Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: wero am So.16.Mai 2010/ 00:20:54

Titel: Motor stottert
Beitrag von: wero am So.16.Mai 2010/ 00:20:54
Auf der Heimfahrt war zunächst alles normal mit meinem RRSilverShadowI1973RHD. Als ich dann nach dem Halten an einem Stoppschild nach rechts in die Strasse einbog und beschleunigen wollte, stotterte plötzlich der Motor, drosselte ab und nahm das Gas nicht mehr an? Konnte mich mit letzter Kraft zur Tankstelle retten. Nach dem Tanken war wieder alles normal! Leider ist meine Tankuhr defekt und es könnte sein, das der Tank leer war. Könnte das die Ursache sein? Fängt der Motor zu stottern an, wenn der Sprit alle ist? Oder geht der Motor direkt aus?
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: David 89 am So.16.Mai 2010/ 00:24:56
Meiner stottert wenn der Tank leer ist, passiert einem nur einmal!

Gruß aus Patagonien
/David
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: wero am So.16.Mai 2010/ 22:49:50
Man sollte den Verbrauch eines RR nicht mit dem eines Mercedes CDI verwechseln! Und wenn man ständig 4 verschiedene Autos fährt, kommt man schnell durcheinander. Bei den anderen verlasse ich mich immer auf die Reserveleuchte, gibt es so eine auch beim SSI, wenn sie dann funktioniert?
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: cferbrecht am Mo.17.Mai 2010/ 00:53:09
Die grüne FUEL-Lampe sollte angehen, wenn der Tank fast leer ist. Wahrscheinlich ist nicht die Tankuhr defekt, sondern der Geber.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: wero am Mo.17.Mai 2010/ 22:29:29
Habe den Deckel im Kofferraum abgeschraubt. Darunter ist einiges angerostet, was ich mit Rostlöser eingesprüht habe. Könnte ich jetzt einfach die Schrauben lösen und den Tankgeber herausziehen oderbesteht Explosionsgefahr wegen der Benzindämpfe?
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: cferbrecht am Mo.17.Mai 2010/ 22:41:36
Solange Sie keine offene Flamme benutzen und keine Funken erzeugt werden, besteht keine Gefahr. Ich würde zusätzlich die Batterie abklemmen. Am Tankgeber sind zwei Anschlüsse: einer für die Tankuhr, einer für die Warnlampe.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Tom B. am Do.20.Mai 2010/ 17:01:53
Denkbar wäre auch Dreck im Tank, der sich vor das Ansaugrohr gesetzt hat. Bei einem meiner Fahrzeuge hat sich ein Teil der Tankbeschichtung gelöst und wurde gelegentlich vor das Rohr geschwemmt. Dann bekam der Vergaser zu wenig Sprit und es fühlte sich an, als wenn jemand dem Motor die Luft abschnürt, kaum Leistung, keine Gasannahme.

Und sicher, wenn zu wenig Sprit im Tank ist und durch die Bewegung vom Sprit nur noch sporadisch Sprit ansaugt wird, stottert der Motor auch.

Mir ist bisher noch nie ein Tank um die Ohren geflogen, wo ich den Tankgeber ausgebaut habe. Batterie abklemmen kann bei Arbeiten an der elektrischen Anlage nie verkehrt sein. Auch wenn bei ausgeschalteter Zündung ja eigentlich kein Strom fließen sollte aber man weiß ja nie.

Grüße

Tom
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: wero am Do.20.Mai 2010/ 21:26:16
Da ich leider irgendwo einen Stromfresser habe (elektrische ZV?) klemme ich eh die Batterie bei jedem Stillstand ab! Wenn ich das nur einmal vergesse, gibts nur ein Klacken hinterm Armaturenbrett und nichts geht mehr...
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Blessington am So.27.Okt 2024/ 16:09:03
Hallo zusammen,

nachdem ich auf einer Ausfahrt heute ein recht ähnliches Problem hatte wie wero vor einigen Jahren, dachte ich mir, dass ich meine Frage doch besser an diesen Thread anhänge, bevor ich unnötig einen neuen aufmache.

