Mein Senf soll auch noch dazu:
Ergänzend zu Punkt 2: Zum Glück sind fast nur stabile Leitungen für das Kühlmittel verbaut im Shadow. Aber die Niederdruckleitung ist ein Schlauch, und ob der nach so langer Zeit der (wahrscheinlichen) Trockenheit noch dicht bleibt, wenn wieder Druck drauf kommt? Bezweifle ich. Und das Expansionsventil wird man wohl genauso erneuern müssen wie den Trockner (s. Peters Hinweis).
Ergänzend zu Punkt 3: Viele alte Kompressoren haben keinen Druckwächter, über den die Spannungsversorgung läuft. Außerdem kann der Druckwächter selbt defekt sein. Bei unserem Shadow (jetzt mit Sanden) wie beim TurboR geht die Spannungsversorgung direkt an die Kupplung, die laufen also auch, wenn kein Druck auf der Anlage ist. Der Conti hat noch keinen Ärger gemacht mit der Klimaalage, dort habe ich noch nicht drauf geachtet, ob das Kabel direkt zur Kupplung oder über einen weiteren Anschluß am Kompressor geht, den Druckwächter. Ggf. überbrückt man ihn, indem man die beiden Kabel abzieht und direkt miteinander verbindet. Dann ist eine Fehlerquelle für nicht anspringende Kupplung schon mal ausgeschlossen. - Die alten Harrison-Kompressoren ziehen viel Leistung, das spürt man richtig, wenn der Kompressor während der Fahrt eingeschaltet wird. Bau einen Sanden ein (die Halterung muß freilich angepaßt werden), der läuft wesentlich leichter. Das moderne Innenleben der von Introcar angebotenen Kompressoren, die äußerlich den alten Harrisons entsprechen, kenne ich nicht. Für einen Sanden bekommt am auf jeden Fall alle Teile problemlos.
Ergänzend zu Punkt 5: Ob noch Druck drauf ist, kann man sicher durch Drücken aufs Ventil an der Hochdruckleitung testen. Da steht man ja nicht gerade mit Augen und Nase direkt drüber, wenn man mit einem Stift/Schraubenzieher drauf drückt. Ich denke aber auch nicht, daß nach so langer Standzeit noch Druck auf der Anlage ist.
Probeweise Füllung geht übrigens wohl nicht. Erstens wird es kein Profi verantworten wollen, das Kühlmittel einfach testweise einzufüllen, und zweitens geht das auch bei fehlendem Umweltgewissen gehörig ins Geld, denn das Kühlmittel ist mittlerweile sauteuer. Wie teuer der ganze Spaß überhaupt wird, hängt auch von der Befähigung zur Eigenarbeit ab. Wenn Du selbst Trockner, Dichtungen, Niederdruckschlauch, Kompressor, Expansionsventil tauschen kannst, ist schon viel gewonnen. - Ein Klimaservicegerät für den Heimwerker ist wohl ein Witz, oder? Es fehlt doch nur noch ein einfacher Kompressor plus Armaturen zum Evakuieren, um zu sehen, ob der Unterdruck erhalten bleibt. Und um testweise zu befüllen, kannst Du Preßluft nehmen, falls ein Kompressor vorhanden ist, aber mit dem alten Trockner, damit der neue nicht schon halb ruiniert ist, wenn Du die Anlage endlich dicht hast. - Zum Testen, vor allem aber zum Reinigen/Spülen der Anlage nimmt man im übrigen Stickstoff, aber den muß man halt als Heimwerker auch erst mal verfügbar haben, denn obwohl rund 80% unserer Atemluft Stickstoff sind, ist er abgefüllt und zum Werkeln ganz schön teuer.
Das alles beim Profi machen zu lassen, geht sicherlich gehörig ins Geld, aber das weiß man ja, wenn man so eine Aktion startet. Ich drücke alle Daumen, daß Du bald Erfolg vermelden kannst.
Trockner im Backofen habe ich übrigens auch schon gemacht. Aber das Ergebnis überzeugte mich nicht. Nach dem Aufschneiden eines Shadow-Trockners habe ich Zweifel, daß das wirkt. Da sind viel zu dicke Filzschichten drin, die vollgesaugt sind mit Kompressoröl, auch das Trockenmittel selbst ist derart verölt - klar doch -, daß ich an die Verdunstung von Feuchtigkeit eher nicht mehr glaube. Falls tatsächlich was verdunstet, dann wohl nur zwischen den Filzschichten, und beim Abkühlen nimmt das Trockenmittel die Feuchtigkeit gleich wieder auf. - Nimm einen neuen Trockner. Die gibt es in England für 40 Euro - vor dem Brexit. Die 220 Euro, die z.B. Limora verlangt, sind eine Dreistigkeit ersten Ranges. Die 100 Euro bei Kühler Rath sind da schon fast ein Sonderangebot.
Gruß - Udo