Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Spirit/Spur, Turbo R, Brooklands... => Thema gestartet von: timeckart am So.11.Sep 2011/ 19:54:11

Titel: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am So.11.Sep 2011/ 19:54:11
Heute mußte ich meinen RR auf einem Parkplatz stehen lassen, weil er nicht mehr anspringt. Kurz vorher hatte es geregnet wie die Sau und gestürmt, bin aber gestanden nicht gefahren. Danach bin ich noch zweimal kurz gefahren und habe auf einem Parkplatz geparkt. Beim Einschalten der Zündung hört man die Benzinpumpe und fühlt vorne an der Leitung den Druck. Dann startet er kurz, nimmt aber kein Gas an und geht aus. Habe den Verdacht das dann die Zündung weg ist. Müsste aber das erst mit einer extra Zündkerze testen. Wollte erst mal nicht gleich den ADAC rufen, hat auch geregnet. Hab mich von meiner Frau abholen lassen und hoffe hier auf Tipps. Wie funktioniert die Wegfahrsperre? Der RR kommt aus Japan! Wie soll ich vorgehen? Will mir die Schande ersparen mit dem Abschleppwagen!
Danke für eure Hilfe. Tim im Frust!
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am Mo.12.Sep 2011/ 22:13:41
Der Fehler konnte heute gefunden werden. Der Drucksteller der KE-Jetronik ist defekt. Wenn man den Stecker abzieht, startet der RR. Das Teil wurde auch im MB SL 500 verbaut. Einige Teile des Rolls sind vom MB wie z.B. der Kühler, nur das dieser falsch rum eingebaut wurde!
Das ist die Teilenr. Original Drucksteller Mercedes W129 Drucksteller  Boschnr. 2437 020 007 243 702 00 07
Tim
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Sa.08.Okt 2011/ 11:12:52
Dieses Thema habe ich verpaßt, weil ich auf Reisen war. Unterwegs habe ich die Vorgänge im Forum dann nicht so genau angesehen wie zuhause.

Ja, der elektrohydraulische Drucksteller ist bei vielen Mercedes verbaut worden, auch kleineren, auch bei Lancia und Fiat und Ferrari. Es gibt noch viele weitere Teile der KE-Jetronic, die mit anderen Fahrzeugen identisch sind. Gleich neben dem Drucksteller ist der Druckregler, das Dingen mit dem Gummi-Hütchen, ein sauteures Teil schon so, erst recht bei RR, sein Innenleben ist aber auch viel komplexer und diffiziler als man dem Teil von außen ansieht. Wenn der Motor anfängt, schlecht anzuspringen beim Kalt- und/oder Warmstart, dann ist u.U. dieses Teil schuld, weil die Druckverhältnisse in der Einspritzanlage nicht mehr im richtigen Bereich geregelt werden. Das Teil ist ebenfalls bei vielen anderen Fahrzeugen verbaut und im freien Handel - obwohl auch von Bosch - relativ "preiswert". Aber ich habe Zweifel an der Erklärung für Deinen Fehler.

Der Drucksteller regelt die Gemischstärke aufgrund von Daten, die sich im EngineECU ansammeln und dort verarbeitet werden. Er wird mit einem Strom versorgt, über den der Kraftstoffdurchfluß geregelt wird. Der Strom bewegt sich beim warmen Motor um 0 mA (beim Turbo 4 mA), aber das Motormanagement regelt über diesen Drucksteller Fehler weg, indem es dem Motor mehr oder weniger Kraftstoff verpaßt. Der Strom kann deshalb auch -16 mA oder gar +24 mA betragen, in der Kaltstartphase beträgt er sogar mehr als 130 mA, und der Ruhestrom bei eingeschalteter Zündung vor dem Anlassen beträgt exakt 100 mA. Von der Regelsteuerung im Fahrbetrieb abweichende Stromstärken führen zu Fehlermeldungen im Speicher des ECUs, aber der Motor läuft dennoch gut, weil der Fehler ja weggeregelt wird (Falschluft z.B.). Die Werte für die Steuerung kommen u.a. von der Lambdasonde, die hier eine ganz entscheidende Rolle spielt. Diese Werte kann man messen, sie sind sehr aufschlußreich bzgl. verborgener, vom System weggeregelter, aber gleichwohl vorhandener Fehler.

Als der Motor mit abgezogenem Stecker des Druckstellers lief, war er offenbar nicht verstopft (geht eh nicht und ist eh bedeutungslos, aber nur mal so angenommen). Denn er lief ja ohne Regelung, ein gewisser Standarddurchfluß war also gewährleistet, auch als der Drucksteller außer Betrieb war. Als der Stecker draufsteckte, regelte er offenbar, denn er verhielt sich anders als bei abgezogenem Stecker, was ja wohl logisch sein dürfte. Aber was der Drucksteller regelt, bestimmt des EngineECU! Und von da kommt deshalb der Fehler! Irgendeine Komponente veranlaßt das EngineECU, den Motor zu stoppen, aber bestimmt nicht über den Drucksteller. Das geht nicht. Selbst wenn der maximale oder der minimale Strom den Drucksteller regeln, wird der Motor laufen, zu mager oder zu fett, aber er wird laufen.

