Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: gelöscht am Di.15.Jan 2008/ 12:16:54
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Bei den derzeitigen Temperarturen erlebe ich es ab und zu, dass der Wagen zwischen 30 und 60 km/h recht zögerlich Gas annimmt und im Stadtverkehr, mit Ampelstops, Tempo30, Radfahrern etc beim steten Abbremsen und Anfahren "abzusaufen" droht, und erst mit beherztem Gasfuß zum Beschleunigen zu überreden ist, dies gerne begleitet von der einen oder anderen geräuschvollen Fehlzündung.
Die Zündspule wurde bereits erneuert - worauf sollte ich noch achten?
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Es scheint, als ob die Chokeklappenstellung nicht den Anforderungen entspricht... ich vermute, sie macht beim Warmwerden nicht richtig auf. Ist die Klappe bei warmem Motor waagerecht im Ansaugrohr, leicht bewegbar und kehrt nach Zudrücken von selbst an den Offen-Anschlag zurück?
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Hallo Herr Erbrecht,
danke für Ihren Beitrag. Genau dieses Problem werde ich dann von Ihnen untersuchen lassen, wenn der Wagen bei Ihnen ist.
Die Zündspule ist neu - woher kommen denn dann die Fehlzündungen, die von einem vernehmlichen Klacken unter der Motorhaube begleitet werden?
Ich bin gestern nur mit Mühe nach Hause gekommen. Der Wagen fing nach den vielen Anfahrversuchen dann auch langsam an, innen nach Benzin zu miefen.
Grüße
Silberschatten
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Ich bin jetzt den Wagen mal rund 30 min gefahren, Stadt (kaum machbar) und Autobahn (die ersten 15 minuten extrem schlapp, kam kaum bis 80kmh). Jetzt, wo er warmgefahren ist, scheint es besser zu laufen - aber die Gedenksekunde, das "Turboloch" beim Anfahren, kurz vorm Absaufen - das bleibt.
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Das riecht mir aber sehr nach überlaufender Schwimmerkammer bzw. viel zu hohem Benzinspiegel in mindenstens einer Schwimmerkammer. Wenn das auf einmal aufgetreten ist, dann ist am wahrscheinlichsten, daß ein Ventil hängt oder ein Schwimmer undicht ist und voll Sprit gelaufen ist und der Benzinzufluß nicht mehr oder zu spät gestoppt wird. Hast Du mal nachgesehen, ob unter dem Auto aus dem Rückschlagventil, das am Getriebe hängt, Benzin läuft bzw. ob es von Benzin feucht ist?
Gruß - Udinho
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Guter Tip - werde ich durch Herrn Erbrecht prüfen lassen. Der Wagen steht normalerweise draussen, so dass Flüssigkeiten unter dem Auto nur mühsam entdeckt werden können. Danke, Udinho.
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Wenn dem Rückschlagventil unterm Auto nichts anzusehen ist, kannst Du auch die beiden Vergasedome abnehmen und auf die Brücke schauen, wo die Düse sitzt. Deren oberer Rand muß etwa 1,5 bis 2 mm unter der Oberkante der Brücke stehen, und es muß drumherum trocken sein, nicht voller Benzin stehen. Wenn es da pitschnaß ist von Benzin, deutet das auch auf überlaufende Schwimmerkammer hin - mit den genannten Ursachen.
Schönen Sonntag noch - Gruß
Udinho
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Ein anderes Indiz ist, wenn man nur die Zündung einschaltet, ohne den Motor zu starten; die Benzinpumpe muß dann nach ein paar Mal Tackern aufhören, Geräusche zu machen. Falls sie weiterläuft, hängt wahrscheinlich ein Schwimmernadelventil (seltener tritt dieser Effekt auch auf, wenn die Pumpe selbst defekt ist); manchmal kann man es schließen, wenn man mit dem Griff eines Schraubendrehers o.ä. auf den Deckel der Schwimmerkammer klopft.
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Neueste Beobachtung: Tritt man 2x das Gaspedal vor dem Start, ist die Gesamtsituation etwas besser.
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Das aktiviert die Startautomatik und sollte eigentlich selbstverständlich sein...
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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@Herrn Erbrecht und die anderen: VIELEN DANK nochmals für die vielen Anregungen. Ich werde den Wagen baldmöglichst zu Herrn Erbrecht bringen, da ich ihn im April "brauche".
