Autor Thema: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung  (Gelesen 24769 mal)

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Offline Wraith39

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #15 am: Do.19.Feb 2015/ 10:28:33 »
Lieber Harald,
gibt's die überhaupt noch? Versuche mal, deren Website aufzurufen...
Ich würde mich auch mal interessieren, wen der Michael da als Holzrestaurator an der Hand hat.
Liebe Grüße,
Rudolf
SRH 21965

Offline SRH4422

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #16 am: Do.19.Feb 2015/ 13:24:21 »
Ich habe noch keine konkrete Entscheidung für einen Restaurator getroffen.
Bis jetzt haben sich zwei Restauratoren den Wagen / das Holz angesehen und ihre Angebote abgegeben (einer aus Düsseldorf, der andere aus Köln, also regional).

Überrascht bin ich jetzt über das negative Urteil bzgl. Polyesterlack. Beide Handwerker haben den alten Lack angeschliffen und als Polyesterlack identifiziert und auch vorgeschlagen, diesen wieder aufzubringen.

Ich bin leider absoluter Laie auf dem Gebiet von Lacken und habe daher nicht explizit nach den Unterschieden gefragt. Das werde ich mal nachholen....

Michael
SRH4422 von 10/1968

Offline SRH4422

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #17 am: Do.19.Feb 2015/ 14:34:30 »
Wenn es gut werden soll: 2-Komponenten-Polyurethanlack, z.B. von Zweihorn, 2-4 Schichten Grundierung, dann viele Schichten (8-10) Hochglanzlack, immer wieder schleifen, lackieren, schleifen, lackieren, ... irgendwann darf man dann polieren.

Haben sie mit einem konkreten Produkt gute Erfahrungen gesammelt?
Vielleicht kann ich dieses dann mittels genauer Produktbezeichnung dem Handwerker vorschlagen...
SRH4422 von 10/1968

Offline haraldo

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #18 am: Do.19.Feb 2015/ 14:44:46 »
Hier habe ich immer meine Mercedes Holzteile restaurieren lassen = nicht billig aber Spitzenqualität !
http://www.puhane.de/

Gruß
Harald
« Letzte Änderung: Do.19.Feb 2015/ 14:52:34 von haraldo »
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Offline Ex-DRB15051

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #19 am: Do.19.Feb 2015/ 16:57:43 »
Haben sie mit einem konkreten Produkt gute Erfahrungen gesammelt?

Ich war zwar nicht gefragt, aber ich habe damals am Jaguar das Holz selber restauriert und dazu folgendes verwendet:

Höveling DD-Hartlack klar, das ist ein Polyurethanlack, der als Bootslack verkauft wird, Verdünnung 990 für DD-Lack, Pinsel 50mm mit heller Chinaborste hoher Qualität - den Lack kann man nämlich ohne weiteres auch mit dem Pinsel auftragen, was ich auch getan habe. Grojet Politur & Versiegelung für das Finish - kannst Du auch hervorragend zur Lack- und Chromversiegelung verwenden. Der Lack wird so hart, dass man auf Spiegelglanz polieren kann. Als Mischbecher am besten ungefärbte Getränke-Pappbecher (keine Plastikbecher!).

Für die Lacke habe ich auch eine Bezugsquelle (falls es die noch gibt, ich habe 2005 dort gekauft), wenn Du interessiert bist. Die haben damals auch prima beraten.

Dann eben zahllose Schichten dünn auftragen und schleifen, schleifen, schleifen:

Nach dem letzen Planierschliff mit 320er Trockenpapier nur noch Naßschleifpapier in folgenden Körnungen verwenden: 400, 600, 800, 1000 und ggf. 1200. Immer nur soviel schleifen wie unbedingt nötig. Ganz zum Schluß wird die Fläche dann poliert. Eine Excenter- oder Delta-Schleifmaschine erleichtert die Arbeit, die Politur ist auch maschinell verarbeitbar.

Ich kann Dir meine Schleifmaschine(n) gerne leihen. Ich habe auch ein Airbrush-Set, mit dem man die letzten Schichten spritzen könnte, habe ich mir damals für das Leder gekauft, ging super damit.

Also, das bekommst Du alles locker selber hin, wenn Du Spass dran hast. Es sollte allerdings schön warm sein dort, wo Du das machst (z.B. Südfrankreich im Juli  8) )
Mercedes R 107 SL 280, Bj. 1983

Offline SRH4422

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #20 am: Do.19.Feb 2015/ 17:16:00 »
Ich war zwar nicht gefragt, aber...

Freue mich, dass du dich dennoch zu Wort meldest :)

Als erstes: Ich bezweifle, dass mir das Aufarbeiten des Holzes zur Zeit aus zeitlichen Gründen möglich sein wird. Da gibt es leider noch zu viele andere Baustellen (nicht am Wagen), die anstehen.
Reizen würde es mich schon, das selber zu machen bzw. dabei selber Hand anzulegen

Ich bin halt nun hin und hergerissen, was einerseits den Lack angeht und andererseits, was die Arbeitsweise angeht.

Beide Handwerker stammen aus dem Bereich der Möbelrestauration und haben Erfahrungen beim Aufarbeiten von Oldtimer-Holz (Mercedes).
Beide wollen den alten Lack so weit es geht vorsichtig abheben und die Rest abschleifen. An die hier oft beschriebene Methode mit dem Erwärmen wollen sie aus Angst um das Furnier nicht ran. Vor dem Runter- bzw- Durchschleifen des Furniers haben sie beide keine Sorge.

Ob sie auch, gegen ihre Empfehlung, 2K Polyurethanlacke verarbeiten würden, habe ich sie noch nicht gefragt.
Ich verstehe aber auch noch nicht richtig, was der Vorteil der Polyurethanlacke gegenüber dem Polyesterlack ist und warum RR selber nur Polyesterlacke verwendet hat...

Verunsichert

Michael
SRH4422 von 10/1968

Offline SRH4422

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #21 am: Do.19.Feb 2015/ 18:28:46 »
So, ein wenig konnte ich klären.

Mein bevorzugter Restaurator verabeitet auch Polyurethanlack. Diesen eigentlich überwiegend sogar.
Er hatte mir den Polyesterlack angeboten, da er diesen am Holz vorgefunden hatte.

Seiner Meinung nach spricht für Polyester die grössere Härte und die etwas besserer Witterungsbeständigkeit. Dagegen spricht die schlechtere Auspolierbarkeit.

Sehen das die Experten auch so?

Schönen Abend

Michael
SRH4422 von 10/1968

Offline cferbrecht

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #22 am: Fr.20.Feb 2015/ 11:16:51 »
Die Lacke sind in einem älteren Beitrag zum Thema genannt worden:

Grundierung:    Fa. Zweihorn Cl-F- Lack zum Grundieren und Füllern

Hochglanzlack/ Klarlack:  Fa. Zweihorn CL-H- Hochglanzlack

Über die Suchfunktion findet man einiges dazu.

Vielleicht ist die Art des Lackes gar nicht so wichtig für das Ergebnis, sondern eher die Art, wie er aufgetragen wird - also immer in vielen dünneren Schichten mit vielen Schleifgängen als ganz dick und nur einmal schleifen und polieren - und die schlimmen Ergebnisse, die ich gesehen habe, lagen nicht am Lack, sondern an der Verarbeitung.

Auf keinen Fall sollte das Beizen (also die Farbgebung) des Holzes vergessen werden - die Beize wird mit dem Lack entfernt, und wenn man dann nur Lack aufbringt, ist das Ergebnis enttäuschend und gegenüber dem Original schlicht falsch. Diese Dinge sind aber in älteren Beiträgen ausführlich erklärt und diskutiert worden - bitte die Suchfunktion nutzen.


Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Offline SRH4422

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #23 am: Mi.25.Feb 2015/ 11:21:07 »
So, gestern kam ich dazu, die ersten Hölzer auszubauen.

Die Tische, Spiegel und Türhölzer sind raus.
Bei den Tischen waren es nur 4 grössere Schrauben, die die Tische im Sitz gehalten haben.
Dennoch erscheint es besser, das Scharnier zu entfernen, da dessen Schrauben (ungewollt) auch noch in den Rahmen des Sitzes "pieksen" und so einen Ausbau behindern.

Zum Ausbau der Spiegel ist nicht viel zu schreiben...einmal an der richtigen Stelle den Hebel angesetzt und draussen sind sie.

Die Türhölzer sind im Prinzip einfach, aber das Entfernen der hinteren Armlehnen ist fummelig (die Schrauben sind echt doof zu erreichen). Dazu kam dann noch, dass die Kontermuttern an den Stangen der Türentriegelungsknöpfen sehr stark angezogen waren.

Heute geht es an die restlichen Hölzer am Instrumentenbrett.
Vermutlich werden die aber eingangs mit roten Fragezeichen gekennzeichneten Hölzer doch nicht entnehmbar sein... Schrauben von hinten konnte ich nicht ertasten :(

Mal sehen, wass man erkennen kann, wenn die Anbauten weg sind.

Wenn die eins sind mit dem Träger, dann gäbe es ja nur drei Optionen:
a) im Fahrzeug an Ort und Stelle aufarbeiten
b) den kompletten Träger ausbauen und zur Aufarbeitung geben
c) die unteren Hölzer so zu lassen wie sie sind

Das beste wäre wohl b), aber das ganz Ding mit all seinen elektrischen und mechanischen Verbindungen zu trennen, ist wahrscheinlich ein Riesenaufwand.
Und a) wohl eine handwerkliche Herausforderung....

Ich werde berichten....

Anbei ein paar Impressionen


SRH4422 von 10/1968

Offline SRH4422

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #24 am: Mi.25.Feb 2015/ 11:21:57 »
...

Michael
SRH4422 von 10/1968

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #25 am: Fr.27.Feb 2015/ 09:11:15 »
Hier noch mal ein paar Bilder, vom Armaturenbrett bzw. dem, was davon übrig ist :)

Was man leider sehr gut erkennen kann, ist die Tatsache, dass die unteren Furnier wohl direkt auf das tragende Holz des Armaturenbrettes aufgebracht wurden.

SRH4422 von 10/1968

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #26 am: Fr.27.Feb 2015/ 09:14:02 »
Obwohl es seitlich Holzschrauben gibt, so löst sich nichts, wenn man diese herausschraubt.

Da ich mir einen Ausbau des Armaturenbrettes nicht zutraue und eine Aufarbeitung im Fahrzeug nur sehr schwer möglich ist, werden diese Hölzer wohl leider so bleiben müssen :(

Michael
SRH4422 von 10/1968

Offline cferbrecht

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #27 am: Fr.27.Feb 2015/ 11:43:39 »
Ja, da hat mich das Teilehandbuch in die Irre geführt, und ich habe eine falsche Auskunft gegeben - tut mir leid. Der Ausbau des eigentlichen Armaturenbrettes dauert zwar bestimmt zwei Stunden, aber wenn man alle Kabelanschlüsse gut markiert, muss man dafür kein Elektriker sein.

Wenn alles andere schön und neu lackiert ist, wird der alte Lack optisch stark abfallen - ich würde das konsequent angehen...

Grüße aus dem Norden
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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #28 am: Fr.27.Feb 2015/ 15:34:43 »
Ja, da hat mich das Teilehandbuch in die Irre geführt, und ich habe eine falsche Auskunft gegeben - tut mir leid.

Absolut kein Beinbruch. Es scheint ja so zu sein, dass es solche und solche Varianten gibt. Wie war das noch mal... unsere Autos sind in Serie gebaute Einzelstücke, oder? :)

Wie ist denn die Verkabelung des Armaturenbrettes aufgebaut?
Gibt es da zentrale Stecker, so dass man ein verkabeltes Armaturenbrett entnehmen kann oder ist das Instrumentenbrett im Auto verkabelt worden, d.h. man muss alle Instrumente ausbauen und abstecken?

Letztendlich wäre es schon klasse, wenn nachher alles wie aus einem Guss aussieht und ich mich nachher immer darüber ärger, es nicht komplett gemacht zu haben.

Wie sieht es denn aus mit den räumlich nahen Leidensgenossen hier? Lust und Zeit, den Ausbau gemeinschaftlich anzugehen?
Denke es macht sind, wenn man einen hat, der protokolliert, fotografiert und beschriftet während die Stecker Stück für Stück entfernt werden....
SRH4422 von 10/1968

Offline cferbrecht

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Re: Frühchen - Holzausbau zwecks Aufarbeitung
« Antwort #29 am: Mo.02.Mär 2015/ 11:18:44 »
Im Prinzip gibt es natürlich Stecker - aber zwischen der Bestückung des Armaturenbrettes und den Steckern sitzt der Kabelbaum, und in den laufen noch diverse Leitungen hinein, die Sie dann von den einzelnen Relais usw. hinterm Armaturenbrett abmachen müssten (oder die Teile auch noch ausbauen). Dieser Weg scheint mir aufwändiger und daher weniger empfehlenswert zu sein.

Das Armaturenbrett ist sicher im Fahrzeug angeschlossen worden - schon weil der Kabelbaum selbst gut befestigt ist.

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Claus F. Erbrecht
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