Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Spirit/Spur, Turbo R, Brooklands... => Thema gestartet von: Udinho am Do.13.Dez 2007/ 16:05:14
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Hier in Spanien gilt Höchstgeschwindigkeit 120 km/h. Ein Tempomat ist da eine feine Sache - wenn er denn arbeitet.
Meiner beim Turbo X35566 hat eine üble Macke: Zunächst reagiert er auf Drücken des Set-Knopfes gar nicht, auch nach mehrfach wiederholten Versuchen nicht. Dann wackele ich am Schalthebel herum in der Hoffnung, irgendeinen Kontakt erwischen zu können, aber da am Hebel ist weiter kein Kontakt, wie ich in der Teileliste gesehen habe. Beim Rumwackeln drücke ich immer wieder auf den Set-Knopf, und nach vielen vielen Versuchen packt er's dann doch. Aber nach ein paar Minuten fällt der Tempomat mir nichts, Dir nichts wieder aus. Auf Reset reagiert er allerdings sofort wieder. Das kann dann in den nächsten Minuten noch zwei-, dreimal so gehen. Dann ist Ruhe, und der Tempomat fällt nicht mehr ab - oder doch mal, aber sehr selten. Naja, bis zur nächsten Fahrt halt, da geht das Spiel von vorne los. Immer und ausnahmslos.
Im Handbuch finde ich leider keine Anleitung zur Fehlersuche, die mir nutzen würde, denn die Hinweise im Handbuch bauen auf der Verwendung einer Tempomat-Testbox auf, und wer hat die schon?
Ich habe daher keine Ahnung, wo ich anfangen soll zu suchen. Gelesen habe ich von einem Schalter im Getriebestellmotor, der evtl. zu justieren wäre. Oder von einer elektronischen Einheit, der man aber nicht ansieht, ob sie einen Fehler hat. Selbst interessierte Spezialisten wissen sich nur zu helfen, indem sie die Einheiten austauschen zwischen zwei Fahrzeugen gleicher Art, von denen eines in Ordnung ist, um zu sehen, ob die verdächtige Einheit eine Macke hat. Die Einheit ist sautauer für das, was sie leistet, selbst bei VDO kostet sie - glaube ich - so an 400 Euro.
Wer hat das Problem auch? Oder hatte es und konnte es beheben? Jeder Tip ist recht, damit ich vielleicht einen sinnvollen Einstieg in die Sucherei finde. Ich will nicht anfangen, Teile zu zerlegen, wenn womöglich einer das Problem längst kennt und die Lösung weiß
Beste Grüße - Udinho
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Lieber Udinho,
habe das selbe Problem, nur mit dem Unterschied, dass meine beiden Tempomaten überhaupt nicht funktionieren. Das Steuergerät kostet bei Werner Mork in Kamen 315,-€, wenn ich mich recht entsinne. Ich muss zugeben, dass ich praktisch NIEMANDEN kenne, bei dem der Tempomat funktioniert. Bei den alten Modellen (Vergaser), müsste auch für Shadow I+II gelten, gibt es meistens Probleme mit dem Verstellzug am Faltenbalg. Ich weiss, dass es eine Lösung geben muss, denn Paul Zizala (Technikreferent beim Motorveteranenclub hier in Wien) hat mir erklärt, dass seiner funktioniert. Allerdings fährt er einen Brooklands, vorletzte Serie irgendwas um 1994 oder 1995 herum, also Vollelektronik. Wäre in dem Fall eine klare Angelegenheit für das Steuergerät oder schlicht irgendwelche Wackelkontakte, was die Geschichte von deinem Turbo X35566 auch nahe legt.
Ich werde mich in den Weihnachtsferien detaillierter mit der Sache auseinander setzen (habe bisher in der Betriebsanleitung auch nichts zum Thema Fehlersuche gefunden) und hoffe danach berichten zu können. Der erwähnte Austausch der Steuermodule ist (leider) Stand der Technik. Faltenbalg bei meiner Serie I ist noch halbwegs klassische Mechanik, an der man was rumfummeln kann. Auch das werde ich in den Ferien mal probieren.
Bis dahin schon mal schöne Feiertage, und ich melde mich, sobald ich was weiss.
