Autor Thema: Kühlerfrostschutz  (Gelesen 5820 mal)

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Offline Justus

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #15 am: So.24.Jun 2018/ 06:04:02 »
Sehr geehrter Herr Erbrecht,

Danke für dden Hinweis, hatte ich nicht gesehen.

Gruß
Justus

Offline Blessington

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #16 am: Do.28.Jun 2018/ 23:13:44 »
Wer sicher gehen will, nimmt halt das originale Zeug von Bentley.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
GmbH & Co. KG


www.bentleyteile.de

Das wäre auch mein Ratschlag. Bestellen, mischen, einfüllen und gut ist.  :)

Wozu Experimente?

Andreas
Dead Men Are Heavier Than Broken Hearts
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Offline joda56

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #17 am: Mo.14.Jan 2019/ 17:52:53 »
Hmmm, blöd nur, dass ich bereits einen Vorrat an Glysantin Classic (der Nachfolger von Glysantin G05) in der Garage habe und im Frühjahr einen Kühlwassertausch vornehmen wollte. Ich will das Zeug nun weder in den Gulli gießen (nein, wenn, dann natürlich ordentlich entsorgen!) noch in (östereichischen) Wein hineinmischen.

Nach meinem Laienverständnis ist das ja vielleicht doch nicht so schlecht, oder? :-\
anorganisch (amin- und phosphatfrei), dafür nitrit, borat und silikathaltig.

Normalerweise würde ich ja auch einfach behaupten, dass Rolls Royce kein Hersteller von Frostschutzmittel ist und sich auch nicht eine spezielle "Rezeptur" einfallen lässt, die sie von einem ausgewählten Giftmischer anfertigen lässt und die dann nur für die Motoren von RR gilt. Allerdings bin ich -seit ich RR363 kenne- mit meinen Behauptungen vorsichtiger geworden. Man müsste nur mal herausbekommen, was da genau in dem Behälter von Crewe ist und wer das eingefüllt hat. Ein Datenblatt dazu habe ich leider nirgends gefunden.

Johannes 
« Letzte Änderung: Mo.14.Jan 2019/ 18:04:50 von joda56 »

Offline Blessington

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #18 am: Do.17.Jan 2019/ 19:04:21 »
Wer sicher gehen will, nimmt halt das originale Zeug von Bentley.

So macht es zum Beispiel immer noch der kleine Andreas mit seiner Abby. Frei nach dem alten CDU-Plakat aus der Adenauerzeit: "Keine Experimente!"  ;)

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas

Edit: Ich habe eben meinen eigenen Post von vor einiger Zeit gelesen...... ::) Ich muss dringend wieder häufiger hier sein, dann passiert sowas nicht...

 ;D

Andreas
Dead Men Are Heavier Than Broken Hearts
Silver Shadow SRH18587 (1974)

Offline Woolfi

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #19 am: Di.10.Nov 2020/ 23:43:59 »
Diesen mir interessant ind informativ erscheinenden Artikel habe ich im net gefunden:

"Zum Thema Silikate hier auch noch ein interessanter Beitrag:

    Frostschutz in historischen Fahrzeugen

    Artikel erschienen im Newsletter des TOC im Februar 2010
    Übersetzung durch Rudolf Weber

    Die Entwicklung der Frostschutztechnik ist noch nicht abgeschlossen und laufend werden neue Produkte lanciert, welche eine noch bessere Wirkung versprechen. Frostschutzmittel waren als Folge der grosse Kältewelle im letzten Januar häufig mit alarmierenden Berichten in den Schlagzeilen. Es ist zwar bestens bekannt, dass Frostschutzmittel dazu tendieren, kleinste Löcher zu finden. Das harmlose Lecken kann aber in gewissen Fällen zu katastrophalen Motorproblemen führen.

