Autor Thema: Korrosionsschutz und Rostvorsorge  (Gelesen 14785 mal)

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Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« am: Mi.13.Dez 2017/ 13:07:04 »
Hallo,

angeregt von ein paar Fragen zum Thema Korrosionsschutz in Andreas Monsterthread "Blessington und sein Silver Shadow I stellen sich vor" (http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=4713.msg63630#new), möchte ich hier meine Vorgehensweise bei der Rostvorsorge vorstellen und freue mich auf einen Erfahrungsaustausch.

Natürlich bin ich auch nicht der Korrosionsschutz-Papst, der die allein gültige Weisheit vertritt, aber ein paar Jahrzehnte Erfahrung habe ich in diesem Bereich schon. Früher oder später beschäftigt sich letztendlich jeder Oldtimer-Besitzer mit dem Thema, weil mormale Pflege den Rost einfach nicht aufhält. Ich denke, hier im Forum gibt es eine Reihe von Erfahrungen zum Thema und sicher auch verschiedene Lösungsansätze.

Der Aufwand, den ich selber dabei betreibe, ist ziemlich groß, dem entsprechende Arbeiten sind im Fachbetrieb kostspielig und lohnen finanziell eigentlich nur bei hochpreisigen Klassikern. Aber auch unsere Autos rosten genau so wie Flügeltürer und Co. Darum empfehle ich, diese Arbeiten selber vorzunehmen, zumal die technischen Fertigkeiten und die Ausstattung dafür überschaubar sind. Es ist nur halt viel Arbeit, vor allem am Anfang.

Um die beschriebenen Arbeiten zu erledigen, braucht man neben dem üblichen Werkzeug im wesentlichen:

- ein einfaches Endoskop mit ausreichend langer Sonde
- Kompressor (Baumarktqualität)
- gute Druckbecherpistole nebst Aufsätzen und Hohlraumsonden
- Elektroschaber
- Kleinteile wie Pinsel etc.

1. Fahrzeugbereiche

Grundsätzlich unterschieden werden muss beim Korrosionsschutz nach Hohlräumen, Unterboden und Radhäusern. Diese drei Bereiche brauchen eine unterschiedliche Behandlung, da sie verschiedenen Belastungen ausgesetzt sind.

2. Diagnose

Am Anfang der Rostvorsorge steht die Beurteilung des Ist-Zustandes. Hierzu sollten zum einen Unterboden und Radhäuser genauestens inspiziert werden. Ziel ist es, spröden, lockeren und damit meist unterrosteten Unterbodenschutz aufzuspüren. Dazu gehört auch, an kritischen Stellen mit einem Spachtel den Unterboden zu entfernen. Wenn man hier fündig wird, sollte man den U-Schutz großflächig entfernen. Stößt man auf mehrere solcher Stellen, dann sollte der ganze U-Schutz runter. Das ist viel Arbeit mit dem Schaber, darum bietet sich eine Trockeneisbehandlung an. Das Trockeneis schafft aber auch nicht immer alles, darum muss man danach noch einmal mit dem Schaber ran.

Zum anderen müssen alle Hohlräume geöffnet werden. Hierzu benötigt man idealerweise einen Hohlraumplan. Grundsätzlich sind alle Bodenbeläge, Verkleidungen im Kofferraum, Türverkleidungen, Zierleisten und Stoßstangen zu demontieren, denn hier lauert der Rost. Gelegentlich empfiehlt es sich, an verdeckter Stelle  ;) neue Zugänge zu den Hohlräumen in die Karosserie zu bohren. Alle Hohlräume sind im Anschluss mit dem Endoskop zu begutachten.

3. Schäden durch Rost

Flugrost und leichter Rostansatz sind kein Problem für moderne Rostschutzmittel, trifft man hingegen auf Durchrostungen oder sogenannten "Blätterteig", dann muss man vor der Rostvorsorge erst die notwendigen Reparaturarbeiten durchführen. Das ist ein ganz eigenes Thema.