Freundliche Grüße,
Christoph
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Wie unten abgebildet, sehen die Mikroschalter aus, über die im Stellmotor zum einen über den Wählhebel gewählt wird, andererseits der Tempomat verfügbar gemacht wird. Schalter M ist für den Tempomat. Wenn das Ding nicht mehr richtig sitzt oder klemmt, kann das Nockenrad, das über den Wählhebel gedreht wird, nicht mehr richtig den Schalter betätigen.
Aber bevor ich mich daran mache, das einzustellen, hätte ich lieber gehört, daß das schon mal bei jemandem die Lösung war. Passen würde es schon, aber wer weiß, ob ich das nicht alles verschlimmbessere, weil es gar nichts einzustellen gab, und dann fährt das Auto rückwärts, wenn ich auf N gehe oder so!?
Frohe Weihnachten wünsche ich später :-)
Gruß - Udinho
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Servus Udo!
Hast Du die Microschalter an der Lenksäule im Verdacht? Dort auf kaputte oder nur lose Kontakte hin nachzuschauen, wäre natürlich gut.
Der Ausfall des Tempomaten scheint eine häufige Erscheinung zu sein. Die Ursache an der Lenksäule zu suchen, ist wohl ein neuer Ansatz, denn meist wird die Elektronik, bzw. die Mechanik im Motorraum als Ursache ausgemacht. Ich habe von einem Teilnehmer eines anderen Forums einen sehr interessanten Tipp, wenn es ums Steuergerät geht! Der hat das beinahe baugleiche Teil vom BMW E34 (5er aus den 90ern) in seinen Bentley eingebaut, und es klappte auf Anhieb - seinem Bekunden nach sogar besser. Es sind zwar Lötarbeiten notwendig, aber die erledigst Du doch mit links? Schlußendlich sogar hat er den Chip aus der E34-ECU ausgelötet und in die Bentley-Einheit eingesetzt - et voila!
Lies doch mal diesen Beitrag aus dem kanadischen Forum:
http://www.rollsroyceforums.com/forums/general-forums-2/technical-and-mechanical-assistance-3/cruise-control-repair-or-swap-155/
Gruß Lutz
Noch etwas: bei mir funktioniert der Tempomat und hat auch noch nie nur mal temporär versagt (82er Spur mit Balg)! Ich will's aber nicht beschreien.... :-)
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Neinein, Jimknopf, an der Lenksäule ist ja nichts an Kontakten außer in dem Hebel selbst, wo Set und Reset drin sind. In den Zeichnungen sehe ich jedenfalls keinerlei Kontakte an der Lenksäule.
Dieser Mikroschalter ist da, wo in dem Bild unten 45 und 46 steht. Da wird geschaltet, bei welcher Wählhebelstellung überhaupt Kontakt zum Tempomat hergestellt wird. Der Mikroschalter verhindert, daß der Tempomat in P oder R oder N oder L überhaupt verfügbar ist. Nur in D oder I - weiß ich gar nicht genau, ob auch I - darf er verfügbar sein, und das schaltet dieser Nocken auf dem Rad, das die verschiedenen Mikroschalter betätigt ... wenn ich das denn richtig kapiert habe.
Und weil bei mir mit Hin- und Herwackeln des Hebels der Tempomat dann doch einschaltet, hoffe ich eben, daß elektronisch alles in Ordnung ist, stattdessen aber dieser Schalter nicht richtig oder nicht immer oder wenn, dann nur haarscharf den Tempomat freischaltet, sozusagen.
Bloß wissen weiß ich eben nichts genaues nicht.
Gruß - Udinho
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Wenn Reset immer funktioniert, würde ich zuerst die Steuereinheit verdächtigen oder eine Steckverbindung/Schalter auf dem Weg dorthin. Ich würde die Spannungen an beiden Polen des SET-Schalters messen und die Werte mit denen an der Steckverbindung der Steuereinheit vergleichen, um Schalter, Leitungen und Verbindungsstecker auszuschließen.
Wenn die Tempomaten im Shadow II oder frühen Spirit nicht funktionieren, liegt es fast immer an der Elektronik-Einheit (305,25 +MWSt bei uns); beim Gummibalg genügt eine Sichtkontrolle (Ist er beschädigt? Sitzen die Ränder noch gut an den Blechen?).
Am unproblematischsten ist noch der rein mechanische Tempomat des Shadow I; hier müssen einfach nur die Unterdruckleitungen in Ordnung sein.
Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Das mit dem Messen der Spannung am Set-Schalter ist eine nette Idee. Aber geht das denn überhaupt? Da liegt doch - denke ich mir - nur Spannung an, wenn
1. der Mikroschalter den Tempomat freischaltet, also nur in D oder evtl. auch I
2. oberhalb von etwa 50 km/h
Wie soll ich denn da messen? Oder übersehe ich was?
Gruß - Udinho
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Ich weiß nicht, wie da die Spannungsverhältnisse sind (habe es noch nicht selbst gemessen) und wo ein-/ausgeschaltet wird. Wenn Sie an die Leitungen herankommen, die zum SET-Schalter gehen, können Sie auch mit einem Ohmmeter prüfen, ob der Schalter in Ordnung ist und ob sich etwas ändert, wenn Sie den Wählhebel bewegen. Haben Sie einen Stromlaufplan zu Ihrem Fahrzeug (TSD 6000 enthält die Pläne)?
Grüße aus dem kalten Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Das mit dem Messen muß ich mir mal richtig durch den Kopf gehen lassen. Nur scheint mir die beschriebene Symptomatik irgendwie eher auf was plump Mechanisches zu deuten. Ich habe es noch nicht geschafft, nur mit zig-fachem Drücken - heftig, sanft, einseitig, schief, wie auch immer - des Set-Schalters die Geschwindigkeit zu setzen. Aber wenn ich den auf D stehenden Wählhebel leicht hin und her wackele gerade so, daß ich nicht N oder I auslöse, und nach ein bißchen Wackeln wieder Set drücke, dann packt der Tempomat auf einmal, meistens nicht beim ersten Versuch, aber nach dem dritten oder so. Deshalb spekuliere ich in Richtung einer mechanischen Macke. Da ich laut Teiledarstellung keine Kontakte an der Lenksäule finde, die den Tempomat betreffen und mechanisch etwa einen Kontakt auslösen, fällt mir eben nur dieser Mikroschalter ein, der zu dem Symptom paßt. Laut Handbuch kann der justiert werden. Aber ich habe dort unten noch nie was berührt, deshalb weiß ich nicht, was mich erwartet und was ich da durcheinander bringen kann.
Fragt sich, ob nicht wirklich was sein könnte an dieser Box, wo die Anbindung zum Gaspedalgestänge erfolgt. Ich weiß leider noch viel zu wenig darüber, wie diese Einzelteile insgesamt die Geschwindigkeitsregelung ergeben. Was passiert denn in dieser Box im Motorraum, die das Gaspedalgestänge betätigt?
Der Hinweis von JimKnopf führt zu einem interessanten Artikel. Ich fände es reizvoll, das nachzumachen, was da vorgegeben wird. Vergleichbar habe ich die PowerUnit des ARC mal "nachgebaut" (ohne Elektronik) und das Fahrwerk ohne PowerUnit gesteuert. Aber da ich bislang noch nicht an einen elektronischen Fehler glaube, werde diese Einheit noch nicht anrühren.
Außerdem wird die exakt gleiche Einheit von VDO für Opel geliefert, lediglich die Befestigung erfolgt mit einem statt mit zwei Löchern für Schrauben. Das wäre dann einfacher als das Basteln eines neuen Steckers, Einbauen eines Widerstandes und dann noch Umlöten eines Chips. Falls diese VDO-Einheit für Opel - oder GM - bei Ebay angeboten wird, kaufe ich sie wohl, wenn der Preis stimmt.
Es scheint, daß es viele Probleme mit dem Tempomat gibt. Aber so, wie meiner reagiert, scheint er das sonst bei niemandem zu tun. Oder sagen die anderen einfach, der Tempomat sei ausgefallen, während sie gar nicht wissen, daß er mit dem von mir beschriebenen Wackeln am Wählhebel doch gehen würde!?!?
Gruß - Udinho
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Das mit dem Wackeln am Wählhebel kann eigentlich die Schalter unten in der Box am Getriebe nicht beeinflussen, denn dort sitzt ein Motor, der in Stufen schaltet, d.h., wenn Sie oben den Hebel wackeln, bewegt sich unten noch nichts – erst wenn Sie den Hebel so weit bewegen, dass er die nächstliegende Position erreicht, bewegt sich unten der Motor und bringt den Mechanismus in die nächste Stufe. Das Wackeln des Wählhebels bewegt aber die ganze Elektrik in der Lenksäule; es könnte also ein Wackelkontakt im Schalter oder an einer Steckverbindung oder eine gebrochene Ader in der Verdrahtung sein.
