Autor Thema: Bentley 3½ Litre, 1933-1937  (Gelesen 7838 mal)

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Offline ex.BentleyDriver

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Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« am: Mo.09.Okt 2006/ 22:28:49 »
Hallo,

ist schon mal jemand einen Bentley 3½ Litre gefahren?

Mich interessieren hauptsächlich die Fahrleistungen hinsichtlich Beschleunigung, Durchzug, Langstreckentauglichkeit, etc.

Oder hat der 4¼ Liter (1936-1939) die bessere Maschine?

Grüsse
BentleyDriver
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ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #1 am: Di.10.Okt 2006/ 20:07:11 »
Hallo Bentley Driver, war am WE zu Ausfahrt des TOC.
Der als Bild beigefügte Derby (1934) war dabei.
Ich war von den Fahrleistungen sehr beeindruckt zumal es recht hügelig war.
Also alle ACHTUNG und Respekt vor dem ALTER  des Fahrzeugs!
Und nach Aussage des Besitzers, fährt er sehr gut auch die An- und Abreise nach Sinsheim und ins Saarland von Bonn aus hat er ohne Probleme hintersich gebracht.
Gruß U.B.

Offline cferbrecht

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #2 am: Di.10.Okt 2006/ 21:52:49 »
Ich habe im letzten Jahr einen nach 30jährigem Dornröschenschlaf erweckten 3 1/2 Litre mit Hooper-Karosserie (Titelbild meiner Homepage) (zu) kurz gefahren und verkauft; den würde ich glatt als Alltagsauto fahren.

Wir hatten auch schon 4 1/4 Litre in Behandlung; ich habe die Autos aber in zu grossem zeitlichen Abstand gefahren, um wirklich etwas Vergleichendes aussagen zu können. Die Fahrzeuge der MR- und MX-Serien (also die späten 4 1/4) haben den Vorteil einer Overdrive-Übersetzung des vierten Ganges, was sie langstrecken-/autobahntauglicher macht.

Auf jeden Fall Autos, die GROSSEN Spass machen!

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Offline ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #3 am: Di.10.Okt 2006/ 22:57:59 »
Ich habe im letzten Jahr einen nach 30jährigem Dornröschenschlaf erweckten 3 1/2 Litre mit Hooper-Karosserie (Titelbild meiner Homepage) (zu) kurz gefahren und verkauft; den würde ich glatt als Alltagsauto fahren.

Hallo Herr Erbrecht,

sind die Holzrahmen bei diesen Fahrzeugen sehr problematisch?

Bei einem Clubfreund hat derselbige bei ihm für etliche schlaflose Nächte und moch mehr fehlende Talerchen im Geldbeutel gesorgt.

Gruß
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Spirit

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #4 am: Mi.11.Okt 2006/ 09:06:56 »
Ich kann das, speziell den oben gezeigten Derby betreffen, voll und ganz bestästigen: beim Sinsheimer TOC-Treffen hatte ich ihn über eine sehr lange Strecke immer hinter mir und fühlte mich in meinem Spirit oftmals sogar schon fast etwas bedrängt da der "Three-and-a-half" überhaupt gar keine Mühe hatte mitzuhalten, ganz im Gegenteil fragte ich mich sogar, ob mein Spirit nicht sogar untermotorisiert ist da ich ihn selbst aufwärts aufd en Landstraßen in den Bergen nicht abhängen konnte....

Ein Freund aus Köln hat ebenso einen 3,5 Ltr, mit dem er seit Jahren auf eigener Achse z.B. auch zur RREC-Annual nach England oder andere Ziele in Europa fährt.

Offline cferbrecht

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #5 am: Mi.11.Okt 2006/ 11:31:16 »
Die Holzrahmen sind bei allen Holz-/Alu-Konstruktionen anfällig für Verrottung, und zwar am unteren Ende der A-Säule und im hinteren Radlauf. Ersteres ist besonders problematisch, wenn die Scharniere der vorderen Türen vorn, also an der A-Säule, sitzen. Es erleichtert aber den Test: geöffnete Tür anheben und sehen, ob und wo sich etwas bewegt. Falls die Vordertüren hinten angeschlagen sind, mal über eine schlechte Strasse fahren; die Türen sollten dabei nicht aufgehen  ;) und das Auto sollte sich im Armaturenbrett-Bereich nicht allzusehr bewegen.

