Autor Thema: Motor springt gut an, geht bei Einlegen der Fahrstufe im kalten Zustand aber aus  (Gelesen 2868 mal)

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Offline Blessington

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Hallo zusammen!

Gestern habe ich zum ersten Mal wieder die Gelegenheit gefunden, nach der Überholung der Vergaser mit meiner Abby durch die Dörfer zu ziehen. Dabei kam es in der Kaltlaufphase zu Problemen, die ich so noch nie an dem Wagen hatte.

Bevor ich den Motor starte, trete ich das Gaspedal langsam einmal bis auf den Boden durch, dann schalte ich die Zündung ein und warte, bis das feine Tickern aufhört, dann starte ich den Motor. Wenn sie länger gestanden hat,  dauert es ein bisschen, bis sie anspringt, läuft dann aber gewöhnlicherweise stabil mit erhöhter Leerlaufdrehzahl.

Gestern hatte ich das Problem, dass der Motor nach dem Starten im Kaltlaufbetrieb ausgegangen ist, nachdem ich die Fahrsufe für den Rückwärtsgang eingelegt habe. Also wieder nach "P" geschaltet und neu gestartet. Er sprang sofort an und lief im Leerlauf stabil. Dann dasselbe Spiel: Fahrstufe eingelegt - und aus war er.

Irgendwie habe ich Abby dann aus der Garage bekommen und erstmal im Leerlauf drehen lassen. Um aus dem Hof zu fahren hat sich dass das Spiel mit dem Ausgehen beim Fahrstufeneinlegen noch zweimal wiederholt.  >:(

Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass der Motor nach dem Ausgehen immer sofort auf Schlüsseldreh angesprungen ist, ich musste nicht "orgeln" oder so.
Nach längerer Rummacherei hätte ich den Eindruck, sie läuft etwas stabiler, also habe ich "D" eingelegt - es hat knapp zum Weiterlaufen gereicht. Also bin ich frech einfach losgefahren. Während der ersten Kilometer hätte ich den Eindruck, das die Schaltvorgänge etwas ruppig sind, das mag ich mir aber auch eingebildet haben.

Im warmen Zustand gab es gar keine Probleme, sie lief sehr gut im stop-and-go, auf der Landstraße und schließlich eine längere Strecke auf der Autobahn. Alles war wie immer. ???

Könnt ihr mir einen Rat geben, wohin ich anhand dieser "Symptome" meine Aufmerksamkeit zuerst richten sollte?

Wie gesagt, die Vergaser sind gerade frisch überholt, Weakener funktioniert, Vergaserdämpfer haben Öl (das kontrolliere ich aber extra nochmal und mache nochmal einen Tropfen rein). In meiner Vorstellung kann es doch eigentlich nur daran liegen, dass die Leerlaufdrehzahl im Kaltlauf zu niedrig ist/ die Startautomatik nicht richtig funktioniert hat....

Ich bin für Eure Rückmeldungen dankbar. :)

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas

Edit: kann ich eventuell aus Versehen die durch Gaspedaldruck eingeschaltete Startautomatik durch Gasstöße wieder ausgeschaltet haben? Ich meine, mich zu erinnern, dass ich beim allerersten Starten doch das Pedal halb getreten habe, um sie schneller anspringen zu lassen (also nachdem ich eigentlich die Startautomatik ganz normal wie immer aktiviert hatte)....
Kann das schon des Pudels Kern sein - die Startautomatik war gar nicht aktiv?

Andreas
« Letzte Änderung: Do.01.Nov 2018/ 11:12:54 von Blessington »
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Offline wellenkieker

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Hallo Andreas,

sehe ich auch so (Drehzahl runter, da Startautomatik deaktiviert),

kann man natürlich prüfen, wenn man einen Helfer und eine Stroboskoplampe mit Drehzahlmesser hat.
Oder erfühlen  ::).
Erklärte sich jedoch, in meinen Augen stringent, aus Deiner Beschreibung.

Da Du allerdings auch irgendwann mal losfahren möchtest, bevor die Nachbarn/Garagendame beginnen
auf Ihre durch Dein Handeln gefährdete Gesundheit zu achten, bedarf es einer Änderung. :-[

-> Wie es mit den Viskositäten des Motoröls und des Getriebeöls liegt kannst Du am besten beurteilen.

