Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: bs-incorporate am Di.27.Okt 2009/ 16:27:26
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Hallo liebe Leidensgenossen!
Aufgrund einiger unschöner Partien im Holz meines SS2, Bj. 1980 habe ich mich entschlossen, das Holz im Winter zu restaurieren. Als Lackmaterial kommt für mich Cloucryl Hochglanz in Frage, ein Zweikomponentenlack, der sich sehr gut polieren lässt und auch in Privatjets und auf Luxusjachten zum Einsatz kommt: http://www.clou-shop.eu/product_info.php?info=p1541_CLOUCRYL-F-ll--und-Hochglanzlack.html
Der Lack ist kompatibel mit Clou Einfärbetinkturen. Dies ist notwendig, da der Lack im Shadow auch eingefärbt wurde und dem Holz seine tiefbräunliche Anmutung gibt. Mit einem Farbfächer habe ich schon den richtigen Tönungsgrad ermittelt. Alternativ überlege ich, die Wurzelholzpartien mit Beize zu behandeln, was eine bessere Wiedergabe der Holzmaserung zur Folge hätte. Die etwas helleren Riemchen in den Türverkleidungen müssten hiervon jedoch ausgenommen werden.
Vielleicht gibt es hier Erfahrungswerte zum Silver Shadow 2? Hat jemand Erfahrungswerte?Best practice?
Nun zum eigentlichen Problem: Wie bekomme ich den alten Lack runter? An einem abgeplatzten Splitter habe ich zwei Mittelchen ausprobiert, nach zwei Tagen ist das 0,5mm Lackplättchen immer noch glashart.Ich denke, dass Polyesterlack zum Einsatz kam, der sich von den üblichen Abbeizern unbeindruckt zeigt. Kennt jemand ein Mittel, dass das Furnier inkl. Verleimung verschont, aber den Lack zuverlässig durchweicht? Das Furnier ist noch bestens erhalten und soll daher nicht beschädigt werden.Heißluftfön bringt leider auch nichts.
Liebe Grüße aus Hessen und Danke schonmal für Eure Antworten!
Ben
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Bitte Suche benutzen.
Hallo liebe Leidensgenossen!
Aufgrund einiger unschöner Partien im Holz meines SS2, Bj. 1980 habe ich mich entschlossen, das Holz im Winter zu restaurieren. Als Lackmaterial kommt für mich Cloucryl Hochglanz in Frage, ein Zweikomponentenlack, der sich sehr gut polieren lässt und auch in Privatjets und auf Luxusjachten zum Einsatz kommt: http://www.clou-shop.eu/product_info.php?info=p1541_CLOUCRYL-F-ll--und-Hochglanzlack.html
Der Lack ist kompatibel mit Clou Einfärbetinkturen. Dies ist notwendig, da der Lack im Shadow auch eingefärbt wurde und dem Holz seine tiefbräunliche Anmutung gibt. Mit einem Farbfächer habe ich schon den richtigen Tönungsgrad ermittelt. Alternativ überlege ich, die Wurzelholzpartien mit Beize zu behandeln, was eine bessere Wiedergabe der Holzmaserung zur Folge hätte. Die etwas helleren Riemchen in den Türverkleidungen müssten hiervon jedoch ausgenommen werden.
Vielleicht gibt es hier Erfahrungswerte zum Silver Shadow 2? Hat jemand Erfahrungswerte?Best practice?
Nun zum eigentlichen Problem: Wie bekomme ich den alten Lack runter? An einem abgeplatzten Splitter habe ich zwei Mittelchen ausprobiert, nach zwei Tagen ist das 0,5mm Lackplättchen immer noch glashart.Ich denke, dass Polyesterlack zum Einsatz kam, der sich von den üblichen Abbeizern unbeindruckt zeigt. Kennt jemand ein Mittel, dass das Furnier inkl. Verleimung verschont, aber den Lack zuverlässig durchweicht? Das Furnier ist noch bestens erhalten und soll daher nicht beschädigt werden.Heißluftfön bringt leider auch nichts.
Liebe Grüße aus Hessen und Danke schonmal für Eure Antworten!
Ben
Nicht abbeizen! Heißluftpistole löst den Polyester rückstandsfrei und schonend. Suche benutzen. Dazu gibt es schon viel auf dem Forum. ;)
LG
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Oder weg sprengen ;-)??
