Nun hatte ich meine Zeilen schon geschrieben, bevor DRB15051 antwortete, so daß sich einiges wiederholen wird. Ich lasse es aber aus Bequemlichkeit mal so, wie ich es fertig hatte:
Grundsätzlich halte ich es mal für denkbar, daß die Bremsschläuche altersbedingt fast zugequollen sind, so daß sie zwar den aufgebauten Druck zum Bremsen durchlassen, aber der Restdruck dann nicht weicht gegen den Widerstand in den verquollenen Schläuchen und die Kolben der Bremssättel weiter an die Bremsscheiben gepreßt werden. Die Symptombeschreibung paßt jedenfalls dazu.
Die Bremsschläuche kosten pro Stück 10 Euro oder so und sind leicht zu beschaffen (Introcar, Flyingspares, Brabo, was weiß ich, Erbrecht ist ja wohl in Urlaub, werden auch vom Bremsendienst maßgefertigt). Der Austausch ist für einen etwas Erfahrenen leicht zu bewerkstelligen. Dazu sollte man aber zuallererst das Werkstatthandbuch beschaffen, damit man keine Fehler beim Aus- und Einbau (Druckentlastung!) macht und auch gleich das Entlüften lernt, eine Aktion, die auch problemlos allein gemacht werden kann.
Das Werkstatthandbuch gibt es auf Englisch auch im Internet zum Nachlesen oder Runterladen hier
http://rrtechnical.info/sy/04_syWenn die Bremsen sich nach Druckentlastung tatsächlich wieder richtig lösen, wäre es ja fein, dann wären vielleicht wirklich nur die Bremsschläuche fällig. Zu befürchten ist aber, daß die Kolben eher ungleichmäßig zurückweichen und die Bremsbeläge entsprechend ganz unterschiedlich weit abgenutzt sein können an demselben Bremssattel, In diesem Falle müssen die Bremssättel überholt werden - für jemanden mit Werkstatterfahrung: Werkstatthandbuch lesen, kann man selbst machen. Die Druckentlastung zum Test über das Öffnen der Entlüftungsnippel vorzunehmen, ist ein Weg/Trick. Der andere ist: Solange das Bremspedal wiederholt treten, bis beide Druckkontrolleuchten "low pressure" anzeigen. Beim Shadow II sind dreißg Mal treten bis zum Aufleuchten in Ordnung. Auf jeden Fall ist beim Aufleuchten der Kontrollampen kein Druck mehr auf dem System, und die Räder müßten frei drehbar sein. Mit vorne aufbocktem Fahrzeug kann man das auch in der Garage testen. Sind sie nicht frei drehbar, klemmen wohl die Bremskolben oder mindestens einer davon.
Aber das alles eignet man sich am besten an durch intensives Lesen im Werkstatthandbuch. Wenn Unklarheiten verbleiben, kann man hier im Forum über die Suchfunktion Informationen zu seinem Problem sammeln - und natürlich fragen, klar doch.
Angesichts der Beschreibung würde ich jedenfalls die Bremsschläuche, wenn sie nicht gerade fast neu aussehen, austauschen. Wir hatten hier (TF) schon einen Corniche, der über die Hydraulik überhaupt nicht mehr bremste, die kamen mit Handbremse und Runterschalten zu uns! Und was war? Die beiden Bremsschläuche, die vom Bremskraftverteiler wegführen, waren zugequollen, vollständig!
Gruß - Udinho