In der Box, wo die Anbindung zum Gaspedalgestänge erfolgt, wird vermutlich ein gespeicherter Sollwert (die vom Tachogeber im SET-Moment gelieferte Spannung, umgesetzt in einen binären Wert) mit dem Ist-Wert (dem aktuell vom Tachogeber) verglichen.
Grüße aus dem kalten Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Stimmt, das mit dem Gewackel kann gar nicht so sein, wie ich dachte - Denkfehler. Aber so ist das, wenn man eine Idee fix im Kopf, da muß man erst auf den Hinterkopf bekommen, damit andere Gedanken "am Rieseln fangen".
Am logischsten scheint mir im Moment also, daß doch etwas in der Kabelei unter der oberen Lenksäulenabdeckung nicht in Ordnung ist.
Ehrlich gesagt, ist mir diese Option erst mal am liebsten. Da kommt man doch noch ganz gut dran. Ich werde dann berichten, ob die Suche in der besagten Gegend irgendeinen Mangel zum Vorschein gebracht hat.
Gruß - Udinho
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Ich habe mir den Kabelverlauf der Tempomatstrippen vom Wählhelbel am Stellmechanismus vorbei ins Armaturenbrett angesehen. Da ist aber wirklich nichst, was und wo das Kabel hätte geknickt werden, geschweige denn brechen können. Es ist keine Stelle ersichtlich, auch bei Bewegen des Wählhebels nicht, an der das Kabel irgendwo gestreßt würde. Die einzelnen Strippen verlaufen ja auch noch in einer dicken schützenden Ummantelung.
Ein Stecker ist überhaupt nicht zu erahnen. Der wird wohl erst erreichbar sein, wenn man die Instrumenteneinheit rausnimmt. Aber ich glaube nicht, daß dort drinnen ein Stecker wackelig sein wird. Die Dinger sind doch alle so fest, daß ein selbsttätiges Lockern - anders als beim Shadow - gar nicht denkbar ist.
Also lande ich dann doch bei einem Fehler in der Elektronik? Das muß man noch mal anhand der auftretenden Symptome genau überdenken. Christoph hat ja noch gar nicht angefanden, nachzudenken ... :-)
Heute fahre ich in den Norden der Insel, das sind dann gut 100 km Autobahn. Die Kappe auf der Lenksäule ist ab, der Mechanismus offen. Ich werde mal nicht am Hebel wackeln sondern am Kabel und da an verschiedenen Stellen.
Aber nachdem ich mir das Kabel so angehen habe, befürchte ich, daß da keine neuen Erkenntnisse bei rauskommen. - Ich werde berichten.
Gruß - Udinho
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Heute fahre ich in den Norden der Insel, das sind dann gut 100 km Autobahn. Die Kappe auf der Lenksäule ist ab, der Mechanismus offen. Ich werde mal nicht am Hebel wackeln sondern am Kabel und da an verschiedenen Stellen.
Hast Du mal an den Kabeln gewackelt?
Gruß, AL
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Also, ich bin nun eltiche Kilometer gefahren, es kommen so an die 300 davon zusammen, überwiegend Autobahn, und meistens mit Tempomat. Das Ulkige ist jetzt, daß es wirklich an einem gebrochenen Kabel liegen könnte/dürfte.
So - wie auf dem Bild - sieht das Kabel aus. Die Stelle gleich rechts neben dem Punkt, wo das weiße Kabel mit einem abgeschnittenen Kabelbilder befestigt ist, ist die einzige Stelle, wo das Kabel bewegt wird, wenn der Wählhebel in die verschiedenen Stellungen geschoben wird. Eigentlich sieht das nicht so aus, als würde das geringe Bißchen an Bewegung zu einem Knick im Kabel führen können derart, daß dort der Durchgang unterbrochen wird. Aber eines war eindeutig: Ich habe zuerst auf den Set-Knopf gedrückt, wiederholt, und es tat sich nichts mit Tempomat. Dann habe ich mit dem Finger gegen das Kabel gedrückt, mehr oder weniger an der beschriebenen Stelle (ich habe es nur ertastet, konnte da ja nicht den Kopf hinstecken), und anschließend Set gedrückt, und der Tempomat nahm die Geschwindigkeit an. Und hielt sie. Es funktionierte einwandfrei.