Clou macht schon gute Produkte, aber dieses hier ist nur für den Innenbereich, scheint mir. Das würde ich nicht empfehlen, sondern eher einen, der als Bootslack ausgelobt wird. Sowas ist dann deutlich resistenter gegen Wasser, das ja gerade an den Türen schon immer mal aufs Holz kommt.
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Sprengen geht natürlich auch. Aber nicht jeder hat TNT daheim.
Mit einem Fön wird das nichts. Es braucht eine Heissluftpistole und einen stumpfen Spatel, um auch keinen Schaden am Furnier anzurichten. Auch darf man nicht zu viel Hitze spendieren. Vorsichtig herantasten ist angesagt. Das Prozedere ist immer das gleiche, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Wie immer.
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Ein Haarfön ... welch' lustige Idee ;-)
Am besten btw eine regulierbare Heissluftpistole. Nach ein wenig probieren sieht man dann, bei welcher Temperatur sich der Lack ablösen lässt. Wenn man zu heiss / zu dicht ran geht gibt's Holzkohle für's nächste Grillfest :o
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Am besten btw eine regulierbare Heissluftpistole.
Danke für den Tipp, wusste garnicht, dass es das gibt. Ist aber eigentlich nur logisch.
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Aber nicht die Haare damit fönen ;-)
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Du meinst die letzen verbliebenen? Keine Sorge ;)
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Vielen Dank schonmal für eure schnellen Antworten! Das wird mir bei der Arbeit definitiv weiterhelfen. Heißluft ist also das Mittel der Wahl.
Zwei Punkte sind aus meiner Sicht noch zu klären, vielleicht hat jemand Erfahrungswerte:
- Ist der werksseitige Polyester eingefärbt oder komplett transparent. Die bei mir abgeplatzten Splitter wirken sehr bräunlich, das Holz darunter recht hell. Ich war der Meinung, ich müsse den Klarlack mit Abfärbetinktur einfärben/ tönen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, oder eben beizen, partiell und sehr vorsichtig.
- Welches ist der ideale Klarlack? Habe ursprünglich den 2 Komponenten Clou Lack in Betracht gezogen. Zweihorn 2K Crystallit in Hochglanz dürfte auch sehr geeignet sein. Es gibt jedoch von Voss Chemie ein 2K Polyesterharz, dass für genau solche Zwecke eingesetzt werden kann. Laut Voss jedoch nicht für Spritzpistole vorgesehen. Was würdet Ihr nehmen?
Liebe Grüße,
Ben
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Für alle die es interessiert noch der link zum Voss Produkt:
http://www.vc-24.de/product_info.php?info=p7260_Glosscoat.html
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Es mag Dich vielleicht erstaunen, aber ich habe bei meiner Restauration auf einen ganz normalen 2k Auto-Acryllack gesetzt. Und zwar nach Rückfrage bei mehreren Restauratoren.
Er ist wiederstandfähig, UV-resistent, säure-unempfindlich, einfach zu verarbeiten und gut auf Glanz zu bringen. In meinem Fall haben 3 oder 4 (es waren wirklich wenige) Lackiergänge mit Anschleifen gereicht, um ein ausgezeichnetes Ergebnis zu erzielen.
Das Entlacken habe ich mit Heissluft gemacht, das Lackieren hat ein Autolackierer mit Holzerfahrung gemacht. Mit ihm habe ich vorher den Braunton in den Instrumentenaussparungen und die Tönung des Klarlacks festgelegt. Hier kannst Du ja die Tönung an Dein Auto anpassen. Wenn Du hellere Maserung willst, dann nimmst Du halt eine hellere Tönung, wenn dunkler... usw.
Ich bin mit meinerm Ergebnis hoch zufrieden. Und der jetzige Besitzer hat den Wagen unter anderem wegen des ausgezeichneten Holzes gekauft.
Also - es ist alles andere als kompliziert und teuer. Wenn ich Fotos finde, stelle ich sie ein.
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Das Türholz in meinem Spirit habe ich selbst entlackt, das neue Lackieren hat ein befreundeter Tischler besorgt.
An den Türen meines alten Silver Spirits gibt es zum Glück kein Furnier, das ist alles massives Mahagoni. Dementsprechend musste ich keine große Angst bei der Arbeit haben. Der Lack ging mit einer (einstellbaren ;) ) Heißluftpistole ganz leicht runter. Der alte Lack war dunkel eingefärbt.
