Autor Thema: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"  (Gelesen 11095 mal)

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Offline JimKnopf

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2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« am: Mo.12.Nov 2007/ 17:36:52 »
Hier mal ein Bild, wie der avisierte kleine RR wohl auf die Straßen kommmen wird:

<<Link>>
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Offline Udinho

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #1 am: Di.13.Nov 2007/ 08:56:18 »
Oder vielleicht doch eher so?

Gruß - Udinho
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Offline cls

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #2 am: Di.13.Nov 2007/ 17:45:40 »
..... :o  :o  :o  :o  :o  :o  :o  :o  :o .....

der ist ja noch häßlicher *uuaaahhh*

Gruß
Swen
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Bentley und Rolls-Royce Interessengemeinschaft

Offline Chauffeur

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #3 am: Di.13.Nov 2007/ 18:31:13 »
Häßlicher als was??  ???

Lieber Swen
da muß du schon Butter zu die Fische geben!  ;D

Denke aber, daß ich persönlich eher das Original (Neuer BMW 7-er) fahren würde als einen Small Sedan. Am liebsten fahre ich aber die echten Rolls Royce (z.B. Shadow/Cloud/Spur u.s.w).

Frage dazu?
Ist Rolls Royce noch Rolls Royce? (Nur zur INFO hier spricht auch ein BMW-Fahrer!)

Für mich haben diese Fahrzeuge nicht's mehr mit dem ursprüglichen Mythos von Rolls Royce zu tun, ich stelle aber nicht in Abrede daß es um schlechte Autos handelt. Für mich sind das Luxusfahrzeuge auf höchstem Stand mit bayerischer Technik, die in England gebaut werden, und das kann ich eigentlich günstiger haben, bei meinen BMW-Händler um die Ecke.

Wenn ich BMW fahren will, setzt ich mich in meinen 545i, und wenn ich Rolls Royce fahren will, setzte ich mich in meinen Silver Shadow.
Es ist aber, für mich, auf jedenfall "Freude am Fahren"

Mit bayerischen & achtzylindrischen Grüßen  :D
Markus Z.

Offline Michael Ehrhardt

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #4 am: Mi.14.Nov 2007/ 08:34:59 »
Servus Markus,

zwar habe ich noch keinen eigenen RR, bin aber schon seit Schulzeiten vom RR-Virus befallen und seit 26 Jahren Mitglied im RREC German Section. In dieser Zeit habe ich natürlich sehr viele RR gesehen und auch verschiedene Typen gefahren.

Was nun den aktuellen Phantom angeht, so scheiden sich natürlich hier die Geister. Der Phantom polarisiert und teilt die Gemeinde. Die einen mögen ihn, die anderen mögen ihn nicht. Wer ihn nicht mag, ihn jedoch einmal gefahren hat, ändert seine Meinung sehr schnell und ist begeistert, da der Phantom nahezu geräuschlos ist. Ich habe ihn schon etwa 1000 km weit gefahren und bin regelrecht süchtig geworden.

Das Design ist meiner Meinung nach eine moderne Interpretation klassischen RR-Designs, besonders im hinteren Dachbereich, wo eindeutig das bekannte Razor-Edge-Design zu finden ist.

Übrigens: was wäre aus RR geworden, wäre die Firma nicht von einem finanzkräftigen Unternehmen übernommen worden? Bei Jaguar, Aston Martin oder Lamborghini fragt auch keiner, ob die noch "echt" sind. Wie hätte denn ein aktueller RR aussehen sollen? Kritiker sagen nur, wie er nicht sein soll. Ich denke, BMW hat ein Auto auf die Räder gestellt, das durchaus die Spirit of Ecstasy auf dem Kühler tragen kann. Bitte bedenke, dass auch einst der Silver Shadow bei seiner Erstvorstellung Entsetzen hervorgerufen hat.

Du kannst ja mal meine Berichte lesen, die ich über den Phantom geschrieben habe und die Du unter http://rrec.de/139.0.html findest.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch keinen aktuellen 7er gefahren habe, wohl aber eine S-Klasse. Im Vergleich merkt man, dass der Phantom was ganz anderes und nicht vergleichbar ist, vom Preis einmal abgesehen.

