Hauptschlüssel

[wellenkieker]

Bevor Ungemach entsteht

-Schöngeistig-
ist mit positiver Konnotation belegt


Stefan

[Blessington]

Najjjaa, Andreas, klar kann man sich der Digitalisierung verweigern. Aber was macht der gute Mann denn, wenn er mal ein Foto schießen will? Macht er gar nicht? Oder echt voll analog? Mit allen Konsequenzen wie Entwickeln und so? Und mal ein Filmchen drehen? Womöglich noch aus dem Auto heraus? Gar nicht? Oder auch voll analog?

Ehrlich, ich weiß nicht, ob so eine Verweigerungshaltung Sinn macht. Ich habe ja auch auf den Fortschritt geschimpft, wobei damit nur das Mitgehen mit der Zeit gemeint ist, ohne das "Fortschreiten" auch wirklich als Gewinn zu betrachten. Aber wenn ich von meinem Dorf zur Bank rennen muß im Regen oder bei 45 Grad, und das bis 12:30, weil der Laden danach zu ist, dann ist mir das Online-Banking abends um halb zehn doch echt eine feine Sache.

Aber all diese und viele weitere Sachen gehen eben nicht ohne Rechner. Da hört mein Verständnis für diese Verweigerungshaltung dann eben auf, und mir fällt nur noch "Sachen gibt's ..." ein.

Ja, Udo, da denken wir doch sehr ähnlich. Ich gehe bei solchen Betrachtungen natürlich auch (wie auch sonst?) immer zuerst von mir selbst aus. Ich kann den Umgang mit den "modernen Medien" beruflich nicht verweigern oder auch nur eingeschränkt betreiben. Im privaten Bereich hat bei mir das Handyzeitalter vor doch mittlerweile verhältnismäßig vielen Jahren mit langen Wegen zur Arbeit begonnen, auf denen ich ein Backup im Falle einer Autopanne mit an Bord haben wollte, statt im dunklen Tann des Nordschwarzwaldes zu später Stunde irgendwo zu stranden und dann, ähnlich wie Du es schilderst, per pedes in kilometerweit entfernte Anhausungen zu stapfen und dort Hilfe zu holen. Darüber hinaus teilte mir mein Chef damals unverblümt mit, dass er erwarte, von mir zu hören, sobald ich nicht pünktlich zur Arbeit kommen könne - die verständliche Einstellung eines Schulleiters, der für einen ganzen Klassensatz Schüler Sorge zu tragen hat, wenn der Lehrer aus welchen Gründen auch immer nicht kommt. Ich bin heute beruflich in seiner Situation und denke ganz genauso.

Ich habe absolut kein Problem mit Ralfs Einstellung - ich teile sie nur nicht. Und ich habe in meinem Umfeld die Erfahrung gemacht (was ich jetzt ausdrücklich nicht als Hinweis oder auch nur als Anspielung auf Ralfs Person verstanden wissen möchte!) dass mir persönlich bekannte "Verweigerer" häufiger deshalb verweigern, um anderen von ihrer Verweigerung erzählen zu können. 

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas

[gerd DRB15051]

Die Wahrheit liegt in der Mitte  Ich nutze, was mir das Leben einfacher und sicherer macht, Smartphone, Onlinebanking, Foren, Information, Einkaufen von Dingen, für die ich was weiss ich wohin fahren müsste, Navi, Kamera und auch in einem kleinen Kreis whatsapp.
Kein Facebook Twitter und Co, keine Computerspiele, kein Streaming, kaum Smarthomezeugs, keine intelligenten Kühlschränke oder Abhörlautsprecher. Einzig eine Fehlermeldung der Heizung und die Alarmanlage an das Smartphone, man will ja nicht nach dem Winterurlaub in ne eiskalte Wohnung oder in ne ausgeraubte zurückkommen.

Kann sich ja jeder selbst aussuchen was er nutzt

[Airstreamer]

Einzig eine Fehlermeldung der Heizung und die Alarmanlage an das Smartphone, man will ja nicht nach dem Winterurlaub in ne eiskalte Wohnung oder in ne ausgeraubte zurückkommen.

Kann sich ja jeder selbst aussuchen was er nutzt

Hallo Gerd,
ich bin ja Heizungsbaumeister und lebe auch davon, aber eine Verknüfung von Heiztechnik und Internet würde ich nicht haben wollen. Bei mir Zuhause wird 80% der Heizlast noch mit Steinkohlefeuerung erbracht, das möchte ich auch nicht missen. Hab für die nächsten 15 Jahren noch ausreichend Steinkohle ( kein Braunkohle Dreck ! ) eingelagert.
Grüße Ralf   

[gerd DRB15051]

Es wird ja nur über ein Handymodul eine Betriebsstörung an das Smartphone (nix Internet) gemeldet. Habe ich vor rund 10 Jahren einbauen lassen, als während eines verreisten Wochenendes im Winter der Brenner ausfiel. Zum Glück war es noch über 0°. Mein Heizungsbauer, mit dem ich einen Wartungs- und Notdienstvertrag habe, hat einen Schlüssel zum Haus und kann dann rein. Heute ist es nicht mehr so wirklich notwendig, da wir eine Katze haben und die Nachbarin sich während unserer Abwesenheit täglich mehrfach um sie kümmert.
Halte ich schon für sinnvoll, wenn auch eigentlich in meinem Fall nicht mehr.

[wellenkieker]

Ralf,

das ist wunderbar,
so man die Zeit hat.

Ich erinnere noch, wie ich meinem Großvater Holz vorbereitet habe, damit er die
Öfen befeuern konnte.
Drei im Keller, für die Zentralheizung, je einen für das Bad, die Veranda, das Esszimmer.
Es war wundervoll diese Art der Wärme, dieser Duft, die vielen Möglichkeiten die so ein
Ofen mit mehreren Etagen zum Warmhalten oder Trocknen bot.
Noch ein bischen früher war der Herd/Ofen in der Küche nicht mit Gas sondern Holz
befeuert worden.
Nur so manches mal kam ein bischen der Plaque, mit der Schlacke oder dem Ruß, ans Licht. 
Für mich als Kind, damals egal.
Eine wunderschöne Erinnerung an Bilder und Zusammenhänge, die heute meist nicht mehr
gelebt werden.

Stefan