    Das traditionelle blaue Äthylen-Glykol ist ein giftiges aber sehr wirkungsvolles Frostschutzmittel und enthält Silikat-Zusätze um Korrosionen im Motor mit seinen verschiedenen Metallen zu verhindern. "Bluecol" und "Blue Star" sind in England bekannte Markennamen und beide sind auf ihren Firmen-Webseiten als veteranen-verträglich deklariert.

    Aber Vorsicht. Es gibt auch Äthylen-Glykol-Mischungen, die wenig oder keine Silikate enthalten (in der Regel rot) und die sich für Veteranen-Fahrzeuge als ungeeignet erweisen können. Propylen-Glykol ist ein anderes, wohlbekanntes und weniger toxisches Mittel und enthält Silikate, aber "Comma", der Hersteller, hat die Produktion zu Gunsten von Äthylen-Glykol eingestellt. Letzteres enthält Bitterstoffe um es ungeniessbar zu machen und das Risiko einer versehentlichen Vergiftung zu minimieren. Beide ob genannten Produkte verwenden die anorganische Additiv-Technik (IAT).

    Kürzlich wurden von Problemen berichtet, welche die Verwendung von Frostschutzmischungen betrafen, welche auf organischer Säure-Technik basieren (OAT). OAT wurde in der Mitte der 90er Jahren eingeführt. Die Produkte sind biologisch abbaubar, können recycled werden, enthalten weder Silikate noch Phosphate und wurden speziell entwickelt um länger zu wirken. Es scheint jedoch, dass diese Produkte in älteren Motoren zu Problemen führen können. Zusätzlich zur Neigung schon bei geringsten Poren zu lecken, wurden OAT-Frostschutzmittel verantwortlich für die Zerstörung von Dichtungen gemacht, was zu grösseren Schäden an alten Motoren führte.

    Aus diesen Gründen empfehlen Hersteller keine Frostschutze auf OAT-Basis in historischen Fahrzeugen zu verwenden. Solche Produkte sind in der Regel rot, rosa oder orange.

    Die letze Kategorie ist HOAT. Diese Produkte verwenden die hybride organische Säure-Technik auf einer Äthylen Glykol Basis mit einigen Silikaten als Ergänzung zu den organischen Anti-Korrosionsstoffen. Das Produkt ist in der Regel grün und wird für Oldtimer nicht empfohlen.

    Die "Federation for British Historic Vehicle Clubs" erforscht diese Problematik laufend weiter. Ihre momentane Empfehlung ist die folgende:

    Verwenden Sie in historischen Motorfahrzeugen nur blaugefärbte IAT Frostschutzmittel

    Verwenden Sie keine OAT-Produkte, welche als "fortgeschritten" oder "lange wirksam" angepriesen werden oder nur, falls im diesem Fahrzeug schon als Neuwagen solcher Frostschutz verwendet wurde und wenn dieser durch den Fahrzeughersteller empfohlen wird.

    Mischen Sie nie verschiedene Frostschutzmittel und spülen sie das Kühlsystem vor dem Einsatz eines anderen Mittels gut durch.

    Ersetzen Sie das Frostschutzmittel im vom Hersteller vorgegebenen Rhythmus, da die Rostschutzwirkung mit der Zeit nachlässt.

Quelle: http://www.tractionavant.ch/Berichte/Te ... schutz.php

IAT Frostschutzmittel sind G11 bzw. G48."

Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

Offline gerd DRB15051

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #20 am: Mi.11.Nov 2020/ 09:36:58 »
" Frostschutz in historischen Fahrzeugen"

Nun, historische Fahrzeuge sind kein Einheitsbrei, es gibt welche mit Graugussmotoren und Graugussköpfen, Graugussmotoren mit Aluminumköpfen, Aluminiummotoren mit Aluminiumköpfen. Das ganze auch noch mit sich unterscheidenden an- und eingebauten Materialien, diversen wasserführenden Rohren aus Alu, Guss, Messing, Kupfer etc. etc.
Die Aussage für "historische Motoren" pauschal das Mittel X zu nehmen, halte ich so für gewagt.