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Heute morgen habe ich den Wagen mal im Stand "warmlaufen" lassen. Gleiches Spiel: er springt trotz der Kälte eigentlich prima an, läuft sofort rund und nimmt prima Standgas an. Nach 5-7 Minuten geht die Drehzahl ganz langsam runter, immer weiter, ganz absaufen tut er nicht, aber fast.
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Und: CD5873, also eine der beiden Schrauben, fehlt.
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Wie bitte??? CD 5873 ist der Dämpfer beim Vergaser des Shadow II!?!? Wo gibt's denn so was, daß der fehlt? Der hüpft doch nicht von allein aus dem Vergaser!?!?!?
Also wirklich, nicht böse sein ... ich bin erschüttert! Ehrlich, das kann nicht ungesagt bleiben!
Gruß - Udinho
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Nein, siehe eingepostetes Diagramm v. Herrn Erbrecht im Parallelthread. Dat Dingen, was man oben reinsteckt.
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Das ist der Dämpfer, und der hüpft schon mal aus dem Vergaser, wenn das (Plastik-)Gewinde an der Dämpferschraube kaputt ist. Die älteren Vergaserversionen mit der Messingschraube haben das Problem nicht. Wie die meisten Teile an einem RR hat auch dieses seinen Sinn und sollte beizeiten ersetzt werden ; –)...
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Ich bin immerhin schon ganz stolz, das Fehlen des Teils überhaupt entdeckt zu haben.
Bringe den Wagen dann (endlich) diesen Samstag zu Ihnen - Details klären wir am besten offline.
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Also, wie der Dämpfer aus dem Vergaser hüpfen soll, ist mir schleierhaft. Der ist unten dick und paßt nur knapp oben durch die Öffnung.
Ich nehme gelegentlich beide Dämpfer raus, stecke gebogene Drähte rein, deren "Spitzen" dann aufeinanderzu weisen, dann kann man im Stand beim Gasgeben gut sehen, ob beide Vergaser gleichmäßig arbeiten, denn die beiden Drähte bewegen sich dann parallel immer im Gleichtakt auf und ab, wobei ihre Enden immer genau aufeinanderzeigen und nicht voneinander abweichen - aber da hüpft nie einer raus, auch nicht bei scharfem Gasgeben. Noch viel weniger hüpft das dicke Ende des Dämpfers durch die knappe Öffnung - erst recht nicht, wenn auch noch Öl im Vergaser sein sollte, wie es sich gehört.
Aber es gibt ja immer Sachen, die es eigentlich gar nicht gibt.
Gruß - Udinho
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Wenn die Schraube locker und genügend Öl im Kolben ist, schiebt er die Schraube nach oben, wo sie am Rand hängenbleibt und beim nächsten Hub noch höher geschoben wird; wenn sie dann schräg in der Öffnung sitzt, ist sie zu träge, um dem Kolben nach unten zu folgen. So könnte sie dann ganz hinausgeschoben werden. Vielleicht hat aber auch nur jemand vergessen, sie nach dem Auffüllen wieder reinzudrehen – wie auch immer: Es ist ein billiges Teil...
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Laienfrage: Was passiert, wenn in den Vergasern nicht genug Öl ist?
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...dann "flattern" die Kolben, und der Motor(leer)lauf ist ungleichmäßig, da keine Dämpfung stattfindet.
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Noch eine Laienfrage zum Thema Vergaserdämpfer-Öl: Ist ist ratsamer ein spezielles SU-Vergaserdämpfer-Öl oder ein etwas dämpfenderes Alternativ-Öl (30er) zu nehmen?
Grüße, Shadow68
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Zu der Frage, welches Öl das richtige ist, kannst Du fast einen Glaubenskampf lostreten, m.a.W. nix Genaues weiß man nicht.
Ich gebe das Öl rein, das auch im Motor ist. Punktum.
Andere sagen, es gehöre das ATF rein, daß auch ins Getriebe kommt.
Ich erkläre mir das einfach mal so: Wie Herr Erbrecht schon sagt, fangen die Kolben an zu zittern (auf und ab), wenn die Dämpfung durch das Öl fehlt. Andererseits macht allzu dickes Öl die Kolben zu träge und das Gasannehmen etwas schwerfällig. Da ich vollsynthetisches Öl fahre 10W40, bekommen meine Vergaser relativ dünnflüssiges Öl, und ich fühle mich gut dabei. Das Auto auch. Das Gasannehmen ist spritzig, sozusagen. Ich meine, wenn ich SAE 30 reingebe, dann wird das Gasannehmen lahmer. - Aber wer weiß, Glaube versetzt bekanntlich Berge. Oder: Einbildund ist die schönste Form von Bildung.