Liebe Grüße, ebenfalls aus "Zminga",

Michael

 
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Offline PY158

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #5 am: Mi.14.Nov 2007/ 09:53:07 »
Hallo Gemeinde,

der "kleine RR" war immer schon ein Thema für die Firma. Immerhin hat er in den 1920er Jahren die Verluste der großen Baureihe wettmachen helfen. "Helfen" deshalb, weil für die Ertäge zu dieser Zeit in der Hauptsache die Flugmotorenabteilung zuständig war. Grundsätzlich ist zu sagen, dass kleine Stückzahlen immer Gift für den Gewinn sind - und einen solchen muss auch Rolls-Royce machen. Also gilt es den Spagat zwischen Anspruch auf Exclusivität = geringe Stückzahlen, und gewinnbringenden Stückzahlen zu finden.

Bentley, bzw. deren Konzernmutter VW hat das meiner Meinung nach genau richtig gemacht: Ein beherzter Griff ins Regal und die passenden Teile rausgesucht, in England mit Liebe hübsch verpackt und anschließend für das halbe Geld eines "normalen" Bentley (bis dahin der Arnage) an die Kunden verkauft. Und zwar wie geschnitten Brot. Und dieser Riesenerfolg dürfte m.E. auch hinter den neuen Ambitionen in Richtung "Baby-RR" stehen, denn ich kann mich erinnern, dass RR noch vor wenigen Jahren ganz anders getönt hat. Das war zu einer Zeit, als man ernsthaft geglaubt hat im Jahr über 1000 Autos für damals eine Dreiviertelmillion DM unter die Leute zu kriegen. Tatsächlich verkauft wurden bisher etwas über 3000 Autos in knapp 5 Jahren, d.h. das Verkaufsziel wurde klar verfehlt, während der jetzt-wieder-Rivale Bentley letztes Jahr erstmals über 10.000 Fahrzeuge verkauft hat, wenn ich nicht irre.

Fazit: das "Große Modell" sorgt für die Reputation, der "Kleine" für die gesunde Bilanz. So ist das aber bei allen Herstellern, egal welcher Provinienz.

Und zu der Frage: was ist ein Rolls Royce? Alles, was von RR verkauft wird, ganz einfach. Eine Fertigungstiefe von 100% ist nicht nur längst passé, sondern hat sich in Wahrheit auch gar nicht bewährt. Mir persönlich ist ein auf zuverlässiger Großserientechnik basierendes Nobelmodell, wie z.B. ein Jaguar X-Type mit Ford-Technik oder ein Bentley Continental mit VW Motor allemal lieber, als eine von unterkapitalisierten Exclusivfirmen (Cizeta, Lamborghini, Maserati, Aston Martin etc.) nicht zu Ende entwickelte Beta-Version, die ich dann im 3-jährigen Testbetrieb fertig entwickeln darf, bis ich entnervt zu einem neuen Modell wechsle. Und wenn einige der in Klammern aufgeführten Firmen heute noch leben, haben sie das auch nur der Unterstützung eines größeren Mutterkonzerns zu verdanken, der sie entweder mit Geld oder Technik ausrüstet.

Freundliche Grüße,
Christoph
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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #6 am: Mi.14.Nov 2007/ 10:36:05 »
Da kann ich mich kurz halten: PY158 und Michi bekommen volle Zustimmung.
LG ULI

PS: Erstaunlich viele Komponenten werden bei Bentley auch heute noch (selbst bei den "günstigen" Contis) in aufwändiger Handarbeit in Crewe gefertigt und eingebaut. Ich wage die Äusserung, dass in einem Conti mehr englische Handarbeit steckt, als in einem Phantom. Zudem: Keine Roboter. Dafür Heerscharen von Mitarbeitern, die im Zweischichtbetrieb gut motiviert arbeiten.

PPS: Ihr wisst um den Arnage mit dem Bugattimotor?



Offline Michael Ehrhardt

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #7 am: Mi.14.Nov 2007/ 10:42:09 »
Arnage mit Bugatti-Moror?

Bitte mehr Infos!

LG

Michael
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Offline cferbrecht

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #8 am: Mi.14.Nov 2007/ 11:05:29 »
Ich habe es, glaube ich, schon mal an anderer Stelle geschrieben: BMW-Phantom und VW-Bentley sollen einen Mythos beleben oder weiterführen, und ich glaube, das funktioniert nicht. Es ist, als ob jemand die Namensrechte an The Beatles erwirbt, vier sehr gute Musiker anheuert und sie gemeinsam Musik machen lässt – vielleicht kommt sehr gute Musik dabei heraus, aber es hat nichts mit den Beatles zu tun.