Womit allerdings das gefühlt ruppigere Schalten noch nicht geklärt ist.

Stefan

Offline Gert

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1: Gaspedal durchtreten und nachschauen ob die Chokeklappe im Gestänge mit der Leerlaufdrehzahlanhebung ganz einrastet.
2: prüfen ob der Magnet, der die Chokeeinrichtung zusätzlich halten soll, arbeitet.
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Offline Wraith39

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Langbeschreibung zu Gerts Antwort (die ich erst nach Schreiben dieses Beitrages gesehen habe):

Eine Sache, lieber Andreas, kannst Du ganz leicht machen: Teste bitte einmal die Kulisse, die die Kaltstartautomatik steuert. Da gibt es ja bekanntlich die drei Stufen.
Also: Wagen ist kalt und ausgeschaltet. Dann müsste eine Person im Auto einmal das Gaspedal (Zündung aus!) voll durchtreten und Du schaust, was passiert. Die Kulisse muss auf die oberste Stufe "fallen". Das geht auch, indem Du allein an der "Klokette" ziehst, bzw. dort, wo diese Kette befestigt ist (Gasgestänge). Udo hat das mal irgendwo wunderschön erklärt. Manchmal nämlich, da hängt dieses Treppchen fest, weil nicht genug Öl das Herunterfallen ermöglicht. Da hilft dann eine gute Dosis WD 40. Danach: Kulisse wieder in Ausgangsposition setzen und erneut testen, ob sie runterfällt. Wenn man einmal weiß, wie's geht, kann man sich ziemlich viel Ärger ersparen.
Natürlich gibt es noch andere Ursachen, z.B. der Magnet und die Starterklappe. Hier arbeitest Du Dich mal durch die Forenbeiträge unter "Starterklappe" durch. Auch dafür gibt es Tests.
Es ist gut möglich, dass Du nach dem Gelesenen nicht weiß, was ich meine. Bitte melde Dich in diesem Fall. ich werde dann versuchen, noch genauer zu sein und es zu beschreiben. Vorher aber kannst Du Dir diese Mechanik einfach mal am Objekt anschauen und testen, wie sie funktioniert (Zündung aus, Wagen kalt). Da kann nichts kaputt gehen.
Viel Glück und liebe Grüße,
Rudolf

p.s. die ruppigen Schaltvorgänge kommen von einem "falschen" Vakuum, wenn der Wagen zu untertourig/mager zu Beginn läuft
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Offline Blessington

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Vielen herzlichen Dank für Eure Antworten, die mich in meiner Vermutung bestätigt haben, dass der Fehler im Bereich der Startautomatik liegt.
Ich bin mir leider jetzt nicht ganz sicher, was mit "Kulisse" gemeint ist. Die "Klokette" hat bei mir auf Anhieb ein Bild im Kopf erzeugt.  :)
Hat jemand diese "Kulisse" als Foto für mich, damit ich auch auf die richtige Stelle schaue? ;)

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
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Offline gerd DRB15051

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hier sieht man die "Klokette" bei meiner Corniche

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Offline Blessington

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Hallo zusammen - und vielen herzlichen Dank an Euch alle für Eure Rückmeldungen!

Ich habe gestern morgen also zusammen mit meiner Frau und einer kleinen Taschenlampe im Mantel den Weg zur Garage angetreten, um die Mechanik der Startautomatik zu testen. Ergebnis: alles funktionierte einwandfrei und wie es soll.

Also bleibt hier zunächst nur, die (wie ich es mir zusammenreime) peinliche Wahrheit zu beichten: ich muss vor einigen Tagen die Startautomatik, die ich durch den Gaspedaldruck eingeschaltet hatte, durch einen Gasstoß unbeabsichtigt wieder ausgeschaltet haben. Diesen Gasstoß hatte ich blödsinnigerweise wohl unterbewusst vorgenommen, um ein schnelleres Anspringen des Motors nach längerer Standzeit (gut vier Wochen) zu "erzwingen".  ::) :o
Der Motor lief in der Folge dann ohne erhöhte Kaltlaufdrehzahl - mit den hier beschriebenen Folgen. ::)

Also:
Abby: unschuldig.
Andreas: schuldig.

