Autor Thema: Einbau Ignitor  (Gelesen 21110 mal)

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Offline Traumwagen

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #15 am: Fr.19.Jun 2015/ 21:49:52 »

Hallo Michael,

3 Grad zuviel bei 2400 Umdrehungen würden mir kein Kopfzerbrechen bereiten. Tanke Super Plus und es passiert nichts.
Unsere Motoren verkraften das klaglos.

Mit freundlichen Grüßen Achim

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #16 am: Sa.20.Jun 2015/ 18:10:39 »
Hallo,

nachdem ich gerade die Zündkurve mit Ignitor-Zündung gemessen habe, bietet sich folgendes Bild (alle Angaben bei Kurbelwellendrehzahl):



Voreingestellt hatte ich 0 Grad bei 500 Umdrehungen. Bei 3200 Touren habe ich Schluss gemacht, mehr wollte ich meiner dicken Kuh nicht zumuten. Sieht aber für mich eigentlich ganz gut aus, obwohl ich mir nicht erklären kann, wieso bis 800 Touren keine Verstellung der Zündung nach früh stattfindet. Das sollte der Motor aber verkraften, oder?

Aufgefallen ist mir ein deutliches Schwanken der Anzeige auf der Schwungscheibe. Dafür fallen mir drei mögliche Erklärungen ein:

1. Der Magnet der Ignitorzündung ist ungenau.
2. Die Nockenwellenaufnahme des Verteilers ist ausgeleiert.
3. Die Zündpistole ist defekt. Dessen Induktionskabel habe ich nämlich zwischenzeitlich am Krümmer verschmort und so einen Kurzschluss fabriziert, welchen ich notdürftig flicken musste.  :-[

Letzte Woche hatten ich diese starken Schwankungen der Anzeige noch nicht, darum tippe ich eher auf Ignitor oder Zündpistole.

Rätselnd

Michael
« Letzte Änderung: Sa.20.Jun 2015/ 18:32:46 von Odin »

Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #17 am: Sa.20.Jun 2015/ 19:07:42 »
Wie gesagt, rotierende Magnete werden in richtigen Zündsystemen nicht benutzt, nur in Schätzeisen  :-[

Das liegt daran, dass die Magnete nicht 100% identisch sein können, weder in ihrer Feldstärke noch in der Ausrichtung der Magnetisierung.
 
Ausserdem ist die präzise Positionierung in dem Plastik-Rotor so eine Sache, dann ist der Radius zu klein und jeglicher Seitenschlag führt auch noch zu unterschiedlichen Triggerzeitpunkten. Das ist alles zu ungenau, ausser vielleicht für ein 1-Zylinder Mofa.

Unten siehst Du nochmal Smokey's neuen Verteiler. Da benutze ich eine Hallschranke, die hat nur einen Magnet und weil es eine Schranke ist, hat weder die Stärke bzw. genaue Ausrichtung des Magnets einen Einfluss auf die Schaltzeitpunkte des Hall-Elements.

Durch diese Schranke läuft ein gelaserter Präzisionsrotor aus 1mm dickem ferritischen Edelstahl (oder hier beim Prototyp galvanisch verzinkter Stahl). Diese Anordnung ist mindestens Faktor 10, wahrscheinlich aber eher x50 genauer gegenüber der Abnahme mit Hilfe rotierender Magnete.

Ausserdem nutzt der Rotor den grossen Durchmesser des Verteilers aus (Genauigkeit) und durch die strahlenförmigen Ausschnitte hat weder Seitenschlag noch Höhenschlag eine Auswirkung auf die Zeitmessung welche einfach wichtig ist wenn man mit vernünftiger Präzision zünden will.

Charles :)
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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #18 am: Sa.20.Jun 2015/ 19:23:06 »
Wie gesagt, rotierende Magnete werden in richtigen Zündsystemen nicht benutzt, nur in Schätzeisen  :-[

Das liegt daran, dass die Magnete nicht 100% identisch sein können, weder in ihrer Feldstärke noch in der Ausrichtung der Magnetisierung.
 
