Rolls-Royce & Bentley-Forum

Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Shadow, Bentley T-Modelle => Thema gestartet von: silver shadow am Di.09.Nov 2004/ 01:34:12

Titel: Kaltstartautomatik
Beitrag von: silver shadow am Di.09.Nov 2004/ 01:34:12
Hallo und Guten Tag

Bei meinem Silver Shadow Bj. 70 funktioniert wohl der Autochoke nicht richtig, - Motor läuft im kalten Zustand unruhig und schüttelt sich, wie kann ich das beheben, und in wieweit spielen die Air Pipes vom Krümmer zum Vergaser eine Rolle ? ( da ist eine am Krümmer abgebrochen ). Wäre sehr nett wenn mir da jemand einen Tip geben könnte.

Danke !
Titel: Re:Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am Di.09.Nov 2004/ 10:17:42
Die Startautomatik besteht aus einem Zugmagneten, der die Startklappe im Anlaßmoment praktisch ganz geschlossen hält, und aus einer Bimetallfeder (in dem domartigen Gehäuse links am Ansaugstutzen), die mit der Startklappe verbunden ist und diese je nach Temperatur schließt oder öffnet. Außerdem gibt es noch eine Verbindung zur üblichen Nocke zur Drehzahlanhebung. Die Erwärmung der Bimetallfeder erfolgt über die (meistens noch) asbestummantelten Rohrleitungen; in der Ansaugleitung ist der Eingang des Rohrsystems, von dort geht es zum Auspuffkrümmer, wo die Luft erwärmt wird, und von dort zur Bimetallfeder.

Falls also irgendwo eine Unterbrechung (auch durch mit Rost zugesetzte Leitungen) ist, funktioniert das Ganze nicht, und die Feder ist in irgendeiner Stellung; meistens ist der Mechanismus dann auch fest, weil er lange nicht mehr bewegt worden ist.

Grüße aus dem Norden von

Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
Titel: Re:Kaltstartautomatik
Beitrag von: silver shadow am Di.09.Nov 2004/ 10:28:11
Na das habe ich mir auch so vorgestellt, war mir aber nicht ganz sicher. Werde versuchen die Airpipes zu erneuern, diese sind am Krümmer aber zeimlich festgerostet.

Sollte der Choke Mechanismus auch gleich gereinigt werden ?

Was kosten die Zwei Airpipes und wo kann ich sie günstig ordern ?

Danke !
Titel: Re:Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am Di.09.Nov 2004/ 11:50:57
Ich würde bei dieser Gelegenheit alles gangbar machen, kontrollieren und reinigen.
Die Rohrleitungen sind im Original recht teuer (103,24 bzw. 164,25, jeweils zuzügl. MWSt). Es gibt günstige Nachfertigungen ohne Ummantelung (Aufheizung ist etwas verzögert, und man kann sich verbrennen). Wir sind gerade dabei, eine preisgünstige Version mit Ummantelung herstellen zu lassen; lieferbar nächste Woche, Preis steht noch nicht fest.

Kontakt:
www.rolls-royce-teile.de
0700-bentley1
04762-2930

Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
Titel: Re:Kaltstartautomatik
Beitrag von: silver shadow am Mi.10.Nov 2004/ 09:58:09
Alles Klar !


Danke  
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Fr.23.Mär 2007/ 16:39:50
Mein SSI macht immer wieder Probleme beim Anspringen, wenn der Wagen eine Nacht gestanden hat. In der Werksatt wurden die Vergaser zerlegt/gereinigt, die beiden Membranen erneuert und alle beweglichen Teile (versucht?) gangbar zu machen. Kerzen gewechselt, Zündung eingestellt etc. Trotzdem springt mein RR schlecht an. Aber nur in kaltem Zustand.  Da habe ich manchmal ganz schön lange "georgelt", bis der Motor ansprang. Ist er einmal gelaufen, wenn auch nur zwei Minuten, springt der Motor locker und leicht bereits bei zartem Berühren des Zünschlüssels an.

Meine Werkstatt hat mir folgende "Startregel" gegeben: Gaspedal kurz ganz durchtreten, danach Motor starten, aber nur einige Umdrehungen machen lassen, nicht orgeln. Wenn er nicht sofort startet, gleiches Procedere (ohne Gas). Lt. Werkstattmeister springt er so - bei denen - praktisch immer sofort an. Nur bei mir nicht ???.  Innerhalb einer Woche, bei täglichem Gebrauch, gelang es mir - bzw. dem Motor - nur einmal, gleich so zu starten. Manchmal braucht er sechs bis acht derartige Versuche. Heute morgen waren es sogar geschlagene 20 Startversuche, bis der Motor lief!

Von der Werkstatt wurde ich noch auf ein kleines Hebelchen/Stängchen am Vergaser aufmerksam gemacht, siehe Bild. Diese Stange müsse beim Start immer ganz unten stehen. Meistens lässt sich das Teil aber, vor dem Start - was ich überprüfe - noch 5 bis 10 mm nach unten drücken. HAt das Problem vielleicht damit zu tun? Das Teil habe ich mehrfach mit Balistol eingesprüht. Wie auch immer, gibt es seitens des Forums Hinweise, an was dieses Startproblem liegen kann und wie dieses Problem zu beseitigen ist? Vielen Dank.

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Fr.23.Mär 2007/ 17:33:39
Mein SSI macht immer wieder Probleme beim Anspringen, wenn der Wagen eine Nacht gestanden hat. In der Werksatt wurden die Vergaser zerlegt/gereinigt, die beiden Membranen erneuert und alle beweglichen Teile (versucht?) gangbar zu machen. Kerzen gewechselt, Zündung eingestellt etc. Trotzdem springt mein RR schlecht an. Aber nur in kaltem Zustand.  Da habe ich manchmal ganz schön lange "georgelt", bis der Motor ansprang. Ist er einmal gelaufen, wenn auch nur zwei Minuten, springt der Motor locker und leicht bereits bei zartem Berühren des Zünschlüssels an.

Meine Werkstatt hat mir folgende "Startregel" gegeben: Gaspedal kurz ganz durchtreten, danach Motor starten, aber nur einige Umdrehungen machen lassen, nicht orgeln. Wenn er nicht sofort startet, gleiches Procedere (ohne Gas). Lt. Werkstattmeister springt er so - bei denen - praktisch immer sofort an. Nur bei mir nicht ???.  Innerhalb einer Woche, bei täglichem Gebrauch, gelang es mir - bzw. dem Motor - nur einmal, gleich so zu starten. Manchmal braucht er sechs bis acht derartige Versuche. Heute morgen waren es sogar geschlagene 20 Startversuche, bis der Motor lief!

Von der Werkstatt wurde ich noch auf ein kleines Hebelchen/Stängchen am Vergaser aufmerksam gemacht, siehe Bild. Diese Stange müsse beim Start immer ganz unten stehen. Meistens lässt sich das Teil aber, vor dem Start - was ich überprüfe - noch 5 bis 10 mm nach unten drücken. HAt das Problem vielleicht damit zu tun? Das Teil habe ich mehrfach mit Balistol eingesprüht. Wie auch immer, gibt es seitens des Forums Hinweise, an was dieses Startproblem liegen kann und wie dieses Problem zu beseitigen ist? Vielen Dank.



Was ich noch vergessen habe zu erwähnen: Das Problem ist nicht temperaturunabhängig und besteht im Sommer und im Winter gleich.