Weder RR noch Bentley sind als Firmen gegründet und (nach meinem Gefühl bis vor einiger Zeit) betrieben worden, bei deren Produkten es um optische und PS-Protzerei ging – das bieten aber die neuen Produkte. Diese Autos passen in die Zeit wie ein Grabmal in den Dimensionen einer ägyptische Pyramide oder ein Barockschloss als Einfamilienhaus; ich denke, es sind Autos für Menschen, die nicht wissen, wohin mit ihrem Geld, und die nach der Devise leben: 'Ich weiß, dass diese Welt den Bach runter geht, aber bis dahin will ich meinen Spass haben, und der Rest ist mir egal'.

Ich stehe dazu, die alten Autos zu erhalten und zu fahren, genauso, wie ich es wichtig finde, alte Gebäude originalgetreu zu restaurieren, für die Nachwelt zu erhalten und zu benutzen, aber Autos mit Hunderten von PS und Tonnen an Gewicht neu zu bauen, ist genauso abwegig wie ein Schlossneubau. Das beantwortet dann auch die Frage: 'Wie sollten sie denn aussehen, die neuen RR und Bentley?' Ganz einfach: Man sollte sie nicht bauen...

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #9 am: Mi.14.Nov 2007/ 11:29:13 »
Der Test-Arnage wurde mit W16 Bugatti ausgestattet. Es ist in der Überlegung, den neuen Arnage, der 2009 oder spätestens 2010 rauskommen dürfte (völlig neu auf Basis einer neuen, abgeänderten Audi-Spaceframe Technik), mit einem Spitzentriebwerk, dem Bugatti-Motor auszustatten, um das Auto im SuperLuxurySedan-Markt für leistungsorientierte Käufer an die PS-Spitze zu katapultieren. Kleinserie mit 4WD ist denkbar, ein Mild-Bugatti mit HR-Antrieb aber auch.

Wichtiger: Zudem wird es den neuen Arnage weiterhin mit dem alten V8 geben. Diesen dann optional in Kombination mit Audis neuer Quattro-Hybrid-Antriebstechnik, oder dem Hybridantrieb, der bereits für den Q7 entwickelt wird. Grund: So können einerseits grüne Absichten demonstriert werden, andererseits steigt das Drehmoment nochmals.

Schon jetzt bringen es die Ingenieure fertig, mit dem V8 die Emissionswerte der Euro5 Norm ab 2009 zu erreichen. Momentan arbeitet Crewe an der Erreichung der für 2013-2015 erwarteten Euro6 Norm. Dies dürfte mit einer Hybrid-Kombi zu schaffen sein.

Zudem will Bentley zukünftig noch mehr Green-Policy machen. Von einer 20%-Reduktion des Verbrauchs ist die Rede.
Mehr Details beim Glühwein-Trinken. Ich war ja nicht umsonst in Crewe. :-)))
« Letzte Änderung: Mi.14.Nov 2007/ 11:57:38 von shadow2 »

Offline PY158

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #10 am: Mi.14.Nov 2007/ 12:35:39 »
EINSPRUCH EUER EHREN!

Lieber Herr Erbrecht, ich muss Ihnen und allen gleichartig denkenden Menschen dringend widersprechen. Ihr Engagement für alte Fahrzeuge in Ehren, aber die Diskussion dreht sich um NEUWAGEN bzw. in Entwicklung befindliche Projekte. Ihr Schlusswort, man solle keine neuen RR/B-Modelle mehr bauen, ist nicht akzeptabel, denn er würde nichts anderes bedeuten, als das Aussterben dieser wunderbaren Fahrzeuge. Wollen wir das? Ich glaube nein.

Zu Ihren Argumenten im Einzelnen:
Mythos-Belebung durch Fremdeigentümer, welcher die Namensrechte erworben hat, muss kein Fehler sein. Es geht doch immer darum, welches Produkt dabei herauskommt. Wir erinnern uns: RR hat 1931 die insolvente Firma Bentley übernommen und die nächsten 70 Jahre wunderbare Bentleys gebaut. Natürlich sagen die Anhänger der reinen Lehre (Cricklewood-Anhänger), das wären keine echten Bentleys mehr gewesen, aber war das der 4,0lt. Bentley mit Ricardo Motor auch? Fakt ist, dass die meisten Forumsteilnehmer zustimmen werden, dass die Bentleys seit 1933 ganz famose Fahrzeuge waren, um die es wirklich schade wäre, wenn sie nicht gebaut worden wären.