Ausserdem ist die präzise Positionierung in dem Plastik-Rotor so eine Sache, dann ist der Radius zu klein und jeglicher Seitenschlag führt auch noch zu unterschiedlichen Triggerzeitpunkten. Das ist alles zu ungenau, ausser vielleicht für ein 1-Zylinder Mofa.

Also hängen die Schwankungen in der Anzeige der Gradzahl damit zusammen, Charles?

Neugierig

Michael

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #19 am: Sa.20.Jun 2015/ 19:29:26 »
Unten siehst Du nochmal Smokey's neuen Verteiler. Da benutze ich eine Hallschranke, die hat nur einen Magnet und weil es eine Schranke ist, hat weder die Stärke bzw. genaue Ausrichtung des Magnets einen Einfluss auf die Schaltzeitpunkte des Hall-Elements.

Durch diese Schranke läuft ein gelaserter Präzisionsrotor aus 1mm dickem ferritischen Edelstahl (oder hier beim Prototyp galvanisch verzinkter Stahl). Diese Anordnung ist mindestens Faktor 10, wahrscheinlich aber eher x50 genauer gegenüber der Abnahme mit Hilfe rotierender Magnete.

Ausserdem nutzt der Rotor den grossen Durchmesser des Verteilers aus (Genauigkeit) und durch die strahlenförmigen Ausschnitte hat weder Seitenschlag noch Höhenschlag eine Auswirkung auf die Zeitmessung welche einfach wichtig ist wenn man mit vernünftiger Präzision zünden will.

Was ich noch nicht ganz verstehe: Wie wird da mittels zwei Drehknöpfen die Zündkurve eingestellt und wo befinden sich diese? Läuft das über ein separates Modul?

Gruß

Michael

Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #20 am: Sa.20.Jun 2015/ 19:41:37 »
Ja, eine kleine Box mit 3 Knöpfen (je 16 Positionen). Die könntest Du auch innen montieren um z.Bsp. während der Fahrt einfach verstellen zu können.

Der grüne Dreher stellt die max. Frühzündung in 2° Schritten ein. Der gelbe Dreher die Steigung der Kurve (bei welcher Drehzahl die maximale Frühzündung erreicht ist) in 200 RPM Schritten.

Hier sind noch ein paar Fotos und Erklärungen:
http://www.bentley-forum.de/board/index.php?topic=3660.msg49974#msg49974   und folgende ..

Charles :)
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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #21 am: Sa.20.Jun 2015/ 20:30:48 »
Danke für die Info, Charles,

damit könnte ich also Anfangszündzeitpunkt und Steigung einstellen, aber den Knick in der vom Hersteller vorgegebenen Zündkurve (siehe unten) kriege ich nicht hin, oder?



Neugierig

Michael

Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #22 am: Sa.20.Jun 2015/ 21:10:39 »
Der Knick kommt durch die 2 unterschiedlichen Federn der Fliehkraftverstellung als Versuch eine Art Kurve zu erzeugen. Mein P1 Modul erzeugt eine echte Kurve in 32 bit Präzision, was damals ein unerfüllbarer Traum war ... Den Knick will man eigentlich nicht.
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Offline Wraith39

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #23 am: So.21.Jun 2015/ 11:26:03 »
Ich finde das hochinteressant und mich juckt es irgendwie in den Fingern, das mal mit dem Charles-Modul auszuprobieren.
Die Fragen hierzu liegen auf der Hand: was würde es kosten und könnte man die Sache ggf. wieder zurückrüsten?
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Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #24 am: So.21.Jun 2015/ 14:12:49 »
Hi Rudolf,

man muss zwar seinen Verteiler erstmal komplett leermachen (siehe Foto), denn der mechanische Fliehkraftversteller wird ja nicht mehr benötigt, eine evt. vorhandene Unterdruckdose auch nicht. Aber das kann man natürlich auch wieder einbauen wenn man den Originalzustand wiederherstellen möchte.

