Autor Thema: Batterie laden  (Gelesen 7803 mal)

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Offline JimKnopf

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Batterie laden
« am: Mi.14.Nov 2007/ 15:50:38 »
Servus Gemeinde!

Es ist passiert - ich hab das Licht brenen lassen, und nun ist die Batterie leer. Hab sie nun ausgebaut und an ein Ladegerät gehängt (Automaticlader aus dem Motorradladen mit automatischer Abschaltung, bzw. Umschaltung auf Erhaltungsladung). Nun habe ich auch noch spasseshalber mit zwei verschiedenen Digi-Voltmetern die Spannung während des Ladens gemessen und mußte feststellen, daß die mit beide Male 11,76 unter 12 Volt liegt!

Kann ich jetzt davon ausgehen, daß die Batterie tiefentladen war? Der Ladestrom ist auf 0,6 Ampere begrenzt, damit schonend und nicht so brutal, wie mit meinem Bosch-Ladeautomaten (Bosch ML 1208E 2-8 A Ladestrom) geladen wird. Zur Information: Es handelt um eine fast neue MOTAQUIP 12V/60Ah-Batterie, die der Vorbesitzer noch eingebaut hatte.

Als positiven Nebeneffekt des kompletten Ausbaus der Batterie samt Wanne habe ich beginnenden Rost an den Rändern der beiden handtellergroßen Löcher - unter der Batteriewanne mit freier Sicht auf die Straße - bemerkt und kann den nun VOR der Winterpause behandeln.


Gruss JimKnopf
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Offline PY158

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Re: Batterie laden
« Antwort #1 am: Mi.14.Nov 2007/ 19:57:52 »
Hallo JimKnopf,

jupp, die Batterie IST tiefentladen, wenn sie leer ist, Restspannung ohne weiterhin angeschlossene Verbraucher ca. 8-9V, ansonsten Null, weil es fließt ja kein Strom mehr wenn Batterie issich lähr und Spannung zusammengebrochen ist.

Zum Laden mit Strombegrenzung auf 0,6A ist zu sagen, dass der Vorgang bei einer 60Ah Batterie ca. 60 / 0,75 (Batteriewirkungsgrad) / 0,6A (Ladestrom) = ca. 133 Std., somit etwa fünfeinhalb Tage dauern wird. Von daher wird es noch etwas dauern, bis sich die anliegende Spannung wieder über die 12V Marke bewegen wird. Ladeschlussspannung sollte dann bei ca. 14V liegen. Hoffe, das genügt für's erste und ich darf mir eine Exkursion in die Welt von Strom- und Spannungsquellen ersparen.... ;)

Freundliche Grüße,
Christoph (Elektriker in 3. Generation - stolz gugg)
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Offline Udinho

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Re: Batterie laden
« Antwort #2 am: Mi.14.Nov 2007/ 21:02:52 »
 ???
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Offline JimKnopf

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Re: Batterie laden
« Antwort #3 am: Mi.14.Nov 2007/ 21:33:11 »
Servus Christoph!

Den Satz mit "Batterie IST tiefentladen hab ich nicht ganz verstanden.... Der Rest ist klar.


Gruß Lutz
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Offline Udinho

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Re: Batterie laden
« Antwort #4 am: Mi.14.Nov 2007/ 22:10:56 »
Ja, alles klar?

Wieso wird durch den Wirkungsgrad von 75 % dividiert? 60 durch 0,75 ergibt 80. Ist das nicht eine Erhöhung?

Vasteh ick nich.

Gruß - Udinho
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Offline Udinho

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Re: Batterie laden
« Antwort #5 am: Mi.14.Nov 2007/ 22:38:57 »
Und dann wird da 0,75 durch 0,6 dividiert - das ergibt 1,25!

Also: 60 geteilt durch 1,25 ... das ergibt aber doch 48!? Und nicht 133!?

Vielleicht sind es ja doch nur 48 Stunden, die wir dann wohl alle unzweifelhaft für 2 Tage halten würden ...


Gruß - Udinho
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Offline PY158

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Re: Batterie laden
« Antwort #6 am: Mi.14.Nov 2007/ 23:24:12 »
Mahlzeit miteinander (kann mir ein Schmunzeln nicht verwehren) :)

Servus Lutz, mit dem Satz, die Batterie IST tiefentladen, habe ich gemeint, dass im Falle eines "vergessenen Verbrauchers", d.h. eingeschaltetes Licht usw., die Batterie solange entladen wird, bis keine Kapazität mehr vorhanden ist. Der dabei zwangläufig eintretende Zusammenbruch der Spannung ist die Tiefentladung. Ich hoffe, jetzt isses etwas klarer rübergekommen.

Lieber Udinho, leider kann ich im Thread keine Formeln abbilden, daher erkläre ich es mit Worten:

1.) Eine Batterie von x Ah Kapazität, in unserem Falle 60, benötigt x / Batteriewirkungsgrad viele Ampéréstunden Ladung, um wieder ihre volle Kapazität zu erreichen, also 60 / 75% oder 0,75 = 80Ah.

2.) Die Ladedauer errechnet sich aus benötigter Ladung (unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades), also 80Ah dividiert durch den Ladestrom, in unserem Fall 0,6A. Damit ergibt sich tatsächlich 80 / 0,6 = 133 und ein paar Zerquetschte Stunden, also bald eine Woche.

Die Ladung dauert deshalb so lange, weil der Ladestrom eigentlich viel zu klein ist. 6-8 A wären richtig und würden 10 - 13,3 Stunden Ladezeit ergeben, was absolut im grünen Bereich ist. Wesentlich schnellere Ladung (z.B. mit dem 3- oder 4-fachen Ladestrom) verschlechtert den Wirkungsgrad und vermindert die Lebensdauer der Batterie.

Ich hoffe, ich konnte die Situation etwas erhellen.... ;)

Freundliche Grüße,
Christoph
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Offline Udinho

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Re: Batterie laden
« Antwort #7 am: Do.15.Nov 2007/ 00:21:19 »
Lieber Christoph,

jetzt will ich mal nicht mehr herumfrotzeln und auch nicht in Physik einsteigen, aber bei dem was Du da erklärst mit dem Wirkungsgrad ist ein Haken:

Es geht ja nicht um den Wirkungsgrad der Batterie. Ganz platt gesagt, ist die Batterie ja hier passiv, ihr Wirkungsgrad spielt gar keine Rolle.

Es geht vielmehr um die Effektivität des Ladevorgangs, das, was man den Faradayschen Wirkungsgrad nennt. Und der ist irgendwo in der Größenordnung von 75 % (oder auch etwas besser). Anders (unphysikalisch) gesagt: Der Ladestrom von 0,6 A wirkt nicht voll, sondern nur zu 75 % oder so.

Daraus ergibt sich dann diese Berechnung bei Deinem Zahlenbeispiel: 60 Ah : (0,6 A * 0,75) = 133 h

Einverstanden?

Gruß - Udinho
« Letzte Änderung: Do.15.Nov 2007/ 00:27:30 von Udinho »
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Offline PY158

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Re: Batterie laden
« Antwort #8 am: Do.15.Nov 2007/ 01:01:29 »
Lieber Udinho,

schöner hätte ich es nicht erklären können! Und die Formel sieht jetzt richtig gut aus, warum nur bin ich nicht selbst drauf gekommen, sie so wie Du es gemacht hast hinzuschreiben? Wobei ich gar nicht wusste, dass der Batteriewirkungsgrad bzw. Wirkungsgrad des Ladevorgangs ein Faradayscher Wirkungsgrad ist. Wieder was gelernt....

Vielen Dank und freundliche Grüße,
Christoph
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Offline Udinho

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Re: Batterie laden
« Antwort #9 am: Do.15.Nov 2007/ 08:59:30 »
Christoph, danke Dir für die Blumen.

Wer ein bißchen rechnen kann, sieht an der Formel jetzt sofort, was Du oben in Worten gesagt hast: Je höher der Ladestrom, desto geringer die Ladezeit. Wenn der Wert von 0,6 A durch einen immer höheren ersetzt wird, wird der Divisor insgesamt immer größer und der Quotient aus Kapazität und Ladefaktor (Ladestrom mal Ladewirkungsgrad) immer kleiner, die Ladezeit nimmt also ab. Freilich hat das seine Grenzen, irgendwann knallt's.

Nur, Ladewirkungsgrad (auch Faradayscher Wirkungsgrad) und Batteriewirkungsgrad sind zwei verschiedene Dinge. Der Batteriewirkungsgrad kommt in der Formel gar nicht vor, hat also auch nichts mit der Ladezeit zu tun. - Naja, indirekt schon, denn der physikalische Zustand einer Batterie geht schon auch in die Berechnung des Faradayschen Wirkungsgrads eines Ladevorgangs ein. Drum kann ja auch der Faradaysche Wirkungsgrad bei einer guten Batterie höher sein.

Aber ob nun so oder so, wenn die Batterie wieder einigermaßen voll ist, springt der Motor auch wieder an, egal woran die  lange Ladezeit gelegen hat :-)

Gruß - Udinho

SSI SRH17687
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Offline JimKnopf

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Re: Batterie laden
« Antwort #10 am: Do.15.Nov 2007/ 11:32:07 »
Jungs, keine Panik!

Danke für die Rechenarbeit, die ich eigentlich hätte selbst erledigen müssen... Die Batterie hängt nun am großen Lader. Nach 24 h am Kleinen war schon wieder gut Saft drin, sodaß die Testleuchte bei 1/2 min Betrieb in ihrer Leuchtstärke nicht nachließ. So richtig tot war sie also nicht. Jetzt wird mit 6 Ampere geladen und ich warte nun darauf, dass das Kontrollfenster der Batterie heute irgendwann auf grün (=geladen) umspringt.


Gruss JimKnopf
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Offline Tom B.

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Re: Batterie laden
« Antwort #11 am: Sa.24.Nov 2007/ 12:32:28 »
Hallo,

optimaler Ladestrom ist ca. 10 % der Kapazität der Batterie. Also 6 A ist optimal. Eine gewisse Mindestladespannung ist auch erforderlich. Eine vollgeladenen 12 V Blei-Batterie hat übrigens 12,78 Volt, wenn ich das gerade richtig im Kopf habe.

Grüße und weiterhin gutes Laden

Tom

Offline JimKnopf

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Re: Batterie laden
« Antwort #12 am: Sa.24.Nov 2007/ 13:49:44 »
Mittlerweile ist wieder alles im Lot - vollgeladen und startfreudig.
Ich hatte nach knapp zwei  Tagen den normalen Lader angeschlossen.


Gruss JimKnopf
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