Autor Thema: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?  (Gelesen 19021 mal)

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Offline Udinho

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Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« am: Mi.13.Apr 2011/ 11:23:39 »
Hier http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,755929,00.html gibt's etwas davon für den, der's mag, oder den, der sich einfach interessiert.

Gruß - Udo
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Lifestyler

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #1 am: Mi.13.Apr 2011/ 15:52:54 »
Tja,

was sagt der Rolls-Royce-Kenner dazu und was sagt der "gemeine" Autofahrer dazu? "Prunkwagen", 30.000-Euro-Akku, "Waftability", 12-Zylinder-Tradition und so weiter. Die Kommentare unter dem Text sind auch nicht uninteressant. In diesem Forum ist das Interesse an diesem Thema nicht sehr hoch. Der Cloud-, Shadow-Besitzer wird sich kaum mit Akku-Leistungen beschäftigen wollen. Ich bin neugierig. Auf die technische Entwicklung der nächsten Jahre. Immerhin war Mr. Royce Elektro-Ingenieur. RR hat früher viel Geld mit Elektroanlagen verdient. Aber eben früher. Und früher hat RR exzellente Oil-Engines gebaut. Diesel ist aber kein Thema mehr. Tradition und Historie allein sind also für eine solche Aktion nicht verantwortlich.



Ich würde gerne mehr Meinungen zu diesem Thema lesen, auch hier in diesem Forum. Erstens, weil mich Rolls-Royce fasziniert und zweitens, weil ich hier sehr viel Kompetenz vermute.

Gruß

Lifestyler   

Offline Ex-DRB15051

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #2 am: Mi.13.Apr 2011/ 16:01:15 »
Was für ein Unfug!! Ein RR, den ich nach 180KM für etwa 20h stehen lassen muss ... also ein Im-Mobil, kein Auto-Mobil mehr.

Da treibt RR eine ohnehin höchst unsinnige Debatte auf eine neue Spitze. Und natürlich an der eigenen Klientel vollkommen vorbei.
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Offline Grzmblfxx

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #3 am: Mi.13.Apr 2011/ 16:47:59 »
...Da treibt RR eine ohnehin höchst unsinnige Debatte auf eine neue Spitze. Und natürlich an der eigenen Klientel vollkommen vorbei.

Naja, abgesehen davon, dass das hohe Gewicht und die unsinnige Leistung die Reichweite kappt, denke ich dass sich 90% aller Fahren mit dem E-Rolls erledigen lassen. Der geneigte Käufer muss sicherlich nicht das Auto als alleiniges Fortbewegungsmittel nutzen. Für weitere Fahrten steht dann sicher eine adequate Alternative zur Verfügung, ein Mulsanne beispielsweise ;D

Eigentlich müsste ein E-Rolls ein Neuentwicklung sein, da das Geräuschaufkommen völlig anders ist und das Gewicht eine eklatante Rolle spielt. Ausserdem ist ein Range- Extender ein Muss, denn liegenbleiben mit einem Rolli ist ja unmöglich. Aber das ist ja technisch keine Herausvorderung. Eher alle "Spielereien" so zu elektrifizieren, daß der Verbrauch minimal bleibt. Stichwort Entertainment, Licht, Heizung, Komfort usw, denn man kann doch nicht erwarten, die Sitze von Hand zu stellen. Um um soetwas beispielsweise Recourcenschonend durchzuführen, ist eine völlige Neukonstruktion des Sitzes notwendig.
Wenn ich da das Amperemeter meines Shadows anschaue, wie das ausschlägt, wenn die Sitze verstellt werden...
Schöne Grüße
Andreas

Lifestyler

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #4 am: Mi.13.Apr 2011/ 16:49:59 »
Reichweite und Tankvorgang. Das sind die Fragen. Ist schon interessant: Der Tank wird zur Hauptsache. Irgendwann werden die Gespräche anders verlaufen: "Womit fährst Du denn?" Antwort: "Ich war beim Tuning, hab jetzt doppelte Kapazität bei halber Fülldauer." Ist dann ungefähr wie beim Computer. Nicht der Prozessor ist wichtig sondern Arbeitsspeicher und Festplatte.  Was helfen Abspeckmaßnahmen wie Alu-Teile, Karbon-Karosse, wenn der Akku die ganze Diät wieder zunichte macht.