Es muß halt Öl rein so etwa in Motorenqualität, das ist dann eine weite Bandbreite. Hier geht es schließlich nicht um hohe Belastungen, denen das Öl dann ausgesetzt wäre. Im Handbuch steht wohl, man solle das benutzte Motorenöl verwenden.
Andere Tips? Oder Glaubensbekenntnisse?
Gruß - Udinho
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Hallo Udinho,
danke für deine Ausführung, dann werde ich mich mal entscheiden müssen und einfach nachfüllen.
Aber noch ein anderes Thema: Kann mir jemand sagen, an welcher (der mehreren möglichen) Schraube ich die Leerlaufdrehzahl (Warmzustand) einstellen kann? Ideal wäre eine Bezeichnung über das Handbuch. Ich habe nämlich keine Lust, meinen frisch eingestellten Vergaser zu verstellen, aber die Leerlaufdrehzahl wurde einfach zu hoch eingestellt. Das tut vor allem bei Gangwechsel weh, außerdem schiebt er zu stark. Die Drehzahl im kalten Zustand ist gut.
Danke im Voraus für eure Unterstützung.
Viele Grüße, shadow68
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Hallo shadow68,
kannst Dich nochmals bei Udinho bedanken, genau diese Frage hat er mir schon mal beantwortet :)
Die Antwort mit angehängtem Bild lautet:
Den warmen Leerlauf stellst Du hier ein, wo die "Leerlaufeinstellschraube" markiert ist.
Gruß
Winfried Hirsch
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Na dann: Nochmals danke! An euch beide! ;)
Da werde ich mich am Wochenende mal ranmachen!
Grüße aus München
s68
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Eigentlich ist das ja ein fauler Trick, so wie Winfried das da gezeigt hat mit dem Einstellen. Und so soll ich das erklärt haben? Naja, aber wenn man etwas genauer hinschaut, dann muß das so gehen:
Der Shadow I hat einen SU-Vergaser vom HD-Typ. Und bei diesen Vergasern hat die Drosselklappe im Leerlauf völlig geschlossen zu sein. Für den Leerlauf hat dieser Vergasertyp - anders als beim Shadow II - ein Umluftsystem. Wenn dieses Umluftsystem nicht richtig arbeitet oder eingestellt ist, dann kann man sich mal mit der Einstellung über diese Schraube, die Winfried in dem Bild zeigt, behelfen.
Wenn man neben seinem Shadow I steht, dann ist auf der linken Vergaserseite (egal ob Fahrer- oder Beifahrerseite) eine relativ dicke Schraube mit einer dicken Feder. Über diese Schraube wird der Leerlauf eingestellt. Weil das aber mit dem Synchronisieren der beiden Schrauben/Einstellungen ohne Hilfsmittel so eine Sache ist, hilft man sich - unkorrekterweise - oftmals mit dem minimalen Öffnen der Drosselklappen über die von Winfried gezeigte Schraube.
Für eine ordentliche Einstellung muß man eigentlich die Dome abnehmen, die Drosselklappen auf der Welle lösen, die Klappen von innen zudrücken und zuhalten und auf der Welle festschrauben. Dann sind beide Klappen auch wirklich zu, wenn kein Gas gegeben wird. Die von Winfried gezeigte Schraube ist so einzustellen, daß sie gerade die Klappen nicht öffnet. Die dicken Einstellschrauben sind beide bis zum Anschlag reinzudrehen und dann jede eineinhalb Umdrehungen raus. Das ist die Grundeinstellung. Wenn das Gemisch richtig eingestellt ist (das ist ein eigenes Thema), dann läuft der Motor so eingestellt im Leerlauf richtig oder zumindest dicht an der richtigen Drehzahl. RR sagt, man solle jetzt mit einem Schlauch an der Öffnung, in die der Dämpfer gesteckt wird, an beiden Vergasern lauschen und die dicken Schrauben vorsichtig so verstellen, daß in beiden Vergaser das Zischen gleich intensiv erklingt ... dabei denke sich jeder, was er mag. Mein Gehör versagt da jedenfalls. Wenn die Vergaser nicht undicht sind (und das Gemisch wie gesagt stimmt), dann stellt man sich mit den beiden dicken Schrauben die Leerlaufdrehzahl ein, indem beide Schrauben immer gleich bewegt werden.