Nachdem der weitaus größte Teil der Ausfahrt wunderbar und mit weichem, gleichmäßigen Motorlauf verlaufen ist und ich schließlich im Nachbarort dann an einer Ampel halten musste, kam es nach einigen Sekunden im Leerlauf zu mehreren (ich nenne es mal) "Aussetzern" des Motors. Das hörte sich ein wenig so an, als würde sich der Motor verschlucken, wäre kurz davor auszugehen und würde sich im letzten Moment dann aber wieder fangen.

Da ich keine Lust dazu hatte, die Ausfahrt an dieser Kreuzung zu beenden, habe ich kurzentschlossen den Wählhebel auf "N" geschaltet und mit dem Fuß die Leerlaufdrehzahl etwas angehoben. Das schien für den Moment zu helfen und ich fuhr dann ohne weitere Umwege nach Hause. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Motor während der "Gaspedalphase" auch gestottert hat.

Kurz vor der Garage dann bei Fahrt in Schrittgeschwindigkeit (weil Spielstraße) nochmals das Spiel: Deutliches Stottern, als käme kein Benzin mehr im Motor an, dann fing sich der Motor wieder und lief weiter.

Der beschriebene Effekt trat auch auf, als ich den Motor dann vor der Garage mehrere Minuten lang im Leerlauf drehen ließ - die meiste Zeit über gleichmäßiger, runder Lauf, dann deutlich hörbare (und durch eine Bewegung des Motors auch sichtbare) Aussetzer.

Ich habe den Shadow dann schließlich in die Garage gefahren, ihm gut zugeredet und ihm versprochen, dass ich gleich eine entsprechende Frage hier im Forum posten werde, damit es ihm bald wieder gutgeht.  :)

Was könnte als Zusatzinfo noch wichtig sein?

- Die Benzinpumpe ist recht neu (eingebaut März 2022)
- Zündkerzen sind auch verhältnismäßig neu (2023), ich hatte mal Zündaussetzer durch abgenutzte Kerzen in einem Opel Rekord, das fühlte sich aber anders an
- Tank ist laut Benzinuhr noch zu einem Viertel gefüllt, bisher hat diese Benzinuhr nie Probleme gemacht, was aber natürlich  nicht heißen will, dass sie nicht jetzt damit anfangen könnte...
- Die Vergaser sind 2018 überholt worden und haben ebenfalls nie Probleme gemacht - zumindest bis heute.

Woran könnte das plötzlich aufgetretene Motorstottern liegen?

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Blessington am So.27.Okt 2024/ 19:48:08
Zündspule?
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: gerd DRB15051 am So.27.Okt 2024/ 21:04:22
da kann es dutzende Gründe geben, man muss sich nach dem Motto von leicht zu schwer und wahrscheinlich zu unwahrscheinlich durchtesten.
bei mir war eine Benzinpumpe defekt ,mit den gleichen Symptomen
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Woolfi am Mo.28.Okt 2024/ 09:39:56
Hmmmm  .  .  . wenn die Kraftstoffpumpe schwächelt, könnte man Aussetzer aufgrund mengenhaft beeinträchtigter Kraftstoffzufuhr in die Vergaser eher im oberen Lastbereich vermuten. Die Fördermenge ist eingeschränkt und er bekommt die Aussetzer bei höherer Last.
Ich habe aber auch schon beobachtet, der ein Motor bei mangelhafter Kraftstoffversorgung im Standgas die Aussetzer bekam oder ausging, aber bei höherer Last dann wieder aussetzerfrei lief. Anscheinend wirkt sich ein zu niedriger Schwimmerstand stärker bei Standgas aus.
Man kann die Fördermenge prüfen, indem man im Motorraum die Kraftstoffleitung von der Zufuhrleitung zu beiden Vergasern trennt, das Ende der Leitung in eine 1,5L PET-Flasche steckt und die Zündung für 30 Sekunden einschaltet. Es sollten dann mindestens 0,7L Kraftstoff in der Flasche sein, eher 1 L. Falls es das ist, dürfte die Kraftstoffversorgung durch Filter, Pumpe und Leitungen eigentlich nicht gestört sein. Allerdings könnte es auch sein, dass die Kraftstoffversorgung deutlich schwächer wird, wenn der Krafstoff durch die zwei Schwimmerventile gedrückt werden muss. Der Rückschluss von gemessener ausreichender Fördermege an der offenen Leitung auf "Pumpengesundheit" ist nicht zwingend.
Falls die Kraftstoffversorgung schwächelt, und dadurch das Gemisch abmagert, dann zeigen sich Aussetzer eher im Niedrigstlastbereich, weil ein mageres Standgasgemisch unter Lambda 1 zu Aussetzerne neigt, während es bei leicht angehobener Last  / höherer Füllung sicher entzündet wird.