Auf der Rückfahrt von Santa Cruz dasselbe Spiel, und es funktionierte genauso. Heute mußte ich zweimal nach Los Cristianos fahren, das sind je Hin und Zurück 50 km, überwiegend wieder Autobahn, also mit Tempomat. Und das Spiel war dasselbe: Erst erfolgt auf Set keine Reaktion, aber nach Bewegen des Kabels nimmt der Tempomat auf Set hin sofort das Tempo an.
Ist das eindeutig? Oder kann man noch zweifeln? Das Ergebnis der Übung ist eigentlich eindeutig. Aber die geringe Bewegung, die das Kabel an der beschriebenen Stelle beim Bewegen des Wählhebels macht, läßt es äußerst unwahrscheinlich erscheinen, daß dort ein Schaden entstanden ist.
Jetzt überlege ich, das Kabel an der fraglichen Stelle aufzuschneiden und nachzusehen, ob eine Beschädigung zu entdecken ist. Wenn ja, dann wird gelötet. Wenn nein, dann denke ich, das verdächtige Stück rauszutrennen - vielleicht einen Zentimeter lang - und es wieder zusammenzulöten.
Oder gibt's 'ne andere Möglichkeit?
Schönen Abend noch - Gruß, Udinho
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So wie es ausschaut, sind in der weißen Ummantelung mehrere Kabbel geführt - es ist so dick... Es sind üblicherweise Ein-Aus- und RE/SET-Schalter vorhanden, demnach vermute ich insgesamt vier Leitungen, die hier geführt werden. DieDicke spricht dafür - also Vorsicht beim Auftrennen! Danke fürs gute Foto!
Gruss Lutz
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Sie könnten jetzt die weiße Leitung noch zur nächsten Steckverbindung verfolgen (etwa 30 cm), diese dort abziehen und an die freiwerdenden Kontakte ein Ohmmeter (am besten mit einem summenden Durchgangsprüfer) anschließen, dann den SET-Knopf drücken und wackeln – damit müßte es sich eindeutig bestimmen lassen. Ich habe mir die Leitung gerade an einem zerlegten Wählhebel angesehen, da ist die Leitung anders verlegt (vor der Feder). Ich vermute aber, dass die größte Biegebeanspruchung auch bei der neueren Verlegung dort ist, wo die Leitung aus dem Hebelrohr herauskommt.
Besonders, wenn das so ist, aber auch sonst: Ziehen Sie die Leitungen lieber komplett neu ein; da, wo Sie flicken, machen Sie die Leitung unflexibler, und die nächste Bruchstelle ist programmiert. Verwenden Sie hochflexible Litze, die dünn sein darf; die geschalteten Ströme sind vernachlässigbar.
Grüße aus dem noch kälteren Norden
Claus F.Erbrecht
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Das Kabel kann durchaus an der Stelle des Kabelbinders gequetscht und gebrochen sein. Ich vermute vier Adern in dem Kabel. Je eins für den Set, Reset, Resume Schalter plus 12V oder Masse, jenachdem was geschaltet wird.
Hast Du die beiden anderen Taster Resume und Reset auch mal ausprobiert? Damit könnte man noch eingrenzen welche Leitung(en) betroffen sind/sein könnten.
Wenn man das Kabel noch ein gutes Stück aus dem Armaturenbrett herausziehen kann, würde ich ein Stück von ca 10cm neu einsetzen, da Du ja nicht hundertprozentig die Stelle kennst, an der eine Unterbrechung im Kabel vorliegt. Sehen wirst Du da nämlich nicht viel von außen, auch wenn Du die Leitung aufschneidest. Du wirst Dich fragen, warum es da Kontaktschwierigkeiten geben sollte, weil die einzelnen Leitungen höchstwahrscheinlich noch "relativ" gut von außen aussehen.
Gruß, AL
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Daß ich mit dem Löten keine sonderlich flexible Reparatur erreiche sondern fast eine Sollbruchstelle einbaue, sehe ich wohl. Aber ich sehe nicht, wie ich neue Kabel einziehen soll, weil ich nicht erkennen kann, ob und wie dieser Wählhebel zu öffnen und die Kontaktstellen der Kabel an den Schaltern zu erreichen wären!? Im TSD 6000 habe ich rumgesucht und keine Darstellung gefunden, auf der der Wählhebel zerlegt und seine Einzelteile zu sehen wären. Und eine Beschreibung dazu habe ich auch nicht gefunden.