Der Tischler hat mit seinem Lackvertreter über die Sache gesprochen und der hat ihm Geigenlack (2K) empfohlen. Ich kann ihn mal fragen, oder der Lack von Clou war und welche genaue Produktbezeichnung der hat. Das Ergebnis ist wirklich gut geworden, allerdings waren bei dem grobporigen Mahagoniholz mehr als 10 Lackschichten nötig, um eine geschlossene Oberfläche hinzubekommen. Das hast Du bei Wurzelmaserfurnieren nicht, da geht das schneller mit der perfekten Oberfläche.
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Wir nehmen Zweihorn 2K-Lack in Hochglanz. Die Oberseiten der Türhölzer sowie die Leiste unterhalb der Frontscheibe müssen vor dem Lackieren dunkel gebeizt werden. Die Instrumentenlöcher werden getrennt mit brauner Farbe lackiert.
Der Lack wird - wie schon beschrieben – mit einer Heißluftpistole entfernt; regeln kann man die Temperatur auch durch Variierung des Abstandes. Bei Schleifen SEHR vorsichtig sein - das Furnier ist dünn!
Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
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Super!
Bedanke mich bei allen für die vielen Antworten!
Werde Bilder meiner Arbeit posten!
Grüße
Ben
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Ich muss, als Anfänger, mal ganz blöd fragen - in der Literatur lese ich immer wieder, dass RR für jedes Fahrzeug Holz eingelagert hat?! Ist das beim Übergang zu BMW/VW verloren gegangen? Oder existiert das noch? Es wird da immer wieder geschrieben (verschiedene Autoren), dass die Firma immer für jedes einzige Fahrzeug zur späteren Verwendung Holz einlagerte ....
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Moin,
mir kommt die Frage nicht blöd vor.
Im Gegenteil, die Frage steht im Raum.
Da immer einer vom anderen abschreibt, also meist ohne Eigenrecherche, kann sich das inzwischen,
ohne entsprechenden Eingang in die Literatur, geändert haben
Allerdings frage ich uns alle hier, was das denn wohl kosten mag, so nach 40ig Jahren Einlagern,
nach den Regeln der Kunst, und wie sieht das Dingen jetzt aus, so man fündig wird?
Stefan
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Danke! Egal, ob man es nun gerade wirklich braucht .... wenn es noch verfügbar sein sollte ..... ein erhebender Gedanke!
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Ich meine das nur die Furnierblätter gelagert wurde.
Als Rechtsnachfolger der alten Rolls-Royce müsste die auch Bentley übernommen haben.
Wer bei FB ist, kann in der Gruppe "Rolls-Royce Silver Shadow" oder "Rolls-Royce technical forum" rumfragen.
Oder den RREC anschreiben.
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Hallo zusammen!
Die Infos über das eingelagerte Furnierholz sind in der Tat schon recht alt - bereits der hier schon das ein oder andere Mal zitierte GEO-Bericht aus dem Jahr 1980 erwähnt sie. Ich habe das damals so verstanden, dass Furnierholzreste eingelagert wurden, wenn beim Herstellungsprozess des Armaturenbretts welches übrig geblieben ist. Als Hinweis auf den Einlagerungsort wird meist ein alter Luftschutzbunker angegeben.
Ich meine das nur die Furnierblätter gelagert wurde.
Als Rechtsnachfolger der alten Rolls-Royce müsste die auch Bentley übernommen haben.
Wer bei FB ist, kann in der Gruppe "Rolls-Royce Silver Shadow" oder "Rolls-Royce technical forum" rumfragen.
Oder den RREC anschreiben.
Ja, das sehe ich genau so. :) Wenn der RREC da nicht weiter helfen kann, dann wirds wohl nicht unmöglich, aber schwierig.
Viele Grüße aus der Südpfalz
Andreas
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Als ich meine Hölzer überarbeitet habe und Sorge hatte, dass beim Entlacken das Furnier beschädigt werden könnte, bekam ich von einem mit der Ersatzteilversorgung vertrauten Bekannten die Info, dass ich ja im Werk im Notfall auf die passenden Furniere zurückgreifen könnte.
Da aber ein sehr hoher Preis dafür genannt wurde, habe ich dem Restaurator dann doch gebeten, einfach noch eine Stufe vorsichtiger zu arbeiten :)
Ich frage da noch mal nach.... interessiert mich jetzt auch
Viele Grüße
Michael
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Ich hatte mir das natürlich gedacht mit dem Preis. Klingt aber sehr interessant, wenn immer wieder in den Bücher auf die Einzigartigkeit des einzelnen Automobils hingewiesen wird und wenn jemand alles möglichst Original haben möchte .... jetzt bin ich gespannt und neugierig.