Aber:

Eine Sache trat dann unerwartet auf der Ausfahrt gestern doch noch auf: Als ich mit Abby etwa 400 Meter nach dem Beginn der Fahrt (also noch mit kaltem Motor) durch einen Kreisverkehr gefahren bin, ist sie mitten in der Kurve plötzlich ausgegangen. Ich habe sie an den Straßenrand gelenkt und dort völlig ohne Probleme wieder gestartet. Bei der weiteren Ausfahrt gabe es nicht die geringsten Probleme, auch bei weiteren Kreisverkehren oder Ampelstops nicht.... ???

Habt Ihr bei Euren Fahrzeugen schon einmal einen ähnlichen Vorgang erlebt?

Viele Grüße aus der herbstlichen Südpfalz

Andreas
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Offline Udinho

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Ja, schon erlebt. Kann nämlich sein, daß die Federspannung für die Starterklappe zu gering ist und die Klappe dadurch für kältere Witterungsverhältnisse zu schnell wieder offen ist. Erhöhung der Federspannung sorgt für längere Phase des langsamen Öffnens der Klappe. Oder die kleine Feder an der Stufenscheibe ist verschmutzt oder defekt.

Im übrigen verwende ich einen Trick, der - bei mir jedenfalls - den Motor auch nach drei Wochen Pause tadellos sofort anspringen läßt: Nach dem Abstellen des Motors nach einer Fahrt gebe ich im Motorraum von Hand Gas, drücke die Starterklappe gegen den Federdruck ganz runter und lasse das Gaspedel wieder los, erst dann lasse ich die Starterklappe auch wieder los. Die geht dann zwar gleich auf, klar, aber wenn der Motor erkaltet und die Federkraft nachläßt, geht die Klappe langsam zu und ist dann geschlossen, sobald der Motor mehr oder weniger abgekühlt ist. Der Fußtritt aufs Gaspedel beim nächsten Start erübrigt sich dann, die Klappe ist ja bereits zu. Aber das ist nicht der Punkt, sondern auf den Effekt kommt es an: Im Ansaugtrakt bleibt ein Benzin-Luft-Gemisch zurück, das beim Starten des Motors viel schneller ein zündfähiges Gemisch bereitstellt, der Motor springt sofort und auf Anticken mit dem Schlüssel an - auch nach drei Wochen noch.

Mußt Du mal ausprobieren. Aufs Gaspedal kannst Du ruhig trotzdem treten, nur sollte nichts mehr passieren, weil die Klappe ja bereits geschlossen sein sollte, wenn alles richtig funktioniert. Problem könnte evtl. die Stufenscheibe sein, auf der das Gaspedal aufliegt und über die die höhere Leerlaufdrehzahl gesteuert wird. Die wird über eine eigene kleine Feder bewegt, die aber ziemlich schwach ist. Wenn der Mechanismus verschmutzt ist oder die kleine Feder defekt/ausgeleiert/gebrochen, dann funktioniert die Erhöhung der Leerlaufdrehzahl nicht mehr richtig, manchmal ja, manchmal ein bißchen, manchmal gar nicht, halt zufällig so oder anders, aber nicht so, wie sie sollte. Übrigens kann man die Höhe der Leerlaufdrehzahl mittels der Schraube, die auf der Stufenscheiben aufliegt, einregulieren - immer vorausgesetzt, das ist alles bei Dir noch vorhanden und funktionstüchtig ... weiß man ja aus der Ferne nicht ...

Gruß - Udo
« Letzte Änderung: Sa.03.Nov 2018/ 16:47:26 von Udinho »
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Offline gerd DRB15051

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Eine Sache trat dann unerwartet auf der Ausfahrt gestern doch noch auf: Als ich mit Abby etwa 400 Meter nach dem Beginn der Fahrt (also noch mit kaltem Motor) durch einen Kreisverkehr gefahren bin, ist sie mitten in der Kurve plötzlich ausgegangen. Ich habe sie an den Straßenrand gelenkt und dort völlig ohne Probleme wieder gestartet. Bei der weiteren Ausfahrt gabe es nicht die geringsten Probleme, auch bei weiteren Kreisverkehren oder Ampelstops nicht.... ???