Das Holz in den hinteren Radläufen kann man prüfen, indem man versucht, die hinteren Kotflügel zu bewegen; dieser Versuch sollte negativ verlaufen.

Ansonsten überall hingucken, wo man hingucken kann: von unten A-/B-/C-Säule, oben die Seiten des Schiebedachs, hinten die Seiten des Kofferraumes...

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Offline ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #6 am: Fr.13.Okt 2006/ 00:34:31 »
Hallo Herr Erbrecht,

danke für die Tipps. ;)

Irgendwie habe ich nicht so eine große Affinität zu den Holzrahmen. Wenn ich mal an einem entsprechenden Fahrzeug „dran“ sein sollte, nehme ich gerne Ihre Dienste und Erfahrungen in Anspruch, sofern möglich. Stellmacherarbeiten sind zwar etwas Beeindruckendes, nur hätte ich so gar keine Lust damit Erfahrungen zu machen.

@Spirit, Silver Shadow II, auf einer Ausfahrt in Italien sind wir letztens auch schon mal länger hinter einem 3½ Derby Saloon in den Bergen hinterhergefahren, daher weis ich, dass die 3½ litre nicht ganz so schlecht „gehen“. Mein 4¼ litre Sports Saloon belehrt mich zudem ja auch immer eines Besseren in Sachen Beschleunigung und Durchzug und bereitet in jeder (Lebens)Lage enorm viel Fahrfreude (So auch heute und gestern bei schönen längeren Ausfahrten durch die sich langsam färbenden Herbstlandschaften).

Da ich allerdings ebenfalls ein 60 Jahre altes Fahrzeug mit 2½ litre Maschine habe, weis ich, wie groß der Unterschied (nach unten) sein kann.  :'( Daher meine Frage, ob jemand hier vielleicht mal einen 3½ litre selbst gefahrenen ist und über seine Erfahrungen berichten kann.

Schönes Fahrzeug, der Derby auf dem Bild!

Gruß
BentleyDriver
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ex.BentleyDriver

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #7 am: Mo.16.Okt 2006/ 10:12:50 »
Hallo Herr Erbrecht,

nehmen wir mal an, ein Holzgerüst mit Aufbau wäre nur mit aufwendigen Restaurationsarbeiten zu retten, was müsste man denn eigentlich so anlegen (+/- 10.000 €), wenn man so einen Bentley 3½ Litre zum "Spezial" umbaut? Sie haben mir ja neulich einen im Aufbau befindlichen MK VI Spezial in Ihrer Werkstatt gezeigt.

Herbstliche Sonnengrüße
BentleyDriver
« Letzte Änderung: Mo.16.Okt 2006/ 10:18:55 von BentleyDriver »
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Offline cferbrecht

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #8 am: Mo.16.Okt 2006/ 10:35:45 »
Der Aufbau einer "Special"-Karosserie (Holz-/Alu-Konstruktion, 2-Sitzer, Brookslands-Scheiben, Spritzdecke – also keine Verdeckkonstruktion, keine große Frontscheibe) kostet etwa 30.000 Euro; hinzu kämen eventuelle Überholungs- und Restaurierarbeiten an der Technik und am Chassis (man sieht halt alles und kommt gut ran, wenn keine Karosserie drauf ist...), was im Extremfall nochmal den gleichen Betrag verschlingen kann.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Offline ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #9 am: Di.17.Okt 2006/ 12:51:52 »
Hallo Herr Erbrecht,

danke für die aufschlussreichen Informationen.

Das Fahrzeuge neu karosseriert werden ist ja keine Seltenheit.