Zum Prüfen hebt man mit dem Stift, der unter dem Vergaser auf der der Einstellschraube gegenüberliegenden Seite sitzt, den Kolben an, dabei muß bei beiden Vergasern die Drehzahl gleichermaßen abfallen derart, daß der Motor noch läuft, aber doch schon ziemlich kurz vor dem Absterben. Bei jedem der beiden Vergaser einzeln durchgeführt, muß dieser Test das gleiche Absinken der Drehzahl bewirken. Wenn die Drehzahl unterschiedlich absinkt, muß die Einstellschraube halt entsprechend ein bißchen rein- oder rausgedreht werden. Aber das ist dann schon ein Hinweis darauf, daß mindestens einer der Vergaser nicht mehr so arbeitet wie der andere und irgendwo irgendwie Verschleiß/Undichtigkeit aufweist, am häufigsten wohl an der Drosselklappenwelle.
Alles klar? Das ist jedenfalls keine Zauberei. Und das Einstellen des Gemischs ist auch kein Zaubern, aber ggf. gesondert zu besprechen. Durcheinanderbringen kann man bei den dicken Schrauben eigentlich nichts. Man merkt/notiert sich halt, wieviel Umdrehungen man bis zum Anschlag reinzudrehen hatte, dann kann man den ursprünglichen Zustand ja wieder herstellen. Falls was schief geht, ist wichtig: Die Grundeinstellung ist "ganz reindrehen und dann eineinhalb Umdrehungen raus".
Learning by doing - anders kommt man da nicht vorwärts.
Gruß - Udinho
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Für eine ordentliche Einstellung muß man eigentlich die Dome abnehmen, die Drosselklappen auf der Welle lösen, die Klappen von innen zudrücken und zuhalten und auf der Welle festschrauben.
Das ist ziemlich schief ausgedrückt: Außen neben dem Vergaser, in Fahrtrichtung vorn, läuft unter dem dicken Luftschlauch entlang das Verbindungsgestänge zwischen den beiden Vergasern. Die Drosselklappenwelle kommt ein ganzes Stück aus dem Vergaser nach vorne in Fahrtrichtung raus, und auf diesem hervortretenden Stück Welle ist die Drosselklappe über einen Klemmschraubverschluß mit dem Gestänge verbunden. Muß man sichdas anschauen, dann ist das gleich klar. Diese Verschraubung ist zu lösen, dann dreht sich die Drosselklappenwelle ohne Gasgeben, oder umgekehrt: Gasgeben am Pedal bewirkt kein Öffnen der Drosselklappen mehr. Wenn diese Klemmverschraubung beider Wellen etwas gelöst wird, lassen sich die Drosselklappen fest zumachen, und dann wird die Verschraubung wieder angezogen, so daß beide Drosselklappen auch wirklich richtig zu sind, wenn kein Gas gegeben wird.
So war das gemeint. Gruß - Udinho
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Für eine ordentliche Einstellung muß man eigentlich...
Aha, verstehe. Mir hast Du also die 'Schwachmatenversion' zukommen lassen >:(
War wohl auch besser so, ich habe mit dem faulen Trick ja auch nur das Standgas für den sehr mager eingestellten Motor in der kalten Jahreszeit etwas angehoben und werde das im Frühjahr wieder zurückstellen. ;)
Gruß
Winfried
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Hallo Udinho,
danke für deine Ausführung, dann werde ich mich mal entscheiden müssen und einfach nachfüllen.
Aber noch ein anderes Thema: Kann mir jemand sagen, an welcher (der mehreren möglichen) Schraube ich die Leerlaufdrehzahl (Warmzustand) einstellen kann? Ideal wäre eine Bezeichnung über das Handbuch. Ich habe nämlich keine Lust, meinen frisch eingestellten Vergaser zu verstellen, aber die Leerlaufdrehzahl wurde einfach zu hoch eingestellt. Das tut vor allem bei Gangwechsel weh, außerdem schiebt er zu stark. Die Drehzahl im kalten Zustand ist gut.
Danke im Voraus für eure Unterstützung.
Viele Grüße, shadow68
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Hallo Shadow, ich habe inzwischen beste Erfahrung mit Auto König gemacht. Der ist eben bei uns im Kreis. Unser Wagen läuft jetzt perfekt. Er hat alle Probleme der Hinterlassenschaften der Vorreparateure abgestellt und der Preis hat auch gepaßt. Wenn´s warm wird sehen wir uns wieder im Bieragrten? Beste Grüße, nahnim
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Das Problem hat sich nach umfangreichen Reparaturmaßnahmen (siehe Hauptthread) endlich erledigt.