Deswegen bin ich sicher, daß das Problem nicht behoben wurde. Es war ein Fehler aufgetreten, der das Starten des Motors verhinderte. Der Fehler ist nicht wieder aufgetreten, als der Motor bei abgezogenem Stecker des Druckstellers gestartet wurde und das EngineECU bei abgezogenem Stecker den Drucksteller nicht steuern konnte. Du hast gesagt, die Benzinpumpen seien gelaufen. Paß jetzt genau auf: Sind sie gelaufen, während die Zündung an war und der Motor stand? Dann ist das EngineECU defekt! Das darf nicht sein! Die Benzinpumpen laufen nur, wenn das EngineECU mindesten 30 U/min feststellt, darunter schaltet es die Pumpen ab! Tut es das nicht, ist es defekt - oder jemand hat die Steuerung der Benzinpumpen überbrückt, eben weil das EngineECU eine Macke hat. Hier solltest Du genau nachhaken!

Der Motor sprang nach dem Tausch des Druckreglers an, weil der Fehler weg war, aber nicht, weil der Drucksteller neu war! Das Verschwinden des Fehlers wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts mit dem Tausch des Druckstellers zu tun haben. Du hast jetzt einen neuen Drucksteller drin. Zieh den Stecker ab - und was macht der Motor? Springt er an? Ja? Warum sollte das Nicht-Anspringen dann am Drucksteller gelegen haben?

Du hast ja selbst gesehen, daß der Motor bei vom Drucksteller abgezogenem Stecker läuft. Ob der Drucksteller in Ordnung ist oder nicht, spielt also keine Rolle. Wenn der Drucksteller deaktiviert wird (Stecker ab), läuft der Motor - ob der Drucksteller kaputt ist oder nicht, ist wurscht. Der Drucksteller stellt das Gemsich magerer oder fetter, je nach dem was das EngineECU ihm aufträgt. Wenn der Drucksteller spinnt, dann spinnt er, weil das EngineECU ihn spinnen macht und die Gemischstärke falsch einreguliert. Alles andere ist leider unlogisch und illusorisch.

Du solltest darauf vorbereitet sein, daß der Fehler wieder auftritt. Und dann wirst Du an meine Worte denken. Du solltest den Fehlerspeicher des ECUs auslesen! Oder erst mal löschen und dann fahren, um beobachten zu können, was jetzt mit dem neuen Drucksteller für Fehler gespeichert werden. Aber leider wird längst nicht jeder Fehler gespeichert, und die Fehlermeldungen geben leider auch nur das wieder, was an Möglichkeiten programmiert wurde. Es kommt vor, daß ein Fehler so komisch zustande gekommen ist, daß eine ganz unpassende Fehlermeldung ausgegeben wird! Ich vermute, Du wirst noch viel Unterhaltung haben mit der Motorsteuerung :-)

Übrigens: Schenk mir Deinen alten Drucksteller, für Dich ist er ja defekt, ich aber bin mir ziemlich sicher, daß er nichts hat - es sei denn, er ist undicht und läßt Kraftstoff durch das Gummigehäuse nach außen. Dann kannst Du ihn wegwerfen.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am Sa.08.Okt 2011/ 20:50:37
Hallo Udo,
Vielen Dank für die lange Antwort,
Ich war mit meinen Kindern bei MC Donalds essen und danach sprang er immer kurz an und ging dann aus! Ich hatte mit einer extra Zündkerze getestet ob ein Zündfunken da war. Ja. Man hörte immer kurz die Benzinpumpe, wie diese für eine paar Sekunden Druck aufbaute. Dann habe ich die Rücklaufleitung der KE-Jetronic aufgemacht und gestartet. Da kam auch voller Druck. Also war das Relais auch OK. Der ADAC Mann hängte die Zündpistole dran usw. Erst mal ging nichts. Dann telefonierte er. Wir zogen den Stecker ab. Nach einer halben Minute starten sprang er an. Erst kein Standgas, später ja. Ohne Stecker war das fahren wie auf 6 Zylindern. Wenn er lief konnte man den Stecker drauf stecken und alles war bestens. Ein Starten geht aber nur bei abgezogenem Stecker. Das ist wohl ein typischer Fehler. Wenn also jemand dasselbe Problem unterwegs hat. Zum Starten kurz den Stecker abziehen und dann wieder drauf stecken. So kommt man wenigstens nach Hause ohne den peinlichen Abschleppwagen. Das Problem ist wohl, das das Teil zum Starten in eine gewisse Grundstellung zurück muß und genau das geht nicht mehr! Ohne den Stecker wird ein gewisser Grundwert genommen. Bei defektem Drucksteller ein falscher und deshalb kein Anspringen des Motors!
Nach Einbau des gebrauchten Druckstellers sprang der RR sofort an. Den alten hebe ich auf!
Danke Tim
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am So.09.Okt 2011/ 10:32:40
Hallo Tim,

was ich vorher zur Funktionsweise und Aufgabe des Druckstellers erklärt habe, werde ich nicht noch einmal wiederholen. Aber es scheint, daß Du das nicht beherzigst und weiter davon ausgeht, der Fehler sei gefunden worden. Ich kann Dir nur wiederholen: Wenn Du die Funktionsweise der KE-Jetronic verstanden hast, wirst Du auch sagen, daß der Fehler mit dem Tausch des Druckstellers nicht behoben worden sein kann. Der Fehler tritt allerdings nicht immer auf, zur Zeit offenbar tritt er nicht auf. Wie gesagt, Du wirst Dich an diese meine Worte erinnern!

Daß das Starten nur bei abgezogenem Stecker geht, ist natürlich klar, wenn das ECU den Drucksteller völlig falsch regelt. Und deshalb wiederhole ich es noch einmal: Nicht der Drucksteller ist defekt, sondern das ECU selbst ist defekt, oder eine Komponente liefert fehlerhafte Werte, die das ECU zur falschen Steuerung des Druckstellers veranlassen.

Mit jedem Ausschalten der Zündung wird das ganze System abgeschaltet. Wenn der Fehler da war, wird er mit dem Abschalten des System ebenfalls abgeschaltet, denn die fehlerhafte Komponente wird ja auch abgeschaltet. Mit dem Einschalten der Zündung wird das ganze System neu hochgefahren, wie beim Computer. Jeder Fehler, der sich eingeschlichen hat, wird beim neuen Hochfahren des System eliminiert. Ob der Fehler nach dem Einschalten des System wieder da ist, bleibt unklar, zeigt sich dann evtl. beim Startversuch. Aber wenn die Benzinpumpen mehrere Sekunden lang laufen, stimmt von vornherein was nicht. Entweder stimmt Deine Information nicht, oder das ECU ist defekt bzw. die Steuerung der Benzinpumpen überbrückt (geht ziemlich leicht, merkt kein Laie). Die Benzinpumpen laufen bei stehendem Motor nicht, ausgenommen die erste Sekunde nach dem Einschalten der Zündung, aber das ist maximal eine Sekunde. Alles andere ist fehlerhaft! Die Benzinpumpen dürfen bei stehendem Motor nicht laufen, niemals, einzige Ausnahme wie vor.

Deine Schlußfolgerungen sind falsch. Bitte mach Dir die Funktionsweise des Druckstellers klar: Wenn er keinen Strom bekommt, also 0 mA, dann ist das wie abgezogener Stecker. Aber 0 mA ist genau der Strom, den der Regler bei warmem Motor haben muß! Konsequenz: Deine Schlußfolgerungen sind falsch.

Ich kann das nur immer wiederholen: Bemühe Dich, die Funktionsweise des Druckstellers zu verstehen. Dann mußt Du einsehen, daß Du falsch denkst. Es ist falsch zu sagen, das Teil müsse zum Starten in eine gewisse Grundstellung. Nein, genau das ist falsch! Zum Starten wird es vom EngineECU in ganz besonderer Weise mit Spannung versorgt, ein komplizierter Prozeß, der sich je nach Motorzustand (und natürlich den Infos, die das ECU bekommt, die aber falsch sein können!) über die ersten Sekunden hinzieht. Erst wenn diese Startphase von 3 oder mehr Sekunden vorbei ist, kommt es in den Normalzustand von 0 mA, wo der Stecker abgezogen werden kann, ohne daß sich etwas ändert, genau weil ja 0 mA bedeutet, daß nix mehr zu regeln ist! Das gilt natürlich nur näherungsweise, denn ein bißchen wird um den Strom von 0 mA immer herum geregelt, er ist nie genau 0 mA, schon gar nicht bei einem älteren Motor. Aber das habe ich ja schon erklärt. Grundzustand, wie Du das nennst, ist also nicht beim Starten, sondern beim warmen Motor! Du schmeißt da was komplett durcheinander!

Noch mal ganz klar: Wenn ein Starten nur bei abgezogenem Stecker geht, dann ist die Folgerung, der Drucksteller sei defekt, völlig falsch. Die Folgerung muß heißen: Das EngineECU steuert den Druckregler fehlerhaft an. Der Fehler liegt ganz woanders, nämlich im ECU selbst oder einer der vielen Komponenten, die das ECU mit Daten versorgen. Es gibt zahllose Möglichkeiten, die Dir dieses Startproblem bereitet haben. Aber der von Dir angenommene Drucksteller ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Übeltäter. Wie gesagt, Du wirst noch an meine Worte denken!

Übrigens, wieso willst Du den Drucksteller aufheben, wenn Du weiter annimmst, er sei defekt? Schenk mir das defekte wertlose Teil! Ist doch kaputt!?

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am So.09.Okt 2011/ 22:52:51
Hallo Udo,
Du kannst das Teil gerne haben.
Ich hätte nie gedacht, daß ein ADAC Techniker den RR wieder zum laufen bekommt. Der war ja auch erst verzweifelt und hat dann jemand angerufen. Ich hatte mich schon nach einer Bosch Werkstatt umgeschaut, die sich auf KE-Jetronic spezialisiert hat. Bosch hat so ca. 10-15 Werkstätten in Deutschland die auch älteren Fzge machen können. Der RR startete immer nicht mit dem defekten Druckregeler. Nach dem Einbau sprange er sofort an. Er springt seit dem immer wieder an! Ich erinnere mich aber, daß kurz bevor er defekt war, der RR bei den ersten 500m nach dem  Kaltstart wie auf nicht allen Zylindern lief. Tim
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Mi.30.Nov 2011/ 10:35:22
Tim, in dem anderen Thema hast Du gesagt, man habe Dir erklärt, daß "... der Drucksteller eine Startstellung hat. Wenn defekt dann geht er nicht zurück in diese. Wir sind damals nur kalt ohne den Stecker gefahren und da lief er nich gut wie nicht auf allen Zylindern.

Es stimmt, der Druckstellen hat eine Nullstellung, nicht Startstellung - das suggeriert, es sei die Stellung beim Starten. Die Stellung wird durch den zugeführten Strom bestimmt. Beim Start ist der Strom 130 mA oder mehr (je nach Motortemperatur). Bei Normalbetrieb mit warmem Motor ist der Strom 0 mA, oder sagen wir mal: sollte 0 mA sein +/- 2 mA (bei den Turbos etwas mehr), da befindet sich der Drucksteller sozusagen in seiner Nullstellung oder ganz dicht dabei. Alles davon Abweichende ist Wegkorrigieren von Fehlern. Das geht in Grenzen, aber nicht endlos.

Ganz theoretisch, aber wirklich nur ganz theoretisch ist denkbar, daß die Prallplatte in dem Drucksteller in irgendeiner Stellung festsitzt. Aber das ist praktisch ausgeschlossen. Da dreht sich ja nichts, da kann nichts klemmen wie bei einem defekten Lager oder so. Es wird eine Platte verbogen, und je nach Verbiegungsgrad bestimmt sie den Durchfluß der Kraftstoffmenge bis hin zur Schubabschaltung. Was passieren kann, ist, daß die Spule, in der beim Stromdurchfluß entsprechend der Stromstärke ein Magnetfeld erzeugt wird, um die Platte zu verbiegen, defekt ist und keinen Durchgang mehr hat. Dann funktioniert das Ding nicht mehr, die Platte kann sich nicht mehr verbiegen und damit auch nichts mehr regeln. Aber das kann bei Dir nicht der Fall gewesen sein, denn das Teil hat ja geregelt - jedenfalls nach Deiner Beschreibung. Und deshalb bleibe ich dabei: Das Teil ist in Ordnung, der Fehler liegt woanders und wird wieder auftreten. Ich will aber nicht ausschließen, daß der Widerstand der Spule zu hoch geworden ist oder die Anschlüsse korrodiert waren oder sonst ein Kabelfehler vorhanden war, so daß die erforderlichen Ströme zur exakten Steuerung nicht mehr durchkamen, hier geht es schließlich um wenige Milliampere.

Daß der Drucksteller nicht mehr in seine Nullstellung zurück kann und das als Erklärung für den bei Dir aufgetretenen Fehler gelten soll, halte ich für ausgeschlossen. Das widerspricht einfach der Funktionsweise des Teils. Ich behaupte, das ist unmöglich.

Falls Du mir den Drucksteller schicken möchtest, würde ich ihn bei mir einbauen und sehen, was er treibt. Der Einbau ist unproblematisch. Ich gehe davon aus, daß er seinen Dienst vorschriftsmäßig leisten wird. Wenn dem so ist, würde ich Dir das Ding auch wieder zurückschicken. Anderfalls würde ich hier zugeben, daß ich danebengelegen und was dazugelernt habe. Damit ich nicht schummeln kann, kannst Du das Teil ja deutlich markieren. Leider bin ich erst - wenn überhaupt - im nächsten Jahr mal wieder in Deutschland. Aber ich könnte Dir eine deutsche Adresse geben von jemandem, der zu Besuch kommt, der bringt das Teil dann mit.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am Mi.30.Nov 2011/ 21:52:56
Hallo Udo,
erstmal würde ich nie denken Du schummelst! Es ehrt Dich daß Du nicht locker läßt. Brauchst Du Diese positive Eigenschaft auch in Deinem Beruf?
Schick mir die Adresse von Deinem Freund der Dich besucht. Es geht Doch hier nicht um recht haben sondern um eine schöne Freizeitbeschäftigung die Spaß macht. Spaß an der Technik, Spaß Probleme zu besiegen! Spaß nette Leute kennen zu lernen.
LG
Tim
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am Fr.30.Dez 2011/ 11:02:56
Wo ich letzte Woche den RR zur Reparatur zu der Fa. Mork gebracht habe, ist dort wieder der gebrauchte Drucksteller kaputt gegangen.
Jetzt ist ein Neuer eingebaut.
Ich befolge jetzt den Rat eines Kunden von mir, der einen Boschdienst hat, und spüle das Kraftstoffsystem mit zwei Kraftstoffsystemreiniger die Wasserbindend sind. Er meinte daß oft die Schäden bei der KE-Jetronic von Wasser im Tank herkommen.
Tim
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am Di.31.Jan 2012/ 22:58:01
Der RR läuft seit der Reparatur mit einer Ausnahme sehr gut. Nur nach längerem Stehen gehen die Kontrollleuchten ein paar Minuten nicht. Ich werde einmal eine zweite Batterie parallel über Nacht dranhängen. Evtl. geht die alte Batterie mit der Spannung in die Knie und verursacht die Speicherprobleme des Computers am Armaturenbrett, obwohl Starten kein Problem ist.
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Greypoupon am Fr.27.Okt 2017/ 22:02:45
Wie praktisch doch dieses Forum sein kann. Zur Sache: Vorgestern Abend fuhr ich aus dem Parkhaus kurz noch vor meinen Laden um ein Paket einzuladen, als ich wieder losfahren wollte sprang der gute nicht an und das mitten auf der Fussgängerzone. Ich sah schon die schadenfreudigen Blicke der Passanten, also beschloss ich schnell wieder in rein, Rechner an,  Forum auf, die Peinlichkeit des Abschleppwagens wollte ich mir ersparen. Da fand ich diesen alten Tread. Also wieder raus Stecker vom Drucksteller weg und er sprang an, so konnte ich die 17km nach Hause fahren mit etwas weniger Leistung aber es ging. Am nächsten Tag sprang er wieder an als wäre nichts gewesen, bin gestern und heute problemlos gefahren. Beruhigend ist dies allerdings nicht, denn nun frage ich mich woran kann es gelegen sein? 
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: cferbrecht am Mo.30.Okt 2017/ 09:50:11
Was ist denn mit dem ursprünglichen Fehler in dem Thread? Ist er auch nach Tausch des Druckstellers noch einmal aufgetreten?

Dann wäre das Teil ja offenbar doch die Ursache - auch wenn Udo das für unmöglich hält...

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
GmbH & Co. KG
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Mo.06.Nov 2017/ 17:30:10
Ja, Herrn Erbrechts Frage schließe ich mich an. Aber aus dem Umstand, daß zum zweiten Mal der Tausch des Druckstellers als Beweis dienen soll, zu schließen, daß er der Übeltäter war, weigere ich mich - das ist in meinen Augen unlogisch. Aus zwei Vorfällen sozusagen eine Regel abzuleiten ...

Der Drucksteller hat beim warmem Motor überhaupt keine Funktion (außer unter Vollast), wenn alles richtig funktioniert. Bei kaltem Motor regelt er die Gemischstärke. Bei einem Motor mit Undichtigkeiten (Falschluft) korrigiert er die dadurch entstehenden Fehler der Gemischstärke weg.

Beides kann man schön sehen, wenn man mit am EHA angeschlossene Amperemeter fährt. Ist alles in Ordnung beim warmgefahrenen Motor, fließt kein Strom. Nur in der Warmlaufphase geht der Strom an anfangs vielleicht 80 mA schrittweise runter auf 0 mA +/- 0,1 mA. Abziehen des Steckers am EHA macht dem warmem Motor gar nichts aus, der kalter Motor wird gar nicht oder schlecht anspringen bzw. mies laufen.

Klemmen des EHA geht nicht - behaupte ich weiter. Aber daß ein anderer Fehler den EHA zu Aktionen veranlaßt, die den Motor z.B. ersäufen, das kann ich mir erklären. Ohne EHA läuft er dann möglicherweise besser, weil der EHA nicht völlig verrückt und falsch in die Steuerung reinregelt.

Gleichwohl wäre es schön zu wissen, ob der Tausch des Druckstellers/EHA dauerhaft etwas verändert, verbessert hat.

Ich bin erst seit heute in TF zurück, drei Wochen mit dem TurboR unterwegs ab Bremen. Seit April auf drei Fahrten hat er über 12.000 km anstandslos hinter sich gebracht. Das Lenkgetriebe wurde getauscht in Bremen bei Ingo Laging, aber das war extra dorthin geschickt worden, um Transportkosten auf die Kanaren und Zollkosten zu vermeiden, zumal ich das Altteil dann im Sommer im Auto nach England mitnehmen konnte - die nehmen ja mittlerweile 1.000 GBP Pfand, damit die Leute die Dinger auch wirklich zurückbringen.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: timeckart am So.12.Nov 2017/ 17:44:36
ja der Drucksteller war damals kaputt. Ein bekanntes Problem der K-Jetronic. Mit dem neuen Drucksteller springt er immer an....habe nun eher Probleme mit der Sicherung der Benzinpumpe. Schlechter Kontakt und wird zu heiß. Naja diese Jahr war mein RR nur im Oktober angemeldet...
LG Tim
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Kknut64579 am Fr.17.Jul 2020/ 17:29:03
Guten Tag zusammen,
Ich darf das gleiche Phänomen melden, Stecker ab und er bleibt an, mit dem kleinen Unterschied dass bei mir der Stecker abbleiben muss. Kurze Frage an die Experten : 19x Bremspedal treten ohne Leuchte an ist in Ordnung, oder?
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Sa.18.Jul 2020/ 11:15:27
Ich bin mal frech und behaupte: Ist doch gut, wenn er mit "appem" Stecker läuft. Das soll doch so. Der EHA hat im Normalbetrieb keine Funktion, er arbeitet überhaupt nicht. Also kann er ruhig abgezogen sein. Der Motor muß ganz normal laufen.

Gebraucht wird der EHA bei Volllast und in der Warmlaufphase. Wenn Deiner den EHA auch in der Warmlaufphase nicht braucht und ohne ihn gut anspringt, ist was faul. Dann ist das Gemisch permanent zu fett. Es ist ein heftiger Fehler, wenn der Motor - erst recht bei niedrigen Temperaturen - ohne EHA gut anspringt und ordentlich Gas annimmt. Dann hast Du ein Problem, das Du bloß noch nicht erkannt hast.

Das mit "19x Brempedal treten ohne Leuchte an" sagt so eigentlich gar nichts. Erstens gibt es zwei Leuchten, weil zwei Kreise. Und zweitens: Was ist mit 25x und 50x treten - immer noch nicht an? Dann hast wieder ein Problem, das Du bloß noch nicht erkannt hast. Oder Deine Beschreibung ist ein bißchen arg unzulänglich.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Amphiranger am Mo.18.Mär 2024/ 00:18:19
Ich habe die Vermutung, dass mein EHA so langsam den Geist aufgibt.
Bei mir steht die Bosch Nr. 2437020003 drauf. Hier wird aber überall die 2437020007 als Bosch Nr. angegeben. Sind die gleich? Die ...0003 finde ich gar nicht mehr und auch die ...0007 wird mittlerweile schwierig. Bosch hat nun die Nr. F 026 T03 002 als Ersatz für die 2437020007 angegeben. Das Teil ist überall zu finden. Kann ich diesen neuen Drucksteller von Bosch verwenden?
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Mo.18.Mär 2024/ 08:47:38
Persönlich habe ich das noch nicht ausprobieren müssen, aber hier z.B. https://www.ebay.es/itm/362263728149 wird ausdrücklich die alte Teilenummer zu der neuen Nummer unter den Referenzteilen angeführt.

Von daher würde ich das Teil kaufen. Die sind eh bei vielen Fahrzeugen (Mercedes, Alfa Romeo ...) ebenfalls im Einsatz.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Amphiranger am Mo.18.Mär 2024/ 17:21:54
Ja, aber nur die 2437020007 ist als Referenz zur neuen Bosch Nr. angegeben, nicht die 2437020003 wie sie bei mir verbaut ist. Wo liegt der Unterschied zwischen ...7 und ...3? Kann ich die untereinander bedenkenlos austauschen?
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Amphiranger am Mo.18.Mär 2024/ 20:04:43
Habe die im Anhang sichtbare Tabelle gefunden.
Demnach wäre die neue Bestellnummer für meinen EHA die F 026 T03 004.
Leider jedoch ist der nirgendwo mehr wirklich erhältlich.

Nun bin ich aber auf diese nette Liste von Bosch gestoßen:
https://www.bosch-classic.com/de/media/pdfs/downloads/mini_kataloge/benzinsysteme_1/drucksteller_druckregler_ke-jetronic_2017.pdf (https://www.bosch-classic.com/de/media/pdfs/downloads/mini_kataloge/benzinsysteme_1/drucksteller_druckregler_ke-jetronic_2017.pdf)

Demnach ist aber tatsächlich der F 026 T03 002 der richtige Drucksteller. Heißt das, bei meinem ist mal ein falscher Drucksteller verbaut worden???
Bin ja froh, nun ganz sicher sein zu können, dass der ...002 passen und richtig funktionieren wird, aber komisch finde ich das schon irgendwie.  ???
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Amphiranger am Mo.18.Mär 2024/ 20:35:32
Sorry für die Verwirrung, aber die kam nur daher, weil auf meinem EHA halt eine andere Nummer steht. Bin selber davon überrascht, dass offensichtlich ein falsches Teil verbaut ist. Da bin ich dann jetzt aber gespannt, wie er sich mit dem richtigen fährt!

Fotos zur Beweislage, weil sonst glaubt´s ja keiner! ;)
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Di.19.Mär 2024/ 10:10:48
Hier die aktuelle Teileliste mit Referenzen von Bosch, siehe Anhang.

Auf einer spanischen Seite für Autersatzteile heißt es dazu:
¡¡¡ IMPORTANTE !!! La referencia 0986438300 está sustituida por: BOSCH - F026T03002 - JUEGO DE PIEZAS

Mit anderen Worten: ...004 wäre nicht richtig, weder nach der Bosch-Liste noch nach den Imformationen auf der spanischen Seite.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Amphiranger am Do.21.Mär 2024/ 20:04:45
Hab den F 026 T03 002 gestern eingebaut und alles funktioniert wieder bestens. Gerade eben Kaltstart probiert und wo ich ihn vorher 30-60 Sekunden erstmal vor sich hin tuckern lassen musste, nahm er jetzt auf den Schlag sofort Gas an!  :)
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Greypoupon am Mi.03.Apr 2024/ 23:08:20
Hallo,

also ich habe etwa vor drei Jahren dann den Drucksteller ausgetauscht, danach war für ein halbes Jahr Ruhe, seitdem passiert es ca. alle 2 Monate, dass er mal nicht anspringt, wie gesagt Stecker raus und nach ca 3-5 km Fahrt den Stecker wieder drauf und es geht weiter. Muss wohl so ne Rolls Royce Macke sein.

Gruss

Gregor
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Ostfale am Do.04.Apr 2024/ 15:06:57
Das ist alles von Bosch und hat in diesem Fall wenig mit RR zu tun.
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Greypoupon am Do.04.Apr 2024/ 16:42:06
Ja aber bei meinen Benzen passiert dieses Phänomen nie
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Udinho am Fr.05.Apr 2024/ 00:09:24
Mir scheint Gregors Aussage einfach zu ungenau, um daraus irgendetwas Sinnvolles ableiten zu können. "... passiert es ca. alle 2 Monate, dass er mal nicht anspringt, wie gesagt Stecker raus und nach ca 3-5 km Fahrt den Stecker wieder drauf und es geht weiter."

Was er da sagt, müßte heißen, daß zum Anspringen des Motors der Stecker abgezogen wird, und weil er anschließend 3 bis 5 km fährt und den Stecker wieder aufsteckt, kann sich das nur auf den warmem Motor beziehen, denn bei kaltem Motor wäre er ja ohne angeschlossenen EHA nicht angesprungen  - oder wie habe das zu verstehen? Jedenfalls ist nach 5 km Fahrt der Motor warm. Dann den EHA wieder anzuschließen, ist ein Witz - denn bei warmem Motor ist es egal, ob der EHA angeschlossen ist oder nicht.

Wenn das aber heißen sollte, daß - obwohl er nicht anspringt (?) - der Stecker abgezogen wird und anschließend wird 5 km weit gefahren, dann muß der Motor ja ohne EHA in kaltem Zustand angesprungen sein. Das führt aber zu dem Widerspruch, daß er ja nicht anspringt. Also reden wir offensichtlich vom warmem Motor, der nicht anspringt und bei dem der Stecker vom EHA gezogen wird, um den Motor zu starten - und das geht dann auch, denn dann wird ja 5 km gefahren, und der EHA wird wieder aufgesteckt, und siehe da, er läuft wieder! Haha! Ist ja ein echt doofer Witz.  Aber egal. Es ist eh Quatsch, einen Zusammenhang mit dem EHA als Übeltäter zu konstruieren.

Bei warmem Motor braucht die Anlage den EHA überhaupt nicht. Es ist egal, ob er angeschlossen ist oder nicht. Kann jeder ausprobieren, indem er - bei warmem Motor - den Stecker vom EHA abzieht: Es passiert gar nichts.

Wenn man sich klarmacht, was der EHA für eine Aufgabe hat, wird das auch schnell klar: Er ist nichts anderes als ein elektronisch gesteuerter elektromechnischer Choke. In der Kaltlaufphase des Motors sorgt er für fetteres Gemisch, und in Abhängigkeit von der Motortemperatur wird das Gemisch abgemagert, bis der EHA nichts mehr zu tun hat, weil die normale Betriebstemperatur des Motors erreicht ist. Der Choke ist geöffnet bzw. der EHA arbeitslos. Ab da kann man die Spannungsversorgung einfach unterbinden, das hat keinerlei Auswirkung, es fließt eh kein Strom. Man könnte auch den Strom am EHA messen und würde sehen, daß gar keiner fließt. Wenn doch, ist nicht der EHA schuld.

Wenn das also bei warmem Motor passiert, was Gregor erzählt, kann es nichts mit dem EHA zu tun haben, denn der ist dann ja ohnehin stromlos, ohne Funktion, ohne Aufgabe, er wird nicht benötigt - mal abgesehen davon, was jetzt aber nicht interessiert, daß er auch bei Vollast das Gemisch anreichert und diverse Fehler korrigieren kann oder auch das Gemisch in Abhängigkeit von der Meereshöhe anpaßt (in 3.000 m Höhe wird ein anderes Gemisch benötigt als auf Meeresniveau). Wenn Gregors Beschreibung tatsächlich seiner Beobachtung entspricht, ist der Übeltäter auf keinen Fall der EHA. Es gibt vielmehr noch einen anderen Auslöser, der nur noch nicht bekannt ist - der EHA ist es jedenfalls nicht, denn der arbeitet bei warmem Motor gar nicht. Punktum. Der Fehler ist woanders zu suchen.

Passiert das bei kaltem Motor und kaltem Wetter, ist klar, daß es der EHA ist, der das Problem verursachen kann. Er ist ja der Choke, und wenn der nicht arbeitet, läuft der kalte Motor besch... bis gar nicht. Wenn man dann auch noch bei dem besch... Motorlauf den EHA-Stecker abzieht, 3 bis 5 km fährt und dann den Stecker wieder aufsteckt, sagt uns das was? Gar nichts! Denn jetzt ist Motor warm, er braucht den EHA überhaupt nicht (von den vorgenannten weiteren Aufgaben abgesehen). Ob man den Stecker nach 3 bis 5 km Fahrt wieder aufsteckt oder nicht, ist schnurzpiepegal, der EHA arbeitet sowieso nicht, weil er bei warmem Motor stromlos ist, weil er gar nicht mehr gebraucht wird (außer siehe vorstehend). Es wird sogar nur umgekehrt ein Schuh draus: Wenn der warme Motor besch... läuft oder anspringt und bei abgezogenem Stecker des EHA auf einmal gut, dann weiß man: Der EHA wird falsch angesteuert, denn er darf bei warmem Motor überhaupt nicht arbeiten!

Wegen dieser jetzt möglichst einfach geschilderten Zusammenhänge ist Gergors Beschreibung schlicht zu ungenau, um daraus abzuleiten, was an seiner Beobachtung - wenn sie denn so überhaupt ausreichend beschrieben ist - das Problem verursacht. So wie ich die Beschreibung verstehen muß, hat das nichts mit dem EHA zu tun. Der Übeltäter ist ein anderer - z.B. der Fühler für die Motortemperatur, der am Thermostatgehäuse sitzt. Dieser Fühler teilt dem Motormanagement umgekehrt proportional zu seinem elektrischen Widerstand die Motortemperatur mit. Das muß man nachmessen und mit der Tabelle/Grafik im Werkstatthandbuch vergleichen. Dieser Fühler meldete in unserem TurboR vor Jahren Unfug ans MotorECU. Das ECU "glaubte" daher, eine bestimmte Motortemperatur genannt zu bekommen, und steuerte den EHA entsprechend. Nur war das insgesamt Unfug, denn die gemeldeten Temperaturwerte stimmten nicht. Der EHA hat daraufhin falsch agiert. Abhilfe in der Not: Bei warmem Motor Stecker vom EHA abziehen. Für den gewöhnlichen Betrieb läuft der warme Motor ohne EHA immer prima, weil er eh aus ist, Stecker drauf oder nicht drauf.

Das nur als ein Beispiel für einen anderen Übeltäter als den EHA. Es kommen noch weitere Komponenten in Frage, z.B. auch die Lambdasonde. Aber das jetzt alles durchzuhecheln nur auf Verdacht, wird jedem Leser zu langweilig und mir zu mühsam.

Gregors Benzen hatten eben keinen anderen Übeltäter am Werk, der Bentley offensichtlich schon.

Gruß - Udo
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: PY158 am Fr.05.Apr 2024/ 16:57:02
ich gebe zu, dass ich reichlich verwirrt bin. Wenn ich von abgezogenen Steckern höre, klingt das für mich nach "läuft auch ohne, ist also nicht so wichtig", was mir seltsam vorkommt. Es muss doch Leute geben, die sich mit der Motorsteuereinheit (bzw. denglisch Engine Control Unit) auskennen. Und es müsste Literatur geben, aus der sich erschließt, welche Parameter bei welchen Betriebszuständen welche Sollwerte haben müssten. Oder ist das alles ein gut gehütetes Geheimnis vom Druiden Miraculix, der die Geheimdaten nicht rausrückt, damit noch weitere 3 Generationen seiner Nachkommenschaft von diversen Einstell-Arbeiten am Motor leben können...?

Aber vielleicht check ich auch überhaupt nicht, um was es geht, allerdings verdiene ich meinen Lebensunterhalt mit Mess- und Regeltechnik im Anlagenbau und bin es gewohnt, dass einzelne von 5 bis 15.000 Messstellen bisweilen nicht so funktionieren wie sie sollen... Deshalb bleibt die Gesamtanlage aber üblicherweise nicht stehen. Also vielleicht doch nicht so ganz wichtig?
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Amphiranger am Fr.05.Apr 2024/ 19:26:30
Udo hat das doch super ausführlich erklärt und die Funktion und Zweck des EHA beschrieben. Einen schönen Dank dafür nach Spanien. Mir haben seine Ausführungen hier bei meinem Kaltstartproblem sehr geholfen.
Ebenso klar ist seinem Aufsatz zu entnehmen, dass bei einem Warmstartproblem nicht der EHA sondern höchstens etwas ursächlich sein kann, dass den Steuerstrom für das EHA beeinflusst, wie z.B. der Temperaturgeber oder das Motronic Steuergerät.
Was ich nicht verstehe ist, warum hier eigentlich niemand Fehlercodes ausliest? Oder werden keine abgespeichert? Ich habe nach jedem "Check Engine" Ereignis auch einen Code gespeichert. Ok, der ist nicht immer sonderlich hilfreich, aber zumindest oft schon mal ein Hinweis in die richtige Richtung. ;)
Titel: Re: Silver Spurr II springt an und geht aus
Beitrag von: Ostfale am So.07.Apr 2024/ 10:40:54
Habe heute das EHA abgezogen vor dem Start (kalter Motor, aber 17°C Umgebung) und das Auto startet problemlos. Nach einer kleinen Runde von einigen Kilometern kam dann aber "Check Engine". Werde das demnächst mal auslesen und systematisch aufrollen. Denn im warmem Leerlauf habe ich einen leicht schwankenden Leerlauf, messe beim EHA keinen Strom beim Start (Durchgang zum Steuergerät ist aber, EHA Widerstand ist innerhalb des Soll-Intervalls, anderes Steuergerät wurde auch probiert) und hatte in der Vergangenheit mal "Idle Speed Control" und "Mixture Control Rich" (beide schmeißen aber kein Check-Engine). Mal gucken was diesmal dazukommt:

BEVOR hier die Spekulation los geht: Hierzug werde ich später noch ein Thema eröffnen.
Denn in ca. einem Monat kommt ein MGB Roadster, der mich den Sommer erstmal beschäftigt  :)