4. Einstieg in die Rostvorsorge

Nun erfolgt die Rostvorsorge. Von Wachs oder wachshaltigen Mitteln sollte man Abstand nehmen. Auch wenn die Hersteller teilweise etwas anderes versprechen, diese Mittel, auch die mit Ölzusätzen, verspröden nach meiner Erfahrung mit der Zeit - der Rostschutz nimmt somit ab. Vorzuziehen sind hingegen Fette, die das Blech inklusive Rostansätze einschließen und damit Rostentstehung sowie Weiterrosten unterbinden. Ich habe mittlerweile mit fast allen Mitteln, die es am Markt gibt, gearbeitet und empfehle verschiedene Produkte auf Fettbasis. Dazu gleich mehr.

Ich sprühe als ersten Schritt mittels Druckbecherpistole den kompletten Unterboden, die Radhäuser und die Hohlräume mit Fluid Film Liquid A ein. Für ein komplettes Fahrzeug brauche ich hierfür etwa 10 Liter. Das Liquid A hüllt das Blech und den vorhandenen Rost ein, reanimiert alten U-Schutz auf Bitumenbasis und unterwandert diesen, sofern er sich vom Blech gelöst hat. Das lasse ich mindestens eine Woche einwirken, bevor ich mit dem nächsten Schritt fortfahre. Liquid A ist sehr dünnflüssig und kommt fast überall hin. Auch bei kalten Temperaturen wandert es das Blech entlang und schützt so Bereiche, die man beim Sprühen nicht direkt erreicht hat. Das ist ein großer Vorteil, andererseits dünnt aufgrund dessen die Fluidfilm-Schicht aber auch immer weiter aus und bedarf einer regelmäßigen Nachbehandlung (ca. alle 3 Jahre). Außerdem hält Liquid A am Unterboden und besonders in den Radhäusern dem Beschuss mit Spritzwasser nicht stand und wird somit ausgewaschen.

In Bereichen, für die selbst das dünnflüssige Liquid A zu dick ist, wie zum Beispiel an Blechüberlappungen, kommt Seilfett zum Einsatz. Dieses ist extrem dünnflüssig und wandert auch in die schmalsten Falze.

Ab hier wird nun jeder Bereich gesondert behandelt!

5. Gesonderte Rostvorsorge in den Hohlräumen

Um nicht spätestens alle drei Jahre sämtliche Hohlräume neu versorgen zu müssen, wird in einem zweiten Schritt Mike Sanders Fett mittels Druckbecherpistole in die Hohlräume gesprüht. Das ist recht mühsam, da es im Gegensatz zu Liquid A erst erhitzt werden muss, um verarbeitet werden zu können. Nach dieser Behandlung können die Hohlräume wieder verschlossen werden.

Zierleisten, Stoßstangen etc. sollten gesondert von innen mit Fluid Film Gel BN versorgt werden, um dann wieder montiert zu werden. Gel BN hat ähnliche Eigenschaften wie Mike Sanders, wandert aber nicht über das Fahrzeug, was bei Stoßstangen und Leisten auch wenig schön wäre.

6. Gesonderte Rostvorsorge in den Radhäusern

Die Radhäuser sind in der Regel die größten Sorgenkinder. Hier finden sich grundsätzlich die meisten Roststellen und der aufgebrachte Schutz wird permanent mit Schmutz und Wasser beschossen. Wer wirklich auf Nummer Sicher gehen will, der bestreicht mittels Pinsel die Radhäuser dick mit Mike Sanders oder Gel BN und montiert danach darüber Lokari-Innenkotflügel. Nähere Infos dazu gibt es hier: https://www.lokari.de/

Damit hat man zwar einen neuen Hohlraum geschaffen, aber nach meiner Erfahrung ist das der optimale Schutz. Leider gibt es nicht für alle Fahrzeuge passende Lokaris oder der Platz zur Montage ist zu eng. In diesem Fall trage ich mittels Pinsel eine nicht zu dicke Schicht Gel BN auf, der ich dann im Abstand von je einer Woche zwei Schichten Hodt Perma Film folgen lasse. So entsteht eine Beschichtung, die aktiv das Blech schützt, ohne zu verspröden, gleichzeitig aber auch dem Beschuss mit Straßenstaub und Spritzwasser standhält.

7. Gesonderte Rostvorsorge am Unterboden

Wenn der alte Unterbodenschutz auf dem Fahrzeug verbleibt, dann reicht im Prinzip die regelmäßige, sprich jährliche :-\, Reanimierung mit Fluidfilm. Bei meinen Winter-Oldtimern mache ich es genau so. Das heißt, ich gehe nach dem Winter unter das Fahrzeug und besprühe den gewaschenen Unterboden mit Fluidfilm. Das ist ein Arbeitsaufwand von einer halben Stunde pro Fahrzeug.

Wer darauf keine Lust hat oder den originalen U-Schutz entfernt hat, dem empfehle ich eine Komplettversiegelung des Unterbodens mit Gel BN mittels Pinsel. Das ist zwar mehrere Stunden Arbeit, hält aber viele Jahre lang. Der Unterboden sollte jedoch jährlich kontrolliert werden, um Auswaschungen auszubessern. Abzuraten ist davon, den Unterboden mittels Mike Sanders zu versiegeln. Dies schützt zwar gut, aber im Sommer wandert Mike Sanders dann am Blechkleid hoch und das Fahrzeug sieht ständig aus, als hätte es in Margarine gebadet. :-[

So, dass war wohl mein bislang längster Beitrag hier im Forum. Ich freue mich auf Anmerkungen dazu sowie eine hoffentlich lebhafte Diskussion.

Voller Vorfreude

Michael
« Letzte Änderung: Mi.13.Dez 2017/ 13:19:49 von Odin »

Offline wellenkieker

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #1 am: Mi.13.Dez 2017/ 13:45:19 »
Hallo Michael,



Punktlandung 8)




Stefan

Offline pfl

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #2 am: Mi.13.Dez 2017/ 14:27:04 »
Lieber Michael,

grundsätzlich ist Dein Ansatz völlig in Ordnung, wenn es auch viel Arbeit darstellt.

Ich mag das Mike Sanders nicht - zu pappig, zu dreckigm saut ständig nach.
Bei meinen Fahrzeugen halte ich es so:

Alle paar Jahre (Plan:5, werden aber leider meist länger :() Auffrischen des Hohlraumschutzes. Der besteht bei mir aus historischen Gründen leider meist aus Produkten auf Wachsbasis. Auffrischen mit FluidFilm Liquid A hält aber die Probleme die Du richtigerweise beschreibst klein. Ich sehe derzeit zwar gelegentlich Risse, aber keine Abschieferung oder großflächige Unterrostung.

Unterboden: Entrostet und lackiert (Wagenfarbe, Chassis lack etc.) und transparente Wachsschicht darüber
Kein Bitumen Unterbodenschutz belassen - macht immer wieder Ärger. Je nach Nutzung bei Abtrag zu erneuern.

Radhäuser: Hier verwende ich meist Teroson Bodyplast vor der Lackierung und dann Wagenfarbe. Hält aber nicht ewig - Erosion durch Stein/Sand etc. Auffrischen hier ausnahmsweise mit Unterboden aus der Dose.
Die Lokari's sind zwar gut, aber ich hätte Bedenken mit dem nicht sichtbaren neuen Hohlraum. Daher hab ich die nie verwendet

Chrometeile über Winterlager : mit Ballistol schützen

Grundsätzlich:
Für extrem wichtig halte ich den Hinweis von Stephan: ALLE Ablauföffnungen regelmäßig kontrollieren und ggf. wieder öffnen, sonst bleibt die Feuchtigkeit da drin. Alle Schutzanhaftungen (Radläufe etc) regelmäßig säubern damit so wenig Feuchtigkeit wie möglich dort gespeichert werden kann.

Ansonsten kommt es IMHO stark auf die Nutzung an. Fahrzeuge mit gut durchlüfteten, grundsätzlich trockenen Stellplatz und niedriger Km Leistung- oft auch nur bei schönen Wetter bewegt  halten sich auch ohne massiven Konservierungsaufwand nach meiner Beobachtung recht gut. Bei Fahrleistungen über 5000 km, Winterbetrieb oder auch nur häufige Nutzung bei allen Wetterbedingungen ("Alltagsauto") geht es sicher nicht ohne jährliche Kurzpflege wie von Michael beschrieben. Kommt Winterbetrieb dazu würde ich auch die Höhlräume min. alle 3 Jahre nachbehandeln.