Gerade weil ich weder Metallurge noch Motorenbauer bin, halte ich mich da einfach an die Regeln der Hersteller, für die RR gibt es halt zum Glück noch das originale Mittel so dass ich gar nicht auf die Idee käme zu experimentieren.

Die Kühlmitteldiskussion wird nahezu religiös-fundamentalistisch geführt wie die Öldiskussion ebenfalls. Da blickt kein Laie mehr durch.
Whenever people agree with me, I always feel I must be wrong. (Oscar Wilde)

Offline Woolfi

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #21 am: Mo.23.Nov 2020/ 12:55:20 »
In der Oldtimer Markt Ausgabe Mai 2013 war ein interessanter Artikel über Kühlerfrostschutz für 'Oldtimer'.
Es gibt im wesentlichen zwei verschiedene gebräuchliche Frostschutzmittel für Automotoren.
- silikatbasierte für ältere Fahrzeuge. Diese sind oft blau / grün and haben bei BASF die Bezeichnung G48 oder bei Produkte für VAG-Fahrzeuge das Kürzel G11. Die technische Bezeichnung für die Silikat-Mittel lautet IAT.
Solche Frostschutzmittel werden im internet als Konzentrat in 2 x 5 oder 10 Liter Gebinden zwischen 2 und 8 Euro angeboten. Besser als BASF geht nicht.
- Die technischen Nachfolger , welche auf organischen Substanzen beruhen, Kürzel OAT (organic acid technolog) oder HOAT (hybrid organic acid technology) , sind oft rot, rötlich, rosa oder violett und haben im Verkauf die Kürzel  G12, G12+, G13 oder G13+.

Für den Silver Shadow oder die Nachfolger (SZ) MUSS ein silikathaltiges Mittel genommen werden. Frotschutzmittel der Technolgie OAT oder HOAT GREIFEN die Dichtungen dieser älteren Fahrzeuge an ! ! !
Außerdem dürfen die Mittel der IAT-Klasse  auf KEINEN Fall auch nur in geringen Mengen mit den Mitteln der OAT oder HOAT Klasse gemischt werden.

Ich habe im net in einem offiziellen Leitfaden von BASF die Freigabe von G48 für den Silver Spirit (Fahrzeuge ab 1980) gefunden. Ich glaube (bin aber nicht sicher), dass die Motoren der Vorgängergeneration ebenso ohne Einschränkung mit G48/G11 zu betreiben sind.

Das  grüne Frostschutzmittel "von" Bentley ist mit hoher Sicherheit ein mit dem G48/G11 identisches Produkt, was sich lediglich in der Farbe (Marketing) und im Preis (deutlich) davon unterscheidet. Wer sicher sein will und die schöne Verpackung mag, nimmt weiterhin den Kühlerfrostschutz von Bentley.

Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

Offline Woolfi

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Re: Kühlerfrostschutz
« Antwort #22 am: Fr.27.Nov 2020/ 10:03:46 »
Ich habe in einer Rechnung der Schmohl AG Zürich gelesen, dass die Werkstatt in einen Silver Shadow Glysantin G48 als Frostschutzmittel eigefüllt hat. Schmohl ist der größte RR-Händler auf dem europäischen Festland sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort 'Experimente' macht.
G48 ist die technische Bezeichnung im Falle von Glysantin. G11 ist die technische Bezeichnung für gleichartige Frostschutzmittel die vom VAG-Konzern verwendet wird. Andere Anbieter verwendet das Kürzel AG11. Solche Konzentrate kann man im net für 2 Euro kaufen.
Die neueren Frostschutzmittel G12 , G12+, G13, G13+ sind Frostschutzmittel mit "organischen" Bestandteilen nicht NICHT im Silver Shadow und den Nachfolgern Spirit und Spur verwendet werden dürfen, weil sie Dichtungen angreifen.
Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza