Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Dawn, Bentley MK VI, R-Type => Thema gestartet von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 15:24:35

Titel: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 15:24:35
Hallo Gemeinde,

als ich vor ein paar Wochen meinen Mk6 zurück bekam, merkte ich ja schon auf der Rückfahrt an der  Autobahnausfahrt,  dass er sich etwas schüttelt.

Kurz danach, fuhr ich nochmal, und es schien soweit alles OK zu sein, außer dass er nicht warm genug wurde. In Folge brachte ich ihn in die Werkstatt, die dort Öl, Kühlwasser, Thermostat und Kerzen wechselten. Das ist jetzt etwa 50 Meilen her.

Gestern am späten Nachmittag musste ich in die Apotheke mir etwas besorgen. Er brauchte zwar lange, bis er warm war, aber danach ging alles wie normal. Außer dass er schon etwas Mühe hatte, über 55 Meilen an Tempo zu kommen auf der Landstraße.

Heute Vormittag fuhr ich einkaufen. Wie gestern, brauchte er etwas, bis er warm wurde, dann ging er plötzlich auf 90 Grad und dann fiel die Anzeige zurück auf etwa 78 Grad. Das ist ja OK.

Ich merkte aber, dass er am Ortsausgang an der Steigung ruckt und auch dass viel Gas geben keinen Unterschied machte. Er schüttelte sich dann im Leerlauf etwas und ruckte ein wenig wie in bockiges Pferd.

Als ich eine Stunde später den Wagen zum waschen bringen wollte, hatte ich bereits Mühe meine Straße zu verlassen. Beim Gasgeben war da so wie früher bei meinen Käfern, wenn da die kappe oder die kerzen nass waren. Er ruckte in etwa so wie damals, als ich zu Anfang imme vergessen hatte, den Gemischhebel zurück zu stellen. Als es dann nach ein paar Minuten ging, fuhr ich weiter und noch zwei Mal eine Runde durch die Straße, bevor ich zum Ortsausgang fuhr. Am Ortsausgang dann - dort ist eine Steigung- find er nach Nehmen der Steigung an zu bocken und er hatte eine Fehlzündung und ruckte heftig. Auf einem viel zu engen Feldweg bog ich ein, und wendete. Dort sah ich im Rückspiegel auch, dass er qualmt.

Ich fuhr nach Hause, und sah nach. Aus dem rechten Auspuff kam viel weiß-grauer Qualm; aus dem linken praktisch keiner (also so, wie es sein müsste, bei warmen Motor). Am Ölmesstab ist kein Wasser zu sehen. Am Öleinfülldeckel ist diese weiß-gelbe Gülle. Der Qualm riecht etwas nach Benzin. Im Kühlwasser konnte ich nichts besonderes entdecken.

Bevor ich meiner Frau nun die frohe Kunde überbrigen dass ich quasi soetwas wie liegengeblieben bin und bevor ich den Wagen blind in die Werkstatt bringe und dort die nächsten Tausender bündelweise hinschiebe, vielleicht zuerst Eure fachkundige Meinung hierzu?

Vergaser (überfettet), Zündung, Kopfdichtung, Schlimmeres? Ideen, wie ich was selber überprüfen könnte??

Liebe Grüße

Ein gefrusteter Jürgen

Ach ja, es ist ein 4.5 Ltr Mk6, also der, mit dem Doppelrohrauspuff.   

     
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Mo.22.Nov 2010/ 16:15:00
Hallo gefrusteter Jürgen,

das liest sich so, als ob an einem der vorderen drei Zylinder die Kopfdichtung durch ist (oder der Kopf selbst ein Problem hat) – die Kerzen sollten darüber Auskunft geben.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 16:45:57
Hallo Claus,

wenn es die Kopfdichtung wäre, dann ginge das ja echt rasant! Die haben wir ja erst im August 2008 getauscht (und dabei auch den Kopf prüfen lassen)... Gäbe es dafür eine Erklärung, dass die nach nur zwei Jahren und höchstens 1000 Meilen schon hin ist (wenn sie es denn ist) ?

Da wird sich meine Frau ja freuen, wenn ich ihr das heute zum Abendessen erzähle. Na ja, hilft nix. Also ab zur Werkstatt mal wieder....  :'(


Liebe Grüße

Jürgen
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Mo.22.Nov 2010/ 17:22:35
...nein, dafür habe ich keine Erklärung – so eine Dichtung hält normalerweise Jahrzehnte. Ein Trost bleibt: Wenn es noch nicht lange her ist, dass der Kopf runter war, geht es wenigstens jetzt ganz leicht...

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 17:39:47
Ein Trost bleibt: Wenn es noch nicht lange her ist, dass der Kopf runter war, geht es wenigstens jetzt ganz leicht...


Wer den Schaden hat, muss also noch immer nicht für den Spott sorgen. Some things never change. 8)

Jetzt gucken wir aber erstmal, was genau ist. Merkwürdig ist das ganze aber schon, denn gefahren ist er gestern eigentlich noch eher normal, wenn ich mal von dem leichten Schütteln an der Ampel absehe. Und heute nun das. ???

Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Mo.22.Nov 2010/ 18:00:22
Wer den Schaden hat, muss also noch immer nicht für den Spott sorgen. Some things never change. 8)

...das meinte ich eigentlich ganz ernst: Wenn der Alu-Kopf bei einem Mk.VI oder R Type noch nie runter war, ist es sehr schwierig und manchmal unmöglich, ihn von den 39 Stehbolzen aus Stahl abzuziehen – nach nur zwei Jahren ist das aber vermutlich kein Problem. Wir haben hier einen Motor, wo Kopf und Block auch nach vielen Versuchen mit allen möglichen Mitteln und Werkzeugen so etwas wie eine Ehe in Irland bilden (unauflösbar sind).

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 18:12:00
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ein Kran den Kopf abheben musste und den ganzen Vorderwagen mit anhob, bevor sich eine Trennung ergab und der Vorderwagen runterfiel. 

Lustigerweise sagte ich der Werkstatt beim letzten Besuch vor zwei oder drei Wochen, sie mögen gucken, ob mit der Kopfdichtung was sei, der Gülle wegen. Das wurde jedoch bei der Abholung komplett ausgeschlossen und man schob es auf das fehlerhafte Thermostat. Im Grunde aber sind die Symptome ja dann aber doch recht eindeutig. 

By the way: Wenn es z.B. Überhitzung als Ursache haben würde, dann müsste doch aber eher die hinter Bank betroffen sein, die ja deutlich wärem wird als die vordere.... Na ja, egal, wir müssen den Motor dann eben auf machen und nachsehen und dann auch die Ursache finden. 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Mo.22.Nov 2010/ 18:12:41

... ihn von den 39 Stehbolzen aus Stahl abzuziehen



...stimmt auffallend.

Hier mal ein Bild zum Nachzählen. :o

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 18:18:39
Motorüberholung also auch schon hinter Dir?!

Meiner wurde Anfang der 1980er bei Mork gemacht und danach nur etwa 4500 Miles gefahren.

Ash James bietet auf kda132 einen komplett überholten Motor an. Dem Hören sagen nach soll der >10TSd Pfund kosten. Vielleicht wäre das für meinen Mk6 auch eine bessere Lösung als das ständige herumdoktern trotz toller Kompression etc; und billiger als eine komplette eigene Überholung dürfte das auf Dauer auch sein bei den preisen, die ich hin und wieder höre
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Mo.22.Nov 2010/ 18:35:38

Motorüberholung also auch schon hinter Dir?!



Ja, Motorüberholung gemacht.

Ich würde IMMER den eigenen Motor überholen lassen. a.) Matching Numbers b.) der Überholte könnte auch Zicken machen. Auch ein revidierter Motor kann so seine Problemchen haben.

Es ist also aus meiner Sicht keine Lösung einen Ersatzmotor anstelle eines vor relativ wenigen Kilometern (hoffentlich fachgerecht) überholen Motors einzubauen.

Was sagt denn der Kühlwasserstand? Ist zwar immer schwierig zu beurteilen bzw. im Behälter zu peilen, aber der müsste ja einen ordentlichen Schluck genommen haben.

Ansonsten im Fachbetrieb, einem der auch wirklich Ahnung hat, nach einer Diagnose suchen lassen.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.22.Nov 2010/ 18:42:52
Nein, der Kühlwasserstand ist ganz normal. Der Pegel ist so wie immer und überbedeckt das Netz so dass  man es nicht sehen kann!  Auch am Stab deutet nichts auf Wasser im Öl hin. Allerdings kann der ganze Qualm aus dem rechten Rohr heute Mittag wiederrum auch nicht nur Kondenswasser alleine sein.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Mo.22.Nov 2010/ 22:01:52
merkwürdig widersprüchlicher Befund, finde ich. Wenn's die Kopfdichtung wäre, dann müsste ja schon Wasser fehlen. Aber im Öleinfüllstutzen hast Du ja wohl das typische aufgeschäumte Gemisch gefunden, was wieder recht eindeutig für Wasser im Öl spricht. Hat dieser Motor O-Ringe an den Buchsen? Das ist ja auch ein Weg, wie Wasser ins Öl kommt.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Di.23.Nov 2010/ 09:13:23
Hat dieser Motor O-Ringe an den Buchsen? Das ist ja auch ein Weg, wie Wasser ins Öl kommt.

Nein, dieser Motor hat keine nassen Laufbuchsen – Wasser kann hier nur durch Risse im Kopf oder Block oder über die Zylinderkopfdichtung in die Brennräume und/oder ins Öl gelangen.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.23.Nov 2010/ 09:16:31
Den Schaum hatte die Werkstatt so erklärt, dass er in der letzten Zeit und vor Tausch des Thermostats, nie auf Temperatur kam und nur Kurzstrecken fuhr... Rufe die heute mal an und hinterfrag das mal, bevor ich mich für eine Werkstatt entscheiden muss.

Lassen sich, falls dort Risse sind, diese eigentlich Reparieren, oder was muss ich tun??      :-\
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Di.23.Nov 2010/ 09:39:50

..nie auf Temperatur kam und nur Kurzstrecken fuhr...



Hallo Mk6,

nun mach Dich mal nicht verrückt.

Bei Kurzstrecken und den augenblicklichen Temperaturen kann einen schon mal die subjektive Wahrnehmung arg täuschen. Ich sehe täglich Autos vor mir, die husten unglaubliche Mengen an Wasser aus dem Auspuff oder qualmen wie verrückt im Stand.

Wenn Du keinen Kühlwasserverlust hast, was wie beschrieben in kleineren Mengen beim MK V1 nicht ganz einfach zu eruieren ist, kann es eigentlich kein Kühlwasser sein, was da hinten als Qualm bei Deinem Wagen raus kommt.

Zitat
Ansonsten im Fachbetrieb, einem der auch wirklich Ahnung hat, nach einer Diagnose suchen lassen.
Mach's so, die möglichen Fehlerquellen hier aufzulisten würde Dir sonst schlaflose Nächte bis Weihnachten und beim Abendessen nur Wasser und Brot bei Deiner Frau bescheren. ;)

@Reparieren lässt sich fast alles. Es ist nur immer die Frage ob das sinnvoll ist, da ja E-Teile für die MK V1 einigermaßen gut verfügbar sind.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Di.23.Nov 2010/ 09:48:14
Den Schaum hatte die Werkstatt so erklärt, dass er in der letzten Zeit und vor Tausch des Thermostats, nie auf Temperatur kam und nur Kurzstrecken fuhr...

Das könnte schon so sein, ich glaubs aber nicht ... zumal bei den Symptomen, die Du jetzt hast. Man kann aber messen, ob Wasser im Öl ist ...

Zitat
Lassen sich, falls dort Risse sind, diese eigentlich Reparieren, oder was muss ich tun??      :-\

Da Köpfe und Kopfdichtungen ja gemacht wurden, ist es unwahrscheinlich, dass es daran liegt. Es sei denn da wäre gepfuscht worden. Es könnte ein (Haar-) Riss im Block sein. Obwohl das natürlich auch keine wirkliche Lösung ist, könnte man es mal mit einem guten Kühlerdichtmittel probieren. Wäre es ein Riss im Block, dann würde der damit zumindest temporär abgedichtet. Dann sollte der Schaum nicht wieder kommen, kein Wasser mehr im Öl sein, kein weisser Rauch mehr ...

Bei den alten Kisten, die ich in jungen Jahren fuhr, habe ich ständig mit dem Zeugs (und dem beliebten Auspuffkit) gearbeitet und letztlich hats oft was gebracht oder zumindest gewisse Zeit teure Reparaturen aufgeschoben ....
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.23.Nov 2010/ 10:10:51
Manchmal habe ich daran gedacht, das Auto irgendeinem Obdachlosen als Wohnstätte zu überlassen, bevor im Fürhjahr endlich alles mal fertig war und das Auto wie beu fuhr. was in er zwischenzeit passiert ist, weiß ich nicht, aber ich bekomme langsam meine Migräne wieder zurück....

Dennoch: Du machst mir Mut und 'ne Kopfdichting wechseln gefällt mir allemale besser als eine Motorüberholung oder gar einen komplett neuen zu kaufen.

Die Symptome traten auch erst an diesem Wochenende auf. Vorher merkte ich nur beid er Übergabe, dass er sich leicht schüttelt im Leerlauf. Schoben das aber auf die Autobahnfahrt bei heftigem Regen.

Ich hörte gestern von Freunden, dass es um 2008 wohl mehrere Fälle im Freundeskreis gab, die defekte Kopfdichtung gekauft haben und prompt nach ein paar Monaten erneut wechseln mussten. Evtl ist diese auch eine von diesen? 

Rufe gelich mal meinen Herrn Seidenberg an und mache einen Termin aus
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Udinho am Di.23.Nov 2010/ 10:34:10
Zu defekten Kopfdichtungen fällt mir ein, was wir hier bei einem Triumpf letztes Jahr hatten:

Der Motor hatte eine neue Kopfichtung bekommen, und fast von Anfang an verlor der Motor Wasser und qualmte weiß. Als daraufhin der Kopf wieder runtergenommen war und die Dichtung untersucht wurde, stellte sich heraus, daß sie an einem Zylinder etwa ein Zehntel eines Millimeters dünner war, und genau dort war sie auch undicht. Die Dichtung wurde dann aufgeschnitten in der Hoffnung, irgendwas zu finden, was diese Seltsamkeit erklären könnte. Und siehe da: Bei dem betroffenen Zylinder fehlte eine Stahlring (oder woraus immer die Ringe sein mögen). In diese Dichtungen gehören - wenn ich mich recht erinnere - drei Lagen solcher stabilisieren Ringe, aber an einem Zylinder fehlte eine Lage. Die Dichtung war also fehlerhaft hergestellt.

Die Dichtung wurde dann vom Hersteller ersetzt zzgl. einen gewissen eher lächerlichen Anteil an Arbeitslohn. Mit der neu gelieferten Dichtung war dann alles wieder in Ordnung. Leider weiß ich nicht, wer der Hersteller der Dichtung war. Ich war an der Sache nur als neugieriger Beobachter beteiligt.

Ist man nur ein Gedanke. Vielleicht hat das ja bei Dir so eine oder eine ähnliche Lösung.

Gruß - Udo
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.23.Nov 2010/ 11:20:32
Hallo Udo,

genau das gleiche erzählten mir die anderen auch. Nur eben, dasses überal etwas länger brauchte, bis es entdeckt wurde. Ich hatte ja kaum Gelegenheit mal etwas mehr zu fahren, sodass es hier wohl zwei Jahre brauchte. ist zwar noch Spekulation, mir scheint es aber plausibel als eine der möglichen Ursachen zu sein.

Spricht eigentlich irgendetwas dagegen, dass das meine Werkstatt hier am Ort macht und keine "Specialist"- Garage". Die hatten vor zwei Jahren schon den Kopf runter; allerdings weiß ich nicht, ob danach Ventile oder sonstwas neu einzustellen oder zu beachten sind etc sodass ich überlege diesmal evtl. dann doch besser entweder zu Mork oder zum Griechen nach Köln zu fahren. Obwohl ich eigentlich hier immer ganz glücklich war - vorallem über die Rechnungen bisher. Zweifle grad etwas, da ich den Winter über eigentlich gerne mal Ruhe hätte.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Di.23.Nov 2010/ 14:25:49
Hallo,

zum Thema defekte Zylinderkopfdichtung hatte ich mal das Problem an einem anderen Oldtimer.