Grüße
Peter
B371BR Bentley S2 1960

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #3 am: Mi.13.Dez 2017/ 14:56:13 »
grundsätzlich ist Dein Ansatz völlig in Ordnung, wenn es auch viel Arbeit darstellt.

Da hast Du völlig recht, Peter.

Der Aufwand ist schon recht groß und mit Spaß an der Sache lässt sich dieser kaum rechtfertigen. Aber zum einen lerne ich durch die genannten Arbeiten das Fahrzeug im Detail deutlich besser kennen und zum anderen ist selbst der Aufwand einer Teilrestaurierung, die durch Rostschäden nötig wird, deutlich höher.

Die Lokari's sind zwar gut, aber ich hätte Bedenken mit dem nicht sichtbaren neuen Hohlraum. Daher hab ich die nie verwendet

Ich lese immer wieder von diesen Bedenken im Netz, sie sind aber unbegründet. Ich selber verwende Lokaris seit über 15 Jahren und hatte noch keine Rostschäden in derart geschützten Radläufen - auch nicht bei Winterfahrzeugen. Natürlich sollten auch die so neu geschaffenen Hohlräume alle 3-5 Jahre kontrolliert werden. Der Demontageaufwand der Lokaris ist erfreulicherweise gering, so dass man sich sogar eine Endoskopie sparen kann, die ja nicht immer die letzte Sicherheit bringt.

Gruß

Michael

Offline wellenkieker

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #4 am: Mi.13.Dez 2017/ 16:12:11 »
Moin,

was mich immer etwas wunderte war.

Adeps lanae anhydricum.
Selbiges findet man im Fluid Film A. 
Wohl auch deshalb Michael hattest Du einst nach den Schafen im Regen gefragt, die schwerer werden.
Nun verhält es sich so.
Adeps l. a., auch Wollwachs, oder Lanolin genannt, was allerdings namentlich nicht
richtig ist, da man hier sehr viel genauer unterscheiden sollte, was allerdings im Kontext nicht relevant ist,
hat die Eigenschaft Wasser zu binden.
Das klingt gräßlich. Allerdings bildet es ein sogenannte W/O Emulsion, bei der das Wasser, in kleinsten
Kügegelchen in einer Micelle eingeschlossen wird. So weit so gut.

Mich hatte das nicht zufrieden gestellt.
Also habe ich in alten Autoratgebern mal nachgeblättert.
Siehe da, Wollwachs war kein Unbekannter.
Früher jedoch kochte man dies zusammen mit Eucerin anhyd, und Paraffin und trug es dann auf.
Zur Probe habe ich eine solche Rezeptur mal nachgekocht und aufgetragen.
Sie hielt, im Spritzwasserbereich, einen Winter lang bei allerdings deutlich nachlassender Schichtstärke.

Da mir die Micellengeschichte nicht so gut gefiel (nicht nach Ergebnis, sondern rein subjektiv), habe ich mal mit Paraffin perliquidum und als  Auftragshilfe, also Verdünnung, Pinienterpentin probiert.
Hielt und hält seit Jahren, allerdings nicht im Spritzwasserbereich.
Der Film schirmt völlig gegen Umwelteinflüsse ab und härtet nicht aus. Läuft auch nicht ab, da er mit der
Zeit durch Staub gebunden wird.
Bei Bedarf lässt er sich leicht, bis auf einen sehr dünnen Film, mit einem Tuch abnehmen.
Soll der Film auch weg, benötigt man Benzin.

Das ist nun nicht besser oder einfacher, aber auch möglich.
Paraffin ist auch nur ein Oberbegriff, hier gibt es sehr verschiedene vom dünnflüssigen bis zum harten
reichende Möglichkeiten, die der genaueren Unterscheidung bedürfen.

Stefan





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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #5 am: Mi.13.Dez 2017/ 17:23:52 »
Sie hielt, im Spritzwasserbereich, einen Winter lang bei allerdings deutlich nachlassender Schichtstärke.