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am Fr.23.Mär 2007/ 19:14:47
...nicht temperaturabhängig? Das ist seltsam... Die Choke-Klappe, die mit dem gezeigten Hebel verbunden ist, sollte jedenfalls bei Temperaturen unter 15 Grad C ganz geschlossen sein – also nicht nur über die Bimetallfeder in dem seitlichen Dom zugedreht, sondern über einen Zugmagneten gehalten werden. Um das zu erreichen, sollten Sie BEI EINGESCHALTETER ZÜNDUNG das Gaspedal zweimal ganz durchtreten; jetzt sollte die Klappe ganz geschlossen sein und sich auch nur mit etwas Gewalt (gibt einen Ruck) aufdrehen lassen. Gegenprobe: Eine zweite Person hält beim Starten die Klappe ganz geschlossen – wenn er dann anspringt, liegt's am Magneten. Falls ja: Stromversogung prüfen (12V über die beiden Anschlüsse links von der Mitte des Vergaserrohres gemessen). Keine 12V: runde Dose mit drei Anschlüssen an der Spritzwand prüfen; über diese Dose wird der Magnet auf Masse gelegt. Der Masseschluss wird aufgemacht, indem ein Glühdraht über einen Anschluss vom LiMa-Regler geheizt wird – also: der Zugmagnet wird stromlos, wenn der Motor etwas gelaufen ist.
Falls es nicht an der Stromversorgung liegt, Magneten abschrauben und Hebel justieren.

Falls es nicht am Choke liegt, könnte ich mir nur vorstellen, dass die Schwimmerkammern durch Verdunstung geleert werden (es gibt bei älteren Shadows ein Ventil am Ende der Überlaufleitung); das müsste sich dann aber durch Tackern der Benzinpumpe nach dem Einschalten der Zündung bemerkbar machen.

Viel Spass beim Basteln am Wochenende wünscht

Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: *abwesend* am Sa.24.Mär 2007/ 10:05:03
Für diese Fragen und Antworten ein ganz herzlicher Dank!
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am So.25.Mär 2007/ 11:59:56
Bei der Diskussion um schlecht anspringenden kalten Motor eines Shadow wird immer wieder eines vergessen, das hier auch nicht zur Sprache kommt: the weakener device – die Abmagerungsvorrichtung. Wenn diese Vorrichtung nicht oder falsch arbeitet, nutzt die beste Vergasereinstellung nichts, der Motor wird nicht ordentlich anspringen.

Ich versuche mal, das mit einfachen Worten zu erzählen:

Schwimmerkammer und Düse im Vergaser bilden eine kommunizierende Röhre (je Bank eine). Das Flüssigkeitsniveau in der Schwimmerkammer wird gemäß Handbuch-Anweisung korrekt eingestellt, dann stimmt auch die Höhe des Flüssigkeitsstands in der Düse im Vergaser (direkt hinter der Drosselklappe). Diese Einstellung ist gut für den kalten Motor. Für den warmen Motor ist etwas weniger Benzin genug. Das heißt, der Flüssigkeitsstand in der Düse im Vergaser (gleich hinter der Drosselklappe) sollte etwas niedriger werden. Wie erreicht man das?

Man erzeugt in der Schwimmerkammer einen Unterdruck, einen Sog. Wenn man auf die Schwimmerkammern schaut, sieht man dort je einen Schlauch angeschlossen. Genau der sorgt für den Unterdruck. Es wird oben über dem Schwimmer durch den Motor selbst etwas gesaugt, dadurch hebt sich der Flüssigkeitsspiegel etwas, und klar doch: kommunizierende Röhren - in der Düse im Vergaser sinkt der Flüssigkeitsspiegel entsprechend. Für den kalten Motor heißt das: Es ist zuwenig Sprit da, um ordentlich anzuspringen und kalt zu laufen. Dieser Unterdruck muß also abgeschaltet werden, wenn der Motor kalt ist.

Grundsätzlich ist der Unterdruck nun so zu wählen, daß der Flüssigkeitsspiegel in der Schwimmerkammer nicht zu sehr hochgesaugt wird, denn sonst sinkt er in der Düse so stark, daß der Motor nicht mehr genug Sprit ansaugen kann. Ist der Unterdruck andererseits zu gering, ist der Flüssigkeitsspiegel in der Düse sehr hoch, und das Gemisch wird zu fett, im Extremfall so fett, daß der Motor in warmem Zustand nicht mehr ordentlich läuft - während für den kalten Motor dieses fette Gemisch gerade richtig sein mag. Es ist also sehr wichtig bei diesen SU-Vergasern, daß der Flüssigkeitsstand in den Schwimmerkammern richtig eingestellt ist.

Die Schläuche von den Schwimmerkammern, über die der Unterdruck angelegt wird, gehen zunächst an einen Sammler, der zwei Funktionen hat:

1. Von hier wird über eine gemeinsame Leitung für beide Schwimmerkammern der Unterdruck vom eigentlichen „weakener“ angelegt - gut übersetzt, wenn auch seltsam klingend: Abreicherer (als Gegensatz zur Anreicherung) oder Abmagerer oder etwas in diesem Sinne. „weak“ ist „lean“, also „mager“.

2. Falls die Schwimmerkammern mal überlaufen (klemmendes Nadelventil z.B.), gelangt der Sprit über diesen Sammler und einen angeschlossenen Schlauch nach außen unter das Fahrzeug. Am Ende dieses Ablaßschlauches sitzt ein Ventil, befestigt z.B. an der Abdeckglocke des Drehmomentwandlers. Eigentlich ist das ein Unding, den Sprit einfach abzulassen, aber das waren eben noch andere Zeiten damals.

Dieses war der erste Streich - doch der zweite folgt sogleich!
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am So.25.Mär 2007/ 12:01:09
Zweiter Streich - auf einen Streich läßt das System den Beitrag nicht zu:

Vom Sammler geht nun ein einziger Schlauch zum eigentlichen Abreicherer auf der B-Bank-Seite des Motors. Dorthin führt auch der Schlauch, der vom Filter kommt (der, auf dessen Ansaugstutzen man den Finger legt, so daß der Motor „erstickt“). Unter dem mit zwei Schrauben gehaltenen Deckel des Abreicherers ist nichts weiter als die Bohrung mit der Regulierschraube, über die die Öffnung zum B-Bank-Vergaser verändert/eingestellt wird. Die Bohrung im Vergaser ist länger als mein meint und muß sauber und frei sein.

Hier wird reguliert, wieviel Unterdruck aufs System wirkt und wieviel davon auf den Filter und damit die Außenluft sozusagen verloren geht: Schließt man die Bohrung (Schraube ganz reingedreht), ist die Öffnung zum Filter hin verschlossen, vom Filter wird also keine Außenluft angesaugt. Der ganze Sog aus dem Vergaser geht vielmehr über den Schlauch zum Sammler und dort über die beiden Schläuche weiter zu den Schwimmerkammern, wo über dem Bezinstand ein Unterdruck aufgebaut wird und damit ein Anheben des Bezinspiegels erfolgt - und damit ein Absinken des Spiegels in der Düse. Die Folge: Der Motor saugt sich selbst den Sprit weg. Jeder kann das leicht ausprobieren: Die Inbusschraube - sagen wir - um zwei Umdrehungen reingedreht und dann ein Stückchen fahren - man wird nicht weit kommen! Es passiert aber nichts Übles: Anhalten und die Schraube wieder zwei Umdrehungen rausgedreht und alles ist wieder in Ordnung - learning by doing, lernen durch handeln eben – aber vielleicht doch am besten auf einer unbelebten Straße.