Zweites Problemfeld bei einem mangelhaften Motorlauf ist der Bereich Zündung. Eventuell kann man mit einer Zündpistole feststellen, ob die Zündung aussetzerfrei erfolgt. Allerdings kann es auch das sein, dass die Zündpistole aussetzerfrei auslöst also blitzt, aber die Zündenergie zu schwach ist, um einen Standgasgemisch sicher zu entzünden.

Da könnte es für die Diagnostik halefen, die Sprungweite des Zündfunkens zu überprüfen, indem man das Zündkabelende ca. 10 mm entfernt von Masse z. B. mit einem Kabelbinder fixiert, den Anlasser orgeln lässt und beobachtet , ob ein Funken über 10mm springt.  Vorsicht Hochspannung bei elektronischen Zündanlagen.  Springt er nur 3 mm weit, ist die Zündenergie zu schwach, um im Brennraum ein Standgasgemisch sicher zu entzünden.

Waidmannsheil bei der Fehlersuche wünscht   Wolfgang Gatza
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Blessington am Mo.28.Okt 2024/ 14:45:29
Hallo zusammen,

vielen herzlichen Dank für Eure Überlegungen und Gedanken - das hilft mir sehr dabei, den Fehler doch effektiver zu suchen. Selbstverständlich erstatte ich Bericht, sobald ich mehr weiß.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich parallel zur Fehlersuche dazu entschlossen, den Unterbrecherkontakt und die Zündspule (beides Bauteile, die bereits beim Kauf meines Shadow installiert waren und von denen ich keinerlei Ahnung habe, wie alt diese schon sind und weil sie doch recht preiswert zu haben sind) prophylaktisch zu ersetzen. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass für Fahrzeuge meiner Chassisnummer zwei Zündspulen angeboten werden:

- Eine Zündspule mit der Teilenummer UE44153, die im Erbrecht'schen Shop oder bei FlyingSpares angeboten wird.

- Eine Zündspule mit der Teilenummer UE44153-L, die bei FlyingSpares angeboten wird.

Ich füge keinen Direktlink hinzu, da ich nicht weiß, ob das hier im Forum gestattet ist. Falls die Admins hier kein Problem haben sollten, dann bitte ich um einen Hinweis, dann reiche ich die Links entsprechend nach.

Meine Frage:

Sind das vom Prinzip her gleichwertige Zündspulen - oder gibt es einen bedeutenden Unterschied? Mein Shadow ist ein 1974er Modell, Chassisnummer SRH18587.

Liebe Grüße aus der Südpfalz

Andreas Bless



Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: wellenkieker am Mo.28.Okt 2024/ 17:27:01
Hallo Andreas,

mein Vorschlag:
UE 35972 L         die Lucasspule (L)
UE 35972 H        das Alternativteil.
über mögliche qualitative Differenzen kann ich keine Aussage machen.

Bei meinem 18118 model gab es mal Probleme mit der Zündung, da war es jedoch der ballast resistor.
Später waren Alternativspulen problembehaftet, das äußerte sich im Ausgehen des warmen Motors.
Ein erfolgreiches Starten war dann nicht mehr möglich, erst als die Spule abgekühlt war konnte wieder
erfolgreich gestartet werden.

Kondensator, Spule und Ballastresistor würde ich entweder durchmessen, oder eben bei Zweifel
en bloc tauschen.

Das von Dir beschriebene Phaenomen des nahezu Ausgehens passt nach meinem Dafürhalten
nicht zur Spule als Ursache.
Vielleicht eine Kerze oder ein Kerzenstecker, Zündkabel.

Grüße
Stefan






Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Wraith39 am Di.29.Okt 2024/ 11:32:02
Ich glaube auch nicht wirklich an die Spule - aber wenn sie noch nie getauscht wurde? Ich habe hier noch zwei Spueln rumliegen, die tauglich wären (einmal die normale Lucas DLB 102 dann auch die Lucas Sports Coil), empfehle aber die Remax-Spule ES6B).
Die Vorfilter der Schwimmerkammern sind gereinigt?
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: damichi am Di.29.Okt 2024/ 11:51:56
Hallo Wero,

ich schreibe es in letzter Zeit immer wieder, weil ich mir mit bei diesem Motor schon mehrmals mit exakt diesen Symptomen einen Wolf gesucht habe - immer mit gleichem Ergebnis. Welche neuen Kerzen hast du verbaut?

Ansonsten im Bereich der Zündanlage:
Der Abstand der Unterbrecherkontakte passt?
Vielleicht ist einfach nur dein Schließwinkel über die Zeit zu klein geworden

Viele Grüße,
Michael
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: cferbrecht am Di.29.Okt 2024/ 13:19:20
Es gibt neben dem RR-Originalteil (das vermutlich von Lucas kam) das in der Lucas-Verpackung und baugleiche Nachbau-Teile (Link) (https://shop.heavensgategarage.de/1966-1980/Elektrik/Zuendung/Verteiler-mit-Einzelkontakt/Zuendspule-frueh-m-Kontakt.html)), dazu sogenannte Hochleistungsspulen, die einen besseren Funken liefern und offenbar langlebiger sind (Link (https://shop.heavensgategarage.de/1966-1980/Elektrik/Zuendung/Verteiler-mit-Einzelkontakt/Hochleistungszuendspule-Pertronix-1-5-fuer-8-Zylinder.html)).

Die genannte Nummer UE44153 (H/L/P) ist für Silver Spirit/Mulsanne-Fahrzeuge.

Wenn eine Zündspue (zu) heiß wird, wird der Funke kleiner und der Motor läuft schlechter; das kann (wie bereits geschrieben) auf einen zu kleinen Schließwinkel zurückzuführen sein.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
now retired from Heaven's Gate Garage GmbH & Co. KG
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: gerd DRB15051 am Mi.30.Okt 2024/ 12:12:10
Eine Zündpsule ist ein sehr einfaches Bauteil, da passt prinzipiell alles, wenn die Ohmzahl stimmt. Die Auswahl ist also groß, ob das Bosch oder Lukas ist, das ist egal
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Woolfi am Mi.30.Okt 2024/ 13:05:34
Die originalen Champion Zündkerzen haben eine relativ weit vorverlegte Funkenlage. Geschätzt liegt die Funkenstrecke ca 5 bis 7 mm oberhalb des Gewinderandes und somit weiter im Brennraum. Dadurch ist der Funke für das 'Standgas-Gemischwölkchen' leichter zu erreichen.
Baut man andere Zündkerzen mit ansonsten gleichen technischen Daten aber etwas weniger weit liegender Funkenlage an, KANN (?)  es sein, dass es zu Zündaussetzern kommt.
Kommt dann noch eine ändere 'Schwäche' im Zündystem dazu wie z. B. geringerer Schließwinkel, Zündkabel die elektrisch 'verschlissen' sind, alter Kondensator der seinen elektrischen Wert verändert, kann es sein, dass die 'Kraft' des Funkens weiter abnimmt. Falsche Funkenlage PLUS verringerte Zündenergie zusammen bewirken dann die Zündaussetzer.
Das kann es sein, muss aber nicht zutreffen. Ich habe es als Anregung gedacht, was man noch überprüfen könnte.
Es gibt Zündenergietester, die aufgebaut sind wie runde Patronen oder wie Scheren. Mit der Schere kann man einen 'gebalert' bekommen. Der andere ist ungefährlicher.  Man schließt ein Zündkabel vom Verteiler daran an und an den anderen Kontakt das Kabel zur Kerze und startet den Motor. Dann kann man die Schere öffnen. Der Zündfunke sollte mindestens 8mm Sprungweite schaffen.  Schafft er nur 2 - 4mm dann ist die Zündenergie zu klein und es kommt bei höherem Druck im Brennraum dazu, dass kein Funke springt. Das Laufverhalten wird damit erratisch.  Zündet manchmal und manchmal nicht.  Einen Tester mit verstellbarer Sprungweite bekommt man für 9,99 Euro incl. Porto in ebay. Er hat einen roten Drehknauf am Ende zum Einstellen der Sprungweite. Gehört eigentlich in jede Werkzeugsammler eines Oldtimerschraubers.
Sinnvollerweise solte man den Tester auf 8 mm einstellen , oben im Motorraum hinlegen und dann starten. Ich würde ihn nur ungern in der Hand halten, wenn ein zweiter Mann den Motor startet. Dann kann man den Tester in 2mm Schritten weiter öffnen. Schafft der Funke 12 mm, kann man den Test auch abbrechen. Das reicht. Schafft er nur 6 mm oder weniger und nicht mindestens 8, dann liegt eine Schwäche im Zündsystem vor, die es zu finden und auszumerzen gilt.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: MarkusN am Mi.30.Okt 2024/ 21:54:55
Solche Aussetzer im Leerlauf hatte ich kürzlich bei meinem Wagen auch,
habe den Co Gehalt im Abgas von nur 1 Prozent auf ca. 4 Prozent gestellt
und seither keine Probleme mehr.

Gruss Markus
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: gerd DRB15051 am Do.31.Okt 2024/ 12:20:23
1% ist zuwenig, unsere Corniche läuft optimal mit 2%
3% ist generell richtig, 4% erscheint mir etwas viel
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Blessington am Fr.08.Nov 2024/ 21:21:32
Hallo zusammen!

Nachdem ich in den letzten Tagen beruflich leider viel um die Ohren hatte, bin ich nun endlich dazu gekommen, mich um Abby und ihr momentanes Ruckeln zu kümmern.

Bei Probefahrten wurde klar, dass das Ruckeln erst nach einigen Kilometern Fahrt aufzutreten schien (so jedenfalls mein Eindruck).

Was habe ich jetzt (auch aus Gründen der allgemeinen Maintenance) unternommen?

- Austausch der Zündspule
- Neue Zündkerzen
- Neuer Unterbrecherkontakt und neuer Kondensator
- Neuer Vorwiderstand
- Neuer Verteilerfinger

Das kostet alles nicht die Welt und trägt schlussendlich auch zur Pflege meiner britischen Lady bei.

Bei einer anschließenden Probefahrt über knapp 20 Kilometer ruckelt jetzt mal nichts mehr.....
Ich bin gespannt und werde weiter berichten - ich fahre mit meinem Shadow auch im Winter, zumindest, so lange nicht gesalzt wird.

Muss nach einem Wechsel des Unterbrecherkontakts der Zündzeitpunkt zwingend neu eingestellt werden?
Bitte entschuldigt die vielleicht etwas naive Frage.

Ich habe ihn aktuell nicht neu eingestellt, weil ja weiter nichts verändert wurde (Verteilerwelle etc.). Auf der Probefahrt lief sie sehr gut, kein Klingeln, keine ungewöhnlichen Geräusche,  nichts. Der Motor läuft meinem Empfinden nach rund und gleichmäßig, springt auf Schlüsseldreh an und nimmt das Gas gut an.

Als der  Kontakt vor Jahren zum letzten Mal gewechselt wurde, hat die Werkstatt Zündzeitpunkt und Schließwinkel nachgemessen - uns der hatte sich durch den Wechsel nicht verändert. Daher meine Frage an euch.

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und hoffe, dass das Forum weiter existieren kann, damit es diesen wertvollen Austausch weiter gibt.

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: wellenkieker am Sa.09.Nov 2024/ 09:54:38
Hallo Andreas,

sicherlich hat sich der Mechaniker damals auch die Verteilerkappe angesehen und die Kontakte dort
gereinigt o. geschliffen.
Trotzdem, also auch bei schönen Kontakten in der Kappe, kann es sein dass die Kappe Haarrisse entwickelt.
In so einem Fall hatte ich das was Du beschrieben hast auch bei Konstantgas, z.B. auf der Autobahn.

Ansonsten würde ich den U-Kontakt und den Kondensator alle 10t km wechseln.

In diesem Fall ist sowohl eine erneute U-Kontakt (Abstand) Einstellung als eben auch
eine erneute Einstellung des Zündzeitpunktes dringend erforderlich.

Das nötige equipment ist ziemlich kostengünstig.
Zwischen den Wechselintervallen kannst Du mit dem Schraubenzieher, der Fühlerlehre und der
Stroboskoplampe ein bischen spielen und den Zündzeitpunkt und U-Kontaktabstand in situ
überprüfen, evtl. korrigieren, falls Du das nicht schon, was Dein Beitrag inhaltich hergeben würde,
gemacht hast.

Stefan

Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Wraith39 am Sa.09.Nov 2024/ 11:34:54
Lieber Andreas,
vorgängig zur sicherlich notwendigen Einstellung des Zündzeitpunktes steht die Einstellung des Schließwinkels (dwell). Erst wenn dieser zwischen 26 und 28 Grad liegt, sollte man sich mit der Lampe an die Einstellung des Zündzeitpunktes begeben. Ich habe bei mir die Erafhrung gemacht, dass Emma mit 26° am Besten fährt :) und nicht mit 27°, wie die meisten empfehlen würden.
Ab 28° aufwärts fängt es dann gern an zu vibrieren bei Last.
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Blessington am Sa.09.Nov 2024/ 15:14:30
Lieber Stefan, lieber Rudolf,

vielen Dank für die Rückmeldung.

Dann muss ich noch in den Motorraum von Abby blitzen und den Zündzeitpunkt kontrollieren.

Nächste doofe Frage: Wohin blitze ich mit der Lampe/wo finde ich die Markierung?
Bei meinem Rekord gab es da eine schöne Öffnung, durch die man die Markierung anblitzen konnte - bei Abby weiß ich hier noch nicht Bescheid.

Liebe Grüße aus der Südpfalz

Andreas
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Ostfale am Sa.09.Nov 2024/ 17:21:39
Hallo Andreas,

sicherlich hat sich der Mechaniker damals auch die Verteilerkappe angesehen und die Kontakte dort
gereinigt o. geschliffen.
Trotzdem, also auch bei schönen Kontakten in der Kappe, kann es sein dass die Kappe Haarrisse entwickelt.
In so einem Fall hatte ich das was Du beschrieben hast auch bei Konstantgas, z.B. auf der Autobahn.

