Autor Thema: Von der S-Klasse zum Bentley  (Gelesen 10487 mal)

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Offline DO-SE126

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Von der S-Klasse zum Bentley
« am: Sa.30.Aug 2008/ 08:25:51 »
Guten Morgen ins Forum,

mein Name ist Dietrich Kobosch, bin 37 Jahre und komme aus Dortmund. Meine automobile Leidenschaft ist seit Jahren durch die Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihen W 126 und W 140 bestimmt. Beide Baureihen fahre ich wechselweise im Alltag und kann mir keine besseren Fortbewegungsmittel für diesen Zweck wünschen.

Mein Traum ist jedoch ein anderer. Ein Bentley! Genauer, ein Arnage!

Vom Zeitpunkt, einen Bentley zu erwerben, bin ich noch weit entfernt. Jedenfalls bin ich es nicht, der am Mittwoch die € 14 Mio. im Lotto in NRW gewonnen hat. Dennoch möchte ich mich intensiv darauf vorbereiten und bin dabei auf dieses Forum gestossen. Vielleicht erfahre ich hier ein wenig Unterstützung.

Warum es der Arnage ist, weiß ich nicht wirklich. Als Jugenlicher bin ich allen RR SS nachgerannt und habe mich mit den Autos fotographieren lassen. Die Wochenenden verbrachte ich häufig in Düsseldorf bei Auto Becker. Nur um zu schauen und zu träumen. Als meine Frau mich mit leichter Ironie fragte, was ich denn als nächstes noch in die Garage stellen wolle, habe ich spontan geantwortet. Einen Bentley Arnage.

Auf der Techno Classica in Essen hatte ich dann das Vergnügen, den neuen Leiter von Bentley Köln kennenzulernen. Ein wirklich sehr sympathischer Mann, der keineswegs mich als Spinner hat links liegen lassen. Obwohl ich von Anfang an erklärte, dass ich keinen Bentley in naher Zukunft kaufen werde, hat er mir die ausgestellte Fahrzeugflotte erklärt und präsentiert. Eine Aussage ist mir dabei in Erinnerung geblieben. Zitat: " Es ist nicht wichtig, ob Sie jetzt einen Bentley kaufen wollen. Wichtig ist vielmehr, dass Sie die Begeisterung der Marke Bentley behalten und weitertragen. Wenn es dann soweit ist und sie dann an mich denken, habe ich meinen Job richtig gemacht." Hat mir sehr imponiert.

Also zurück, der Arnage ist es also. Kann mir jemand vielleicht die Frage beantworten - mal unabhängig vom Einstiegspreis - welcher Arnage aus welchen Baujahren problemlos oder zumindest ohne größere Probleme zu empfehlen ist. Ist der BMW Motor aus den Anfängen der richtige, oder doch besser der 6,75 Liter-Motor? Darüber hinaus habe ich von Problemen bei der Karosseriesteifigkeit der früheren Modelle gehört.

Wie gesagt, Anfänger. keine Ahnung und vielleicht auch ein wenig naiv.

Viele Grüße aus Dortmund,

Dietrich Kobosch

Offline JimKnopf

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #1 am: Sa.30.Aug 2008/ 14:12:37 »
Erst einmal herzilich willkommen im Forum! Wie Du hier unter "New Model Seraph, Arnage ..." sicher selbst schon gesehen hast, sind nicht soooo viele Beiträge vorhanden, naturgemäß sind die Oldtimer-Rubriken deutlich besser gefüllt. Antworten zu Deinen Fragen werden wohl etwas länger dauern und möglicherweise nicht so zahlreich sein, als wenn sie zu R, S oder T-Modellen gesttellt worden wären. Einfach nur ein wenig Geduld mitbringen - aber die scheinst Du ja ausreichend zu haben! Viel Spaß noch im Forum!


Gruss aus München
JimKnopf
(Lutz)
« Letzte Änderung: Sa.30.Aug 2008/ 14:28:35 von JimKnopf »
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Offline DO-SE126

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #2 am: So.31.Aug 2008/ 08:12:45 »
Danke für die Antwort und den damit verbundenen Hinweis. Ja, ich habe Zeit für die Suche.

Gibt es für Bentley allgemein eigentlich ein "Standardwerk" an Literatur, mit dessen Hilfe man sich gut in die Thematik einlesen kann?