Habt Ihr bei Euren Fahrzeugen schon einmal einen ähnlichen Vorgang erlebt?

Viele Grüße aus der herbstlichen Südpfalz

Andreas


Hatte ich auch schon zwei mal, ausgegangen und sofort wieder angesprungen. Ursache war (nehme ich an, weil es danach nie wieder passierte) der Poltrenner an Batterie Minus, der hatte den Kontakt verloren, hab jetzt nen neuen eingebaut
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Offline Gert

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Zitat
Hatte ich auch schon zwei mal, ausgegangen und sofort wieder angesprungen. Ursache war (nehme ich an, weil es danach nie wieder passierte) der Poltrenner an Batterie Minus, der hatte den Kontakt verloren, hab jetzt nen neuen eingebaut
Und die Lima hat gerade nicht geliefert?
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Offline gerd DRB15051

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war halt so ;D klar geht die LiMa, vielleicht wg. der elektronischen Zündung
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Offline Blessington

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Hallo zusammen!

Ich möchte der Vollständigkeit halber zu dem von mir erstellten Thread noch eine Anmerkung nachschieben, um einem Leser mit vielleicht ähnlichen Problemen noch einen zusätzlichen Tipp geben zu können, worauf man sein Augenmerk auch richten sollte/könnte.

Nachdem die Stufenscheibe und das kleine Gestänge der Startautomatik nochmals überprüft und für in Ordnung befunden wurden, habe ich die beiden Vergaserdämpfer durch Neuteile ersetzt. Einer der beiden Dämpfer hatte ein schadhaftes Gewinde und sprang während der Fahrt aus dem Vergaserdom heraus - was sich natürlich auf den Motorlauf negativ auswirkte.

Nachdem damit die Probleme offensichtlich gelöst waren, die mit dem Ausgehen des Motors im kalten Zustand beim Einlegen der Fahrstufe bestanden hatten, blieb der Kaltlauf dennoch immer noch unzufriedenstellend. Der Motor sprang zwar gut an, auch nach längerer Standzeit, auch das Einlegen der Fahrstufe war nun unproblematisch und man konnte den Shadow nur mit Standgas langsam aus der Garage rollen lassen.  Der Motor schüttelte sich aber regelrecht, wenn man dann sofort mit normalem Druck auf das Gaspedal wegfahren wollte. Die Gasannahme war schlecht und ich hatte den Eindruck, als würde der Motor "ersticken".
Wenn man in dieser Situation dann den Fuß vom Pedal nahm, brauchte der Motor erst eine gewisse Zeit, um sich wieder "zu erholen" und im Leerlauf einigermaßen normal zu drehen. Losfahren konnte man aber erst, wenn die Kaltlaufphase durch Warmdrehen beendet war.

Wir haben dann mehr durch Zufall entdeckt, dass die kleine "Klokette", die den "Gashebel" im Motorraum bedient, in sehr straff gespanntem Zustand eingehängt worden war. Das war vor der Vergaserrevision nicht der Fall gewesen. Nachdem wir diese Kette etwas lockerer eingehängt hatten (zwei bis drei Kugeln lockerer), waren die beschriebenen Kaltlaufprobleme schlagartig verschwunden.

Ich vermute nun laienhaft, dass die zu straff gespannte Kette die Klappe auch im kalten Zustand immer leicht geöffnet gehalten hat und dadurch das Gemisch während der Kaltlaufphase nicht stimmte und der Motor zu fett lief. Das würde die beschriebenen Symptome erklären, oder täusche ich mich da?

Vielleicht ist das ja ein möglicher Anhaltspunkt bei einer Fehlersuche mit ähnlichem Problem.

Viele Grüße aus der Südpfalz

Andreas
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Offline Wraith39

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Lieber Andreas,
ganz genau so wird es sein, die Kette zieht an der Klappe und öffnet diese. Ist sie zu straff gespannt, bleibt vermutlich die Steuerklappe (nicht die Chokeklappe) immer ein wenig geöffnet.
Auf jeden Fall muss die Kette Spiel haben.
Liebe Grüße,
Rudolf
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Offline Udinho

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Irgendwie haut das nicht hin mit der Erklärung, denn die Kette zieht doch an der Drosselklappe (was Rudolf "Steuerklappe" nennt), und mit der Drosselklappe wird kein Gemisch eingestellt, sondern nur die Menge an Gemisch geregelt, die der Motor sich reinzieht-/saugt. Freilich wird mit steigendem Sog bei zunehmender Öffnung der Drosselklappe auch das Gemisch fetter, weil der Kolben im Vergaser steigt und die Nadel damit in der Düse mehr Öffnung freigibt - aber das ist immer nötig, auch bei kaltem Motor. Insofern wird bei kaltem Motor durch das Öffnen der Drosselklappe das Gemisch - wenn überhaupt - nicht anders verändert als bei warmem Motor.

Auch aus einem anderen Grund haut die Erklärung nicht hin: Wenn der Motor kalt ist, wird durch das Runterfallen der Starterklappe (letztlich die kleine Nase auf der Nockenscheibe) auch die Drosselklappe ein Stückchen geöffnet. Das wäre dann derselbe Effekt, den die Kette erzeugt, wenn sie etwas zu stramm eingehängt ist. Der Motor braucht doch einen erhöhten Leerlauf, wenn er kalt ist.

Auf jeden Fall müßte das Auto zuvor immer einen viel zu hohen Leerlauf gehabt haben. Davon habe ich vorher nichts gelesen, wenn ich mich richtig erinnere.

Tut mir leid, für mich ist die Erklärung nicht schlüssig.

Gruß - Udo
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Offline Blessington

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Auf jeden Fall müßte das Auto zuvor immer einen viel zu hohen Leerlauf gehabt haben. Davon habe ich vorher nichts gelesen, wenn ich mich richtig erinnere.

Tut mir leid, für mich ist die Erklärung nicht schlüssig.

Hallo Rudolf, Hallo Udo,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

Ich habe wie gesagt versucht, mir da eine plausible Erklärung zusammenzureimen, warum die (zu) straff gespannte Kette den schlechten Motorlauf verursachen könnte. Udos Einwendungen sind für mich aber auch sehr nachvollziehbar und nicht minder plausibel.  ???

Ich bin zwischenzeitlich mit dem Shadow ausgefahren, um zu testen, ob sich eine Veränderung im Kaltlaufverhalten ergeben hat. Bisher glücklicherweise nicht. Der Wagen sprang gut an und lief sofort stabil. Ich bin dann ohne weitere Gedenkminuten aus der Garage gefahren, aus dem Hof raus auf die Straße (rückwärts), Fahrstufe "D" eingelegt und los gings. Danach kamen dann Autobahn, Landstraße und Stadtverkehr in bunter Mischung - ohne jedes Problem.

Wären die veränderten Temperaturen eine mögliche Erklärung für den zum Positiven veränderten Kaltlauf? Mittlerweile ist es bei uns in der Region etwas wärmer geworden, der Temperaturunterschied zwischen den Tagen mit den erheblichen Kaltlaufproblemen und den beiden Ausfahrten von letzter Woche beträgt sicher um die 5° C (7° C zu ungefähr 12°C).

Ein stark erhöhter Leerlauf ist uns nicht aufgefallen. Nur an dem Tag, an der wir die zu straff eingehängte Kette entdeckten, fiel uns der recht hohe Leerlauf auf. Wobei ich mit "recht hoch" jetzt aber auch nicht 3000 Touren oder so meine.

Die Vergaser sind ordnungsgemäß zusammengebaut, eingestellt und synchronisiert, die beiden Dämpfer sind neu und natürlich entsprechend mit Öl gefüllt, der Weakener funktioniert (hält man den Filter zu, ist der Motor sofort aus), die Länge der Kette stimmt jetzt auch...

Ich werde in den kommenden Tagen (sofern es nicht gerade regnen sollte) wieder ausfahren und dann hier berichten, ob sich etwas Neues tun sollte - natürlich auch, falls sich die bereits bekannten Unpässlichkeiten wieder einstellen sollten (was ich natürlich nicht hoffe).

Herzliche Grüße aus der Südpfalz

Andreas

P.S. Im Sommer wird jetzt die zunehmend insuffizienter werdende Hydraulikpumpe für den vorderen Bremskreis überholt und das System bekommt seinen fälligen Ölwechsel.  :)
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