Über Preise habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, ausser dass es hoffentlich teuer wird  ::)

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Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #25 am: So.21.Jun 2015/ 14:38:06 »


Der untere Bereich wird von der schwächeren Feder bestimmt und es sieht so aus als wäre da etwas mehr Haftreibung vorhanden als gewollt. Das könnte man evt. mit etwas Ballistol hinbekommen (oder hast Du da schon mal nachgeölt ?). Der obere Bereich der Kurve deckt sich doch praktisch mit dem was im Buch steht, und wenn die Kurve weitergeht auf 16 oder 18 grad (Nockenwelle), da würde ich mir keinen Kopf machen. Das sind ja gerade mal 32°..36° Kurbelwelle. Der S2 V8 bekommt ja erheblich mehr Frühdündung.

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #26 am: So.21.Jun 2015/ 18:31:01 »
Der untere Bereich wird von der schwächeren Feder bestimmt und es sieht so aus als wäre da etwas mehr Haftreibung vorhanden als gewollt. Das könnte man evt. mit etwas Ballistol hinbekommen (oder hast Du da schon mal nachgeölt ?).

Nein, Charles,

da habe ich noch nie geölt, ich werde es mal versuchen.

Der obere Bereich der Kurve deckt sich doch praktisch mit dem was im Buch steht, und wenn die Kurve weitergeht auf 16 oder 18 grad (Nockenwelle), da würde ich mir keinen Kopf machen. Das sind ja gerade mal 32°..36° Kurbelwelle. Der S2 V8 bekommt ja erheblich mehr Frühdündung.

Jetzt mal eine ganz dumme Frage: Welche Gradzahl lese ich an der Schwungscheibe ab? Kurbelwelle oder Nockenwelle? Und wo lese ich die andere Gradzahl ab?

Verwirrt

Michael

Offline Chucky

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #27 am: So.21.Jun 2015/ 19:02:39 »
Die Schwungscheibe sitzt auf der Kurbelwelle also sollten da Kurbelwellengrad eingeschlagen sein ... die Nockenwellengrad kannst Du nirgends ablesen, ausser Du montierst eine Gradscheibe auf dem Verteiler.

Die Hülse mit den Nocken (bzw. jetzt Magneten) sollte leicht auf der Verteilerwelle drehbar sein und leichtgängig aus jeder Position wieder zurückschnacken in die Ursprungslage (durch die Federn des Fliehkraftmechanismus).

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #28 am: So.21.Jun 2015/ 20:19:49 »
Die Schwungscheibe sitzt auf der Kurbelwelle also sollten da Kurbelwellengrad eingeschlagen sein ... die Nockenwellengrad kannst Du nirgends ablesen, ausser Du montierst eine Gradscheibe auf dem Verteiler.

Da ich bei Motordrehzahl die Grad auf der Schwungscheibe abgelesen habe, dürfte meine Zündkurve also viel zu flach sein. Beispielsweise habe ich bei 2000 Umdrehungen des Motors 10 Grad auf der Schwungscheibe abgelesen, da sollte aber laut Zündkurve 20 Grad anliegen. Ich habe jetzt gerade überhaupt keine Ahnung, woran das liegen könnte. :(

Die Hülse mit den Nocken (bzw. jetzt Magneten) sollte leicht auf der Verteilerwelle drehbar sein und leichtgängig aus jeder Position wieder zurückschnacken in die Ursprungslage (durch die Federn des Fliehkraftmechanismus).

Das habe ich schon geprüft und funktioniert wie beschrieben.

Gruß

Michael

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Re: Einbau Ignitor
« Antwort #29 am: So.21.Jun 2015/ 20:26:11 »
Hm, tut mir leid wenn ich da was falsches geschrieben haben sollte. Wo sitzt denn diese Schwungscheibe beim 6-Zylinder ? Hast Du evt. ein Foto ?

Smokey hat hinter der unteren Riementrommel eine Kurbelwellendämpferscheibe, aber da sind nur zwei Markierungen drauf: TC und 5°.

Charles  :)
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