Stefan, das Auto zieht doch gar nicht beim Bremsen, sondern einfach beim Fahren, ohne zu bremsen. Muttu ma lesen ...
Wolfgang, um Verwirrung zu vermeiden, solltest Du die Begriffe "positiv" und "negativ" beim Sturz so verwenden, wie alle das tun - außer Dir. Unsere Autos haben negativen Sturz. Wer O-Beine hat, hat positiven Sturz. Also: Negativer Sturz heißt, daß die Räder oben nach innen, unten nach außen stehen. Und das muß bei unseren Autos ein bißchen so sein, zwischen 15 und 45 Minuten. Rechts war die Einstellung nach dem Protokoll grenzwertig und viel stärker als links. Wenn der Sturz wirklich positiv ist, ist etwas ganz schlimm im Argen.
Der Nachlauf ist falsch eingestellt. Und da geht das Problem los, weil Nachlauf und Sturz sich gegenseitig beeinflussen. Möglicherweise läßt sich das nicht besser einstellen, weil - wie beschrieben - Gummibuchsen durch lange Standzeiten einseitig aus der Richtung raus sein können. Da muß man dann tricksen, um das Optimum zu finden.
Ein Reifenhandel, der die Spur nachmessen soll, kann Dir schnell sagen, ob Du zur Zeit raus bist aus den korrekten Werten. Einstellen geht nicht so schnell, weil dafür der Wärmeschutz an den Buchsen der oberen Dreieckslenker (RR nennt das Gelenkarmhebel) und an den Gelenkstangenlagern (mancher sagt Schubstrebenlager dazu) abmontiert werden müssen. Das geht am besten von der Seite bei abmontiertem Rad. Das macht man selbst, spart Geld und auch den Ärger, weggeschickt zu werden, weil das Entfernen und Anbringen nervig ist und viel Zeit kostet. Wenn die Dinger ab sind - vielleicht sind sie gar nicht drauf -, kann jeder gute Reifenhändler die Einstellung ändern. Die Aufhängung ist immer gleich, egal ob Shadow (ab ca. 14000), Spirit, TurboR, Corniche ... Einen davon haben sie immer einprogrammiert.
Im Prinzip kann jede freie Werkstatt die Buchsen ersetzen. Es muß der obere Dreieckslenker (Gelenkarmhebel) ausgebaut werden. Das sind im Prinzip zwar bloß drei Schrauben, aber da steht die Feder drauf, und die muß entspannt oder, wenn man das Werkzeug dafür hat, einfach in gespanntem Zustand ausgebaut werden. Trotzdem sollte das jede Werkstatt können. Ich mache das in der Garage, da wird eine richtige Werkstatt das wohl auch können. Nur die potente Presse zum Ein- und Ausdrücken der Buchse habe ich nicht, aber das macht jede gute Werkstatt, wenn Du ihr die Teile morgens hinlegst, das ist Sache von 15 Minunten, dafür findet sich immer mal Zeit.
Kugeln tauschen hinten dauert für mich vielleicht vier Stunden in aller Ruhe. Da muß einiges hinten ausgebaut werden (Tankabdeckung, Ablage für Wagenheber pp), der Druck muß runter. Oft gehen die Kugeln nicht ab, sitzen bombenfest. Ich baue deshalb das ganze Ventil samt Kugel aus und tausche die Kugel im Schraubstock. Nach dem Einbau muß man entlüften.
Die vorderen Kugeln tausche ich bei abgenommenem Rad in vielleicht zwei Stunden. Der Druck muß runter. Auch hier muß ggf. das vordere Ventil mindestens gelöst werden, damit die Kugeln rausgehen. An sich geht das schnell und problemlos. Entlüften geht automatisch, solange man nicht vor dem Entlüften auf die Bremen getreten hat: Man öffnet die Entlüftungsschraube am Regelventil, dann entlüftet sich das System selbst. Hat man das Pedal getreten, muß richtig entlüftet werden.
Und was ist mit dem Geräusch/Radlager? Hast Du mal auf der Seite am Rad heftig gewackelt/geruckelt? Ist da mehr als nur minimales Spiel?
Hast Du nicht ein kleines Teil, um den Reifendruck zu messen? Dann laß ihn ab auf 2,2 bar oder so, das ist bei leerem Auto genug.
Kannst Du mal sagen, wieviel Du an Arbeiten selbst erledigen kannst? Z.B. den Wärmeschutz an den Gelenkstangenlagern und an den Buchsen der Gelenkarme? Das Tauschen der Druckspeicher ist weder vorne noch hinten Zauberei.
Gruß - Udo