Dort ist mir 3 x die Kupferdichtung undicht gegangen und hat nach außen gedrückt. Unschön bei einem frisch überholten Motor.

Es lag immer daran, dass an den vorderen Ecken die Dichtungen zwischen Stehbolzen und Zylinder versagten. Nach dem 3. Versuch mit den alten Kupferdichtungen (NOS oder hochwertiger Nachbau) war ich es dann Leid und habe eine mit modernem Material nachbauen lassen. Seitdem ist, auch nach mindesten 15 schweren Alpenpässen, Ruhe. Da ich eine 'Kleinserie' auflegen lassen musste, habe ich die restlichen Dichtungen fast alle schon verkaufen können und die Kosten für die Nachfertigung sind schon mehr als gedeckt.

@DRB 15051, also mit der studentischen Leidensfähigkeit in jungen Jahren mag es ja sein, dass man sich teils unkonventioneller Hilfsmittel bedient. Das würde ich aber für unsere Schätzchen nicht empfehlen. Ich habe mehrfach gesehen, was dieses Zeugs in den Motorblöcken anrichten kann. Zudem beseitigt es nur die Symptome aber nicht die Ursache.

@Mk6, dieses Forum ist voll von Geschichten mit missglückten Reparaturversuchen. Das im Hinterkopf, würde ich mich immer gleich an eine Adresse wenden, die solche Dinge schon mal gemacht hat und vor allem auch weiß was sie tut. So nett die Mechaniker und charmant die Rechnungen auch sein mögen, am Ende des Tages nutzt es Dir nix, wenn mangels Fachkenntnis nicht fehlerfrei gearbeitet wird.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Di.23.Nov 2010/ 14:27:01
...neue Dichtungen
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Di.23.Nov 2010/ 15:06:21
Wir hatten bisher weder mit Originaldichtungen (bei den Sechszylindermotoren z.T. einfaches Blech) noch mit Nachbauten (meistens mehrlagig mit Kupfer) Probleme – mit einer Ausnahme: Vor einigen Jahren wechselte ein Lieferant in GB bei den V8-Dichtungen das Material (von grauer Pappe auf grüne, oder umgekehrt?), und die Blechringe rund um die Zylinder waren sehr schlecht gefertigt. Wir hatten dann im Probelauf Wasserverlust, mussten die Köpfe wieder abnehmen und verwenden bei den V8 seitdem nur noch Originaldichtungen (bzw. OEM) aus schwarzer Pappe mit roten Dichtungswülsten.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.23.Nov 2010/ 15:55:55
Bei einem anderen deutschen Lieferanten mit Werkstatt gab es das Problem zu der Zeit gehäuft und ich kenne mindestens 3 Fälle (2x Mk6, 1x Silver Dawn). Woher dieser die fehlerhaften Dinger damals hatte, keine Ahnung. In jedem Falle wurden die kostenlos damals in der i.R.s Werkstatt getauscht. Es war die Rede davon, dass es wohl eine Charge gab, die mängelbehaftet war.  Herr Seidenberg soll jetzt erst mal gucken, ob die Vermutung überhaupt richtig ist. Er war heute sehr überrascht darüber, denn vor 14 Tagen sah alles noch völlig normal aus und er sicherte mir bei Abholung vor 2 Wochen  sogar zu auf meine Frage hin, dass ich mir gar keine Gedanken machen müsste, mit dem Wagen im Mai in die Bretagne zum Mk6-Treffen zu fahren. Einziger anderer Gedanke den ich im Augenblick noch habe ist die neue (blaue) Kühlflüssigkeit nachdem es ja Berichte gab, dass die mit den organischen Zusätzen (die hoffentlich nicht verwendet wurde; zumindest hatte ich darauf mehrfach deutlich hingewiesen) ratz-fatz Motoren undicht werden lässt. In jeden Falle ist das alles mehr als ärgerlich da wir ja unterdessen immer für nur solchen Kleinkram seit 2007 unterdessen gut 35TSD Euro in den Werkstätten gelassen hatten, und trotzdem.... >:(
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Di.23.Nov 2010/ 19:39:00
Hallo Mk6,

ist diese Geschichte:
Bei einem anderen deutschen Lieferanten mit Werkstatt gab es das Problem zu der Zeit gehäuft und ich kenne mindestens 3 Fälle (2x Mk6, 1x Silver Dawn). Woher dieser die fehlerhaften Dinger damals hatte, keine Ahnung. In jedem Falle wurden die kostenlos damals in der i.R.s Werkstatt getauscht. Es war die Rede davon, dass es wohl eine Charge gab, die mängelbehaftet war. 

auch schon so lange her:
Meiner wurde Anfang der 1980er bei Mork gemacht und danach nur etwa 4500 Miles gefahren.

Ob sich da Zusammenhänge auftun?

Daran, dass möglicherweise nicht 100% die richtige Kühlflüssigkeit so zerstörerisch gewirkt haben möge, mag ich nicht so recht glauben.

Grüsse
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.23.Nov 2010/ 20:32:33
Hallo BentleyDriver,

der Wagen wurde damals vom Vorbesitzer restauriert und der Motor bei Mork überholt. Das konnte Mork sogar noch bestätigen, als er gefragt wurde, obwohl das ja nun wirklich schon eine ganze Weile her ist. Immerhin jetzt bald fast 30 Jahre.

Als wir 2008 Kühlprobleme hatten, hat unsere Werkstatt hier vor Ort anderswo eine Dichtung bestellt und verbaut. Was aber auffiel war, dass der Vorbesitzer -später- offenbar Probleme hatte und die alte raus geholt hat und eine neue einbaute. Leider nicht sehr ordentlich, denn der Kleber etc der vorherigen wurde nicht entfernt und die neue Dichtung auf den ganzen Krustendreck gepackt und fertig. Der Vorbesitzer kam aber auch nie  mit der Sprache raus über das Wieso und Warum. Auch erklärte er sich nie, weshalb der Wagen gut 25 Jahre (!) in der Garage blieb. Die ganze Geschichte ist seltsam, und wir kämpfen seit 2007 mit den Folgen. Eigentlich sagte uns die Werkstatt in Köln im Mai, dass es nun nichts mehr gäbe, das auffällig wäre. War wohl ein Irrtum.


Verkaufen aber werde ich ihn nicht mehr. Ich habe mir vorgenommen, dieses Auto wie ein chronisch krankes Kind zu behandeln und werde lieber lernem mit dem Frust zu leben als ihn nochmals weg zu geben. Unterdessen mag ich ihn zu gerne; trotz all seiner wiederkehrenden Gebrechen.

Wenn Du Erfahrung mit der genannten Werkstatt hast, dann lasse es mich bitte per PN wissen, da diese eine der beiden Optionen ist wo ich den Wagen nächste Woche hinbringen würde, wenn meine Leute hier vor Ort sagen, dass es die Dichtung ist und nichts anderes Banales. ich selbst war schon 8 Jahre nicht mehr dort.

Liebe Grüße

Mk6

PS: Am Wochenende traf ich auf einem Geburtstag die Frau des Cousins meiner Frau. Ich wusste bis dahin nicht, dass die leitende MA bei Michelin in Frankreich ist (wäre ich auch nie drauf gekommen, da sie in Deutschland wohnt, und nicht mal in Grenznähe). Sie sagte mir, dass sie uns erhebliche Rabatte auf die XCA besorgen könnte. Sie ist jetzt im Moment im Michelin-Werk in Brasilien für kurze Zeit. Solltest Du Interesse haben, dann würde ich über sie dann nicht nur einen Satz sondern zwei Sätze zu Jahresanfang bestellen, sobald ich den Preis kennen. Lass es mich nur wissen bitte.
   
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.23.Nov 2010/ 20:36:31
PS: Die fehlerhaften Kopfdichtungen tauchten um 2007/2008 auf.

Ein Freund, der damals betroffen war, meinte vorhin am Telefon, dass eine Möglichkeit noch sei, dass der Kopf nicht richtig ordentlich nachgezogen wurde, als es nach dem letzten Wechsel so weit war. Zumindest theoretisch hielte ich auch das für möglich...
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Di.23.Nov 2010/ 23:01:59

PS: Am Wochenende traf ich auf einem Geburtstag die Frau des Cousins meiner Frau. Ich wusste bis dahin nicht, dass die leitende MA bei Michelin in Frankreich ist (wäre ich auch nie drauf gekommen, da sie in Deutschland wohnt, und nicht mal in Grenznähe). Sie sagte mir, dass sie uns erhebliche Rabatte auf die XCA besorgen könnte. Sie ist jetzt im Moment im Michelin-Werk in Brasilien für kurze Zeit. Solltest Du Interesse haben, dann würde ich über sie dann nicht nur einen Satz sondern zwei Sätze zu Jahresanfang bestellen, sobald ich den Preis kennen. Lass es mich nur wissen bitte.
 


hallo Mk6,

danke fürs Angebot aber mir gefällt der Reifen nicht. Gleichwohl er sicherlich ein guter Reifen ist. Nur das typische 'Sprinterprofil' passt m.E. nicht zu (m)einem Oldtimer.

(http://www.longstonetyres.co.uk/image/longstone/Mich%20XCA.jpg)
Quelle: www.longstonetyres.co.uk

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Mi.24.Nov 2010/ 11:06:23

@DRB 15051, also mit der studentischen Leidensfähigkeit in jungen Jahren mag es ja sein, dass man sich teils unkonventioneller Hilfsmittel bedient. Das würde ich aber für unsere Schätzchen nicht empfehlen. Ich habe mehrfach gesehen, was dieses Zeugs in den Motorblöcken anrichten kann. Zudem beseitigt es nur die Symptome aber nicht die Ursache.


Das ist natürlich richtig, was Du schreibst. Aber es könnte eben den Punkt, an dem der Motor revidiert werden muss, etwas rausschieben, mehr nicht. Wenn man damit halt die Symptome kurieren kann. Und wenn der eh' dann später revidiert wird, ist es auch wurscht, ob dieses Zeugs drin ist oder nicht, das macht dann den Kohl nicht fett.

Das war hier mein Ansatz. Auch vor dem Hintergrund, was ich mit meiner Motorrevision so erlebe könnte es ja sinnvoll sein, sich das nicht unmittelbar anzutun. Sowas kann ja denn doch sehr teuer werden und, wie ich schmerzlich erlebe, auch mal ein Jahr dauern :-(

Aber, unbestritten, es ist keine Lösung auf Dauer.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mi.24.Nov 2010/ 12:22:12
.... Aber es könnte eben den Punkt, an dem der Motor revidiert werden muss, etwas rausschieben, mehr nicht. .

Hm,...also, ich weiß ja jetzt noch nicht, was da los ist, aber, würde sich so ein Exitus nicht doch vorher schon ankündigen? Die Kerzen waren z.B. rehbraun neulich, im Juni als ich sie das letzte Mal sah. Und die Kompression lt Diagram warv da auch noch bestens. Was könnte denn da passiert sein, dass nun evtl der Motor wirklich hin ist? 

War selten so neugierig auf einen Befund wie jetzt. Die Kiste geht jedoch erst am kommenden Dienstag in die Werkstatt. Mein Hr Seidenberg ist sich der Sache aber sehr sicher dass es nichts gravierendes ist, denn er sagte, dass er keinen Grund kennen würde, den Wagen nun abschleppen zu müssen - er kommt und fährt ihn Dienstag selber runter in die Werkstatt. Bin gespannt, wie das klappen soll...
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Mi.24.Nov 2010/ 14:26:59

...Und wenn der eh' dann später revidiert wird, ist es auch wurscht, ob dieses Zeugs drin ist oder nicht, das macht dann den Kohl nicht fett.

Das war hier mein Ansatz. Auch vor dem Hintergrund, was ich mit meiner Motorrevision so erlebe könnte es ja sinnvoll sein, sich das nicht unmittelbar anzutun. Sowas kann ja denn doch sehr teuer werden und, wie ich schmerzlich erlebe, auch mal ein Jahr dauern :-(




Hallo DRB 15051,

also ich sehe die Sache etwas differenzierter, denn für mich ist Motorrevision nicht gleich Motorrevision.

Aufgrund der von uns beiden bei Hrn. ‚R’ mit den jeweiligen Motoren gemachten, ganz ausgezeichneten Erfahrungen reden wir sicher vor dem gleichen Hintergrund. Meine Erfahrung zeigt mir aber, dass die Ansichten was eine ‚Motorrevision’ beinhaltet sehr unterschiedlich sind.

Für mich besteht eine Motorrevision aus der vollständigen Demontage, Überprüfung und Überholung sämtlicher Teile und nicht nur einzelner Komponenten. Mir ist schon oft in Gesprächen aufgefallen, dass Oldtimerliebhaber, wenn sie denn von ‚ihrer’ Motorrevision erzählen, etwas ganz anderes meinen. Nämlich z.B. mal eben die Ventile nachschleifen, Kolben austauschen, neue Nockenwelle rein und fertig ist die Laube. ;-) Schnell kristallisiert sich dann der wirkliche Umfang ‚ihrer’ Arbeiten heraus.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass bei meinem MK V1 Motor, bevor er in meinen Besitz kam, ein Kühlerdichtmittel verwendet wurde. Neben dem Kesselstein überall und besonders in den dünnen Kühlkanälen des Motorblocks, konnte man in besagten Kanälen und sonstig vom Kühlwasser berührten Teilen ziemlich klebrig anhaftende Ablagerungen finden. Obwohl sicher nicht in einem ‚lebensbedrohenden’ Zustand ging zwecks Beseitigung selbiger der Motorblock zwischen dem Motoreninstandsetzer und dem Fachbetrieb für die mechanische Bearbeitung mehrfach hin und her. Alleine für die Reinigung gingen beim Motoreninstandsetzer >20 Stunden drauf, da viele Stellen wenn überhaupt nur sehr schwierig zu erreichen bzw. zu säubern waren. Den Ablagerungen war übrigens auch mit stärkeren chemischen Mittelchen nur schwer beizukommen. Hintergrund der peniblen Reinigung meines Motorblocks galt dem Umstand, dass die MK V1 Motoren thermisch nicht ganz einwandfrei laufen, da innerhalb des Motorblocks ein Temperaturgefälle vorherrscht (der vordere Teil und der hintere Teil des Motorblock haben im Betrieb nicht die gleiche Temperatur, sondern, wenn ich mich recht entsinne, ca. 10-15 °C Unterschied.

Es mag sein, dass heutige Mittelchen denen von vor einigen Jahren haushoch überlegen sind, aber ich würde trotz alledem tunlichst vom Gebrauch abraten, die Spätfolgen sind nicht wirklich absehbar. Und es sollte mich auch nicht wundern, wenn viele Temperaturprobleme bei Oldtimern einen ganz banalen Hintergrund haben. Nämlich Beeinträchtigungen im Kühlkreislauf, die auf Ablagerungen, wovon auch immer zurück zu führen sind. Aber das Thema hatten wir ja hier auch schon mal erschöpfend abgehandelt. ;)

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: WHirsch am Mi.24.Nov 2010/ 14:48:11
War selten so neugierig auf einen Befund wie jetzt.

Warum nicht einfach mal einen fragen der sich mit 'ner Kristallkugel (oder Kaffeesatz, Karten, Innereien von toten Tieren etc.) auskennt?
Wir haben ja einen Mitleser vom Fach im Forum der zudem auch noch RR-Fan ist. ;)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: WHirsch am Mi.24.Nov 2010/ 14:49:43
Aber das Thema hatten wir ja hier auch schon mal erschöpfend abgehandelt. ;)

Hatten wir nicht, es war höchstens der ein oder andere ob der Diskussion erschöpft.  ;)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mi.24.Nov 2010/ 15:04:20
Wir haben ja einen Mitleser vom Fach im Forum der zudem auch noch RR-Fan ist. ;)

Danke für den Hinweis. Glaube aber, der angesprochene Hellseher wird zumindest hierzu keinen Beitrag leisten können, der mich interessiert. Dafür ist die Sache auch zu ernst.


BentleyDriver hat a.m.S. übrigens recht was die Definition von Überholung angeht. Wenn, dann alles und gründlich. Aus dem Grunde finde ich das Angebot von Ash James auf www.kda132.com  ganz interessant, der den Motor komplett zerpflückt hatte und vollständig neu aufbaute.