Ein längeres Stück aus dem Kabel rauszunehmen, scheint mir im Moment eigentlich nur sinnvoll, wenn es Richtung Wählhebel rausgetrennt würde, nicht ins Armaturenbrett rein. Denn die fragliche Stelle muß wohl zwischen dem Kabelbinder und dem Ausgang aus dem Wählhebel liegen. Ich selbst tippe eher auf die Stelle gleich rechts neben Kabelbinder: Ich habe den Wählhebel hin- und her bewegt und beobachtet, der ganze weiße Kabelbogen bewegt oder dreht sich in sich fast gar nicht, auch nicht am Hebelausgang. Der weiße Kabelbogen macht die Hebelbewegung voll mit und dreht sich wie in einem Gelenk an der Stelle rechts neben dem Kabelbinder, diese Stelle sieht auch auf dem Foto nach einem Knick aus, aber stark ist dieser Knick nicht. Aber wie gesagt, es ist deutlich sichtbar, daß die Bewegung des Wählhebels an dieser Stelle im Kabel erfolgt.
Ein bißchen stehe ich da auf dem Schlauch. Wenn ich den Wählhebel zerlegen könnte, wären mir neue Strippen am liebsten. Aber wie geht er auf?
Gruß - Udinho
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Kleine Hilfestellung.
Gruß, AL
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Andreas, genau das habe ich gesucht! Und ich hatte es irgendwann irgendwo schon mal gesehen und am Wochenende einfach nicht mehr gefunden. Kannst Du mir den Pfad zu der Darstellung angeben?
Vielen Dank - Gruß, Udinho
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IPC PIN 5909 L0001
Gruß, AL
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Hallo Udinho,
ich glaube ich habe eine Idee: das weiße Kabelbündel wird jedesmal beim Gang einlegen gebogen. Von daher schiene mir ein bzw. mehrere Aderbrüche nachvollziehbar. Insbesondere wenn die Jungs normale Litze (entsprechend dem deutschen Ym) und nicht feinstädrige Litze (Yf) eingebaut haben. Die Bruchstelle dürfte am Anfang des Bogens (vom Schalthebel aus gesehen) oder beim Kabelbinder, wie von dir vermutet, verortet sein. Wobei: wo die Bruchstelle sitzt, kann eigentlich egal sein. Im Zweifelsfall wird nur Durchklingeln von jeder einzelnen Ader Gewissheit schaffen. Die von dir beschriebene Symptomatik unterstützt aber sehr die Annahme Aderbruch. Falls du die Adern neu ziehst, was ich dringend empfehle, unbedingt die Variante "feinstädrig" verwenden. Gibt es am Schalthebel niergends eine Kerbe zum Ansetzen eines Schraubendrehers, womit man die Schale vom Tempomat abheben könnte? Denke mal, die Teile sind mit einem Schnapper aufeinander gepresst worden. Alternative wäre vielleicht einfach ein Austauschhebel als Ersatzteil, am besten mit der kompletten Verdrahtung dran.
Freundliche Grüße,
Christoph (vom Nachdenken zurück)
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Christoph, nu hast Du so schön nachgedacht, und ich brauche sooo lange, bis mir was dazu einfällt. Es ist jedenfalls so: Ich fahre seit einiger Zeit mit "appen" Deckel auf der Lenksäule (der berühmte Kutscher mitn appen Bein und der annenen Laterne aufn Wagen mitn zunen Verdeck und die ausse Beleuchtung), so daß ich das Kabel an der von mir verdächtigten Stelle anstoßen kann. Daraufhin geht dann der Tempomat sofort - fast immer. Lediglich ein einziges Mal ist er in der letzten Zeit plötzlich während der Fahrt einfach abgefallen, aber "resume" hat ihn gleich wieder die Geschwindigkeit aufnehmen lassen.
Ich habe wirklich schwer die Stelle im Verdacht, auf die ich anfangs im Foto hingewiesen habe. Aber es ist so viel anderes zu tun, daß ich mich mit solchem Kleinkram im Augenblick nicht ernsthaft befasse. Aber ich beobachte weiter, und ich stupse immer wieder das Kabel an dieser besagten Stelle an, und dann geht der Tempomat. Letztlich wird da ein neues Kabel eingezogen werden, oder aber es wird, wenn preiswert zu erstehen, ein neuer Hebel samt Kabel eingesetzt.
Warten wir's ab, ich werde demnächst berichten.
Gruß - Udinho