Vielen Dank für Hinweise und viele Grüße,

Dietrich Kobosch

Offline Project_C

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #3 am: So.31.Aug 2008/ 09:27:22 »
Guten Morgen Herr Kobosch,

es gibt natürlich Literatur über die Marke Bentley. Auf der HP von Klaus-Josef Roßfeldt etwa wird einiges angeboten. Im Fachhandel dürften Sie auch einiges entdecken können. Bücher, in denen sie zumindest etwas über Entwicklung und Technik erfahren, die aber relativ wenig Kaufberatungen für die jüngeren Autos wie eben den Arnage enthalten. Besser ist es dann, nach entsprechenden zeitgenössischen Testberichten zu fahnden, um zumindest etwas über die Schwächen der Neuwagen zu erfahren. Nur sind Sie dann als Interessent für ältere Baujahre und deren "Geheimnisse" auch nicht viel schlauer.

Noch besser aber wäre es, wenn Sie sich mit den Technical Consultants der Clubs in Verbindung setzen, die zumindest teilweise auch diese jüngeren Autos betreuen und ihre Erfahrungen wiedergeben können.

Viel Spaß und Erfolg bei der Suche!

Grüße aus dem sonnigen Hamburg!

Jörn
Geboren am 4. Mai, dem Jahrestag des 1. Treffens von Charles S. Rolls &  Frederick H. Royce. Zufall?

Offline *abwesend*

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #4 am: So.31.Aug 2008/ 10:45:18 »
Hallo Herr Kobosch,

kaufen Sie einen Wagen nach Modelljahr '99. Also ab 2000. Diese Autos verfügen über eine deutlich optimierte Raumökonomie im Fond. In 98ern und 99ern kann man kaum sitzen! Zudem empfiehlt Ihnen wohl jeder wahre Enthuasiast den originalen 6,75 Liter Motor.

Kaufen Sie keinen Green Label mit 4,4 Liter Motor. Die Autos mögen günstiger sein, das hat aber auch seinen Grund.

LG

Offline gelöscht

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #5 am: So.31.Aug 2008/ 12:25:20 »
...wenngleich die frühen Baujahre natürlich verlockend sind, zum einen aufgrund des Preises, zum anderen aufgrund des vermeintlich ausgereiften BMW-Motors. Ich denke, dass er leicht unterdimensioniert für das FAhrzeuggewicht sein dürfte.

Schauen Sie auch mal nach Büchern aus dem Veloce-Verlag/Malcom Bobbit, leider alle in Englisch.

Grüße
Silberschatten
(derzeit im Frankfurter Bürgerhospital, mit LAN im Zimmer!)



Offline DO-SE126

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #6 am: Mo.01.Sep 2008/ 07:48:19 »
Guten Morgen in die Forumsrunde und ganz besonders ins Bürgerhospital nach Frankfurt,

vielen Dank für die ersten Antworten. Ich glaube, meine Suche nach einem "geeigneten" Bentley wird mich die kommenden Jahre beschäftigen. Zuvor heißt es: lesen, anschauen, zuhören, umhören, ...

Gestern hatte ich das Vergnügen, einen Bentley Brooklands aus 1996 im direkten Vergleich mit meinem S 500 L (W 140 aus 1998) zu fahren. Da prallen Welten aufeinander. Und ich dachte immer, ein langer W 140 sei groß und in Sachen Komfort durch nichts zu toppen. Man lernt nicht aus. Aber am meisten hat mich das Gefühl und die Aura beeindruckt, einen Bentley zu fahren.

Viele Grüße, gute Besserung und eine gute Woche,

Dietrich Kobosch

Offline JimKnopf

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #7 am: Mo.01.Sep 2008/ 13:00:17 »
... am meisten hat mich das Gefühl und die Aura beeindruckt, einen Bentley zu fahren.

Klassisch ;-)
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Offline Frank

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #8 am: Mi.16.Sep 2009/ 20:58:10 »
habe den W 140 und mehrere W 126, dabei auch einen 500 SEL (besser als W 140!!) und drei Bentleys und drei RR: Fazit:  der W 126 ist der Beste von allen, die B  + RR sind immer defekt, immer etwas anderes und die W 126 haben nie etwas.

Frank


Offline JimKnopf

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #9 am: Mi.16.Sep 2009/ 23:40:31 »
Da wird es doch möglich sein, immer einen Rolls-Royce oder Bentley intakt, also fahrbereit in der Garage stehen zu haben? Vielleicht sind's nur zuviel? :-)
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thobaffin

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #10 am: Di.22.Sep 2009/ 17:23:17 »
Fazit:  der W 126 ist der Beste von allen, die Bentley + Rolls-Royce sind immer defekt, immer etwas anderes

Kann es sein, dass die Stärke von Rolls-Royce ist, ein tolles Finish und eine tolle Aura hinzukriegen.
Die Technik ist zwar auch gut gemacht, d.h. konstruiert, aber bei der Umsetzung hapert es.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass immer wieder sowas wie oben zu lesen ist: "RR + B sind immer defekt".

Vielleicht sollte man diesem Mangel mit deutscher Wertarbeit, bzw. Quälitätsbewusstsein nachhelfen.

Offline cferbrecht

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #11 am: Di.22.Sep 2009/ 19:24:34 »
Die RR und B werden einfach älter als alle anderen Autos – Mercedes-Fahrzeuge werden so rechtzeitig verschrottet (bis auf einige wenige, die entsprechend gehegt und gepflegt werden), dass viele Dinge gar keine Zeit haben, kaputt zu gehen.

W126 sind aus den 80er Jahren, also zeitgleich mit Spirit und Co. gebaut worden – bei letzteren geht wenig kaputt (leider, wie ich aus Sicht des Teilehändlers sagen muss). Die Shadows, um die es hier im Forum meistens geht, sind eine andere Auto-Generation: Entwickelt ab den späten 50er Jahren und gebaut ab Mitte der 60er, und dazu vollgestopft mit allem, was damals gut und teuer war. Von Mercedes vergleichbar ist da nur der 600er: Wir haben einen eigenen, der gerade durchrepariert wird... Der hat nicht nur die Eleganz eines Bundesbahnstellwerkes, sondern es ist auch alles kaputt, was an einem gleich alten Shadow mit gleicher Laufleistung (Baujahr 71, 106kMiles) auch kaputt wäre: die Motoraufhängung und sämtliche Buchsen usw. sind verschlissen, die Luftfederbälge und sämtliche Ventile und Speicher müssen ersetzt werden, die Komforthydraulik musste komplett überholt werden, usw. usf. Das Problem dabei ist nur, dass im Vergleich dazu RR/B-Teile richtig günstig sind: Die Komforthydraulik z.B. ist extrem teuer in der Überholung: bisher sind weit über 10.000 Euro in die Reparatur der Teile (keine Neuteile!) investiert worden – da ist mir jede LUCAS-Technik doch lieber, und auch die PIPER-Fensterhebermotoren aus den frühen Corniche kommen da nicht ran.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
www.bentleyteile.de
Quidvis recte factum, quamvis humile, praeclarum

thobaffin

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #12 am: Mi.23.Sep 2009/ 12:53:01 »
Die RR und B werden einfach älter als alle anderen Autos – Mercedes-Fahrzeuge werden so rechtzeitig verschrottet dass viele Dinge gar keine Zeit haben, kaputt zu gehen.

Vielen Dank für den Beitrag.
Erst jetzt merke ich, dass 30 Jahre und mehr eine Menge Zeit sind. Ich möchte ja auch nicht 30 Jahre lang immer die selben Klamotten tragen!
Man vergißt ganz, dass ältere RR zeitlos sind. Der letzte Silver Spirit den ich sah, muß auch schon 20 Jahre alt gewesen sein und sah aus wie fast neu. Dann denkt man automatisch, dass alles noch wie neu funktionieren müßte, was aber eher illusorisch ist.

Offline Ex-DRB15051

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #13 am: Mi.23.Sep 2009/ 16:33:49 »
Mercedes-Fahrzeuge werden so rechtzeitig verschrottet (bis auf einige wenige, die entsprechend gehegt und gepflegt werden), dass viele Dinge gar keine Zeit haben, kaputt zu gehen.

Mercedes arbeitet aber intensiv an diesem Problem. Nur so war es z.B. möglich, dass an meinem CL500 nach weniger als 5 Jahren und bei 82.000 km das Getriebe kaputt ging und ich auf meine Kosten ein neues kaufen durfte. Die Transponder für die Reifendruck-Messung gehen quasi wöchentlich hinüber. Vordere Bremsscheiben halten gerade mal 15-20.000 km und das bei moderater Fahrweise. Und so weiter und so fort. Ich erinnere auch noch, wie nach Einführung der E-Klasse Tausende Taxifahrer in den Ruin getrieben wurden, weil die Autos nur in der Werkstatt standen. Oder die Nummer mit dem zulässigen Gesamtgewicht der alten S-Klasse, das bereits überschritten war, bevor der Fahrer einstieg.

Soviel zur deutschen Wertarbeit .... wer die heute noch will muss schon eine Reisschüssel kaufen  :(
Mercedes R 107 SL 280, Bj. 1983

thobaffin

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Re: Von der S-Klasse zum Bentley
« Antwort #14 am: Mi.23.Sep 2009/ 16:57:21 »
Soviel zur deutschen Wertarbeit .... wer die heute noch will muss schon eine Reisschüssel kaufen  :(

...oder meine Dienste in Ansprung nehmen.
Aber leider bin ich kein Automechaniker. ;)