Na klar, Stefan,

darum setzt man es im Spritzwasserbereich (Radhäuser) ja auch nicht ein, sondern trägt entweder etwas anderes auf (Perma Film) oder schützt vor Abwaschen durch Lokaris.

Da ich gerne in diesem Bereich neue Lösungen ausprobiere, habe ich vor einigen Jahren mal über den Winter die hinteren Radhäuser eines Fahrzeugs mit reinem Gel BN auf blankem Blech versiegelt. Mit dem Gel BN war ich nicht sparsam und habe pro Radhaus etwa 1,5 kg aufgetragen. Nach dem Winter war das Blech nahezu frei von Gel BN, allerdings immer noch rostfrei. Das funktioniert also, aber würde nicht nur ständiges Nacharbeiten erfordern, sondern ginge auch noch zusätzlich ins Geld, da Gel BN nicht ganz billig ist.

Experimentierfreudig

Michael

Offline Chucky

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #6 am: Do.14.Dez 2017/ 00:59:09 »
Ich nehme Mazola  8)
Experience comes from bad judgement.

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #7 am: Do.14.Dez 2017/ 08:41:01 »
Ich nehme Mazola  8)

Keimöl, Rapsöl oder was? Bitte etwas genauer, Charles!  ;)

Schmunzelnd

Michael

Offline wellenkieker

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #8 am: Do.14.Dez 2017/ 09:29:20 »
Hallo Charles,

ich wäre ebenfalls daran interessiert, welche Formulierung Du heranziehst und wie Du es vorbereitest,
ebenso mit welchen Erfahrungswerten das verknüpft ist.
Hier wäre insbesondere vorher angekochtes Leinöl, welches dann aushärtet, oder eben ein solches
mit Beschlagstoffen und die damit gemachten Erfahrungen durchaus interessant.
Für mich, neben meinem Paraffin-,gatsche-, vaselin-vorlieben, eine interessanter Ausblick über den Tellerrand.

Stefan

Offline Ex-DRB15051

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #9 am: Do.14.Dez 2017/ 10:54:46 »
Keimöl, Rapsöl oder was? Bitte etwas genauer, Charles!  ;)


Ich tippe eher drauf, dass sich Chucky den Rost an seiner Karre mit jeder Menge Virginia schön trinkt ...

 8)
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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #10 am: Do.14.Dez 2017/ 11:02:15 »
Seit ca 20 Jahren:

Hohlräume mit Fluid Film, nach einiger Zeit dann handelsübliches Hohlraumwachs hinterher, damit es nicht auswäscht.
Unterboden - Fluidfilm dann wie oben transparentes Unterbodenwachs

Von Sanders halte ich wenig, das nehme ich nur für Schrauben und aufeinander zu montierende Blechteile, alles mittels Pinsel

Zur Behandlung von rostigen Stellen blankem Blech,  nehme ich handelsübliche 85% Phosphorsäure (nach einiger Zeit mit Wasser gründlich abwaschen) kostet ca 20 Euro 5 Liter, ist in den meisten Rostumwandlern als Wirkstoff drin, kostet da aber bis zum 100fachen
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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #11 am: Do.14.Dez 2017/ 11:50:38 »
Hallo,

ich möchte mich nun nicht an der einzelnen Produktwahl bzw den Ideen beteiligen, aber man darf das Thema schweißen nicht vergessen.

Autos die Hohlraumversiegelt sind zu schweißen ist eine absolut böse Angelegenheit. Eine nicht 100% Rostfreie Karosserie mit brennbaren Materialien zu konservieren ist in meinen Augen kein Sieg sondern eher ein Fehler.

In meinen Augen ist die Wahl des Produktes sekundär. Alle Produkte haben vor und Nachteile, aber die Vorbehandlung ist das wichtige. So bietet sich beim Shadow an, dass man die Hohlräume erstmal mit einem entfetter spühlt (würde immer billigen Silikonentferner 20l nehmen oder Spezialbenzin) und reinigt dann mittels Entroster auf Enzym Basis Arbeitet um ein Rostfreies Ausgangsprodukt zu haben worauf man mit fetten Konservieren kann.

Gruss
Alexander



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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #12 am: Do.14.Dez 2017/ 12:05:16 »
Autos die Hohlraumversiegelt sind zu schweißen ist eine absolut böse Angelegenheit. Eine nicht 100% Rostfreie Karosserie mit brennbaren Materialien zu konservieren ist in meinen Augen kein Sieg sondern eher ein Fehler.

Das ist allerdings wahr! Vor dem Schweißen muss man den Bereich großräumig entfetten, sonst fängt es an zu qualmen oder zu brennen (habe ich natürlich beides schon gehabt :-[ ). Das Entfetten geht erfreulicherweise kinderleicht mit Reinigungsbenzin. Aber auch hiernach ausreichend Ablüftzeit beachten, sonst gibts eine schöne Verpuffung.  8)

Gruss
Alexander

War Dein Name nicht mal Carl? Hast Du Dir einen Künstlernamen zugelegt oder bist Du hier neuerdings inkognito unterwegs?

Verwirrt

Michael

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #13 am: Do.14.Dez 2017/ 12:25:14 »
Hallo,

ich möchte mich nun nicht an der einzelnen Produktwahl bzw den Ideen beteiligen, aber man darf das Thema schweißen nicht vergessen.

Autos die Hohlraumversiegelt sind zu schweißen ist eine absolut böse Angelegenheit. Eine nicht 100% Rostfreie Karosserie mit brennbaren Materialien zu konservieren ist in meinen Augen kein Sieg sondern eher ein Fehler.

In meinen Augen ist die Wahl des Produktes sekundär. Alle Produkte haben vor und Nachteile, aber die Vorbehandlung ist das wichtige. So bietet sich beim Shadow an, dass man die Hohlräume erstmal mit einem entfetter spühlt (würde immer billigen Silikonentferner 20l nehmen oder Spezialbenzin) und reinigt dann mittels Entroster auf Enzym Basis Arbeitet um ein Rostfreies Ausgangsprodukt zu haben worauf man mit fetten Konservieren kann.

Gruss
Alexander

Stimmt! Hab ich vergessen, zum Entfetten nehme ich einstark alkalisches Mittel namens Marine Clean, es ist lösemittelfrei, rückstandsfrei nach abwaschen mit Wasser, danach Phophorsäure
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Offline wellenkieker

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Re: Korrosionsschutz und Rostvorsorge
« Antwort #14 am: Do.14.Dez 2017/ 12:27:00 »
Hallo Carl,

Du sprichst ein neues Thema an.

Rostfreie Hohlräume.

Leider gibt es am Shadow so manche Ecke, die man ohne Endoskop nicht erreicht.
Rostfrei ist nach meinem Dafürhalten hier nur mit Aufschneiden möglich.
Da es auch dort, mit etwas Glück, nur sog. Oberflächen-Flugrost gibt, fällt die Handlungs-
kette gerne in Richtung "Umwandeln".
Ich habe es allerdings noch nie erreicht, Oberflächenrost dauerhaft mit Erfolg umzuwandeln.
Allein schon, weil das Auftragsmittel an schwer zugänglichen Stellen nicht die erforderliche
Schichtung erreicht, oder aber die Oxidschicht schlicht schon zu dick war und an jenen Stellen
ohne vorherigen massiven Eingriff in die Blechlandschaft gar nicht abzutragen wäre.
Hier ist es mir bisher nur mittels Sandstrahlen gelungen auf Dauer Erfolg zu schaffen.
Die Erreichbarkeit nimmt leider mit jedem Strecken cm des zu bearbeitendem Hohlraumes stark ab.
Auch das Heraustragen des Strahlgutes, und des darin eingebundenen Abriebs, aus dem Operationsgebiet ist nicht immer das große, rückstandsfreie, Vergnügen.

Nun also meine Frage

Wie bekommt man oberflächig auftretenden Rost (also nicht durchtretenden Rost) an schwer
zugänglichen Stellen abgetragen?
Ein Problem, für das ich keine adäquate Lösung parat hätte.

Stefan