Hallo Justus,
das soll so.
Mein persönlicher Gedankengang als Lösungsvorschlag:
Ich nehme an, man bedachte das Bremsen.
Die aus dem Verhältnis der Weg/Zeit Komponente beim Bremsen resultierende Kraft am Beobachtungspunkt
(außen liegender Rand der Radmutter), etwa von 100 km/h auf Stand, ist deutlich größer als beim Beschleunigen.
Da (Trägheit der Masse):
Setzt man um den Drehpunkt der Achse gedanklich Kreisbahnen, deren Radius zunimmt,
so wird eine Kreisbahn mit größerem Radius ( bei bewegtem Rad) auf einem höheren Energieniveau
liegen, als jene mit dem kleineren Radius.
Eine Radmutter befindet sich also von ihrem eigenen Drehpunkt aus gesehen, mit der achsseitig
(nach innen) weisenden Aussenseite auf einem niedrigeren Energienieveau als auf der nach aussen weisenden Seite. Die äußere Seite ( mit dem größeren Radius) ist also der Angriffspunkt der Kraft
beim + o. - beschleunigten Rad
Die wirkenden Kräfte sind beim Bremsen an den Angriffspunkt der Radmutter größer als beim Beschleunigen aus dem Stand auf 100 km/h, da beim Beschleunigen mehr Zeit und eine längere Strecke benötigt wird.
Mittelt man nun beide gegeneinander aus, verbleibt ein Kraftplus beim Bremsvorgang.
Dieser findet nun konstruktiv Eingang und ist an der Radaufnahme verbaut, so daß die Mutter tendenziell
nachzieht, anstatt zu lösen.
Da die Messingmuttern keinen hohen Drehmoment vertragen, hat man sich für diese Bauart,
rechts-rechts, links-links, entschieden.
Ich ziehe auf 60 Nm.
Bei aktuellen Modellen liegt das zwar genauso, aber der oftmals mehr als doppelt so hoch angesezte
Drehmoment löscht die Relevanz der Betrachtung.
Eben für Dumme gemacht, das Neue, die den Pressluftschrauber auf Stahlmuttern rattern lassen.
Messingschrauben aber eben killen.
Stefan