Insofern ist es sehr interessant mal vom Fachmann zu hören, was denn ein Umbau ca. kosten würde und rückt so ein Projekt eigentlich schon wieder ein wenig in überlegenswerte Nähe.

Viele Grüße
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #10 am: Mi.18.Okt 2006/ 12:17:50 »
Hallo.

Übrigens, einen sehr interessanten und toll gemachten Bericht über eine Umkarosserierung eines Bentley MK VI zum „Farmhouse Roaster“ findet man auf der Internetseite des Bentley Drivers Club - Swiss Region (Link: How to bulid your own BlowerBentley).

Gruß
BentleyDriver
« Letzte Änderung: Mi.18.Okt 2006/ 16:59:07 von BentleyDriver »
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Offline Joachim_C

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #11 am: Do.02.Nov 2006/ 21:13:01 »
Hallo BentleyDriver,

diese Schweizer Seiten mit dem Blower Bentley Special haben auch schon meine Phantasie heftig angeregt. Was wäre wenn... 

Nachtigall, ick hör Dir trapsen... Gibt es da bei Dir konkrete Überlegungen? Und wenn ja, dann bitte unbedingt Bilder.

Schönen Abend noch aus dem wenig verschneiten Augsburg

Joachim


Offline ex.BentleyDriver

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #12 am: Do.02.Nov 2006/ 23:02:16 »


...Nachtigall, ick hör Dir trapsen... Gibt es da bei Dir konkrete Überlegungen?...




Hallo Joachim,

ja, irgendwie schon, aber wahrscheinlich doch nicht so in Richtung „Spezial“. Die Wenigsten gefallen mir optisch, zudem wäre ein „Spezial“, für den von mir beabsichtigten Einsatzzweck (Langstreckenfahrten/-rallyes in fernen Gefilden), nicht so recht geeignet.

Ich habe mir heute mal ein 3½ Liter Coupe angesehen. Hui, hatte der einen schlechten Zustand (für den aufgerufenen Preis) und das „Holzgerüst“ fühlte sich auch nicht mehr wirklich gesund an (Danke nochmals für die Tipps Hr. Erbrecht).

diese Schweizer Seiten mit dem Blower Bentley Special haben auch schon meine Phantasie heftig angeregt. Was wäre wenn... 

Phantasieanregend ist der Artikel über den Farmhouse Roaster jedoch allemal. Ich finde es sehr respektabel, wenn sich jemand so viel Arbeit mit dem Neuaufbau eines Fahrzeugs macht.

Grüsse aus sternklarer Nacht
BentleyDriver
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ex.BentleyDriver

Offline j.-p.neelsen

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Re: Bentley 3½ Litre, 1933-1937
« Antwort #13 am: So.04.Nov 2007/ 11:52:23 »
Einen wunderschönen Sonntag Morgen zusammen,

es ist schon eine Weile her und - weil ich noch sehr "NEU" in diesem Forum bin - stöbere ich natürlich auch gerne in bisher "Gewesenem".
Als ich in dem von mir sehr geschätzten "Pre War" Bereich die Zeilen von Claus Erbrecht über seinen zu schnell veräußerten und deswegen schmerzlich vermissten "Derby" 3 1/2 Litre las, konnte ich ein gewisses Schmunzeln und den Wunsch ein paar Zeilen zu schreiben nicht unterdrücken.

Ich war genau mit diesem "Dreieinhalber" (B168DG) und seinem heutigen Besitzer Joachim in England, genauer Beaulieu Spring Jumble 2007.
Ein mir für alle Zeiten unvergessliches Erlebnis.
Diese Auto geht 120% unter die Haut und ließ uns wie in keinem anderen Gefährt die unglaubliche Überlegenheit zu seiner Zeit den "Dreißigern" täglich spüren.

Die genauen Erlebnisse wird es in Kürze und mehr über dieses Automobil auf der Webside
"http://www.derbydetails.co.uk/projects_3_5_litre_b168dg_index.html" zu sehen geben.

Es grüßt aus dem heute sonnigen Norden

Jan-Peter ;)