Wie gesagt, hoffe, dass es nicht dazu kommt und sich alles in Wohlgefallen auflöst. Die Hoffnung ist ja das, was zu letzt sterben sollte - auch wenn der Termin schon bekannt ist.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mi.24.Nov 2010/ 16:25:08
@BentleyDriver: Womit muss ich realistischer Weise rechnen bei einer gründlichen Überholung in der Weise, wie Du sie vorgenommen hast (in meinem Falle in reiner Lohnarbeit, da ich nichts selber machen kann)?

Egal was kommt bei der Durchsicht hier vor Ort am Dienstag werde ich ihn anschließend zu Werner Mork bringen lassen, damit für die nächsten 30 Jahre endlich Ruhe ist und ich im Mai sorgenfrei nach Frankreich fahre. Vielleicht hätte ich damals nach dem Kauf direkt zu Mork fahren sollen statt aus reiner Bequemlichkeit über die letzten drei Jahre so viel Geld im In- und Ausland für nichts und wieder nichts zu verbrennen.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Do.25.Nov 2010/ 22:43:00
Hallo Mk6,

wenn Dein Motor sonst gut läuft, würde ich erst einmal nix daran machen lassen. Warum auch, er ist doch revidiert, oder?

Wie lautet eine Weißheit in der Informatik? Richtig: Never change a runnig system!

So würde ich das auch erst mal bei Deinem Motor sehen. Wenn er zufriedenstellend läuft ist keine Not was zu ändern. Du wirfst sonst schlechtem Geld (nach Deinen Aussagen bisher verbranntes) gutes Geld hinterher. Das würde ich mir 3 x überlegen.

Auch an einem frisch revidierten Motor muss es nicht unbedingt sein, dass alles auf Anhieb problemlos läuft. Da wirst Du auch nachträglich noch diverse Einstellarbeiten oder sonstige kleinere Dinge abzuarbeiten haben. Das ist nicht nach 500 km gegessen.

Die Kosten einer Motorrevision lassen sich so einfach nicht beziffern, da es elementar vom Aufwand abhängt, den man eingehen möchte. Aber die in anderen Beiträgen kursierenden Zahlen ab 10K aufwärts sind durchaus realistisch.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.30.Nov 2010/ 11:58:06
Hallo BentleyDriver,

also, der Motor lief eigentlich immer sehr ruhig und kraftvoll. Ohne jedes fremde Geräusch. Kompression war auch bestens. Jedoch bedingt durch die Hitzeprobleme in den Vorjahren hielte ich es zumindest für keinen falschen Schritt, ggf. den Motor auseinander zu bauen, von Ablagerungen zu reinigen und dabei dann auch direkt komplett auch zu überholen. Abgefunden hätte ich mich mit dem Gedanken und sogar auch mit den Kosten, aber sowas muss auch nicht unbedingt jetzt sofort sein und ich warte gerne auf eine anderes Mal...

Bzgl. der fehlerhaften Kopfdichtungen habe ich in Erfahrung bringen können, dass die Originale um 2007 zeitweise nicht lieferbar waren. Stattdessen wurden wohl welche in Australien beschafft, die qualitativ nicht OK waren (hier fehlten z.B. die Metallringe um die Öffnungen zu den Zylindern hin), sodass -in mehreren mir bekannten Fällen- diese dann auch recht schnell kaputt gingen. Die brannten alle immer im hintern Teil des Motors weg, also dort, wo es etwas wärmer wird, und damit genau entgegengestzt der Seite, die bei meinem Mk6 in Rede steht. 

Mit der Fahrt zur Werkstatt wurde es natürlich heute nichts. Es liegt zu viel schnee und die Eisplatten darunter machten es heute früh selbst mit meinem Allrad-Auto schwer, voran zu kommen. Hoffe nun, dass es bald wieder schneefreie Straßen gibt.

However, die Werkstatt ist noch immer der Meinung, dass es eher nicht die Kopfdichtung ist und spekuliert vielmehr auf die Vergaser (die aber auch erst vor einem halben Jahr überholt wurden). Sobald ich die ganze Wahrheit kenne, werde ich berichten. Hoffentlich aber nicht erst im Frühjahr.

Liebe Grüße

Mk6


Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.10.Dez 2010/ 09:58:17
Der  nächste Sommer kommt bestimmt, trotz aktuellem Schneechaos und Nässe, und ich freue mich darauf, dann endlich wieder meinen Mk VI zu fahren:

http://www.facebook.com/album.php?aid=19421&id=100001629505631&l=a91aa68a85
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Fr.10.Dez 2010/ 20:12:42

also, der Motor lief eigentlich immer sehr ruhig und kraftvoll. Ohne jedes fremde Geräusch. Kompression war auch bestens. Jedoch bedingt durch die Hitzeprobleme in den Vorjahren hielte ich es zumindest für keinen falschen Schritt, ggf. den Motor auseinander zu bauen, von Ablagerungen zu reinigen und dabei dann auch direkt komplett auch zu überholen. Abgefunden hätte ich mich mit dem Gedanken und sogar auch mit den Kosten, aber sowas muss auch nicht unbedingt jetzt sofort sein und ich warte gerne auf eine anderes Mal...




Hallo Mk6,

wenn ich es richtig verstanden habe, ist Dein Motor doch revidiert. Die Fachwerkstatt kennst Du ja auch. Insofern würde ich erst mal versuchen den Umfang der Revision, auch wenn sie schon lange zurück liegt, heraus zu bekommen.

Stell Dir vor, die Temperaturprobleme haben eine andere Ursache und beim Zerlegen des Motors gibt es keinen ‚Befund’. Dann bist Du eine Menge Knete los, aber keinen Meter weiter bei der Suche nach dem oder den Übeltäter(n).

Zu den Temperaturproblemen gibt es viele mögliche Ursachen, die erst einmal zuverlässig ausgeschlossen werden sollten. Den Temperaturhaushalt Deines Motors regelt nicht ausschließlich der Kühlwasserkreislauf. Neben dem Fahrwind spielt auch die Abführung von Wärme über das Öl eine nicht unwesentliche Rolle. Ich würde mal mit Deinem Fachbetrieb diskutieren, ob Du Dir nicht mal eine Öltemperaturanzeige einbauen lässt um zu schauen was das Öl bei Deiner ‚Überhitzung’ macht.

Oder lass mal Deine Ölwanne abnehmen und kontrolliere das Ölsieb bzw. die Ölpumpe. Bei mir sah es vor der Revision so verstopft aus (siehe Bild). Es waren höchstens noch 20% der Fläche frei. Möglich, dass sich durch die lange Standzeit Deines Wagens ordentlich Ablagerungen in der Ölwanne gebildet haben oder die Ölpumpe nicht mehr ausreichend fördert.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Fr.10.Dez 2010/ 20:24:36
...und so sieht die Ölpumpe von innen aus.

Es soll schon mal vorkommen, dass die Zahnräder verschleißen. Bei einem anderen englischen Patienten von mir sollten die Zahnräder bei jeder Revision (ca. 80.000 - 100.000 km) ausgetauscht werden. Die Konstruktion ist dort aber auch bei weitem nicht so solide wie beim Bentley.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.03.Jan 2011/ 13:48:00
Lieber BentleyDriver,

ganz ganz herzlichen Dank für die sehr guten Tipps. Ich hatte gehofft, längst Neues berichten zu können, aber während im Dezember meine Werkstatt noch im Umbau war, wurde mir heute verkündet, dass auch der dortige Boden neu ist, sodass die meinen Wagen erst Anfang Februar annehmen können. *seufz*

Ich überlege, wohin ich den Mk6 alternativ hin bringen lassen könnte, obwohl es mir schon sehr recht wäre, zuerst in der Werkstatt meines Vertrauens hier am Ort wenigstens eine erste Diagnose zu erhalten.

Hinsichtlich der erwähnten Temperaturprobleme finde ich Deinen Hinweis ganz besonders gut. Unterdessen wurde ja alles bereits mindestens einmal gemacht und auch wenn es im letzte Sommer keine offensichtlichen Probleme mehr gab, bin ich noch immer unklar darüber, weshalb plötzlich ein anderes Thermostat eingebaut wurde. In jedem Falle werde ich das Ölsieb kontrollieren lassen, sobald er in der Werkstatt ist, sodass eine weitere potentielle Störquelle keinen Ärger bereiten können wird.

Als ich den Wagen im Mai 2007 kaufte und im Frühjahr 2008 das erste Mal richtig fuhr schien alles OK zu sein. An einem Tag machten wir sogar mal fast 800 Km ohne Auffälligkeiten oder Wasserverlust und mit >70 Meilen. Selbst in einem Stau an einem der ersten wärmeren Tage blieb alles "cool". Erst kurze Zeit später, unmittelbar nach Rückkehr von einem Treffen im Münsterland, fingen die Probleme an. Zuerst fehlte Kühlwasser, kurze Zeit später blieb ich zwei Mal auf einer langen geraden Steigung and er A4 zwischen Aachen und Köln liegen. da dachte ich noch, die gefahren 90 Meilen Tempo mit drei Personen wären auf der langen Strecke zu schnell; kann ja sein (in jedem Falle aber ist es gefährlich und absolut leichtsinnig)


Diagnose dann waren eine unsachgemäß verbaute Kopfdichtung (auf altem Kleber), eine rostgeschädigte Wasserpumpe, ein verstopftes Kühlernetz, ein festsitzendes Thermostat.  Wurde dann alles repariert. Dennoch zeigte sich schon ein paar Wochen später wieder das gleiche Problem auf genau der gleichen Strecke. Liegenbleiben wg Temperaturanzeige kurz vor Anschlag bei kochendem Kühler aus dessen Überlauf braune Suppe lief... Also, ab und nochmal in die Werkstatt; diesmal nach Köln und wieder kamen der Kühler raus und die WaPu, neue Schläuche und und und... Praktisch fast alles also, inkl. On Top erneuerte Überholung der Bremsen, deren überholte Zylinder erneut undicht waren, neue Kupplung, Rückbau auf Kontaktzündung, Vergaserüberholung.... 

U.a. hatte ich da dann auch einen Zusatzlüfter einbauen lassen, der jedoch nicht iwirklich funktiniert. D.h., entweder fliegt die Sicherung beim zweiten, dritten Anschalten raus (verschieden Stärken ausprobiert) - oder aber die Batterie ist leer nachdem er unterwegs in Betrieb war....

Der Weg bisher war also nicht nur kostspielig (was mir im Zweifelsfalle sogar egal wäre), sondern vor allem sehr mühsam, möchte ich doch eifnach nur bisserl rumfahren mit der schönen alten Dame.

Den letzten Sommer über fuhr der Wagen dann ganz so wie es sein muss und es gab keinerlei Probleme. Nicht mal ein kleine Zündaussetzer. Gar nichts. Und jemand, den ich kenne, und der anderer Leute R-typen und Mk Vi sehr kritisch beobachtet, sagte zu mir nach Rückkehr aus der Werkstatt in Köln, er hätte nie noch einen Mk Vi gesehen, der so sauber und leise wie meiner laufen würde. Das war ein Ritterschlag! (Auch wenn ich meine, dass die Rechnungshöhe schon recht happig war)

However, und wie ja schon erzählt, seit Rückkehr vom Interimsbesitzer scheint es da ja nun einige Probleme zu geben und ich hoffe, dass sich diese leicht beheben lassen und nicht schon wieder 10 oder nochmehr Tausender  den Besitzer wechseln werden oder tatsächlich eine Überholung des Motors ansteht.    

Schade, dass es mit dem Treffen im Meilenbwerk nicht geklappt hatte. Freue mich auf eine Kennenlernen und den weiteren Austausch zum Thema Mk6; auch wenn ich mich zur Zeit eher wie ein Vampir fühle, konnte ich für Deine Tipps und Gedanken bisher leider noch nichts zurück geben. Hoffe aber, dass es sich ergeben wird.

Viele Grüße

Mk6



 



 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Mi.05.Jan 2011/ 23:04:26
Hallo Mk6,

Zitat
In jedem Falle werde ich das Ölsieb kontrollieren lassen, sobald er in der Werkstatt ist, sodass eine weitere potentielle Störquelle keinen Ärger bereiten können wird.
Also dann machst Du nur halbe Sache. Ich würde die Funktion der Ölpumpe und der Leitungen gleich mit kontrollieren lassen. Wenn Du schon mal die Ölwanne ab hast, macht das doch Sinn, oder? Was die Pumpe leisten muss , siehe Bildchen. Wenn Du wirklich sämtliche Fehlerquellen zuverlässig ausschließen möchtest, lasse nix links liegen, wenn es denn schon mal offen liegt.

Zitat
Dennoch zeigte sich schon ein paar Wochen später wieder das gleiche Problem auf genau der gleichen Strecke. Liegenbleiben wg Temperaturanzeige kurz vor Anschlag bei kochendem Kühler aus dessen Überlauf braune Suppe lief... Also, ab und nochmal in die Werkstatt; diesmal nach Köln und wieder kamen der Kühler raus und die WaPu, neue Schläuche und und und...
...und hoffentlich wurde auch der gleiche Kühlerschutz verwendet, denn sonst ist womöglich alles verschlammt. Wie hier im Forum ausgiebig diskutiert, vertragen sich die diversen Mittelchen nämlich nicht so wirklich.

Zitat
U.a. hatte ich da dann auch einen Zusatzlüfter einbauen lassen, der jedoch nicht iwirklich funktiniert. D.h., entweder fliegt die Sicherung beim zweiten, dritten Anschalten raus (verschieden Stärken ausprobiert) - oder aber die Batterie ist leer nachdem er unterwegs in Betrieb war....
Werksseitig sollte die Kühlleistung des Gesamtsystems einigermaßen ausreichend sein, insbesondere beim ‚big bore’, der ja einige Modifikationen gegenüber den früheren MK V1 hat ( z.B. ab B.320-CF weiter geöffnete radiator shutters, ab B.115-CD geänderte Kühlwasserpumpe, B.270-DA vergrößerten Kühler, B.213-GT reduzierte Lüftergeschwindigkeit, B.2-MD full flow Ölfilter, usw.). Mit den Zusatzkühlern ist langfristig kaum Abhilfe möglich. Zumal sie bei den ganz alten Wagen schnell die Batterie leer saugen und im Grund den durchströmbaren Querschnitt nur unnötig einengen. Und man glaubt es kaum, ich habe sogar 2 x erlebt, dass solche Lüftermotoren falsch herum angeschlossen waren, also entgegen der Hauptluftrichtung geblasen haben.

Zitat
However, und wie ja schon erzählt, seit Rückkehr vom Interimsbesitzer scheint es da ja nun einige Probleme zu geben und ich hoffe, dass sich diese leicht beheben lassen und nicht schon wieder 10 oder nochmehr Tausender  den Besitzer wechseln werden oder tatsächlich eine Überholung des Motors ansteht.
Ist das wirklich so, dass besagter Interimsbesitzer so viel vermurkst haben soll? Daran mag ich nicht so recht glauben. Im Grunde scheint ein Problem immer noch das alte zu sein, nämlich erhöhte Temperatur. Und da gibt es viele Ansätze, vom falschen Fahrstil bis hin zu falschen Zündkerzen ist alles möglich.

Zitat
Der Weg bisher war also nicht nur kostspielig (was mir im Zweifelsfalle sogar egal wäre), sondern vor allem sehr mühsam, möchte ich doch eifnach nur bisserl rumfahren mit der schönen alten Dame.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Dich solche Geschichten weiterhin begleiten. Die alten Wagen haben immer irgendwas. Auch in bestem Zustand kommt, nachdem eine Baustelle ausgeräumt ist, garantiert die nächste angeflogen. 8) Aber die alten Kisten fahren einfach toll und vermitteln ein Gefühl vom automobilen Reisen einer vergangenen Epoche, als man noch Zeit und in seinem Gepäck hatte.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Mi.05.Jan 2011/ 23:05:07
 ;)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.06.Jan 2011/ 14:04:54
Was den Interimsbesitzer angeht, kann ich nur natürlich spekulieren und vergleichen zwischen vorher und nachher. Insbesondere an dem, was ich an erkennbaren Veränderungen vorfand. Da wurde definitiv rumgefummelt, auch an Stellen, wo es sinnlos war. Aber, das alles muss nicht mit dem aktuellen Problem zusammenhängen und es hat wirklich keinen Sinn, mich zu ärgern oder Schuldige zu suchen, denn es ist so wie es ist und die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. War halt ne blöde Idee mit dem Geschäft.