RR/B Automobile sind was für Menschen, die nicht wissen wohin mit Ihrem Geld: Stimmt! Allerdings ist das seit über 100 Jahren so. Ein Phantom II stand 1933 mit RM 49.500,- in der Preisliste der Berliner Automobilaustellung. Mein Großvater verdiente zu der Zeit ca. 180,- RM im Monat. Ein Bauernhaus war für ca. 6 - 10.000,- RM zu haben, eine Villa kostete ca. 20.000,- RM. Auf heutige Verhältnisse umgelegt wäre der Preis also ca. 1-2 Millionen Euro, je nach dem, welche Durchschnitts- oder Vergleichswerte man ansetzt.

Namensrechte an "The Beatles" und einer Automarke kann man in meinen Augen so nicht vergleichen. Die Verlängerung dieses Vergleichs würde bedeuten, dass alle RR seit 1933 keine mehr sind, weil der gute alte Fred seit der Zeit seinem Ingenieursteam nur noch von Wolke 7 aus zusehen kann.

Und genauso wichtig, wie es ist, alte Gebäude originalgetreu zu erhalten, müssen auch von Zeit zu Zeit neue gebaut werden, sonst wird der Gesamteindruck der einer langweiligen und künstlichen, weil nicht mehr zeitgemäßen, Puppenstadt sein. Beides hat seinen Reiz: alte und neue Häuser, alte und neue Autos. Den Reiz haben beide aber eigentlich nur deshalb, weil sie zu ihrer jeweiligen Zeit gut oder sogar herausragend waren. Kein Mensch möchte eine zugige Arbeiterkaschemme aus dem 19. Jhdt. mit 2 Meter hohen Decken und Klo am Halbstock erhalten, das Stadtpalais mit den Stuckdecken aber sehr gerne... Ihr versteht, was ich meine?

So, das musste raus, bitte nicht böse sein, Hr. Erbrecht.
Freundliche Grüße,
Christoph
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Offline WHirsch

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #11 am: Mi.14.Nov 2007/ 13:10:23 »
ich muss Ihnen und allen gleichartig denkenden Menschen dringend widersprechen.

Das hört sich aber schon fast zwanghaft an  ;)

Mythos-Belebung durch Fremdeigentümer, welcher die Namensrechte erworben hat, muss kein Fehler sein. Es geht doch immer darum, welches Produkt dabei herauskommt. Wir erinnern uns: RR hat 1931 die insolvente Firma Bentley übernommen und die nächsten 70 Jahre wunderbare Bentleys gebaut.

Das waren keine Bentley sondern Rolls Royce, da stand nur Bentley drauf.
Und genau so wird ein Schuh draus!
Heute ist es nämlich genau anders herum: Das sind keine Rolls Royce mehr, da steht nur Rolls Royce drauf.

Gruß

Winfried Hirsch

Offline Chauffeur

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #12 am: Mi.14.Nov 2007/ 13:27:21 »
Was nun den aktuellen Phantom angeht, so scheiden sich natürlich hier die Geister. Der Phantom polarisiert und teilt die Gemeinde. Die einen mögen ihn, die anderen mögen ihn nicht. Wer ihn nicht mag, ihn jedoch einmal gefahren hat, ändert seine Meinung sehr schnell und ist begeistert, da der Phantom nahezu geräuschlos ist.  ... Ich denke, BMW hat ein Auto auf die Räder gestellt, das durchaus die Spirit of Ecstasy auf dem Kühler tragen kann. Bitte bedenke, dass auch einst der Silver Shadow bei seiner Erstvorstellung Entsetzen hervorgerufen hat.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch keinen aktuellen 7er gefahren habe, wohl aber eine S-Klasse. Im Vergleich merkt man, dass der Phantom was ganz anderes und nicht vergleichbar ist, vom Preis einmal abgesehen.


Lieber Michael,

ich stimme dir ja zu, ich habe auch nie in Abrede gestellt, daß es schlechte Auto's sind. Ich denke auch, daß wenn ich je mal die Chance habe, den Phantom zu fahren, wahrscheinlich auch begeistert wäre.

Auch stimme ich Christoph mit seiner Betrachtung zu, aber liegt hier nicht die Crux unserer "Globalisierten Welt". Das Kapital sagt wo es im Automobilbau langgeht, nicht mehr die findigen Ingenieure. Sie sind doch nur noch zu den Handlangern der Manager geworden, den Dienern des Kapitals (Auktionäre). Denken wir doch an Borgward und was die Politik und das Kapital (Ganz speziell in Form von Daimler Benz) daraus gemacht haben. Ironie ist doch, hätte Borgward weiterleben dürfen, wäre sicher BMW über die Klinge gesprungen. Wem würde dann heute Rolls Royce gehören?

