Wegen Kilometer bin ich nicht grundsätzlich ängstlich. Das Auto hat ein Fünfganggetriebe (eigentlich) und läuft Tempo 130 mit etwa 2000 U/min. Unser TurboRL hat mit Dreiganggetriebe (aber langer nachgerüsteter Hinterachse) fast 300.000 hinter sich, verliert keinerlei Öl, verbraucht 2 Liter Öl auf 10.000 km und läuft eigentlich wie neu. Einzige Reparatur am Motor waren neue Ventilschaftdichtungen vor vielleicht 80.000 Kilometern. Die niedrigen Drehzahlen machen es schwer, den Motor zu stressen, da muß man ihn schon wirklich für treten.
Zytec ist und bleibt ein Problem, weil es kaum ErsatzECUs gibt, 20 verschiedene Ausführungen existieren, die nicht untereinander tauschbar sind. Weil es nur einen Menschen gibt, der die Dinger überholen kann und der eine entsprechend lange Warteliste hat, da auch Aston Martin, Jaguar, Alfa ... Zytec verwendet haben. Zytec selbst pflegt die alten ECUs überhaupt nicht.
Meine erste Aktion noch vor dem Kauf unseres Zytec-ContiR war, den Händler ein passendes ErsatzECU besorgen zu lassen, was zum Glück klappte. Falls ein ECU ausfällt, steht das Auto nicht monatelang unbenutzbar herum. Es fällt ja eigentlich nicht gleich komplett aus, aber da werden Sachen verarbeitet (Traktionskontrolle z.B.), die bei Fehlern zu Folgefehlern führen, die nur schwer zu identifizieren sind. Ein Bekannter hat so ein Zytec-Problem, das bislang nicht lösbar war. Aber es gibt kein ErsatzECU, so daß er sein originales einfach einschicken könnte.
Ein Vorteil dieses angebotenen Autos ist, daß es voll OBDII-fähig ist. Da kann man mit jedem handelsüblichen OBDII-Gerät die Fehler von Motor- und GetriebeECU auslesen, ohne rumbasteln zu müssen. Freilich braucht man für die Interpretation der Zytec-eigenen Fehlermeldungen die Liste aus dem Werkstatthandbuch, um die Codes zu entschlüsseln, aber man kommt jedenfalls problemlos an sie ran. Man darf natürlich von diesem Ur-OBDII nicht das erwarten, was OBDII heute an modernen Autos leistet.
Ich würde das Auto ansehen, unter die Lupe nehmen (auf der Bühne oder Grube wegen Ölverlust wer weiß wo überall) und aufgrund der Fahrgestellnummer das ZytecECU identifizieren und versuchen, sofort einen Ersatz aufzutreiben. Die Sensoren, die dem ZytecECU die Daten liefern, sind Standard wie in allen Autos dieser Zeit.
Es kann gut sein, daß so ein regelmäßig gefahrenes Auto besser ist als ein wenig genutzes mit viel weniger Kilometern. Vor einiger Zeit wurde ein TurboR mit 1 Million Kilometern angeboten und für einen stattlichen Preis verkauft - der war einfach top, weil er im erforderlichen Maße gewartet war.
Gruß - Udo