Der Mk6 ist für mich eine Sache des Herzens. Meinen früheren S1 fuhr ich seinerzeit im Alltag und hatte nahezu gar keine Probleme. Ganz anders als mit dem Mk6 fuhr ich bereits im Jahr 1 nach Anschaffung meine erste Trophy für die meisten Km im Nachkriegswagen der Belmot-Versicherung ein, was damals immerhin über 30T pannenfreie Km ausmachte. Insofern und vor dieser Erfahrung nahm ich natürlich an, dass der nur vier Jahre ältere Mk6 ähnlich alltagstauglich und problemlos ist, alsbald die Standschäden alle behoben sind.  Bei den Silver Spirit war das ganz genauso;trotz vorheriger 10jähriger Einlagerung zuvor.

Ich habe ja bereits auch schon erheblich investiert und bei den aufwändigeren Aktion auch nur 'Fachleute' ans Auto gelassen, die Markenerfahrung haben und ganz gewiss ebenfalls alle im Rahmen ihrer Möglichkeit versuchten das Beste zu geben, damit sie anstandslos anschließend im Gegenzug an mein Zweitbestes kommen können. Im letzten Frühjahr, nach Rückkehr aus Köln und wie zuvor schon mal beschrieben, sollte ja nun ALLES dann auch OK sein. Und so schien es dann ja auch zu sein.

Wie gesagt, der Mk6 ist das Traumauto meiner Kindheit und daher eine ganz besondere Herzensangelegenheit. Die wirtschaftlichen Voraussaetzungen bei mir stimmen auch, sodass es dem Wagen an nichts fehlen muss. Außer einer Komplettrestauration bei P&A, die angeblich für einen Standrad Steel Mk VI um die 250TSD Pfund kosten solle, wie mal irgendwo zu lesen war...

Mir kommen Zweifel, ob ich selbst aber überhaupt ein geeigneter Halter bin, denn einerseits ist das mit den Werkstätten offenbar für nahezu uns alle hier ein Dauerthema und andererseits fehlt es mir persönlich an jeder Begabung (und auch, ehrlich gesagt, am Interesse) zu schrauben oder auch nur kleine Sachen selbst zu reparieren.

Ich möchte das Auto gerne behalten. Und Ziel muss sein, dass er ähnlich einsetzbar ist, wie mein ehemaliger S1, nämlich täglich. Ob das realistisch ist, bezweifle ich aber an Tagen wie heute, an denen ich einfach Lust habe mit dem Mk6 ins Büro zu fahren, es aber nicht kann, weil gerade mal wieder irgendeine Sache harkt, die sich nicht auf den ersten Blick erkennen lässt. Es ist echter Frust, so gerne ich das Auto an diesen Tagen auch in der Garage angucken gehe, es streichle oder ihm gut zurede. Es wäre mir lieber, es wäre anders.

Was nutzt einem die schönste Frau, wenn sie nicht treu ist oder ständig Migräne hat. So kommt es mir hier gelegentlich vor.

Das, was jetzt ist, muss auch in jedem Falle behoben werden, damit er fahrbereit und notfalls auch verkäuflich ist. Die Frage aber, ob ich überhaupt der richtige Halter bin, oder der Mk6 nicht doch eher jemanden zustünde, der das Auto versteht, pflegen und selbst warten und reparieren kann.

Aktuelles Beispiel ist hier, dass ich mich tatsächlich darauf reduziert hätte statt der Werkstatt einen qualifizierten und vollständigen Auftrag zu geben ich eher nur gesagt hätte, die mögen das Ölnetz prüfen und ggf reinigen. Höchstwahrscheinlich hätte die Werkstatt genau das dann auch gemacht, nämlich genau das, aber nicht das sonst noch Erforderliche mehr.

Bei einem Auto, dass technisch in Bezug auf die Komponenten ja doch eher überschaubar ist, hätte ich nie angenommen, dass der Moment kommen kann, in dem mich das Gefühl überfällt, dass ich hoffnungslos überfordert und hilflos bin und evtl. verstehen lernen muss, dass das Auto nur  der "Patient" ist, dem der Heiler (Werkstatt) durchaus besser helfen könnte, würden die Grundlagen außerhalb der Werkstätten besser sein. Geld alleine hat all die kleinen und großen Gebrechen des Patienten bisher auch nicht vollständig kurieren können. Und mehr als Geld überweisen und das fertige Auto rumzufahren kann ich leider nicht. Aber das alleine scheint mir heute auch nicht mehr allein schon noch ausreichend zu sein.

Insofern: Ist es angemessen/zutreffend/richtig dass ich mir diese Frage stelle ob ich selbst vielleicht nicht eher selbst das Problem bin aufgrund mangels Schrauberbefähigung oder wenigstens eines einigermaßen nützlichem Grundlagenwissens das über das auswendige Aufsagen des Datenblattes hinausgeht?

Peter Ustinov sagte mal, dass jemand, der nicht an sich selbst zweifelt, bereits per se verrückt ist. Das hört sich  nett an und für das Handeln, Sein und Tun im täglichen Leben ist das ja auch richtig und zutreffend. Aber, im Falle meines Mk6 habe ich das noch nie getan und merke heute, auch nach dem Studieren Deines anderen Beitrages zum Thema Werkstatt und Schrauben von Sedancalette, dass sich diese Frage auch meiner eigenen Position in der Situation ggf doch stellen muss und  eine ehrlich Antwort braucht, abseits all meiner Romantik und der alten Kindheitsträume vom Reisen durch Irland im Mk VI...




   
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: SRH4422 am Do.06.Jan 2011/ 16:10:32
Hallo Jürgen!

Wenn ich deine Zeilen so lese, bekomme ich den Eindruck, dass du im Moment ganz schön (und zuviel?) grübelst.
Deine "Beziehung" zum MK6 scheint wirklich von Höhen und Tiefen geprägt zu sein.
Aber du bist doch schon lange genug mit dem Virus "Allte RR / B" infiziert um das Gefühl der Frustration zu kennen, oder?

Ich habe eigentlich bis jetzt von jedem Oldiebesitzer etwas ähnliches gehört. Die Herausforderungen, die diese in die Jahre gekommenen Autos ihren Haltern stellen, sind eben nicht ohne. Die Frage, ob das nicht ein Projekt ist, dass man besser nie angefangen hätte oder vielleicht beenden sollte, bevor es ein Schrecken ohne Ende wird, haben sich schon viele gestellt.

Ich kann von mir sagen, dass ich mir ein paar Aspekte meines jungen Hobbies auch anders vorgestellt habe. In meinen Träumen fahre ich mit einem wunderbaren und zuverlässigen Auto. Die kleinen und überschaubaren Aufgaben erledige ich mal so an einem Abend und widme mich vor allem der Verbesserung der Kleinigkeiten.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Mein Wagen steht wie du ja gesehen hast, auch schon viel zu lange rum. Die Zeit die ich aufbringen kann und möchte, ist eben nicht unendlich.

Aber so ist das eben. Ich käme dennoch nicht ernsthaft auf die Idee, alles hinzuwerfen. Klar, im ersten Moment wären damit einige Problem weg und mit der gewonnenen Zeit könnte man was anderes machen. Aber ich bin mir sicher, dass ich über Kurz oder Lang unzufrieden würde und doch wieder rückfällig würde.
Bei dir scheint es doch ähnlich zu sein. Ohne einen Wagen aus dem Hause RR / B würde dir was fehlen. Und wie dir die jüngste Geschichte gezeigt hat, sind auch jüngere Fahrzeuge nicht ohne Tücken und können ähnlichen Frust bereiten.

Du hast doch einen sehr guten Plan hier vorgestellt: Den Wagen zu deiner Werkstatt deines Vertrauens zu bringen und eine Diagnose erstellen zu lassen. Ok, dummerweise verzögert sich das zeitlich, aber ehe du dich versiehst, ist der Termin da und du hast dann immer noch Zeit, dir den Kopf zu zerbrechen.

Mach dich doch nicht verrückt, wenn dir hier jemand Tipps und Ratschläge gibt, auf die du selber nicht gekommen bist. Das bedeutet doch nicht, dass du der falsche Halter für das Fahrzeug bist, sondern in meinen Augen, dass die Gemeinschaft hier funktioniert und man bemüht ist, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Also Kopf hoch!

Gruß

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.06.Jan 2011/ 18:23:37
du bist doch schon lange genug mit dem Virus "Allte RR / B" infiziert um das Gefühl der Frustration zu kennen, oder?


Genau das ist ja der Punkt. Bisher war es eben nicht so! Die fuhren einfach, die Biester. In den S1 konnte ich mich reinsetzen und gemütlich über die A3 von Köln nach Stuttgart schaukeln. Auf einmal war man dann da. Bei dem Silver Spirit war das noch schlimmer: Der war so bequem, zuverlässig und auch noch schnell  dass das Fahren so eine Freude war, dass ich am liebsten manchmal am Ziel umgekehrt wäre um vor dem Eintreffen nochmal mal schnell ein paar hundert Kilometer runterzureißen. Das einzige Mal, dass der Spirit 6 Wochen außer gefecht war lag damals daran, dass eine Viskokupplung aus UK einfach nicht eintraf. Ansonsten mit beiden Wagen keine ernsten Probleme und immer ziemlich hohe Benzinkosten auf der monatlichen Kreditkartenrechnung, nie aber längere Standzeiten so wie hier im Moment seit 2007!

Ein Freund aus Darmstadt hat seinen Mk VI 1795 restauriert. Der fährt seitdem ohne jede Panne. Klaus Rossfeldt ist mit seinem R-type durch ganz Europa gefahren - 800.000 Km seit 1976. Seinen Dawn fuhr er auch überall hin. Sicher gab es auch da Pannen und Probleme. Aber soweit ich das in den 30 Jahren in denen ich kennen mitbekommen habe, nie Ernsteres. Sogar sein neuer Hooper Silver Wraith war trotz ähnlich langer Standzeit extremm schnell auf der Straße. Meiner aber...tsss... 

Drum: Es ist mit sicherheit so, dass ich natürlich gerade jetzt in der Zeit in der wenig zu tun ist viel nachdenke über diese Dinge. Aber, vielleicht habe ich ja wirklich übersehen, dass neben viel gutem Willen und einem Bankkonto auch die eigene Befähigung erforderlich ist, um so ein chronisch krankes Problemkind wie Bertie (so ist sein Name)  zu helfen? Wie gesagt, ich weiß es nicht....

Dein Fazit ist aber mehr als nur zu treffend die Hilfsbereitschaft hier, und man muss mehr als nur dankbar sein, dass es dieses Forum gibt und Menschen wie BentleyDriver, Claus Erbrecht  und Euch alle anderen, die je nach Modell und auch ganz allgemein ihre ganz persönliche Erfahrung und ganze Kompetenz hier teilen.

Und auch wenn ich persönlich -hier und da- als Vereinsmeier gelte. Ein so reges Miteinander, so viel positiven Input der Liebe zum gemeinsamen Hobby wegen, so viel echten Sachverstand, enorme Begeisterung, die gemeinsame Fähigkeit manchmal mit anderen mitzuleiden, Trost und aufmunternde Worte in schweren Zeiten, und vor allem so viel geballtes Know-How, habe ich bei noch keinem einzigen Treffen bei egal welchem der diversen Clubs im Lande bisher und in gut 30 Jahren erlebt! Und das ohne Jahresbeitrag.   

Gut, dass es Euch alle hier gibt!

Gruß

Jürgen 

 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am Fr.07.Jan 2011/ 19:47:39
Hallo Jürgen!

Im Moment scheinst Du ja die Freude an Deinem Auto zu verlieren.
Das ist schade.
Beim Lesen habe ich den Eindruck gewonnen, daß zwar viel an dem Auto geschraubt wurde, daß dies aber oft nicht zielführend erfolgt ist.

Natürlich kann ich mich da täuschen, aber vielleicht wäre es sinnvoll, das Auto einem wirklichen Experten zu überlassen.
Einen Autotransporter (Anhänger) würde ich zur Verfügung stellen.

Ich selber habe vor zwei Jahren versucht, meinen alten Suburban wiederzubeleben.
Etwa 10.000 Euro und viele Arbeitstunden später habe ich dann entnervt das Handtuch geworfen, und das Auto abgegeben.
Im Nachhinein hätte ich sofort jemanden fragen sollen, der sich WIRKLICH auskennt, und nicht verschiedene "Profis" an das Auto lassen sollen.

Naja, hinterher ist mal ja bekanntlich immer schlauer.

Auch wenn es nur ein schwacher Trost für Dich ist, Deine Geschichte ist kein Einzelfall!

Du solltest jetzt in Ruhe überlegen, was zu tun ist, und nichts überstürzen.

Ach so, zweifel mal nicht daran, daß Du der richtige Halter für das Auto bist!
Du hattest ja schon vorher RR/B, da hat es doch auch geklappt!

Wie Michael schon geschrieben hat:

Kopf hoch,

Reinhard
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am So.09.Jan 2011/ 15:52:56
Hallo Reinhard,.

hab ganz ganz herzlichen Dank für Deine lieben Worte und vorallem für Dein Hilfeangebot. Vorallem das mit dem Trailer ist immer gut zu wissen!!!

Als ich heute auf der Autobahn  bei Köln von einem silbernen S3 Contienental Chinese Eyes DHC (silber, schwarezes Dach, englische Nummer) überholt wurde ist entgültig die Entscheidung gefallen einfach einen Schlussstrich zu ziehen. Na ja, eigentlich war ich mir die letzzten Tage schon recht sicher und meine Frau sagte heute früh dann auch noch, dass sie froh wäre, wäre das Thema MK VI endlich vom Tisch....

Dieses Auto nimmt viel zu viel Platz  in meinem Leben und meinen Gedanken ein und ich bin nicht länger bereit mich darauf einzulassen mich um den Wagen in einer Weise zu kümmern, wie es sonst nur noch bei Kindern, Haustieren oder kranken Menschen angemessen wäre. Es ist ein Gebrauchsgegenstand. Wenn auch ein alter. Und wenn ich auch manchmal meine dass es der Formen und der historischen Bedeutung wegen auch ein Stück rollende Kunst sein könnte, so mag das zutreffend sein, aber jedes Skulptürchen von Henry Moore erhält weniger Zuwendung und macht weniger Arbeit und bereit im Unterhalt weniger Kosten als dieser eine Bentley, der ständig Pflege von mir will.

Das Auto kann nichts dafür. Es ist nach wie vor einer der zehn besten Mk Vi im Land und ich habe allen Ortes immer nur sehr große Zustimmung erhalten was diesen Wagen  und seinen Zustand betrifft. Aber, ich selber kann mich nicht so kümmern wie es hier erforderlich ist. Er braucht eben doch etwas mehr Fürsorge als mein ehemaliger S1 - aber dafür fehlt es mir an Kraft, Zeit und Lust. Alles, das über das Kontrollieren der Flüssigkeiten hinausgeht ist nicht meine Welt. Ich bin kein Schrauber, und das liegt nicht nur daran, dass ich es nie lernte sondern vermutlich auch darin begründet, dass ich es nie lernen wollte. Ich liebe es, mir diese Autos anzusehen, sie zu fahren. Aber nicht die Arbeit daran oder die persönliche Pflege.

Die Werkstätten in denen ich war sind schon gut. Sie waren teuer, aber sie sind gut und haben auch mit diesem Modell Erfahrung. Glaube, ich könnte noch andere ausprobieren, aber, unter dem Strich können die alle nicht zaubern und auch nicht das ergänzen, was mir persönlich fehlt. Peter hatte das ganz treffend in seinem Beitrag zum Thema Reparaturauftrag seiner Corniche schon geschildert dass auch der Kunde selbst an den Dingen eine gewissen Schuld mitträgt.

