Die Arten des Rostes
Es gibt 3 Grade bei der Verrostung:
1. Flugrost.
Er läßt sich leicht vom Metall abwischen und ist fast völlig harmlos.
2. Angerostetes Metall.
Hier sitzt der Rost schon richtig fest auf und in der Metalloberfläche, löst sich aber noch nicht ab. Diese relativ dünne Rostschicht ist eine gute Basis für chemische Rostkonverter. (z.B. Fertan)
3. Blattrost.
Der Rost sitzt schuppenartig auf dem Blech oder wie Blätterteig zwischen zwei Blechen und lässt sich mit einem Schraubenzieher oder der Drahtbürste relativ leicht lösen.
Bei diesem Zustand sollte man den Rost möglichst gut entfernen. Meiner Meinung nach geht das mit einer Drahtbürste auf dem Winkelschleifer sehr gut - denn dann können die Entroster wesentlich besser wirken und die Gefahr, dass Rost in tiefen Poren nicht gestoppt wird, ist wesentlich geringer. In Hohlräumen kann man zur Entfernung von Rostschuppen mit einem Fertan-/Wasser-Gemisch (50:50) vorab spülen (sollte dann sicherheitshalber aber auf eine langfristig gut kriechfähige Hohlraumversiegelung nicht verzichten).
Rost am Unterboden, Achsen und aussen an der Karosserie ist relativ einfach beizukommen, indem man gründlich entrostet (Fertan, bedingt Owatrol, Sandstrahlen), eine gute Rostschutzgrundierung verwendet (z.B. Ferpox, Hempadur Zink, Owa-Tropal, POR 15) und anschliessend lackiert oder den gewünschten Unterbodenschutz bzw. Chassislack aufträgt.
Zugängliche Falze (Blechüberlappungen) kann man mit Ferpox (oder einer anderen Grundierung) oder Owatrol Farbkriechöl einstreichen und dabei darauf achten, dass der Spalt durch und durch versiegelt ist (Ferpox / Owatrol muss auf der anderen Seite austreten). Owatrol ist aufgrund seiner hohen Kriecheigenschaften eigentlich besser geeignet als Ferpox, hat aber den Nachteil, dass es nur mit Kunstharzfarben / Alkydfarben überlackierbar ist und somit im Randbereich der Spalten evtl. wieder abgewischt / entfernt
werden muss.
Ferpox trocknet relativ schnell, man hat also nicht viele Versuche den Spalt durch und durch zu konservieren. Auch eine Hohlraumversiegelung kann die Aufgabe des Falzschutzes übernehmen. Nicht zugängliche Falze sollten, soweit möglich, vor dem Schweissen mit Car-O-Pax bzw. Priomat eingestrichen werden oder bei der Hohlraumversiegelung gut mit abgedichtet werden.
Um Hohlräume zu konservieren gibt es 2 Materialgruppen: aushärtende, wie HT Wachs und Owatrol Farbkriechöl, und daueraktive, wie Mike Sanders Fett und Fluid-Film. Verwendet man HT Wachs oder Owatrol muss sichergestellt sein, dass die Produkte gleich bei der Verarbeitung, also so lange, wie sie noch kriechen können, auch in abgelegene Winkel und Falze eindringen. Am besten ist es natürlich, wenn man die Arbeit anschliessend (mit einem Endoskop) kontrollieren kann.
Bei Mike Sander´s Fett und Fluid-Film ist eine 100%-ig genaue Verarbeitung nicht so wichtig, da diese Produkte auch später noch weiterkriechen und die Hohlräume und Falze gründlich konservieren. Ausserdem wird eventuell neu entstehender Rost durch die Fett- bzw. Ölbasis sofort gestoppt.
Die beiden letztgenannten Produkte können durch ihre Kriechwirkung allerdings auch mal etwas aus den Hohlräumen austreten, was aber mit einem fettlösendem Mittel problemlos zu entfernen ist.
Generell sollte man den Hohlraum vor der Konservierung gründlich mit Wasser ausspülen um angesammelten Dreck, lose alte Schutzschichten und Schadstoffe (siehe Textanfang) zu entfernen (kurzfristig kann das Wasser keinen Schaden anrichten - ganz im Gegenteil !).
Quelle: Korrosionschutzdepot