Ansonsten würde ich den U-Kontakt und den Kondensator alle 10t km wechseln.

In diesem Fall ist sowohl eine erneute U-Kontakt (Abstand) Einstellung als eben auch
eine erneute Einstellung des Zündzeitpunktes dringend erforderlich.

Das nötige equipment ist ziemlich kostengünstig.
Zwischen den Wechselintervallen kannst Du mit dem Schraubenzieher, der Fühlerlehre und der
Stroboskoplampe ein bischen spielen und den Zündzeitpunkt und U-Kontaktabstand in situ
überprüfen, evtl. korrigieren, falls Du das nicht schon, was Dein Beitrag inhaltich hergeben würde,
gemacht hast.

Stefan

Da ich in der Shadow-Vergaserwelt nicht so bewandert bin, werfe ich mal ein:
Kann man nicht eine Transistorzündung nachrüsten?
Damit meine ich keine elektronischen Unterbrecherkontakt (wie Pertronix), sondern eine statt dem Kondensator vor der Zündspule geschaltete Transistorzündung. Diese wurden früher ja eingeführt, um den Abbrand am Unterbrecherkontakt zu reduzieren (damit seine langlebigkeit zu verbessern), bevor irgendwann auf voll-elektronische Zündung gewechselt wurde. Ggf. hilft das auch hier.
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: wellenkieker am Mo.11.Nov 2024/ 08:13:42
Hallo Andreas,

mit Glück bist Du im Besitz des entsprechenden Fahrerhandbuches (T.S.D. Publication)
Das findet sich ordnungsgemäß im Handschuhfach.
Da ist tatsächlich im chapter electrical system wunderbar anschaulich dargestellt, wie man mit
dem Stroboskop die Zündung einstellt, sogar ein Querverweis auf das Einstellen der Leerlaufdrehzahl
findet sich dort.
Ebenso finden sich dort Bilder, z.B. von der Peilmarkenstelle in Fahrtrichtung vorne unten vom Riemenrad,
welches auf dem Kurbewellenstumpf sitzt und die Riemen antreibt.
Weiterhin ein Bild vom geöffneten Verteiler nebst Bezifferung, welche sich im Arbeitstext spiegelt.
Alles ganz wunderbar gemacht.

Falls Du so etwas noch nicht hast, lohnt sich der Kauf,
alles kurz übersichtlich für den gelegentlichen Gebrauch,
also ein solcher ohne fundamentale Ausfälle.
Ansonsten schicke ich Dir gerne die Unterlagen.

Stefan
Titel: Re: Motor stottert
Beitrag von: Blessington am Mo.18.Nov 2024/ 14:37:17
Hallo Stefan,

ja, das Fahrerhandbuch befindet sich tatsächlich in meinem Besitz - trotzdem vielen Dank für das nette Angebot mit dem Zuschicken der Unterlagen - und auch ein Dankeschön für den Hinweis.  :)

Hier ist das Wetter mittlerweile zu „schlecht“ (gemeint ist „herbstlich-feucht-kalt“), um noch längere Ausfahrten/ generell Ausfahrten mit dem Shadow zu unternehmen - daher kann ich leider aktuell kein weiteres Update dazu geben, ob nun nochmals Aussetzer im Motorenlauf vorgekommen sind oder nicht. Abby wird in den kommenden Tagen dann mit ihrem Winterschlaf beginnen.

Status Quo ist daher: Auf einer Probeausfahrt von rund 25 Kilometern Distanz sind nach dem Wechsel der genannten Zündkomponenten keine Aussetzer mehr vorgekommen, während auf einer entsprechenden Fahrt VORHER teilweise recht heftige Aussetzer stattgefunden haben.

Von daher bin ich jetzt vorsichtig optimistisch, dass der Austausch der Komponenten den „Bösewicht“ zur Strecke gebracht hat.

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas