbehälter gekommen wäre. Schau mal genau dort von unten nach, dort enden zwei dünne Rohrleitungen. Nach Deiner Beschreibung war das Öl in der Mitte unterm Auto, Laufspuren von links zur Mitte gab es nicht. Wenn das Auto nach dem Auslafen des Öls nicht bewegt und weiter nach rechts gestellt worden ist, kann Deine Diagnose nicht zutreffen.
Zweitens wären die Ingenieure von RR extreme Deppen, wenn sie nicht einkalkulierten, daß aus der Niveauregulierung zurücklaufendes Öl nach langer Standzeit zum Überlaufen der Vorratsbehälter führen könnte. Für so blind halte ich auch den schwächsten Ingenieur nicht.
Tur mir leid, Dich enttäuschen zu müssen - falls es Dich überhaupt enttäuschen kann -, aber Deine Diagnos "habe nicht aufgebockt" ist für mich unsinnig. Mögliche Erklärungen habe ich früher schon angeboten.
Viel Spaß weiterhin, und keine Ölverluste mehr - warum auch immer.
Gruß - Udo
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Ich kann es auf den Bildern nicht genau lokalisieren, halte aber die Hydraulikpumpen oder die Hydraulikkugeln am Motor unten für die Verursacher.
JimKnopf
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Ich halte Deine Diagnose keineswegs für falsch, zumal mir die Möglichkeit dessen bereits von zwei KFZ-Meistern, die regelmäßig und bereits vor der SZ-Ära mit RR/B befasst waren und sind, unabhängig voneinander bestätigt wurde. Es gab für mich bisher nicht den geringsten Anlass, an der Kompetenz dieser beiden Herren zu zweifeln, auch wenn sie hier im Widerspruch zu Äußerungen hier aus dem Forum stehen. An anderer Stelle haben mir Beiträge aus dem Forum zugegebenermaßen durchaus auch schon erheblich weitergeholfen, dennoch war und ist die letzte Instanz immer die Werkstatt meines Vertrauens.
Andererseits halte ich "unsere" Diagnose auch nicht für die einzig wahre, da es viele Möglichkeiten des Hydraulikölverlusts gibt. Es schadet nichts, immer die Augen offen zu halten.
Grüße und allzeit Gute Fahrt
Alex
P.S. aus gegebener Veranlassung erwäge ich, mein Motto umzustellen, in "Engstirnigkeit und Besserwisserei schaden uns allen"
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Grundsätzlich stimme auch ich Alex zu. Nur bleibt im vorliegenden Fall dann ungeklärt, wieso das Öl unter der Mitte des Autos ausläuft (so jedenfalls die Vorgabe zum Rätselraten), während der Überlauf aus den Vorratsbehältern direkt rechts neben dem Vorderrad mündet.
Gruß - Udo
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Grundsätzlich stimme auch ich Alex zu. Nur bleibt im vorliegenden Fall dann ungeklärt, wieso das Öl unter der Mitte des Autos ausläuft (so jedenfalls die Vorgabe zum Rätselraten), während der Überlauf aus den Vorratsbehältern direkt rechts neben dem linken Vorderrad mündet.
Gruß - Udo