Einfach um mich nicht weiter zu belasten werde ich den Wagen verkaufen. Diesmal aber ohne einen andere Wagen als Anzahlung zu akzeptieren. Und ich werde sehen, was diesem Folgen wird. Der Wagen steht fertig und zusammengebaut in meiner Garage. Als die jüngsten Probleme begannen und ich meiner Werkstatt sagte sie müsse diesen abschleppen lassen, fing der Meister an zu Kichern. Er ist so überzeugt davon dass es nicht die Kopfdichtung ist, dass er ihn auf eigenr Achse fahren will. Er meint, dass schlimmstenfalls die (neuen) Kerzen das Problem ausmachen, oder eine andere Kleinigkeit.... Ehrlich gesagt, ich will es gar nicht mehr wissen. Nase voll.   

Was den Preis angeht, würde ich für jemanden aus dem Forum ganz erhebliche Zugeständnisse machen, bliebe es mir dadurch erspart, mich dann Anfang Februar schon wieder kümmern zu müssen obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich ihn ob so oder so verkaufen werde. Unterschied ist für mich selbst ja nur, ob ich vorher Umstände habe oder nicht. Wenn er aus der Werkstatt zurück kommt, gilt der alter Preis wieder, zu dem ich ihn im Sommer schon mal verkaufte. Wer mich also SOFORT einfach nur befreien will von diesem Vehikel und Lust hat selber etwas zu schrauben, der bekommt einen grundsoligen aber machnmal auch etwas bockigen Bentley Mk VI der etwas Aufmerksamkeit und vorallem künftig viel mehr Bewegung bedarf aber ganz gewiss auch in 30 Jahren noch immer ziemlich gut dastehen wird...

Also, wer spontan sowas kaufen will, Aktionspreis bei Ankauf bis 01. Februar für das Auto "as is"  mit Abholung bei mir ist 26.000 cash (statt 33.000 FP ab Februar nach Rückkehr aus der Werkstatt).  Der Wagen fährt und läuft und alles, ist aber bei der letzten Fahrt etwas am Bocken gewesen

Wie gesagt, ich habe echt keine Lust mehr, bin der Falsche für so ein Auto (es ist  nicht nur das nicht können sondern auch das fehlende Interesse am Schrauben) und meine Frau hat auch keine Lust mehr auf den Mk VI. Tolles Auto, sieht toll aus, ist sympathisch und hat ein schönes riesengroßes Schiebedach, aber ich bin kein Masoschist und offenbar auch nicht der Oldtimer-Typ  und brauche einen moderneren Wagen, der gebaut wurde für Leute für mich, nämlich den technisch dümmsten anzunehmenden User, und den bequemsten noch dazu und einfach nur fahren will. Also, weg mit 'Bertie' und auf in ein neues Leben...

Jürgen

Selbst jetzt, wo die Entscheidung gefällt ist, merke ich, dass mir der Wagen einfach nicht gut tut und für meine pers. Verhältnisse ein blöde Idee (da zuu alt) war. Der Kommunismus als solcher war ja grundsätzlich auch mal eine gute Idee... Drum: Lieber ein Ende mit Schrecken und das Auto in gute Hände geben als ein 'Kunstwerk' irgendwo herum stehen haben und den Spaß an der Marke ganz zu verlieren. 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am So.09.Jan 2011/ 16:20:08
Hallo Mk6,

warum so frustig?

Nur weil der Wagen, der anscheinend ja schon einige problemlos Kilometer bei Dir hinter sich hat, mal rumzickt, ihn gleich zu verkaufen finde etwas übertrieben.

Im Grunde ist es eine Aufgabe kurz vor Erreichen der Ziellinie.

Ich würde Dir einen anderen Vorschlag machen, sprich mit Hrn. Erbrecht, nimm Reinhards Angebot war und bringe Bertie nach Brest. Ich denke, dass Hr. Erbecht, der ja viele Jahre selbst einen MK V1 gefahren ist, über hervorragende Detailkenntnisse verfügt und Dir eine seriöse Diagnose bzw. Lösung unterbreitet.

Das mag weitaus kostengünstiger sein, als sich wieder auf ein neues Abenteuer bei einem anderen Wagen einzulassen.

Wenn Du ihn dann immer noch leid bist, kannst Du ihn ja wieder zurückholen und dann verkaufen bzw. an ein Auktionshaus weiterreichen (nicht ebay).

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am So.09.Jan 2011/ 18:31:19
Hallo Bentleydriver,

Du hast natürlich recht.  Aber, wir mögen wirklich nicht mehr. Meine Frau mag ihn nicht mehr haben. Und ich auch nicht. Es wäre, und da bin ich ehrlich zu mir selbst, auch nach Überschreiten der Ziellinie noch immer das falsche Auto für uns, unsere Gegenbenheiten, Fähigkeiten und unsere Zwecke. Der Mark V1 war eine große Liebe. Ich weiß aber nun, dass ich so ein Auto nicht besitzen solle. Ich habe zwar von Fussball keine Ahnung, aber, am besten zu beschreiben ist diese Liebe wie die zwischen Lothar Matthäus und seine Lilliana (oder wie immer die Dame heißen mag).

Ich muss jetzt das tun, was für mich selber und meine Lebensqualität das besten ist. Mich trennen. Und ich machen es mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es hat wirklich keinen Sinn mit uns. Es ist meine Überzeugung, dass sich nur jhemand so einen Wagen anschaffen sollte, der es wenigstens schafft, Zündkerzen zu wechseln ohne dabei die Zündkabel zu zerreißen. Und das bin ich wirklich nicht.

Auch wenn die letzten 'teething problems' (falls überhaupt) vorbei sind, wäre das Auto realistischer Weise jetzt auch nie mehr in Betracht gekommen, um damit 'mal schnell' unsere Freunde an einem Sonntag in Düsseldorf zu besuchen, oder zu einem Treffen nach Hamburg zu fahren. Beides spannt uns alleine schon nur beim Gedanken daran an.  (Wie ist das Wetter heute? Wird es auf der Rückfahrt für die Scheibenwischer zu stark regnen? Hoffentlich geht alles gut. Was wird die Temperaturmachen? Wird es draußen evtl zu heiß sein um im Stau stecken zu bleiben? Was ist, wenn? Und und und.

Obwohl ich was solche Autos angeht ein absoluter Snob bin (Bentley vor RR, je Älter desto besser) passt ein 'richtiger' Oldtimer leider einfach nicht in meine gegenwärtige Lebensrealität die mir nicht all die Zeit gibt, mich so zu kümmern, wie ich es sollte. Diese Liebe hebe ich mir jetzt für das Rentealter auf, also für eine Zeit, in der Zeit keine Rolle mehr spielt und es mir egal ist, wie oft ich zur Werkstatt muss oder wieviele Tage ich selber versuche etwas erfolglos zu reparieren.

Der nächste Besitzer wird hier für -wie ich meine- einen sehr fairen Preis ein wunderbares Auto bekommen. Und wenn sich ein solcher mit Liebe, Muße und Spucke widmen kann, dann würde dieser sehr viel mehr Freude haben als ich.

Drum: Der geht jetzt endgültig weg und ich hoffe und wünsche ihm, dass er ein liebevolles Zuhause finden wird. Sicher hängt meine Herz an dem Wagen, aber ich hatte ja schon eine ganze Reihe von diesem vor ihm und es werden auch noch viele folgen sodass ich Bertie nun ein neues Zuhause suchen werde, wo es ihm vielleicht dann (noch) besser geht als hier.

An dem Auto ist ja praktisch alles gemacht. Manches sogar schon zwei Mal. Ein Risiko ist es für den Käufer daher nicht. Insbeondere da es der späte, ausgereifte "Big Bore" ist macht ihn interessant.  Aber mir ganz persönlich wird es besser gehen wenn ich mich nicht mehr so viel kümmern muss. Alles hat seine Zeit.

Das, was mich aber etwas mehr betrübt ist, dass die Lehre daraus ebenfalls ist, dass ich das Thema Pre-War ebenso für lange Zeit abzuhaken habe. Selbst im Falle eine Lottogewinnes nächste Woche (idealerweise) würde ich mir z.B. einen Bentley Speed Six also auch dann nur ansehen können, besser aber nicht kaufen und besitzen - aber auch das reicht manchmal schon für einge Augenblicke des Glücks.


Wir hatten es hier besonders schwer natürlich. Der Vorbesitzer in Hannover hatte den Wagen zwar vollständig restauriert. Aber Standzeiten von mehr als 20 Jahren hätten den Wagen beinahe auch technisch völlig zerstört. Rostfrei isser ja. Insofern kann ich damit gut leben, dass ich ihn zwar künftig nicht mehr genießen werde, aber dafür weiß ich, dass wir ihn wenigstens vor der Zerstörung gerettet haben. 

Wie gesagt, ich weiß noch nicht was als Ersatz folgen wird. Einen modernen Bentley (Turbo R, Corniche FHC, Conti R, evtl sogar einen GT etc) kaufe ich sowieso in den nächsten zwei bis drei Monaten und unabhängig hiervon, sodass es nicht zu hart wird den Entzug dann auch durchzustehen.  Aber diese Entscheidung resultierte daraus das ich merkte, dass es eben doch praktischer ist, zwei von der Sorte zu besitzen, statt hin und wieder Treffen absagen zu müssen.

Mir ist das wirklich alles zu viel geworden. Nicht nur, da ich ja selber keine Begabung zum und kein Interesse am Schrauben habe. Es nimmt zu viel Platz in meinen Gedanken ein und kostet zu viel Freizeit. Ich mag nicht mehr.

Liebe Grüße
Mk6

   
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am So.09.Jan 2011/ 18:32:40
Hallo Jürgen,

auch wenn es mich etwas traurig stimmt, kann ich Deinen Standpunkt verstehen.
Offensichtlich bist Du an dem Punkt angelangt, an dem das Familienleben berührt wird.
Ich kenne das selber, dann sollte man wirklich die Konsequenzen ziehen.
Auch wenn es hier um einen Bentley geht, es ist und bleibt ein Auto.

@ BentleyDriver: Von aussen gesehen hast Du sicher Recht. Wenn Du aber je selber erlebt hast, wie Dich ein nicht enden wollendes Projekt emotional herunterziehen kann, wirst Du Jürgen verstehen können.
Ich habe das ja in meinem letzten Beitrag schon geschrieben, ich habe ähnliches mit einen Chevrolet erlebt, Jahre vorher hat mich ein Mini in den Wahnsinn getrieben.

Dennoch hatte ich, wie Du ja geschrieben hast, Herrn Erbrecht im Hinterkopf, als ich den Anhänger angeboten habe.

Das halte ich für eine denkbare Option.

Das wäre doch vielleicht ein schöner Ausflug in den Norden, wenn  das Wetter wieder besser wird.

@ Jürgen: Entscheide Dich aber ganz in Ruhe, ich finde Dein Verkaufsangebot übrigens sehr fair.

Für mich kommt es aber leider nicht in Frage.
Wir haben uns gerade entschieden, unseren Fuhrpark zu verkleinern, u. a. auch aus familiären Gründen.

Der Chevy Pickup ist bereits verkauft, im Frühjahr sollen noch zwei Fahrzeuge vom Hof.
Dann bleiben zwei alltagstaugliche Autos und zwei Oldtimer. Ja, der RR bleibt auch bei uns.

Auch mir ist die Sache über den Kopf gewachsen.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am So.09.Jan 2011/ 19:20:08
Reinhard, ganz genau so wie bei Dir.  Familie, Hobby und Gesundheit, das muss alles in Einklang stehen. Durch meine Behinderung (schweres Asthma) fällt es mir ja sowieso schon per se schwer 'anzupacken', aber meine Frau und ich, wir haben beide gleichermaßen die Nase voll. Und investieren wollen wir auch nicht weiter, ist es einfach der falsche Zeitpunkt in unserem Leben, einen Oldtimer zu behalten wenn dieser nicht -so wie die Vorgänger- überwiegend jederzeit einsatzbereit sind. Im Rentenalter schaut das alles wieder ganz anders aus. Und das ist ja auch ein Ziel.

Nun geht er weg und Hauptziel ist jetzt, einen geigneten Besitzer zu finden, der das Baby dann auch gut behandelt und kontinuierlich weiterbringt aber ihn nicht zerrepariert!!
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am So.09.Jan 2011/ 19:51:43
Hallo Mk6,

also ich kann den Frust bei der Oldtimerei schon gut verstehen, das Tal der Tränen durfte ich auch schon mehrfach in allen Nuancen durchschreiten.

Du hast Dich durch das Lesen der vielen Fehlermöglichkeiten hier im Forum verunsichern lassen. Wenn Du z.B. erzählst, dass ein Hr. R. 800.000 km mit einem Wagen abgepult hat, spricht das nicht für die allgemeine Zuverlässigkeit dieser Wagen, sondern sollte auch Ergeiz genug sein, dem nachzueifern. ;-)

Für die moderneren Wagen solltest Du Dich aber vorsorglich auch schon mal nach einer kompetenten Werkstatt umschauen, die diesen mit weitaus mehr Elektronik versehenen Fahrzeugen gewachsen ist. Wenn Dich z.B. dieser Beitrag >>hier<< (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?PHPSESSID=e9891a02fc9be3de6648520ef7ce60df&topic=2639.msg21965#msg21965) verunsichert, meinst Du, Du bist dann moderneren Fahrzeugen, wo viel mehr kaputtgehen kann gewachsen? Hätte ich z.B. wirkliches Interesse an so einem Modell, hätte ich mir diesen Wagen zumindest angeschaut. Dümmer wird man durch so etwas bestimmt nicht.

Nun denn, der Berti soll weg. Viel Erfolg beim Verkauf.

Gruß
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am So.09.Jan 2011/ 20:14:48
Hallo Jürgen,

da habe sich unsere Beiträge gekreuzt, vom Inhalt her hat das aber nichts gemacht.
So wie Du schreibst, steht Deine Entscheidung fest.
Dann wünsche ich Dir viel Erfolg beim Verkauf.

Ich hoffe, wir lernen und dann trotz der unerfreulichen Umstände im Mai bei der geplanten Ausfaht kennen.

Vielleicht sehe ich dann ja noch den Bentley.

Reinhard
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.10.Jan 2011/ 09:23:34
Reinhard, Mai ist unumstößlich und einen anderen Wagen werde ich bis dahin zu 100% haben. Genau genommen habe ich unterdessen sogar schon einen neuen (modernen) Bentley konkret in Aussicht, den ich auch bereits einige Jahre kenne- werde aber die Details zum Wagen erst dann erzählen, wenn das dann wirklich über die Bühne ist im Februar oder März. Das wäre zwar erstmal nur der Ersatz für den Toyota und nicht für den Mk VI , aber immerhin, es geht ob so oder so nahtlos weiter und ich bin im Mai "proper" motorisiert.  :)

Was Bertie angeht: Fühle mich wesentlich befreiter und entspannter jetzt wo ich weiß, dass ich mich künftig nicht mehr zu kümmern habe. Die Entscheidung war richtig.  :)

Schönen Wochenstart

Jürrrjennn :-)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: corniche am Mo.10.Jan 2011/ 15:32:00
Hallo Jürgen,
habe evtl Lust auf Dein Auto. Bayrische Luft ist evtl. gesünder für das Fahrzeug. :-)Kannst Du mir Bilder zumailen.
Danke
Gruss, Walter
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: B57AJ am Mo.10.Jan 2011/ 17:54:31
Grüß’ Dich, Jürgen,
was sind das für schlimme Nachrichten?! Vielleicht machst Du aber noch einmal einen letzten Versuch, denn auch ich hatte schon in etwa die gleichen Probleme, die sich dann als relativ harmlos herausgestellt haben.
Hast Du eigentlich einmal in Deinen Verteiler reingesehen? Ich hatte einmal vor ein paar Jahren Fehlzündungen und Geruckel zum verrückt-werden und schließlich blieb die "Karre" ganz stehen (natürlich auf einer Kreuzung!) Diagnose: bei einem der beiden Unterbrecher hatte sich ein Mütterchen gelöst und darum machte der Motor Zicken. Dann habe ich mir eine kontaktlose Zündanlage eingebaut und seitdem läuft das Auto tadellos und das elende Rumgefummel beim Kontakte-Einstellen entfällt auch. Allerdings erklären die Fehlzündungen nicht das Schlammbad unter Deinem Öleinfülldeckel. Auch so etwas hatte ich im Frühjahr schon einmal. Ich habe dann den Zylinderkopfdeckel abgenommen und bin fast umgefallen: alles war voller gelblichem Schlamm!! Mein erster Verdacht, genau wie bei Dir: Kopfdichtung ade! Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, habe ich den Deckel sauber ausgewaschen und eine Kompressionsprobe gemacht und siehe da: alles normal. Des Rätsels Lösung war KONDENSWASSER, das sich nach einer Fahrt bei kaltem Wetter innen am Deckel niedergeschlagen hatte. Das Kühlproblem hatte ich auch schon Mal bei einem Urlaub im Schwarzwald. An jeder Steigung fing der Motor an, zu überhitzen. Langer Rede kurzer Sinn: 1. die Mk.6-Motoren sind thermisch ohnehin nicht gerade brillante Ingenieursleistungen (siehe der Beitrag vom Profi, in dem er 10-15° Temperaturdifferenz zwischen vorne und hinten erwähnt) und 2. half eine neuer, aber ORIGINALER Thermostat (das ist der ca. 8-10cm lange). Also: lass mal in den Verteiler schauen und eine Kompressionsprobe machen, wenn Du es nicht selber machen kannst.
Nun mal was ganz anderes: Du bist doch Mitglied in der neu gegründeten Deutschen Sektion des Bentley Drivers Club (habe Deinen letzten Beitrag gelesen). Ich bin nämlich von unserem Chairman meiner Western Region, Mike Warner (er wird dieses Jahr Chairman des Gesamtclubs) gefragt worden, ob ich mit der deutschen Sektion nicht einmal Kontakt aufnehmen könne und da bist Du mir natürlich eingefallen. Mike löchert mich nämlich, zusammen mit der deutschen Sektion noch einmal eine zehn- bis vierzehntägige Reise für ca. 15 Autos zu organisieren. Ich hatte das schon mal vor vier Jahren gemacht und da waren wir zwei Wochen in Norddeutschland unterwegs, u.a. mit Besuch in Wolfsburg. War ein toller Erfolg - und nun möchten meine britischen Freunde das alles noch einmal machen. Wie wär’s?
Viele Grüße, mach's gut – und gib nicht auf!
Andreas
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.10.Jan 2011/ 19:15:39
Lieber Andreas,

hatte Dich schon richtig vermisst hier. Immerhin gehörst Du ja zu den ganze wenigen, die ihren MK V1 schon mal ganz 'nackt' gesehen haben - und dem Vermieter der Scheune so gar noch nach Jahren des Schraubens widerstehen konnten zu glauben, als dieser einen doch viel praktischeren Mercedes-Dieselmotor empfahl. Aus heutiger Sicht würde ich Deinem damaligen Vermieter im Moment fast zustimmen wollen ;-)...

Andreas, für Heldentaten und Treffen bin ich immer zu haben und sofort mit von der Partie. Das können wir absolut sehr gerne gemeinsam Planen. Ein kleines Netzwerk in der ganzen Republik existiert ja, sodass wir sogar noch weitere lokale "Sub-Committees" aktivieren könnten und in den 14 Tagen -a forthnight heißt das bei Euch drüben glaube ich- möglichst viel an schönen Plätzen zu sehen.   Wenn Du magst, dann rufe ich Dich dazu gerne am kommenden Wochenende mal an. Bist  Du gerade in UK oder Deutschland? Ich habe übrigens eine Anfrage einer kommunalen Tourismus-GmbH vorliegen, die hier im Rheintal ziemlich gerne mit uns was machen würde und extrem hilfreich wäre Türen zu öffnen, die sonst eher zu blieben...

Mk VI: Ich denke auch, dass es mal wieder nur eine Banalität ist die mich verzweifeln lässt. Der Motor ist tadellos und so leise, dass ein Dir auch bekannter Freund aus der Nähe von Düsseldorf im Frühjahr fast ungläubig salutierte als er ihn weder puffern sah noch irgend etwas hörte.  Trotzdem: Die vielen Momente in denen mal wieder was war -und ich kann mir leider wirklich nicht selber helfen, so peinlich es ist das zuzugeben-haben mir jede Freude genommen. 

Sollte ich ihn nicht verkauft bekommen 8wobei das bei einem Preis von nur 33TSD ja albern ist anzunehmen), habe ich keine Wahl und muss ihn behalten. Aber ich glaube, ich wäre mit einem moderneren Bentley besser bedient als mit dem MK Vi, da dieser -ganz anders als die S-typen- tatsächlich noch fast ein Pre-War ist in der Summe seiner Ansprüche an den Halter.

Wollen wir telefonieren wg des Treffens?

Viele Grüße vom Rhein

Juergen

 

Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.10.Jan 2011/ 20:12:03
Ich hasse dieses Auto ganz aufrichtig für seine Sturheit. Und der Stress den ich damit hatte, die ganzen Probleme und Kosten würde ich in keiner anderen Lebenssituation akzeptieren. 

Ich weiß zwar nicht nicht, wie ich es meiner Frau sagen werde (sie hat in Kürze Geburtstag, vielleicht wäre das ein günstiger Moment die gute Nachricht zu überbringen?), aber ich behalte den Wagen - egal was kommt. Da muss ich jetzt durch und werde es schaffen -trotz akutem Extremfrust- den Willen des widerborstigen Biestes zu brechen. 

Sieht natürlich ziemlich doof aus wenn ich 'Rolle rückwärts' mache, aber.. ich liebe es eben, dieses beknackte englische Vehikel dessen einziger Sinn zu existieren offenbar nur darin besteht mich zu quälen.

Weglaufen gilt aber nicht. Und solche Gefühle abgrundtiefen Hasses werden sich auch künftig wieder und noch zig Mal wiederholen. Aber 'vernünftige' Alternativen wären realistischer Weise nur der Skoda Kombi Diesel oder eine Monatskarte - und beides wäre noch schlimmer für mich als jetzt noch diese letzten Hürden zu nehmen um dahin zu kommen, dass Bertie -ähnlich wie der Wagen von Herrn R.- dann eines Tages auf seine seine 800.000 Km in ganz Europa zurück blicken kann...

Mit intakter Zurechnungsfähigkeit hat das nix zu tun, sich solch einen Balast ans Bein zu binden.

Die Kiste geht nun planmäßig erst mal zu Herrn Seidenberg zweck erster Diagnose und Widerherstellung des alten Zustandes. Anschließend aber dann möglichst bald zu Claus Erbrecht zwecks Behebung der Teething Problems. (Claus, würdest Du wollen?)

Ein Schulfreund aus UK erzählte mir eben, dass er für seinen MK VI geschlagene 5 Jahre brauchte bis der endlich richtig fuhr. Dann bleiben mir ja noch zwei Jahre um mir zu überlegen ob ich das Auto sprenge, verkaufe oder glücklich werden kann.

Tsjakkkka... ich schaff' es (hoffentlich)

Das ist ein ganz großer Fehler den ich noch zig Male bereuen werde. Aber ich kann mir einfach auch nicht vorstellen, den Wagen nicht mehr zu haben.



   
 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Mo.10.Jan 2011/ 20:33:15
na also :-), es kommt eben darauf an, sturer zu sein, als das Auto. Das gibt irgendwann auf und Du wirst nur noch Freude dran haben. Du schaffst das!
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: PDA am Mo.10.Jan 2011/ 21:49:25
Wenn ich noch einen Tip geben darf: Es gibt den Oil Spy. Das sind Teststreifen auf denen man feststellen kann, ob es sich um Kondenswasser oder um Kühlflüssigkeit handelt ( oil-spy.com). Einfach mal etwas Öl drauf und schauen was er anzeigt. Es gibt noch andere Methoden um festzustellen ob die
Kopfdichtung undicht ist (Stichwort Abgase im Kühler).

Sich nur nicht unterkriegen lassen !!!

PDA
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: PDA am Mo.10.Jan 2011/ 21:52:53
Übrigens: Claus ist noch im Urlaub und kommt erst nächste Woche wieder.

PDA
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am Di.11.Jan 2011/ 10:23:09
Ach Jürgen,

glaub mir, ich kann Dich gut verstehen.

Ich hatte in meinem Leben schon eine ganze Menge Autos, überwiedend deutsche und britische Fahrzeuge.

Ein paar Franzosen und Amis waren auch dabei.

Aus meiner Sicht prägt jede Nation ihre Fahrzeuge mit einem bestimmten "Charakter", wobei mir die Briten am sympatischten sind.

Somit kann ich nachvollziehen, daß Du Dein Auto nicht hergeben willst.

Allerdings ist meine Erfahrung auch die, daß sich die englischen Fahrzeuge durch Defekte hervortun, die es sonst eigentlich nicht gibt  :).

Das hat mich auch schon einige Nerven gekostet, letztendlich gab es aber immer eine Lösung.

Wie Du schreibst, hast Du ja schon einen Plan, was die technische Frage anbetrifft, dann wünsche ich Dir ein glückliches Händchen beim Gespräch mit Deiner Frau.

Ich habe mal gehört, Champagner würde die Stimmung aufhellen...

Reinhard
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.11.Jan 2011/ 11:09:46
Reinhard, ich habe es ihr gestern Abend dann einfach so gesagt wie es ist. "Verkaufe ihn nicht. Kann ich nicht. Ist ja genauso wie als wenn ich die Katze ins Heim geben würde, nur weil die jetzt im Alter den ganzen Tag rumköttelt. Geht nicht! Mach ich nicht" Und weiß Du was die sagt: "Ist OK. Der gehört eben einfach mit dazu udn schlimmer kann es ja auch nicht mehr werden damit". Frauen...tssss... Hätte ja wenigstens mal etwas rummotsen können oder so :-)

Sobald er wieder richtig läuft, wird er 2011 aber auch härter rangenommen. Da gibt es keine Ruhephasen mehr sondern wird so fort wie möglich -auch ins Büro etc- gefahren. Der muss sich nun daran gewöhnen, dass das faule Leben vorbei ist. Und wenn er nicht spurrt, dann gibt es Billigöl aus dem Baumarkt zur Strafe statt das teurere Castrol ;-)

Sag mal, wg Anhänger. Fahrschule ist ja schon irre lange her. Wie war das noch mal gleich mit den Achsen?? Kann ich einen Anhänger kaufen und mit meinem normalen Führerschein mitführen wenn dieser zwei Achsen hat? Denke ja, dass für den schweren Wagen ein etwas stabilerer und längerer nötig wäre??
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am Di.11.Jan 2011/ 11:25:43
Na prima, Deine Frau ist wohl genauso verständnisvoll wie meine! (Ist ernst gemeint, nicht ironisch!)

Ich gehe davon aus, daß Du noch den alten 3er Führerschein hast.
Damit darfst Du einen Anhänger bis 3,5 T Gesamtgewicht ziehen, vorausgesetzt, das Zugfahrzeug hat die etsprechende Anhängelast.

Die Tandemachse gilt dann als eine Achse, wenn der Abstand geringer als ein Meter ist.

Wieso willst Du denn gleich einen Anhänger kaufen?
Ich besitze einen halben Autotransporter mit 2,7 T Zgg, der hat ca. 2 T Zuladung, vermutlich reicht das für Dein Auto aus.
Wenn Du den leihen willst, kein Problem, ich brauche aber etwas Vorlauf.
Der andere Besitzer hat eine Autowerkstatt, und muss dann etwas planen.
Die Länge dürfte auch passen, ein 110er Landrover geht noch gut.
Nur beim Suburban war der Radstand zu groß, der hat aber auch fast 6 Meter.

Kriegen wir schon hin!
Und täglich fahren wird dem Auto sicher guttun.
Ich werde meinen RR auch mal wieder bewegen, nur bei den gesalzenen Strassen musste er drinnenbleiben.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.11.Jan 2011/ 11:52:31
Ach, das mit dem Anhängerkauf ging mir schon länger immer wieder mal durch den Kopf! Alleine schon für die An- und Abreise zu Treffen die weiter weg sind ist das eine gute Sache. Habe irgendwie das Gefühl, dass Autobahnfahrten mit einem so langsamen Wagen, der eben nicht mal so ganz flott zwischen den LKW hin und herflitzen kann schon ein gewisses Risiko ist.

Hölle war letzten Sommer der Ring um Antwerpen, wo selbst der Toyota RAV4 zwischen den ganzen verrückten Lastwagenfahrer benahe Panik bekam. 

Habe aber auch selbst schon lange keine richtigen alten Wagen mehr auf der Autobahn gesehen. Ab und zu mal vielleicht einen Mercedes aus den 1950er, letzten Sonntag den S3 Chinese Eye aus den 60er Jahren, aber z.B. mal wieder einen Vorkriegswagen selbst gesehen auf der Autobahn... das ist lange her. Vielleicht ist das bei der Verkehrsdichte hier in NRW und den hohen Tempi der anderen auch gar nicht mehr sooo eine gute Idee selbst mit einem Auto bei nur Tempo 70, 80 oder 90 unterwegs zu sein??   Ein Mk VI soll ja angeblich durchaus für 160 Km/h gut sein, aber, alleine schon der fehlenden Gurte weg würde ich nicht so rasen. Und ob das für den Wagen gut ist, bezweifle ich. Ein Opa würde ja auch nicht auf die Idee kommen Hürdenlauf oder Stabhochsprung zu beginnen.
 
Im Frühjahr ist auch ein Mk VI Treffen in der Bretagne. Der Gedanke daran, 1000 Km pro Strecke zu fahren,...weiß nicht sowas dann Freud oder Leid ist.... für beide, also für Mensch und Maschine... Lieber vielleicht dann wirklich den Vorwurf hören es sei eine Trailer-Queen als nach so einem Treffen erst mal in den Urlaub zu müssen.

Mal sehen. Erst mal gibt es ja noch was zu tun bevor ich neue Pläne schmiede. Denke aber, den Termin in Frankreich kann ich schon jetzt absagen werde ich ds ganze Jahr sicher brauchen, um wieder Vertrauen fassen zu können
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am Di.11.Jan 2011/ 12:05:47
Gut, das ist natürlich ein anderer Aspekt.
Mit unserem Buick fahre ich auch nicht mehr auf die Autobahn, das ist mir einfach zu stressig.
Heute schaft ein moderner LKW ja praktisch an jeder Steigung noch seine 85 - 90 km/h, wo ich mit dem alten Auto auf 65 - 70 runter muss.

Wenn ich das richtig verstanden habe, planst Du jetzt aber, einen modernen Bentley als Alltagsauto anzuschaffen.
Gibt es dafür eine in Deutschland zugelassene AHK?

Als Zugmaschine würde ich eher an ein allradgetriebenes Auto denken, Du hattest ja schon mal von einem Range-Rover geschrieben.

Vor zwei Wochen hätte ich mich fast mit unserem Jeep festgefahren, mit nur knapp einer Tonne Anhängelast.
Das war auf der alphaltierten Strasse vor unserem Bauernhof in einer vereisten Schneewehe.
Ohne Allrad hätte ich mich bergen lassen müssen, wie peinlich...

Und nasse Wiesen, wie sie bei Treffen ja gelegentlich vorkommen, sind auch recht tückisch!
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.11.Jan 2011/ 15:31:17
Ja, ich hätte wirklich gerne einen Range Rover, Range Rover Sport oder wenigstens den letzten Discovery in der alten Form (die ganz neue Form gefällt mir nicht). Ich bin mir aber nicht sicher betreffend Zuverlässigkeit. In den einschlägigen Foren war im Grunde nur viel Blabla zu lesen, nichts Konkretes aber. Könnte ja ein gutes Zeichen sein?! Ein Australier, dessen LR-Seite ich fand, schilderte aber, dass er mit dem aktuellen Modell 'nur noch alle zwei Monate' in der Werkstatt ist.

Als Zugmaschine wären die aber sehr schön passend. Alles andere, also BMW X, VW Touareg oder Cayenne - das sind so Modeautos, die mir  nicht sonderlich gefallen. Mein treuer alter Toyota RAV4(der immer noch keinen einzige Mangel hat, trotz jetzt bald 210T Km auf der Uhr) wird aber langsam zu alt und muss ob so oder so aufs Altenteil. Und zu schwach auf der Brust dürfte der auch sein. Diesen Winter aber, bei all den Schneebergen, zeigte sich dann aber wieder, wie praktisch ein hoher Allrad-Wagen ist, und wie sicher. Es gab einige Situationen, in denen ich mit einem 'normalen' PKW nicht weiter gekommen wäre, und wenn es nur das Ausweichmanover war, bei dem ich einen dieser Schneehügel am Straßenrand zu überfahren hatte.

Mit dem "Zweit-Bentley" schiebe ich lieber erst mal ein paar Monate nach hinten. Die vorgesehenen Ressourcen werde ich lieber erstmal in den Mk Vi stecken und sehen, was dann noch übrig bleibt. Bei allem guten Willen sollte ich genau diesen zu Hause auch nicht überreizen damit am Ende der Haussegen dann doch noch schief hängt. 'Weg der kleinen Schritte' dann eben erst mal.

Der RAV ist der erste Wagen, auf den ich regelmäßig Kaufangebote erhalte. Das ist noch der in der alten Form. Der Nachfolger soll wohl nicht ganz  so klasse sein mit all seiner Elektronik.  Sogar unsere RR-Werkstattmann in Köln hatte mal ganz überraschend Interesse bekundet ihn zu übernehmen, sollte ich mal verkaufen wollen. Der war früher bei Toyota in deren Formel1-Team und scheint deshalb intimere Kenntnisse der RAV Qualitäten wegen zu haben, vermute ich. 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Reinhard am Di.11.Jan 2011/ 18:39:41
Deine positiven Erfahrungen mit dem Allradantrieb in diesem (und auch dem letzten) Winter kann ich nur voll und ganz bestätigen.

Auch wenn der Toyota RAV sicher ein schönes und zuverlässiges Auto ist, ist er für so einen schweren Anhänger aus meiner Sicht zu klein.
Mit der Laufleistung von 210.000 Kilometern hätte ich bei diesem Auto eher noch kein Problem.

Wie schon geschrieben, haben wir für den Alltag einen Grand Cherokee 4,7 V8 mit Gasanlage.
Mit dem sind wir sehr zufrieden, er hat nun schon fast 160.000 Kilometer ohne Probleme gelaufen.

Einen Cayenne haben wir uns mal angesehen, da passen aber unsere Hunde nicht rein.

Was hälst Du denn von einem Tahoe?
Leider mag meine Frau den nicht, sonst hätte ich den dem Jeep vorgezogen.

Was Range-Rover angeht, kann ich nicht viel dazu sagen.
Ich hatte zwar mal einen der ersten Serie (Bj 1974), der fuhr immer, wollte aber bei wirklich miesen Fahrleistungen immer über 20 Liter Sprit.
Ich kann aber gerne mal versuchen, meine alten Bekannten aus dem Land-Rover Club dazu zu befragen.
Die fahren jedoch ausnahmslos Defender, das Wissen käme also aus zweiter Hand.

Aus meiner Sicht am zuverlässigsten in dieser Klasse dürfte der Toyota Landcruiser sein. Der hat sich ja vom echten Wüstenfahrzeug zum Luxusallrader gewandelt, ich wundere mich allerdings immer, welcher Preis da noch für Gebrauchte aufgerufen wird.

Ach so, ein schöner, schwarzer Mercedes G mit dem grossen V8?
Hier in Krefeld läuft Einer mit einer geänderten Auspuffanlage. Vom Sound her wie ein alter Ami mit Bigblock.
Gut, mag nicht jeder, aber mir gefällts.
Allerdings ist der G von Hause aus durstig.

Ja, Jürgen, hier offenbart sich mein wahres Gesicht, eigentlich mag ich (fast) alle Autos mit V8, ich gebe es ja zu.

Aber bei der Überlegung nach einem Allrad-Zugfahrzeug kann ich mich leider nicht zurückhalten.
Und so Vorschläge wie Ford F 650 und Chevrolet C 4500 habe ich ja gar nicht erst gemacht :D.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.11.Jan 2011/ 19:24:46
@B57AJ: Andreas, habe bei Youtube eine Seite mit Filmchen -sicher auch für die andere hier von Freude- eines der Ausflüge der BDC Western Region gefunden.

http://www.youtube.com/user/RogerUT1

Eine Idee wäre, die Deutschland-Tour mit den Classic Days am Schloss Dyck enden zu lassen (immer erstes Augustwochenende).  Für die Britons ein fulminantes Finale. Habe ein paar erste Ideen - müssten aber generell sprechen hinsichtlich Jahr (2012?), Jahreszeit, Umfang etc..

Habe da jetzt so richtig Lust drauf bekommen :-)

Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: B57AJ am Di.11.Jan 2011/ 22:28:34
Lieber Jürgen,
da ist ja wieder eine Menge zusammengekommen seit gestern - und die beste Nachricht ist, dass Du Deinen Mk.6 behalten willst. Wenn Du wüsstest, wie oft ich in den Anfangsjahren unsere "Karre" am liebsten angezündet hätte, weil sie wieder mal Zicken hatte! Und dann habe ich sie doch behalten und immer mehr liebgewonnen. Und jetzt ist sie ein Familienmitglied mit über 35 Jahren in meinem Besitz!
Das ist eben so mit alten Autos: sie machen Schwerstarbeit beim Fahren, so ganz ohne Servos und mit hundsmiserabler Straßenlage. Sie "tanzen" in den Spurrillen und in zu schnell angefahrenen Kurven stehen einem die Haare zu Berge, weil sie einfach über die Vorderräder geradeaus weiterschieben. Alles nicht sehr bequem und entspannt. Sie zicken, denn das haben sie übrigens immer gemacht, auch als sie neu waren. Sie sind unhandlich, man kann nach hinten nichts sehen und wenn man steht, kann man die Vorderräder nicht einschlagen, denn entweder bricht man sich die Arme oder die Spurstange. Und in engen Kurven kommt man nicht in einem Zug rum und bei Regen regnet's rein, die Scheibenwischer sind ein Witz und die Beleuchtung auch. Man muss ein gerüttelt Maß an Masochismus aufbringen, um do etwas überhaupt schön zu finden. Und sich an diese Nachteile gewöhnen, oder man scheitert. Aber irgendwann hat man den Bogen raus, lernt, sich auf die alte Krücke einzustellen und dann fängt sie an, sogar Spaß zu machen. Man wird ihr Meister und sie tut das, was man will - meistens. Wir haben unseren BENTLEY nun mittlerweile über 27000 Meilen bewegt seit ich ihn 1989 fertiggestellt habe. Das klingt nicht nach viel - manche Leute reißen 27000 Meilen in ihrem Neuwagen innnerhalb eines Jahres ab - aber unser Mk.6 hat sie nur in Urlauben zurückgelegt. Und im Winter schläft er vier Monate. Wir sind damit -zig Mal nach England gefahren, als wir noch kein Haus in Devon hatten und jetzt fahren wir damit alle zwei Jahre mit dem Club in die Betagne. Also: lass es wachsen, mach' Frieden mit Deinem Mk.6 - und vergiss es, ihn als Alltagsgefährt zu missbrauchen und über Autobahnen jagen zu wollen. Er ist kein Alltagsgefährt - nicht mehr. Er ist ein in Ehren ergrauter "Alter Herr", ein liebenswertes Relikt aus längst untergegangenen Zeiten mit einer Technik, die schon veraltet war, als er gebaut wurde und unsere Eltern noch nicht einmal ahnten, dass sie überhaupt unsere Eltern werden würden, geschweige denn, uns in die Welt zu setzen. Er ist eine Antiquität, von der man Respekt zu haben hat, gebaut in einer Zeit, als seine Höchstgeschwindigkeit von heutzutage lächerlich klingenden 160km/h ihn zum schnellsten Serienwagen der Welt machten. Und so muss er behandelt werden. Mit Nachsicht und mit Fingespitzengefühl und nicht, wie Du selbst sagst, zum Hürdenlauf gezwungen werden. Oder würdest Du täglich von 200-jährigem Meissner Porzellan essen?
Zum Thema Deutschland-Tour müssen wir mal die Köpfe zusammenstecken. Wir fahren jetzt übermorgen erst mal kurz für 10 Tage nach Newton Pop., um dort nach dem Rechten zu schauen, aber dann können wir mal telefonieren: 0241-9973802.
Happy motoring!
Andreas
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: corniche am Mi.12.Jan 2011/ 06:50:07
Hallo Andreas,
Deine Aussagen zu unseren Fahrzeugen und die Einstellung dazu ist absolut richtig. Nur so kommt auch richtig Spaß und Freude auf. Deckt sich zu 100 % mit meiner Einstellung und natürlich mittlerweile auch die von meiner Frau.
Gruss, Walter
Hallo Jürgen,
als zuverlässiges Alltagsauto und natürlich Zugfahrzeug 3 tonnen Anhängelast kann ich Dir nur einen Cayenne empfehlen.
Fahre seit 5 Jahren Cayenne , es gibt nichts besseres. (sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt relativ günstig)
(Hatte zuvor auch schon Toyota, Nissan ectr.)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: ex.BentleyDriver am Mi.12.Jan 2011/ 09:43:27

...Sobald er wieder richtig läuft, wird er 2011 aber auch härter rangenommen. Da gibt es keine Ruhephasen mehr sondern wird so fort wie möglich -auch ins Büro etc- gefahren. Der muss sich nun daran gewöhnen, dass das faule Leben vorbei ist. Und wenn er nicht spurrt, dann gibt es Billigöl aus dem Baumarkt zur Strafe statt das teurere Castrol ;-)...



Hallo Mk6,

also bei der Einstellung ist viel Frust vorprogrammiert, auch wenn's leicht ironisch gemeint ist.

Diesen Erwartungen wird Berti nicht gerecht werden können und Du wirst wenige Zeit später und um viele, viele tausende Euros ärmer feststellen, dass Ihr beide doch nicht zueinander passt.

Berti, ist ein fast 60 Jahre alter ergrauter Herr. Ihn diesen Deinen Absichten unterziehen zu wollen, wird er nur mit noch mehr Zickerei quittieren.  Hart rannehmen kann man diese Wagen schon (habe ich selbst in den Alpen mit meinem MK V1 mehrfach gemacht), aber der Preis ist hoch ( z.B. Bremsverschleiß, etc.). Zudem bin ich persönlich der Meinung, dass ein Oldtimer mit den nur unzureichenden Sicherheitseinrichtungen im Alltagsverkehr nix verloren hat. Die fehlenden oder nur mäßig anzubringenden Sicherheitsgurte, die starre Lenksäule, etc. sind nicht ungefährlich. Alleine schon die Bremsen der heutigen Alltagsautos sind um Welten besser als das was Du im MK V1 fährst. Mit Berti musst Du reisen wie es User B57AJ beschreibt und nicht im Alltagsverkehr mitschwimmen wollen.

Hol Dir was Gutes aus der Shadowreihe, dann hast Du Hänger, Zugfahrzeug und Zweitoldtimer auf einen Schlag eingespart. Ansonsten, nimm‘s wie ein Mann und stell Dich der Sache MK V1. ;)

Eine weise Entscheidung, so oder so, wünscht der
BentleyDriver
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.13.Jan 2011/ 12:16:56
Ich muss jetzt sehen, was die Werkstatt sagt. Dass es über etwas Banales hinausgeht, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Da wird also alles gut. Wenigstens ist der Wagen dann ab Anfang Feb wieder voll fahrbereit (hoffe ich jedenfalls stark) und könnte, je nach dem was dann sein wird, dann wenigstens auch ausführlich probegefahren werden. Tendentiell behalte ich ihn natürlich - festlegen darauf kann ich mich aber nicht. Zumal die Idee mit einem (linksgelenkten) Shadow 1  durchaus Charme hat und vor den geschilderten Hintergünden für die Zukunft mehr Sinn macht.

Ich habe zwar selbst bisher nur einen einzigen SS1 besessen, aber auch zig davon gefahren - es sind wunderschöne Autos mit grenzenlosem Fahrspaß. Ein LHD in sehr gepflegtem Originalzustand und vernüftiger Farbe ist daher als "Problemlöser" wirklich sehr gut vorstellbar. Coffeebean-Braun oder Garnet gefiele mir, gerne mit rotem oder cognabfarbenem Leder.... Jetzt warten wir aber erstmal ab was die Werkstatt sagt und wie ich mich danach fühle :-)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.13.Jan 2011/ 14:17:50
Ach ja, Peacock Blue, Carribean Blue und Velvet Green sind auch ganz tolle Farben.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mi.02.Feb 2011/ 14:29:30
... so eine Dichtung hält normalerweise Jahrzehnte.

Also, liebe Gemeinde, trotz Schneefall ging Bertie heute in die Werkstatt. Mein Herr Seidenberg brachte ihn zum Laufen und fuhr ihn auf eigener Achse herab ins Tal. Das war schon ein Trauerspiel, mit der dicken weißen Wolke aus dem rechten der beiden Rohre, die mich als Hinterherfahrenden an ein in Nebel gehülltes London erinnerte.

In jedem Falle scheint es wohl so zu sein, dass es Wasserdampf ist. Und da es das rechte Rohr ist, dürfte das Wasser bei einem der vorderen drei Zylinder eintreten.

Die Kopfdichtung wurde im August 2008 bei 66627 Meilen erneuert. Tachostand heute ist 69238.
Bei Tachostand 68082 kam er im Mai 2011 aus der anderen Kölner Werkstatt - und lief wie ein Neuwagen. Kurz danach, ca. 300 Miles später, wurde er an den Interimsbesitzer verkauft. Bei ca 69100 bekam ich ihn -bereits sofort bei Abholung mit Problemen (unruhiger Lauf etc)- zurück.

Die Werkstatt wird jetzt erstmal den Kopf abnehmen und gucken müssen, woher das Wasser kommt. Am wahrscheinlichsten ist ja die Kopfdichtung als Übeltäter. Der Kopf wurde übrigens beim letzten Durchgang in 2008 'druckgeprüft' (wie immer das auch geht) und als in sehr gutem Zustand befunden.

Was kann da passiert sein in der Zwischenzeit?? Oder: Was führt dazu, dass eine Kopfdichtung nach so kurzer Zeit überhaupt kaputt geht??


@Claus: Herr Seidenberg wird Dich der benötigten Teile wegen gewiss anrufen in diesen Tagen. Er kann haben, was er will. Carte Blanche also für Teilelieferungen an ihn.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Mi.02.Feb 2011/ 15:28:32
Was kann da passiert sein in der Zwischenzeit?? Oder: Was führt dazu, dass eine Kopfdichtung nach so kurzer Zeit überhaupt kaputt geht??

Kopfdichtungen werden schon mal "durchgeblasen" - das ist bei der geringen Kompression zwar eher selten, aber doch möglich. Ein Verziehen des Kopfes ist bei den vielen Stehbolzen kaum denkbar, eher schon ein Riss. Es wird sich nach dem Abnehmen des Kopfes zeigen - vorher ist alles müßige Spekulation...


Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mi.02.Feb 2011/ 15:32:28
Was kann da passiert sein in der Zwischenzeit?? Oder: Was führt dazu, dass eine Kopfdichtung nach so kurzer Zeit überhaupt kaputt geht??

Hallo,

auch wenn es Kaffeesatzleserei ist, fallen mir spontan drei Gründe ein:

1. Es wurde eine mangelhafte Kopfdichtung verbaut.
2. Die Kopfdichtung wurde falsch eingebaut oder beim Einbau beschädigt.
3. Der Kopf wurde bei Demontage oder Montage beschädigt.

Vielleicht trifft die Werkstatt auch überhaupt keine Schuld, aber so ein schnell auftretender Defekt nach einer Revision macht schon mißtrauisch.

Gruß

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.03.Feb 2011/ 10:57:31
Also, bevor ich mir das vom Vertreter selbst ausreden lasse, zu meiner Einordnung mal die Frage, ob die sog. All Risk Police sowas abdeckt...

http://www.mannheimer.de/privatkunden/belmot/

Hat da jemand Ahnung von???
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.03.Feb 2011/ 15:53:06
Ist die Kopfdichtung. Fast völlig weggebrannt ist die.

Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Do.03.Feb 2011/ 16:22:17
Ist die Kopfdichtung. Fast völlig weggebrannt ist die.

Oh,

dann ist er aber heiß geworden - hoffentlich hat nicht auch noch der Kopf was abbekommen.  :(

Pessimistisch

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Do.03.Feb 2011/ 20:23:46
Interessant ist es natürlich jetzt die Ursache zu finden. Der Kühlkreislauf wurde ja und inklusive aller Anbauteile wie WaPu, Thermostat, Kühler und samt aller Schläuche bereits zwei Mal revidiert. Ob es z.B. nun mangelhafte Qualität der Dichtung war oder ob evtl der Ölkreislauf nicht genug Wärme abtransportiert etc, wird sich zeigen müssen, damit insbsondere die Ursache behoben werden kann. Hilft ja nichts, wenn rein nur die Symptome geheilt sind aber die Ursache unerkannt bleibt.  Bin gespannt. Am liebsten wäre mir ja, dass die Kopfdichtung 'ne Macke hatte, sodass die Ursachenforschung nicht zu viel (bezahlte) Zeit kostet. Die Krümmerdichtungen sind übrigens auch durchgeblasen.... Die Werkstatt ist bereits aktiv, und ich bin sicher, mit den Teilen und den guten Tipps von Claus Erbrecht wird man dort den Wagen wieder schnell in Gang gesetzt haben.  Verkaufen kann ich ihn so natürlich nicht, jedenfalls nicht so lange nicht sichergestellt ist, dass das Problem auch dauerhaft behoben ist. 
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: Ex-DRB15051 am Do.03.Feb 2011/ 22:50:03
Also, bevor ich mir das vom Vertreter selbst ausreden lasse, zu meiner Einordnung mal die Frage, ob die sog. All Risk Police sowas abdeckt...

http://www.mannheimer.de/privatkunden/belmot/

Hat da jemand Ahnung von???

Einen Versuch ist das wert, denn die Dichtung war ja recht neu, damit wäre normaler Vrschleiss ausgeschlossen. Bleibt noch ein Montagefehler, den die Versicherung nicht abdecken würde. Reich das mal ein und schau dann, wie die reagieren. Bei Ablehnung mal etwas hartnäckig nachbohren und das Wort "Rechtsanwalt" und "Inernetforum" erwähnen. Dann kann man sich ja vielleicht vergleichsweise einigen ... ;-)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.04.Feb 2011/ 10:15:42
Moin Moin, lieber Peter,

hab gestern mal mit dem Bruder telefoniert. Irgendwie schließt der praktisch jeden nur denkbaren Fall aus und dreht und windet sich. Guck mir heute mal den Vertrag an ob ich selbst da was passendes finde um den Hebel anzusetzen. Wechseln wollte ich die Versicherung sowieso, nachdem die für meinen Toyota sogar 8% 'Altersaufschlag' erheben und der Vertreter auch sonst eher abseits jeder Kundenorientierung steht...
Ich bleibe da jetzt mal am Ball und vorallem lästig. Muss sich doch klären lasen, was genau eine "All-Risk"-Police ist. Notfalls frage ich mal die Redaktion von Oldtimer-Markt ;-) ob die da Genaues wissen.

Freue mich die Kiste nächste Woche wieder zurück zu haben.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Fr.04.Feb 2011/ 12:38:35
Hallo,

ich persönlich halte diese All-Gefahren-Versicherungen für Augenwischerei. Die Beiträge sind meines Erachtens in der Regel viel zu niedrig, um tatsächlich alle Gefahren damit abzudecken. Rechnen können die Jungs von den Assekuranzen im Allgemeinen schon.

Skeptisch

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.04.Feb 2011/ 12:59:35
Wenn es aber nur eine Blendgranate ist, dann kann man sich das direkt sparen. Neben der uneingeschränkten jährlichen Kilometerleistung war das damals das zweite wichtige Argument für diese Versicherung. Fände es aber trotzdem gut zu erfahren, was gedeckt ist und was nicht. Bin da jetzt richtig neugierig geworden, auch wenn ich da nichts anmelden werde, zumal die Ursache für den Defekt ja fraglich bleiben dürfte.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Fr.04.Feb 2011/ 13:06:03
Fände es aber trotzdem gut zu erfahren, was gedeckt ist und was nicht.

Das kann nicht schaden, MK6,

allerdings ist es sinnvoll, sich alles vor Abschluss der Versicherung aufs genaueste erklären zu lassen und im Beratungsprotokoll schriftlich zu fixieren. Ich selber verstehe nichts von Versicherungen, darum vermeide ich Abschlüsse, die ich nicht überblicke oder schlichtweg nicht hundertprozentig verstehe.

Gruß

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Fr.04.Feb 2011/ 13:06:37
Wir haben einen Kunden mit einem Corniche (Baujahr 71), da hat die All-Risk die komplette Überholung von Motor und Getriebe bezahlt. Das hängt natürlich auch vom Gutachter ab - der war aber in diesem Fall sehr verständig...

Dass die Versicherungen erstmal alles abbügeln wollen, ist klar; man braucht schon eine gewisse Hartnäckigkeit, um Hartleibigkeit zu überwinden.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.04.Feb 2011/ 13:15:05
Mir hat der Vertreter gestern blühenden Unsinn erzählt, z.B. dass der Kopf, sollte es da z.B. Risse geben, in ein Labor ginge um zu gucken wie die entstanden sein könnten und und und. Wie gesagt, wechseln werde ich sowieso, und dann werde ich genau hinsehen. Hauptsache ist jetzt, dass die Mühle nächste Woche wieder läuft und die Werkstatt nichts vergisst oder übersieht an sonstigen Arbeiten zu erledigen, bzw allem voran zu gucken, ob es da noch ein anders bishger unbekanntes Problem gibt. Danach ist Ruhe und ich fahre den erst Mal 500 oder 1000 Km bevor er verkauft wird.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Fr.04.Feb 2011/ 13:17:42
Danach ist Ruhe und ich fahre den erst Mal 500 oder 1000 Km bevor er verkauft wird.

Wenn er dann perfekt läuft, wirst Du ihn auch behalten.

Optimistisch

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.04.Feb 2011/ 13:21:39
Es ist ein wunderschönes Auto, und in der aktuellen Ausgabe des Magazins des Bentley Drivers Club ist er sogar Titelbild, aber,  mir fehlt es an jeder Schrauberbegabung und auch an der Zeit die ich mit so einem alten Auto aufwenden muss um zu weiter entfernten Treffen zu fahren, sodass ich wieder moderner motorisiert sein möchte. Ein Mk VI muss warten bis ich in Rente gehe und Zeit keine Rolle mehr spielt. So schwer es mir auch fällt.  :'(
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.04.Feb 2011/ 19:53:31
Gerade bei youtbe entdeckt. Ist das nicht toll??!! Frisch restauriertes Chassis eines Mk VI (dem Oleinfülldeckel nach zu urteilen ein 4 1/4 ltr)
 
http://www.youtube.com/watch?v=OUs_gN4KTcc&feature=related

(Für Pedanten: Der Schriftzug auf dem Ventildeckel müsste noch angeschliffen werden, damit die Buchstaben sichtbar werden.)

Was mir auffällt ist, dass der Wasserhahn, mit dem man die Heizung auf Sommer oder Winter umstellt, nicht vorne am Kopf hängt, sondern hinten auf Höhe Zylinder Nr 5+6. Ich habe das schon öfters gesehen und es wurde behauptet, dass dadurch nicht nur heißeres Wasser die Heizung erreicht und deshalb diese besser wärmt, sondern auch, dass es die Kühlung unterstützen solle, da der Motor ja im hinteren Bereich wärmer ist als vorne und dadurch dass da heißes Wasser zusätzlich auch über die Heizung abläuft mehr noch relativ kühles Wasser den Motor an der hinteren Teilen kühlt. Sollte das stimmen, würde ich das ebenfalls umbauen. Zumindest hört sich das logisch an.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mo.07.Feb 2011/ 08:23:11
Was mir auffällt ist, dass der Wasserhahn, mit dem man die Heizung auf Sommer oder Winter umstellt, nicht vorne am Kopf hängt, sondern hinten auf Höhe Zylinder Nr 5+6. Ich habe das schon öfters gesehen und es wurde behauptet, dass dadurch nicht nur heißeres Wasser die Heizung erreicht und deshalb diese besser wärmt, sondern auch, dass es die Kühlung unterstützen solle, da der Motor ja im hinteren Bereich wärmer ist als vorne und dadurch dass da heißes Wasser zusätzlich auch über die Heizung abläuft mehr noch relativ kühles Wasser den Motor an der hinteren Teilen kühlt. Sollte das stimmen, würde ich das ebenfalls umbauen. Zumindest hört sich das logisch an.

Das könnte hinhauen, MK6,

aber ein meßbarer Effekt dürfte durch diesen Umbau nur dann entstehen, wenn auch vom Innenraum Heizungsleistung abgerufen wird. Im Sommer hingegen, wenn die Heizung ausbleibt, ist dieser Umbau für die Katz. Dabei wird gerade im Sommer der Motor thermisch höher belastet.

Ich würde das bleiben lassen.

Gruß

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.07.Feb 2011/ 12:56:39
Im Sommer hingegen, wenn die Heizung ausbleibt, ist dieser Umbau für die Katz. Dabei wird gerade im Sommer der Motor thermisch höher belastet.

Ich würde das bleiben lassen.


Das stimmt allerdings!! Gedanke damit wegen Sinnlosigkeit verworfen.

War übrigens vorhin kurz in der Werkstatt. Kopf ist heute zum Planschleifen beim Motorenbauer, und Kolben und Ventile sind alle unbeschadet und ohne jedes Spiel etc.  Wird also alles wieder gut.

Habe auch die alte Kopfdichtung gesehen: Die ist zwischen dem ersten und dem zweiten Zylinder quer etwa auf 10 cm komplett weggebrannt. Lt Motorenbauer könnte das ein "Klingelschaden" (??) sein...

In ein paar Tagen isser fertig :-)

Viele Grüße

Jürgen
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: -unbekannt verzogen- am Mo.07.Feb 2011/ 14:04:13
Lt Motorenbauer könnte das ein "Klingelschaden" (??) sein...

Klingelschaden = Überhitzung durch zu mageres Gemisch. Dabei hörst Du kurz vorm Abfackeln des Motors ein helles Schlagen. Das ist quasi die Totenglocke.  :'(

Gruß

Michael
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.07.Feb 2011/ 18:02:19
Überhitzung durch zu mageres Gemisch.

Klingelschaden, tssss. Nie zuvor gehört. Aber jetzt weiß ich wenigstens, was das ist. Bin mal gespannt, wie ich das künftig regeln soll, lässt sich beim MK VI das Gemisch ja vom Lenkrad aus einstellen sodass der Motor immer nur schön ruhig läuft. Der ruhige Lauf alleine scheint dann ja auch kein Indikator mehr zu sein.  :-\ Hätte ich mir ein gebrauchtes Space Shuttle gekauft, hätte ich vermutlich weniger Probleme gehabt.

Cheers

Juergen
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mo.07.Feb 2011/ 18:32:41
Äh,....lässt sich das überhaupt vom Hebel am Lenkrad beeinflussen, oder hängt das mit der Einstellung der (neu überholten) Vergaser ab?? (Muss so doof fragen, da ich von diesen Dingen weniger als gar keinen Ahnung habe)
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Mo.07.Feb 2011/ 18:48:06
Das Gemisch lässt sich am Lenkrad einstellen: START mit fettem Gemisch zum Starten, RUN zum Fahren, wenn der Motor warm ist. Das Gemisch darf auch in der magersten (RUN) Einstellung nicht zu mager sein, weil sonst die Verbrennungstemperatur zu sehr ansteigt und Schäden auftreten können. Ich habe eine zu magere Grundeinstellung der Vergaser mit Deinem Mechaniker als eine mögliche Fehlerursache besprochen; das muss halt untersucht werden.


Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Di.08.Feb 2011/ 21:39:35
Habe das in meinem Mk6 Register Newsletter gefunden.  Woran erkenne ich, ob es eine SP oder SN Nadel ist?

A note on Bentley post WWII 4.5 litre engine SU carburettor needles ---

This engine was fitted to the MK VI from the M series and all R types. Equivalent Rolls Royces with the 4.5 litre engine were fitted with a single downdraught carburettor to limit the performance.
The Service Handbook states that the correct needle for the SUs on the 4.5 litre Bentley cars is the SP type. However, if one reads the individual Service Bulletins concerning the Cooling System it explains that early 4.5 litre engines were fitted with SN needles in the SU carburettors. Following complaints of overheating from customers (NB even when the cars were fairly new!) a change was made to a richer SP needle, which would both cool the engine and increase the engine power.
The author‟s Bentley was fitted with the SN needles and these were changed to SP during the restoration project, following the Service Handbook information. Economy was 16.5 mpg at 70ish, 18mpg at 60 & 20mpg tootling along at 50/55. After discovering the above, and considering that the modern core in the author‟s radiator gives a much better cooling than the original, the SN needles were replaced to give 19.5mpg at 70. What joy! And the performance is still very adequate with the standard, peak revs at 100mphish gearing.
The above was achieved with the mixture set as weak as possible without popping the exhaust on the overrun. This was equivalent to 2.5% CO with SP needles and 0.0 % CO with the SN needles. One presumes that the valves are made of RR quality material! Note that in order to follow the Crewe original practise and have an even, low speed idle, it is necessary to set the mixture to about 5% CO. This is equivalent to setting the mixture lever at the letter “E” of “MIXTURE” on the steering boss with the above setup.
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Mi.09.Feb 2011/ 10:13:21
Die Bezeichnungen stehen auf den Nadeln (ich brauche inzwischen eine Lupe...).

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mi.09.Feb 2011/ 10:56:40
Ok, fahre dann heute mal nachsehen. Denkst Du, das könnte tatsächlich eine Ursache sein? Vermute, dass das in den letzten 60 Jahren schon mal aufegfallen sein dürfte, allerdings sind ja letzten Mai die Vergasr überholt worden, sodass ggf. die "SN"-Dinger drin stecken könnten statt die empfohlenen "SP". Werds ja heute sehen...
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Fr.11.Feb 2011/ 09:18:39
Moin Moin, lieber Claus,

also, das Auto ist fast fertig, Kopf wieder auf dem Block und der Rest muss nur noch zusammengebaut und eingestellt werden. Irgendwelche Folgeschäden sind auch nicht vorhanden, sodass allses wieder gut ist und ich den Wagen nun verkaufen kann.

Ich habe heute früh zusammen mit dem Monteur und mittels zweier Augenpaare versucht auf den Vergasernadeln den Hinweis auf SP oder SN zu finden. Erfolglos. Auf dem kleinen Zylinder konnte ich nichts finden und auf der Kopfschraube steht steht nur Cyl und irgendwas.... ???

Wo sollte das regulär zu finden sein?

Viele Grüße

Jürgen
Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: cferbrecht am Fr.11.Feb 2011/ 10:52:42
Die Nummer steht auf dem zylindrischen Teil der Nadel, also in dem Teil, der im Dämpferkolben steckt. Wir haben weder SP noch SN auf Lager, um das zu verifizieren, aber bei allen anderen ist das so.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Titel: Re: Ferndiagnose?
Beitrag von: MK6 am Mi.16.Feb 2011/ 14:43:09
Also, Ende gut alles gut!

Auto fährt wieder und Überzeugung der Werkstatt ist, dass es nicht die Vergaser waren oder eine fehlerhafte Kopfdichtung, sondern dass schlicht und einfach jemand mit dem Wagen "geheizt" ist. Der Steg der Kopfdichtung zwischen Zylinder 1 und 2 ist wohl komplett weggebrannt gewesen. Und sowas hatte man dort bisher nur einmal gesehen, und zwar bei  hochgezüchteten BMW 2000 CS die mit Gewalt über die Autobahn getrieben wurden... Jetzt ist alles gemacht und alles gut und das Auto diese Woche wieder zurück bei mir, da ich noch etwas Kleinkram zusätzlich machen lasse, den ich gerne gemacht wissen möchte, auch wenn es jetzt nicht mehr wichtig ode nötig wäre, wie z.b. den Zusatzlüfter, dessen Sicherung manchmal fliegen geht etc....

In der nächsten Woche erscheint eine Anzeige in AMS und danach in Motor Klassik. Seit ein paar Tagen ist er nun auch auf meiner Homepage (www.bentley-sammlung.de) angeboten.

Neues Auto ist schon in Aussicht, und ich muss mich nur noch entscheiden, welchen der drei ich nehme. In jedem Falle wird dieser im März bereits meine Garage bewohnen.

Vielen Dank an alle, die in der Zwischenzeit immer mit viel Rat und Beistand halfen den langen Winter und dieses Thema hier zu überstehen. Gut, dass es Euch alle hier und dieses Forum gibt!!

Jürgen