Claus F. Erbrecht hat nicht unrecht mit dem Vergleich der Beatles. Es wird gute Musik dabei rauskommen aber sicher nicht die von den Beatles, die gibt es nämlich nur noch zur Hälfte und zwei davon sind tot. Genauso wie Herr Rolls, Herr Royce und auch Herr Bentley und zwar schon vor den zwei Liverpoolern. Daher ist es vielleicht schon schwierig einen Silver Shadow als Rolls Royce zu bezeichnen?  ???

Und damit nochmal zu Christoph, ja dein Einspruch ist von meiner Seite aus stattgegeben!

Du hast recht wir reden von "Neuwagen". Ich weiß aber nicht, wie diese Neuwagen dazu beitragen sollen, unsere Oldtimer zu erhalten?  ???
Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden?  ???

Noch eine Übernahme sei in diesem Zuge erwähnt. Magirus Deutz durch FIAT (IVECO). Was mit einem harmlosen technischen Zusammenschluß (Viererclub) begann, endete mit dem Ende des großen deutschen LKW-Herstellers. Magirus ist Heute eine Marke für Feuerwehrfahrzeugaufbauten im IVECO-Konzern und zwar auf allen möglichen Fahrgestellen. Aufgrund der Aktienlage (Heuschrecken) ist aber Magirus auf den besten Weg sich auf Dauer selbst zu zerstören. C.D. Magirus, der Gründer 1866, war Konstukteur wie Borgward und Royce.

Nicht's gegen Baukasten und Teile aus dem Regal. Es gibt doch diese Beispiele zu Hauf. Viele Motorjournalisten titeln doch immer wieder "Passat der günstigere A4" - "Skoda der preiswertere VW".  Wenn ich einen Small Sedan fahre, fahre ich, so wie ich es gelesen habe, einen neuen BMW 7-er, und dieser wird sicherlich um ein paar Tausend Euro günstiger sein. Darf man dann sagen "Rolls Royce der teurere BMW" ?  ???

Ich denke es wird viele "Glaubenskriege" diesbezüglich geben, nur sollten wir nie den Anstand vor dem andersdenkenden verlieren. Ich denke diese sollte einer der Grundzüge von Rolls Royce und Bentley Fahrern sein egal ob neu oder alt.

Es grüßt aus der Residenzstadt von König Ludwig II (Der hat nämlich mal gesagt "Leben und Leben lassen!" - eine Münchner Urtugend!)  ;)
Markus Z.



Offline *abwesend*

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #13 am: Mi.14.Nov 2007/ 13:52:34 »
Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass es sich bei genannten Fahrzeugen schlicht um Produkte für Menschen handelt - hergestellt, um damit Geld zu verdienen. Das war so und wird immer so bleiben. Und nicht jeder Millionär hat vor 70 Jahren zum PIII gegriffen, auch nicht in GB. Es gab viele potentielle Reiche, denen ein RR nicht gefiel. Egal mit welcher Karosserie.

Und so ist es heute. Man hat ja die freie Auswahl, sofern die Portokasse stimmt. Und Meinungen, die auf Emotionen basieren, darf es geben - aber es bleiben eben subjektive. Sich darüber zu streiten (im positiven Sinne) ist für mich eher müssig. Aber jeder, wie er will :-)

Letztlich zählt für ein Produkt doch, ob es sich verkauft. Und das ist bei den neuen Autos von RR und B der Fall.

Stimme übrigens voll der Aussage zu, dass die sich gut verkaufenden Neuwagen dazu beitragen, die Oldtimer erhalten zu können. Frage mal, wer die Ersatzteilversorgung für Autos von '55-'98 aufrecht erhält? Es ist Crewe unter Volkswagen. (*)

Versuche auf der anderen Seite, für einen Facel Vegal o.ä. Kotflügel zu bekommen...