Öffnet man die Bohrung, indem man die Schraube weiter rausdreht, so wird der Unterdruck in den Schwimmerkammern reduziert, denn jetzt wird der im B-Vergaser vorhandene Unterdruck nicht mehr voll auf den Schlauch zum Sammler wirken, sondern auch auf den Schlauch zum Filter, es wird Außenluft angesaugt, die Kraft des Sogs, der auf die Schwimmerkammern wirkt, wird also kleiner. Die Folge ist schon klar: Der Benzinspiegel in den Schwimmerkammern sinkt, damit steigt er in den Düsen, es steht mehr Sprit zum Saugen zur Verfügung, der Motor bekommt genug Sprit – tja, aber vielleicht auch zuviel davon, und dann ersäuft er sozusagen an sich selbst.

Alles klar soweit? Gut, aber was ist bei kaltem Motor? Da soll das Gemisch fetter sein, also der Flüssigkeitsstand in den Düsen höher bzw. in den Schwimmerkammern niedriger, also wenig Sog vorhanden sein. Ganz einfach: Es wird ein Bypass eingerichtet. Vom Sammler geht ein Schlauch an ein T-Stück, das zwischen Weakener-Filter und Weakener-Vorrichtung sitzt. Damit wird der ganze Abreicherer/Weakener überbrückt. In dieser Bypassleitung befindet sich - gleich neben dem Sammler - ein Magnetventil, das die Leitung sperren und öffnen kann:

- Ist das Ventil geschlossen, ist der Bypass gesperrt, die Abreicherung ist aktiv, was bei warmem Motor so sein soll.
- Ist das Ventil offen, ist der Bypass frei, die Abreicherung funktioniert nicht, denn der vom Motor am Abreicherer erzeugte Unterdruck geht über den Bypass direkt auf den Filter und damit die Außenluft, was gut ist für den kalten Motor.

Also, bei kaltem Motor muß das Magnetventil öffnen, bei warmem Motor schließen. In normalem warmem Zustand ist es geschlossen, denn es soll ja meistens geschlossen sein, damit die Abreicherungsvorrichtung eingeschaltet ist. Es ist also klar: Wenn dieses Ventil nicht schaltet, kann man ein gutes Anspringen eines Shadow kaum erwarten.

Öffnen soll das Ventil also für die Warmlaufphase (und etwas darüber hinaus), denn dann ist die Abreicherung ausgeschaltet und der Bezinstand in den Schwimmerkammern niedriger (fehlender oder geringer Unterdruck) und in den Düsen höher, das Gemisch ist insgesamt fetter. Es ist also wichtig, daß dieses Ventil richtig arbeitet. Es wird gesteuert über ein Zeitrelais, daß im Sicherungskasten im Motorraum auf der rechten Seite in Fahrtrichtung unter dem Lüftermotor sitzt. Über dieses Relais wird Spannung an das Ventil gelegt für eine fest eingestellte Zeitspanne. Allerdings nur unterhalb von 14 °C Außentemperatur, darüber darf das Ventil nicht öffnen (hinter der Starterklappe sitzt, von außen/oben sichtbar, der Temperaturfühler).

Bis auf einen Punkt sind damit alle Stellen des System angesprochen: Das Ablaßventil am Ende des Ablaßschlauchs unter dem Fahrzeug. Dieses Ventil muß natürlich geschlossen sein, wenn der Motor läuft, denn sonst würde er von dort unten ja Luft über den Sammler ansaugen, und es wäre überhaupt kein Unterdruck vorhanden, der doch auf die Schwimmerkammern wirken soll. Dieses Ventil ist sehr empfindlich. Die Schwerkraft des ggf. überlaufenden Benzins reicht aus, es zu öffnen, um den überschüssigen Sprit ablaufen zu lassen. Andererseits muß der Unterdruck/Sog der Abreicherungsvorrichtung ausreichen, das Ventil zu schließen. M.a.W.: Schon wenig Schmutz dort unten kann die ganze Abreicherung lahmlegen. Das Ventil sollte also peinlich sauber gehalten werden.

Damit sind alle Stellen des System besprochen. Die einzige offene Stelle des System darf der Ansaugstutzen des Filters sein. Alles andere muß absolut dicht sein. Wirklich absolut dicht. Der Unterdruck beträgt im Regelfall nur ca. 6 cm Wassersäule, das ist so gut wie nichts oder besser gesagt: minimal.

Jetzt wird auch klar, was passiert, wenn man den Ansaugstutzen am Filter zuhält: Der Motor muß absterben, denn der Unterdruck steigt plötzlich so stark an, daß in den Düsen kein Sprit mehr zum Ansaugen verfügbar ist. Über die Schwimmerkammern, wo der Benzinspiegel plötzlich angehoben wird, wodurch er in den Düsen plötzlich stark sinkt, saugt der Motor sich selbst den Sprit weg.

Bleibt der Motor aber nicht stehen, wenn der Ansaugstutzen des Filters zugehalten wird, dann steigt der Unterdruck offenbar eben nicht an, was bedeutet, daß der Motor irgendwo im Abreicherungssystem eine Möglichkeit hat, den Unterdruck zu vermindern, oder anders gesagt: Das System ist undicht.

Ein undichtes System kann viele Ursachen haben: Das Ablaßventil unter dem Fahrzeug, brüchige Schläuche, undichter Sammler, defekte Schwimmerkammerdeckeldichtung, um nur ein paar zu nennen.

Ist das System dicht (Motor bleibt sofort stehen, wenn man den Ansaugstutzen des Filters zuhält), kann der Unterdruck zu hoch sein, weil irgendwo etwas ziemlich oder nahezu verstopft ist, z.B. der Filter selbst, der Abreicherer selbst, die Bohrung im B-Vergaser, ein klemmendes oder nicht schaltendes Magnetventil - oder weil er falsch einreguliert ist.

Wie man den Unterdruck richig einstellt, steht im Werkstatthandbuch. Allerdings führt die dort angegebene Wassersäule von mehr als 7 cm bei meinem Shadow dazu, daß er nicht mehr richtig Gas annimmt, der Unterdruck ist zu hoch. Vielleicht ist mein Filter schon zu alt und nicht mehr sauber. 6 cm Wassersäule sind bei mir schon der maximale Unterdruck.

Auf dem Bild ist das weakener-bypass- oder –cut-off-Ventil zu sehen. Das muß klicken, wenn der Motor kalt ist, das Ventil wird dabei auf Durchgang geschaltet, ist offen, und der Unterdruck wird dadurch abgeschaltet. Bei warmem Motor darf es nicht klicken, das Ventil muß gesperrt sein, dadurch wird der Unterdruck für die Abreicherung sozusagen eingeschaltet.

Hat jemand bis zum Ende durchgehalten? Gruß - Udinho

Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Mo.26.Mär 2007/ 09:26:13
Lieber Udinho, lieber Herr Erbrecht,

das sind ja beides genial präzise Beschreibungen. Allerbesten Dank dafür.

Mit farbenfrohen und  :) :)  Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Do.29.Mär 2007/ 09:51:18
Hallo Werner!

Hast Du schon gesucht nach der Ursache für das schlechte Anspringen des Motors?

Schließt die Starterklappe allein, und bleibt sie unten beim Starten? Ob der Elektromagnet sie festhält beim Starten, kannst Du einfach feststellen: Beobachte beim Kaltstart die kleine Stange der Starterklappe; wenn sie auf und ab hüpft, während der Anlasser dreht, arbeitet er nicht (der Federdruck der Starterklappe reicht in der Regel nicht aus, um sie gegen den Luftstrom beim Ansaugen ganz geschlossen zu halten).

Zwei Tricks dazu:

Erstens kannst Du die Starterklappe runterdrücken (mit dem Zeigefinger auf der kleinen senkrechten Stange am Vergaser auf der rechten Seite), während Du den Anlasser betätigst. Beim Rechtslenker geht das allein, beim Linkslenker brauchst Du einen Helfer (oder Du weißt, wo Du das Starterrelais überbrückst, das ist ganz in der Nähe auf der rechten Seite).

Zweitens: Schalte die Starterklappe schon beim Abstellen des Autos ein, indem Du das Gaspedal im Motorraum ein Stückweit runterdrückst und so hältst, dann mit der anderen Hand die Starterklappe runterdrückst und festhältst, dann das Gaspedal wieder losläßt und dann auch die Starterklappe wieder losläßt. So vorbereitet, schließt die Starterklappe allein, wenn es kalt wird, und ist die ganze Nacht geschlossen. Prüfe, ob die Starterklappe sich jetzt frei, aber mit kräftigem Federwiderstand schließen läßt und gleich wieder allein mit ordentlichem Federdruck aufgeht. Auf diese Weise bleibt allerhand Bezindunst in den Ansaugkanälen, und am Morgen und bei Kälte springt der Motor leichter an.

Aber vielleicht hast Du das Problem ja längst eingekreist und gelöst.

Gruß - Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Do.29.Mär 2007/ 10:31:04
Hallo Werner!

Hast Du schon gesucht nach der Ursache für das schlechte Anspringen des Motors?

Aber vielleicht hast Du das Problem ja längst eingekreist und gelöst.

Gruß - Udinho

Lieber Udinho,

vielen Dank noch einmal für Deine sehr qualifizierten Hinweise. Nein, das Problem habe ich leider noch nicht gelöst. Die letzten Tage bin ich auch nur einmal gefahren und die Lady überrascht mich zusätzlich öfters mit ihren britischen Eigenheiten.

So ließ ich - als es noch kalt war - die Heizung überprüfen, die Klimaanlage einstellen und neu befüllen. Alles funktionierte bestens. Als ich dieser Tage den SSI bewegt habe, war es frühlingshaft warm. Da wollte ich mir generös ein kühlendes (Klimaanlagen-) Lüftchen um die Nase wehen lasen, hatte aber die Rechnung ohne meine zickige Lady gemacht. Die blies mir nämlich ungeniert warme Luft aus dem mittleren Luftauslass (oberhalb des Radios) ins Fahrzeug. Obwohl beide Drehknöpfe auf "kalt" standen. Nix mit funktionierender Klimaanlage.

Als ich seinerzeit die Heizung prüfen ließ, kam in der Werkstatt an der Windschutzscheibe noch warme Luft an. Nur bei mir, als ich das Fahrzeug abholte, blieb die an die Windschutzscheibe strömende Luft kalt.  Das wollte ich Tage später dem Werkstattmeister vorführen.  In der Werkstatt angekommen, RR abgestellt, Meister gesprochen. Nun will ich dem Meister die kalte Luft an der Windschutzscheibe vorführen. Also gemeinsam zum Fahrzeug, Türen geöffnet, Motor gestartet, Gebläse eingeschaltet und was kam an der Windschutzscheibe für Luft an? Der wundersame Vorführeffekt - oder tatsächlich ein Wunder   - ist wieder einmal eingetreten! Die nach oben ausströmende Luft ist jetzt plötzlich kuschelig warm! Die Beschreibung der Gestik und der Blicke des Meisters erspare ich mir lieber . Inzwischen bläst meine zickige Lady aber wieder ausschließlich kalte Luft an die Scheibe. Die Beheizung des Fußraums ist ok. Vielleicht hast Du ja hierfür auch genialen einen Tipp?

Am Wochenende - wenn es die beste aller Frauen erlaubt  ;) - werde ich mich ein paar Stunden meiner "Zweitfrau" widmen. Mal sehen, was ich erreichen kann. Vom Ergebnis werde ich Dir - früher oder später - berichten.

Bis dorthin farbenfrohe und  :)  Grüße aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Do.29.Mär 2007/ 21:43:01
Hallo Werner!

Erst mal eben noch die Frage wegen der Radkappen: Hast Du was mit den Doppel-Zierstreifen machen lassen?

Das mit der Kaltluft an der Windschutzscheibe sollte einer der beiden Elektromotoren sein, über die im Motorraum die Luftklappen für die Luftmenge und Warm-/Kaltluft gesteuert werden. Auf dem Foto unten siehst Du rechts und links außen die Motörchen, innen die Hebel der Luftklappen, die auf den Wellen der beiden Motörchen befestigt sind. Du kannst den Deckel, unter dem beide Klappenhebel sitzen, abheben, wenn Du die vier Schräubchen löst.

Vom Motorraum her gesehen, ist die linke Klappe für die Temperatur zuständig, die rechte Klappe steuert die Luftmenge. Schau erst mal nach, ob die Motörchen die Klappen auch wirklich bewegen. Bei mir sitzt immer wieder mal einer fest, weil sie bei unserem Klima hier monatelang nicht bewegt werden.

Oft braucht so ein Motor nur ein bißchen Anstoß, dann läuft er wieder. Aber dauerhaft ist das meist nicht, weil sein Problem ja nicht kuriert wurde mit dem Anstoß. Bevor wir weiterreden über Ursachen, schau erst mal, ob die Motoren laufen, wenn Du die Schalter betätigst. Läuft einer nicht, muß er ausgebaut werden (drei Schrauben, ein Steckkontakt), um die Kohlen zu überprüfen. Wenn Du einen alten 12V-Trafo hast, kannst Du auf Deinem Schreibtisch weitere Prüfungen unternehmen. Oft klemmt nur eine Kohle.

Aber das sehen wir dann, wenn Du bestätigst, daß ein Motor nicht läuft und auch mit Nachhilfe/Anschieben nicht laufen will. Aber ich schätze, er wird mit Anschieben laufen, denn sonst wäre der Vorführeffekt nicht eingetreten.

Laß hören, was Werners Bastelstunde ergibt, in Sachen Motörchen wie Starten.

Schönen Abend noch - Gruß, Udinho.
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Fr.30.Mär 2007/ 15:36:14
Lieber Udinho,

erstmal vielen herzlichen Dank für die "Heizungshinweise". 

Durch Deine Nachfrage wegen der Doppel-Zierstreifen ist mir erst aufgefallen, dass ich das glatt vergessen habe. Das ist ja aber von allen "Kleinigkeiten", die bei meiner Lady zu erledigen sind, das allergeringste Problem. In meiner unmittelbaren Nachbarschaft habe ich eine Autolackierung. Da werde ich jetzt gleich einnmal hinfahren und das auf den Weg bringen.

Kurzer Zwischenbericht zum Anspringen: Gestern und heute habe ich den RR jeweils kurz angelassen, in dem ich - in Beachtung Deiner und Herrn Erbrechts Hinweisen - den Hebel der Starterklappe beim Starten nach unten gedrückt habe. Meine Lady schnurrte auf erstes Zünschlüsseldrehen wie ein neues Nähmaschinchen. Das war das allererste Mal und für mich natürlich ein epochales Glückserlebnis. Fast glaube ich, dass meine zickige Lady nach dem Prinzip "Zuckerbrot und Peitsche" verfährt.

Getestet habe ich noch den Hinweis von Herrn Erbrecht:
Zitat
".... Um das zu erreichen, sollten Sie BEI EINGESCHALTETER ZÜNDUNG das Gaspedal zweimal ganz durchtreten; jetzt sollte die Klappe ganz geschlossen sein und sich auch nur mit etwas Gewalt (gibt einen Ruck) aufdrehen lassen. Gegenprobe: Eine zweite Person hält beim Starten die Klappe ganz geschlossen – wenn er dann anspringt, liegt's am Magneten. ....".

Nun, die Klappe lässt sich federleicht hochziehen! Da muss ich wohl noch intensiver nachforschen (lassen).

Durch die Startvorgänge, außenstehend und mit geöffneter Motorthaube, habe ich anfänglich ein leichtes Nageln des Motors vernommen, das mir - innerhalb des Fahrzeugs - bisher so an nicht meine Ohren drang. Nach ca. einer Minute war es auch verschwunden. Ist das besorgniserregend?

Ich werde weiter berichten. Mal sehen, was mir übers Wochenende möglich sein wird, zu schrauben. Es sind doch einige "Baustellen".

Mit farbenfrohen und  :)  Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Fr.30.Mär 2007/ 16:31:35
Hallo Werner!

Das mit den Zierstreifen ist nun wirklich das Unwichtigste - aber der Anblick, wenn man sich seinem Schätzchen nähert, ist eben viel schöner, wenn auf den Radkappen die Streifen sind.

Beim Startproblem näherst Du Dich dem Kern des Problems, wie es scheint: Wenn die Starterklappe sehr wenig Federdruck hat in kaltem Zustand, dann ist die Spirale nicht genügend gespannt. Kann sein, daß sie einfach altersbedingt an Spannkraft verliert - kennen wir doch irgendwie, oder? -, kann aber auch sein, daß die Schraube, mit der die Spirale in ihrer Position gehalten wird, sich gelöst hat und die Spirale dadurch locker wurde. Du solltest Dich da ruhig rantrauen, das ist leicht selbst einzustellen. Du verlierst auf diese Weise die Scheu vor dem unbekannten Wesen Deiner gelegentlich zickenden Lady.

Hast Du Skype? Da könnte man kostenlos telefonieren oder chatten und die Sache bereden. Aber das Werkstatthandbuch erklärt Dir auch, wie Du an die Spirale rankommst und sie einstellst. Sie sitzt in dem Gehäuse links am Vergaser, wo die Leitung hinführt, die vom Auspuffkrümmer kommt.

Wenn Du Hilfe brauchst, melde Dich. Gruß - Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Sa.31.Mär 2007/ 18:28:31
Lieber Udinho,

meine Frau hat mir großzügig  ;) erlaubt, mich heute vorwiegend einmal um die zickige Lady zu kümmern. So besonders große Erfolgserlebnisse hatte ich dabei nicht. Mein ZV-Problem, mit dem ich mich heute auch beschäftigte,  kannst Du auf http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=120.0 nachlesen.

Wegen des Startproblems habe ich zunächst umfangreich die Werkstatthandbücher drangsaliert. Des Englischen bin ich so mächtig nicht, um mich in den englischen Handbüchern zurecht zu finden. Und im deutschen Werkstatthandbuch fehlen die Bilder. Nach dem Hinweis von Herrn Erbrecht habe ich die Stromversorgung gemessen. Hoffentlich an der richtigen Stelle. Habe dazu ein Bild gemacht, siehe unten. Der Pfeil zeigt das Strom führende Kabel.

Herr Erbrecht schrieb:
Zitat
Falls es nicht an der Stromversorgung liegt, Magneten abschrauben und Hebel justieren.
Das sind für mich böhmische Dörfer! Ebensowenig habe ich gecheckt, wie ich die Spirale "bearbeiten" und einstellen kann. Also habe ich das gelassen.

Um das Heizungsproblem habe ich mich noch gekümmert. Nachzulesen bei http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=385.0. Beschreibe dort, was ich gefunden habe. Denn hier geht es ja um den Kaltstart. Ach ja, Skype habe ich leider nicht.

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus dem regnerischen Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Sa.31.Mär 2007/ 19:00:47
Hallo Werner!

Das Kabel, auf das Dein Pfeil zeigt, hat Spannung bei kaltem Motor und eingeschalteter Zündung? Das ist gut!

Das andere Kabel muß Masse haben! Das mußt Du prüfen, sonst nutzt das gute andere Kabel nichts. Hast Du das geprüft?

Die Spirale sitzt in dem Gehäuse, auf dem Dein Pfeil liegt. Das Gehäuse ist mit zwei Schrauben befestigt. Die Leiung mußt Du mit einem 1/2"-Schlüssel vorher abschrauben, dann geht es leichter.

In dem Gehäuse sitzt ein schweres Eisendings, das sich durch die zugeführten Abgase erhitzt und die Spirale heizt. Paß auf, es muß in der Lage eingebaut werden, wie es drin liegt. Merk Dir die Lage. Du wirst leicht erkennen, daß das Gehäuse nur wieder richtig paßt, wenn dieses Eisendings richtig liegt.

Die Spirale ist mit einer 7mm-Schraube gehalten (glaube ich). Löse sie etwas, dann kannst Du die Spirale spannen oder lockern, indem Du sie etwas verdrehst. Dabei spürst Du schon, in welche Richtung es strammer wird. Spanne nicht zuviel, sonst öffnet die Starterklappe gar nicht mehr!

Du kannst kaum Schaden anrichten, wenn Du Dich da rangehst. Schlimmstenfalls hast Du einen miesen Kaltstart, bei dem Du die Starterklappe von Hand runterdrücken mußt. Das wäre nicht RR-gemäß, aber man kann damit eine Weile leben, wenn's sein muß.

Auf dem Bild kannst Du sehen, was in dem Gehäuse los ist.

Jetzt aber ran! - Gruß, Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Sa.31.Mär 2007/ 22:30:23
Werner, ich sehe gerade, daß der Anschluß der Abgas-Heißluft-Leitung, die am Spiralengehäuse befestigt ist, bei Dir noch mit einer Kappe geschützt ist. Erst darunter befindet sich die 1/2"-Schraube, die die Leitung festhält.

Viel Erfolg! Gruß - Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am So.01.Apr 2007/ 13:22:01
Das Kabel, auf das Dein Pfeil zeigt, hat Spannung bei kaltem Motor und eingeschalteter Zündung? Das ist gut!
Das andere Kabel muß Masse haben! Das mußt Du prüfen, sonst nutzt das gute andere Kabel nichts. Hast Du das geprüft?

Lieber Udinho,

zum wiederholten Mal: Vielen Dank für Deine Hilfe. Geprüft habe ich bei kaltem Motor und eingeschalteter Zündung. Der Spannungsprüfer hat geleuchtet! Laienhafte Frage: Wie prüfe ich das andere Kabel auf Masse? Vielen Dank.

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am So.01.Apr 2007/ 15:53:41
Ganz einfach, Werner:

Die Prüflampge (oder was immer Du da hast) kommt an das Kabel, und das andere Ende der Prüflampe an eine Stelle, wo sicher 12 V anliegen, z.B. die Zündspule, wenn die Zündung eingeschaltet ist. Aber die Seite der Zündspule, die nicht zum Verteiler führt. Oder such Dir eine andere Stelle mit Hilfe der Prüflampe, die 12V hat, z.B. eines der Kabel unter dem Bremsflüssigkeitsbehälter abziehen (mit dem die Meldung "low fluid" erzeugt wird).

Es geht auch ganz anders: Laß das Plus-Kabel am Magneten und trenne das andere Kabel. Das freie Ende am Magneten legst Du einfach mit einem Stück Draht an Masse (blanke Stelle am Federbeingehäuse oder an der Feder am Motorhaubenverschluß oder so). Dabei sollte der Magnet arbeiten, und das merkst Du, wenn sich die Starterklappe schließt und Du versuchst, sie wieder anzuheben. Dann muß sie sozusagen etwas klebenbleiben - weil der Magnet an ihr zieht.

Wenn der Magnet auf diese Weise funktioniert, aber mit der korrekten Kabelei nicht, dann weißt Du ja, daß das richtige Massekabel irgendwo unterbrochen ist.

Versuch's mal. - Ich weiß schon gar nicht mehr, ob Du denn den Eindruck hast, daß der Magnet versagt!? Hüpft der Hebel/die Stange der Starterklappe außen am Vergaser, wenn Du den Anlasser betätigst? Du sagtest, er springt gut an, wenn Du auf die Stange drückst. Also schließt die Klappe nicht richtig. Der Magnet sollte sie eigentlich beim Starten halten. Aber wenn die Feder zu wenig Spannung hat, reißt der Ansaugluftstrom die Klappe gleich vom Magneten weg, der ist nicht so besonders stark. Dann geht die Klappe also gleich nach dem Starten zu weit auf, und der Kaltleerlauf ist trotz guten Starts miserabel. Aber so nähert man sich halt dem Problem, kreist es ein und hat es bald eliminiert.

Bis später denn - Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: RT am So.01.Apr 2007/ 17:41:12
Udo, Deine email läuft nicht.

RT.
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WDeck am Mo.02.Apr 2007/ 15:18:23
Lieber Udinho,

meinem Wekstattmeister habe ich vor einigen Tagen Deine und Herrn Erbrechts Hinweise zum Lesen gegeben. Heute morgen meinte er, dass er das auch hätte schreiben können, da er alles bereits genauso ausgeführt habe!

Beim Starten heute morgen habe ich zuerst bei eingeschalteter Zündung das Gaspedal getreten. Der Hebel der Klappe sauste nach unten. Danach zwei erfolglose Startversuche. Bei den Startversuchen ist der Hebel - zwar fast unmerklich, aber dennoch - gehüpft. Danach habe ich den Hebel einfach nach unten gedrückt und beim dritten Startversuch ist der Motor sofort klaglos angesprungen.

Der Werksattmeister sagte mir in diesem Zusammenhang, dass er die Spirale schon weiter angezogen habe. Würde er sie noch weiter anziehen, würde sich die Klappe nicht mehr öffnen. Er vermutet die Notwendigkeit der Erneuerung. Ich werde weiter berichten.

Mit farbenfrohen und  :) Grüßen aus Eggenstein bei Karlsruhe, Werner Deck
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Mo.02.Apr 2007/ 15:59:52
Lieber Werner,

... mit anderen Worten: Der Magnet arbeitet wohl nicht, oder? Hast Du das mit dem Massekabel geprüft? Wenn die Klappe schließt und Du sie anzuhebenversuchst an dem Hebel, "klebt" sie und reißt dann sozusagen ab?

Der Federdruck ist der andere Punkt. Ist der stark genug? Es ist schwer zu beschreiben, wie stark er sein muß. Man müßte ein Federwaage haben, habe ich aber nicht, und Du wohl auch nicht. Aber ein Anhaltspunkt ist: Die Klappe muß nach etwa zwei Minuten Leerlauf offen sein. Hast Du das mal geprüft? Nach drei Minuten Leerlauf sollte ordentlicher Widerstand in der Feder spürbar sein, wenn Du auf den Hebel drückst.

Eigentlich sollte der Werkstattmeister soviel Erfahrung haben, daß er den Federdruck der Klappe richtig einschätzen kann. Aber wer weiß, wann er das letzte Mal so was Antiquiertes an Kaltstartvorrichtung berührt hat?

Die Feder selbst kann man durchaus vorsichtig sozusagen weiter aufrollen, damit sie mehr Spannung erzeugt. Ich habe das gemacht, weil meine Feder in der normalen Länge einfach zu müde geworden war.

Tja, Deine Lady hält Dich auf jeden Fall noch ganz schön in Trab. Sicher ist aber, das es was mit der Starterklappe zu tun hat. Derr Motor springt gut an, wenn Du die Klappe nach unten drückst. Dann tu's halt! Wo ist das Problem? Und wenn Du die Ruhe dazu hast, testest Du weiter den Magneten wie beschrieben und vorgeschlagen. Es riecht danach, daß er der Übeltäter ist.

Viel Spaß und Erfolg - Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am Di.03.Apr 2007/ 19:26:50
Es klingt wirklich danach, dass es der Magnet ist – das ist übrigens sehr häufig der Fall. Damit der Magnet funktioniert, muss die weiss-blaue Leitung auf Masse liegen; die Verbindung läuft über eine runde braune Dose, in der ein Heizdraht ist, der von der Lichtmaschine versorgt wird (sorgt dafür, dass einige Zeit, nachdem der Motor läuft, die Masseverbindung getrennt wird). Meistens liegt es an dieser Dose – neu 161,30 inkl., Austausch 113,05.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WHirsch am So.08.Jul 2007/ 21:08:34
Auch ich habe inzwischen Probleme mit meiner Kaltstartautomatik (sporadisch seit knapp 3 Wochen), die Frequenz des Auftretens wird stärker.
Die Federstange ist bei mir zum Starten bei kaltem Motor unten, der Motor startet kalt und läuft mit moderat erhöhter Drehzahl.
Nach ca. 30 Sekunden fällt die Drehzahl ab und der Motor schüttelt sich. Ich fahre zu diesem Zeitpunkt meistens schon los und nach 100 bis 200 Metern geht die Drehzahl deutlich hoch. Die Federstange ist dabei oben und hat auch Zug nach oben (springt sofort zurück beim Runterdrücken). Der Wagen dreht dann zu hoch im Leerlauf, macht auf der Ebene ca. 40 Sachen. Erst nach ca. 10 Minuten fällt die Drehzahl im Leerlauf auf normal zurück.

Bis dahin muss ich an der Ampel ziemlich bremsen (und schwitzen).
Heute Nachmittag hatte ich die Variante, dass vor dem Anlassen die Klappe unten war, bei laufendem Motor diese dann klapperte (von oben nach unten sprang), nach den ersten 200 Metern dann oben war genauso wie die Leerlaufdrehzahl.
Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei.

Gruß

Winfried Hirsch
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am So.08.Jul 2007/ 23:21:48
Es scheint, als ob das Nockenrad für die Drehzahlanhebung (sitzt da, wo der senkrechte Hebel der Startautomatik unten ankommt) nicht zurückdreht, weil etwas verklemmt ist oder ein Tropfen Öl fehlt. Der Mechanismus ist eigentlich ganz gut zu durchschauen.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WHirsch am Mo.09.Jul 2007/ 16:02:41
Der Mechanismus ist für einen Laien nicht unbedingt zu durchschauen, ich habe aber eine detaillierte Erklärung dazu bekommen.

Es scheint das Nockenrad gewesen zu sein. Es fiel nicht immer zurück (hing) nachdem ich die für den Kaltstart durch die Feder nach unten gezogene Stange angehoben und mit der Hand Gas gegeben habe (bei ausgeschaltetem Motor).

Ein Sprüher WD-40 links und rechts hat denke ich geholfen, der Kaltstart im Anschluß verlief ohne Probleme. Ich werde das jetzt ein paar Tage beobachten.
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WHirsch am Sa.14.Jul 2007/ 22:15:25
Heute habe ich das Kaltlauf Standgas nochmals angepasst, jetzt läuft er wieder schön, egal ob kalt oder warm.
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: WHirsch am Do.12.Jun 2008/ 19:38:16
Zweiter Streich - auf einen Streich läßt das System den Beitrag nicht zu:
...
Hat jemand bis zum Ende durchgehalten? Gruß - Udinho

In Sachen Weakener: Wir suchen nicht den Weakener, sondern den Filter, den zumindest die späteren Modelle haben. Die Leitungen, die vom Vergaser oben wegführen und als Überlauf dienen, sind Teil davon. Irgendwo in der Nähe der Zündspule ist wahrscheinlich das Abschaltventil für die Weakenervorrichtung. Das Ding kann klemmen. Es sollte mich wundern, wenn es dieses Teil nicht gibt. Aber bei RR gibt's andererseits nichts, was es nicht gibt.


Hallo Udo,

ich habe Deinen Weakener Thread zitiert und den Text aus einem anderen Thread hierherein kopiert (der Thread wurde geschlossen).
Ich bin in der Tat immer noch auf der Suche nach dem Weakener (Du hast mich vor 'nem Jahr losgeschickt, bist also 'schuld').
Aktuell hatte ich Gelegenheit den Wagen von der Grube aus unten anzuschauen.

Ich hatte schon länger eine Leitung gesucht die im Motorraum nach unten verschwindet und nach meiner Vorstellung zum Filter des Waekeners führen sollte.
Als Vorlage habe ich aus dem Workshop Manual die Grafik auf Seite U28 herangezogen, dort ist das Weakening Device (28) am A-Vergaser angebracht und der Filter dort über einen Schlauch (5) angeschlossen. Das andere Ende der Leitung geht über das Cut-Off Ventil ( 8 ) auf den B-Vergaser.

Bei mir schaut das aber komplett anders aus !

Anstelle des Weakening Device würde ich sagen sitzt bei mir ein T-Stück am A-Vergaser. Die eine Leitung geht direkt zum B-Vergaser, anstelle des Cut-Off Ventils sitzt bei mir nix (zugeschweisst, abgedeckt?) und die Leitung die an den Wakener Filter gehen sollte verschwindet nach unten und liegt dann neben dem Vergaser Überlauf als offenes Ende mit nix dran...

Du hast mal gesagt jeder Shadow hat eine Art Weakener. Bei mir nur eine offene Leitung ?

Gruß

Winfried
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am Do.12.Jun 2008/ 21:09:53
Den Gemischabreicherer (weakener) gab es für bestimmte Länder ab Chassisnummer 6001, allgemein erst ab 7482 (LWB) bzw. 7694 (SWB). Ihr Fahrzeug hat so ein Teil also nicht; die gezeigten Leitungen sind die Überlaufleitungen der Vergaser und des Ansaugkrümmers, die einfach ins Freie enden.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht
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Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Frank am Sa.10.Okt 2009/ 17:05:04
gelten die oben beschriebenen Dinge auch für den Silver Spirit Vergasermotor, Baujahr 1985?
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am So.11.Okt 2009/ 10:25:09
Hallo Frank,

beim 85er Spirit sieht das so aus (s. Bild), nachlesen kannst Du das hier http://rrtechnical.info/sz/sz80/k.pdf, um den Vergaser geht es ab Seite 14, die Abreicherungsvorrichtung wird ab Seite 22 behandelt.

Die Funktionsweise ist im Prinzip die gleiche, wie hier schon mal ausführlich beschrieben. In Deinem Fall ist noch ein Absperrventil integriert.

Gruß - Udinho
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Gert am So.08.Jun 2014/ 09:40:31
Diese Dose such ich, hat jemand ein Lageplan?

Es klingt wirklich danach, dass es der Magnet ist – das ist übrigens sehr häufig der Fall. Damit der Magnet funktioniert, muss die weiss-blaue Leitung auf Masse liegen; die Verbindung läuft über eine runde braune Dose, in der ein Heizdraht ist, der von der Lichtmaschine versorgt wird (sorgt dafür, dass einige Zeit, nachdem der Motor läuft, die Masseverbindung getrennt wird). Meistens liegt es an dieser Dose – neu 161,30 inkl., Austausch 113,05.

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht

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Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: wero am Mo.09.Jun 2014/ 00:19:55
Könnte man die Überlaufleitung des Vergasers mit einem Verlängerungsschlauch zurück in den Tank führen, damit in einer geschlossenen Garage nach dem Abstellen des Fahrzeuges wegen der Benzindämpfe keine Explosiensgefahr mehr besteht? Bei meinem RRSSI1973 kommt nach einiges da rausgetropft!
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Mo.09.Jun 2014/ 08:46:02
Wenn bei Dir immer was da unten an Benzin rausläuft, dann schließt bei mindestens einem der beiden Vergaser das Nadelventil zu spät oder schlecht. Denn dort unten kann ja nur Benzin ankommen, wenn mindestens ein Vergaser überläuft. Also muß das Überlaufen der Vergaser abgestellt werden.

Ursache für das Überlaufen ist ein nicht korrekt schließendes Nadelventil. Fragt sich, warum es nicht schließt, wie es soll. Wahrscheinlich ist der Bügel, der das Ventil schließt, nicht richtig gebogen, oder der Schwimmer im Vergaser schwimmt zu tief - entweder weil er undicht und Benzin reingelaufen oder weil er zu schwer ist, was vorkommt, wenn er nicht original ist oder wenn er gelötet wurde. Wie der Bügel, über den der Schwimmer das Nadelventil betätigt, eingestellt wird, wurde schon wiederholt beschrieben und steht auch im Werkstatthandbuch, mit einer Zeichnung erklärt. Einen zu tief schwimmenden Schwimmer könnte man durch Zurechtbiegen des Bügels ausgleichen, aber weil es dafür dann kein Maß als Anhaltspunkt gibt, wäre das ein blindes Herumprobieren, bei dem man nur zufällig einen Treffer würde landen können.

Vorübergehend kannst Du ja unten den Ausgang der Überlaufleitung verschließen, z.B. mit einem einseitig geschlossenen Stückchen Schlauch (eine passende Schraube drin). Dann ziehst diesen Verschluß gelegentlich ab und hast einen Anhaltspunkt für die Menge an Benzin, die aus Deinen Vergasern überläuft. Vielleicht ist das ja viel mehr als nur das Bißchen, das Du in der Garage entdeckst.

Im übrigen muß dieses Überlaufventil unterm Auto immer dicht schließen! Sonst funktioniert der ganze Weakener nicht. Aber ich wette fast, der funktioniert eh nicht. Hast Du mal den Weakenerfilter bei im Leerlauf laufendem Motor zugehalten? Bleibt der Motor dann sofort stehen? Wenn nicht, stimmt sowieo was nicht, nicht nur die überlaufenden Vergaser sind dann ein Fehler.

Gruß - Udo
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Mo.09.Jun 2014/ 08:49:38
entfällt
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Gert am Mo.09.Jun 2014/ 12:06:44
Diese Dose such ich, hat jemand ein Lageplan?
Und meine Frage?
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Mo.09.Jun 2014/ 12:23:01
Dieser Bereich ist bei meinem Shadow 1 derart anders, daß ich keine Ahnung habe, wo das Dingen sitzt. Ich weiß nicht mal, wozu das gut ist.

Sollte das nicht vielleicht vorne im Motorraum auf dem Kotflügel vor dem linken Dom sitzen? Irgendwie gehört das zum Weakener. Wenn es so was ähnliches wie ein Filter ist, sollte das Teil sich dort befinden.

Im übrigen sind da andere gefragt. Hier werden doch wohl mal Besitzer von Shadows was sagen können, die so einen Dingen im Motorraum entdeckt haben!?

Gruß - Udo
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: MarkusN am Mo.09.Jun 2014/ 13:02:53
Die runde braune Bakelitdose zur steuerung des Startmagnets befindet sich im Motorraum rechts hinten in
dem Relaiskasten neben dem Heizgebläse.
Die Schlitzschraube die du noch knapp unter dem lederbezogenem Lüftungskanal siehst ist glaube ich die
befestigung.
Die Dose ist mit "Scintilla France" beschriftet,drinn ist ein elektr. beheizter Bimetallstreifen der unter ca.
15 Grad cels.einen Kontakt schliesst damit der Startmagnet bestromt wird.
Musste bei mir nur den Kontakt reinigen und auf die Schalttemperatur einstellen.

Gruss Markus
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: wero am Mo.09.Jun 2014/ 21:41:43
Wenn ich den Weakener zuhalte, würgt der Motor zwar etwas, aber geht nicht aus. Trotzdem werde ich deinen Vorschlag aufgreifen und den Schlauch verlängern, zustopfen und nach der Fahrt mal schauen wieviel Benzin dadrin ist. Danke!
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: RR-Fritzli am Do.19.Nov 2015/ 03:56:11
Ein kurzer Zwischenbericht :
Lies mal die Erklärung zur Funktionsweise des Weakeners - vielleicht vor dem Weakener-Märchen von Charles: http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=115.0, Antworten #9 und #10   Gruß - Udo 
... Jetzt wird auch klar, was passiert, wenn man den Ansaugstutzen am Filter zuhält: Der Motor muß absterben, denn der Unterdruck steigt plötzlich so stark an, daß in den Düsen kein Sprit mehr zum Ansaugen verfügbar ist. Über die Schwimmerkammern, wo der Benzinspiegel plötzlich angehoben wird, wodurch er in den Düsen plötzlich stark sinkt, saugt der Motor sich selbst den Sprit weg.

Bleibt der Motor aber nicht stehen, wenn der Ansaugstutzen des Filters zugehalten wird, dann steigt der Unterdruck offenbar eben nicht an, was bedeutet, daß der Motor irgendwo im Abreicherungssystem eine Möglichkeit hat, den Unterdruck zu vermindern, oder anders gesagt: Das System ist undicht... Gruß - Udinho 
das habe ich geprüft und der Motor stellt ab.

... Der Aktivkohlefilter hat sich zerlegt und den Eingang von dem schwarzen Filter verstopft
Den Filter habe ich ausgebaut und auf Durchlässigkeit geprüft: er ist OK.

Auch die Schlauchverbindungen machen einen guten Eindruck; weder Haarrisse noch Porosität sind sichtbar.

Gruss - Fritz
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: smilingmozart am Fr.08.Jul 2016/ 19:23:41
Hi,
ich hab genau das selbe Problem und festgestellt, dass ich am Magneten keinen Strom hab - also zumindest keinen Minuspol/Masse. Plus ist anliegend. Was wäre hier zu tun? Das blau/weiße und weiße Kabel vom Magneten führen an die Spritzwand zu einem Relais oder so ähnlich (Herr Erbrecht hat das schon mal besser beschrieben). Da kommt man kaum ran und ich wüsste nicht, was ich hier reparieren könnte!? Hat das schon mal jemand gemacht?

Beste Grüße
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: cferbrecht am Mo.11.Jul 2016/ 08:13:06
Die Dose sitzt beim Shadow I in dem Blechkasten mit den abgeschrägten Ecken, rechts hinten im Motorraum, hinterm Regler. Man kommt nicht gut ran...

Der Sommer scheint zwar irgendwie auszufallen in diesem Jahr (jedenfalls bisher und bei uns), aber so kalt, dass diese Dose schaltet und der Magnet arbeiten kann, ist es nun ja doch nicht (unter 14 Grad C)...

Grüße aus dem Norden
Claus F.Erbrecht

Heaven's Gate Garage
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Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: smilingmozart am Mo.11.Jul 2016/ 10:28:39
Hallo Herr Erbrecht,
vielen Dank für die Info! Wenn der Magnet nur ab ca. 14 Grad schaltet dann kann ich das aktuell noch nicht testen. Heute hat es weit über 25 Grad 8).

Ich habe festgestellt, dass das Hebelchen am Vergaser, das die Drosselklappe ansteuert beim erkalten des Motors nicht mehr ganz nach unten geht. Demzufolge springt der Motor ein paar Tage später im kalten Zustand nicht an. Wenn ich den Hebel dann über einen kleinen Widerstand hinweg ganz nach unten drücke, springt der Motor sofort an. Das Problem tritt aber nicht immer auf. Manchmal schließt der Hebel die Drosselklappe wieder komplett und der Motor springt auch nach Tagen problemlos an. Hab alles mit WD40 eingesprüht und hoffe, dass das was bringt - wobei aber alle Teile frei und sehr leicht beweglich waren.

Beste Grüße und herzlichen Dank für die bisherige Hilfe!

Wolfgang Vasold
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: Udinho am Mo.11.Jul 2016/ 10:59:35
Vielleicht reicht einfach am Ende die Spannung der Bimetallfeder, die die Klappe schließt, nicht aus, um sie immer richtig und komplett zu schließen. Möglicherweise löst etwas mehr Spannung der Feder das Problem.

Um das einzustellen, muß am auf der (in Fahrtrichtung) linken Seite des Vergasers den waagerecht seitlich am Vergaser sitzenden schwarzen etwa zylindrischen "Deckel" abnehmen, darunter sitzt unter einem schweren eisernen losen "Deckel" (der beim Abnehmen manchmal in der schwarzen Dose bleibt) die Bimetallfeder. Die Halteschraube wird gelöst, die Feder etwas auf mehr Spannung gedreht und alles wieder zusammengesetzt. Ein Blick ins Werkstatthandbuch erleichtert das Verständnis.

Gruß - Udo
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: smilingmozart am Mo.11.Jul 2016/ 11:02:24
Super Udo! Das werde ich machen! Vielen Dank für den Tipp!!! Ich denke das wird´s sein!!!
Titel: Re: Kaltstartautomatik
Beitrag von: smilingmozart am So.31.Jul 2016/ 08:53:25
Nochmals vielen Dank Udo für deinen Tipp! Er war genau richtig! Die Bimetallfeder habe ich etwas stärker gespannt und schon funktioniert alles wieder tadellos. Die Drosselklappe fährt beim abkühlen des Motors wieder zu bzw. der Kipphebel am Vergaser fährt vollständig nach unten! Jetzt springt der Motor auch nach längerer Standzeit wieder tadellos binnen 1 Sekunde an :-) Wunderbar!!