* Es wäre allerdings unwahr zu behaupten, dass Crewe tatsächlich die komplette Erstzteilversorgung aufrecht erhält. Zahlreiche Teile werden schon mal als "Nicht mehr Lieferbar" notiert.  CF hat dazu ja schon völlig korrekte Aussagen getroffen.
« Letzte Änderung: Mi.14.Nov 2007/ 13:59:25 von shadow2 »

Offline Project_C

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Re: 2009er "Kleiner Rolls-Royce"
« Antwort #14 am: Mi.14.Nov 2007/ 15:55:30 »
Oh, ein Thema, das Emotionen in uns Enthusiasten weckt....

Hier noch einige ergänzende Gedanken zu den Vorträgen:

Waren nicht auch die Rolls-Royce und Bentley der 20er und 30er Jahre teilweise ganz gewaltige Automobile? Oder die Nachkriegs-Phantom? Und mögen sie nicht auch zu ihrer Zeit je nach Betrachtungsweise Manchem als protzig erschienen sein, auch wenn die Eigner das vielleicht ganz anders sahen?

Waren nicht gerade Bentley zu früheren "Hochzeiten" der Marke Synonym für Hochleistungsfahrzeuge? Sogar noch die Contis der 50er Jahre? Wobei ich gerne zustimme, dass manch jüngste Leistungssteigerung etwa beim GT mir persönlich ein wenig übertrieben erscheint.

Und ab wann sind denn solch große Autos, mit hubraumstarken Motoren und weitüberdurchschnittlichem Benzinverbrauch, nicht mehr zeitgemäß? Müßte man da nicht auch schon die Shadows der 70er Jahre nennen, als die ersten großen Energieverknappungen diskutiert wurden, gar in Fahrverbote mündeten? Hätte damals Rolls-Royce radikal umdenken sollen? Wenn sie es denn wirtschaftlich gekonnt hätten! Und - Gute Güte- was für eine Art Fortbewegungsmittel wäre dabei wohl herausgekommen... Hätten wir dann heute noch Autos, die diesen Namen "angemessen" weiter getragen haben? Keiner von uns würde wohl auf die Idee kommen, dass diese Autos keinen Anspruch mehr auf die aufwändige Hege und Pflege der Enthusiasten hätten.

Das Hauptakzeptanzproblem von Rolls-Royce dürfte sein, dass diese Marke komplett von den Traditionen der Hardware Crewe abgetrennt ist. Aber mit Hilfe der übernommenen "DNS" ist es m.E. gelungen, ein Auto in den Traditionen der alten Marke zu schaffen. Manchmal wirkt das in Details etwas holprig. Bei Bentley/Mulliner spürt man dann eher, welch handwerkliches und designerisches Können hier weitergenutzt werden kann.

Aber im Phantom spiegelt sich die Historie der Marke genauso wider wie ihre künftige Weiterentwicklung. Dürfen wir, ja hat es Sinn, zu fragen, wie es denn mit Rolls-Royce "eigenständig" weitergegangen wäre? Würde ein solcher Rolls anders aussehen als der Phantom? Ist der BMW-Motor des Seraph schon der Neuen Zeit zuzuordnen oder ein Stück übernommener Tradition?

Ein anderer Gedanke noch: Waren die Bentley der S-Serien eigenständige Autos? Oder "nur" noch Rolls- Royce, denen man eine andere Markenpappnase aufgestülpt hatte. Und wenn, verdienen sie nicht trotzdem zu Recht unsere ganze Liebe?  ;)

Zum Projekt des "Kleinen Rolls" nur eine Anmerkung. Verdient der Kühler dieser Serienlimousine es, so rundgelutscht zu werden, dass hier tatsächlich ein Stück Markenidentität aufgegeben wird und er viel eher das Image erhält, nur noch ein überteurer BMW zu sein? Würde es einem RR nicht im besten Sinne des Wortes gut zu Gesicht stehen, den klassischen Kühlergrill weiter vor sich herzutragen und damit dem automobilgestalterischen  Zeitgeist zu widerstehen?

Und abschließend nur eines: Ich mag die Rolls-Royce und Bentley aller Epochen, die einen ein wenig mehr, die anderen ein wenig weniger. Aber irgendwann werden auch die neuen Fahrzeuge nur ein Glied in der Kette dieser Marken sein, die zusammenzuhalten die hier miteinander Kommunizierenden angetreten sind.

So, mehr Pathos ist heut nicht mehr drin!

Mit herzlichen Grüßen aus Hamburg

Jörn
« Letzte Änderung: Mi.14.Nov 2007/ 16:24:58 von Project_Cloud »
Geboren am 4. Mai, dem Jahrestag des 1. Treffens von Charles S. Rolls &  Frederick H. Royce. Zufall?