Beim RR sehe ich ein ganz gutes Potenzial bei Hotel-Shuttles. Man braucht dann drei, vier Autos, die abwechselnd zum Flughafen oder in die City fahren, während der andere wieder aufgeladen wird. Dann bekäme man auch schnell Feedback zum Thema Fahrkomfort durch sehr viele verschiedene Fahrgäste und Belastungsdaten durch die Chauffeure.  

Offline Kutscher

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #5 am: Mi.13.Apr 2011/ 17:21:01 »
Jeder so, wie er es braucht. Ich habe einige Jahre Fahrtenbuch geführt und weiß daher, dass ich im Alltag durchschnittlich 30 Kilometer täglich fahre. Manchmal gar nicht, selten auch mal 120 Kilometer am Tag. Jetzt habe ich mitten in der Stadt ein Haus, in dem ich wohne und arbeite, dadurch fahre ich noch weniger. Sommerurlaub mit dem Rolls-Royce, Winterurlaub mit dem X-Drive-BMW meiner Freundin, für andere Zwecke habe ich noch drei weitere Fahrzeuge. Da mir also neben dem Alltagsfahrzeug noch genug andere Fahrzeuge zur Verfügung stehen, sehe ich ein Elektroauto für meinen Alltag als sinnvoll an, besonders wenn z.B. der Strom als "Abfallprodukt" der Gebäudeheizung (Blockheizkraftwerk) anfällt. Ich habe noch kein Elektroauto, denke aber aus den oben genannten Gründen ernsthaft darüber nach.

Ich gehe davon aus, dass es viele Autofahrer gibt, die im Alltag keine Langstrecken zurücklegen und ich also kein Einzelfall bin. Wie viele davon einen Rolls-Royce Phantom im Alltag nutzen (ich nicht) weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass insbesondere RR-Fahrer meistens mehr als ein Auto besitzen. Was machen RR-Fahrer denn mit ihren Rolls-Royce, wie werden diese Fahrzeuge genutzt? Als Reisewagen? Oder eher zur Repräsentation? Fährt ein Hotel-Rolls-Royce weiter als bis zum Flughafen oder Bahnhof? Geht es dem privaten RR-Fahrer vielleicht nur um die tägliche 20-Kilometer-Fahrt zum Büro?
Jedes Fahrzeug wird doch individuell genutzt - auch jeder Rolls-Royce. Für Kurzstrecken-Nutzung bietet sich ein Elektroantrieb an, besonders beim Rolls-Royce, denn geräuschloser geht es nicht.
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Offline -unbekannt verzogen-

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #6 am: Mi.13.Apr 2011/ 18:02:16 »
Die Kommentare unter dem Text sind auch nicht uninteressant.

In der Tat,

das sind sie. Besonders gut hat mir der hier gefallen:

Ich surf dann mal rüber zu Bild.de, die haben die gleichen Themen und lesen wenigstens noch mal Korrektur.

Dem kann ich mich anschließen: Der SPIEGEL-Artikel ist doch viel zu oberflächlich, um eine ernsthafte Diskussion zu verdienen.

Gruß

Michael

Lifestyler

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #7 am: Mi.13.Apr 2011/ 18:26:20 »
"Dem kann ich mich anschließen: Der SPIEGEL-Artikel ist doch viel zu oberflächlich, um eine ernsthafte Diskussion zu verdienen." Genau, ich glaube, dass der SPON-Artikel auch nicht als Grundlage für eine ernsthafte Diskussion ausreicht. SPON ist kein Fachmagazin mit der entsprechenden Leserschaft.

Deshalb freue ich mich, dass man an dieser Stelle eher auf gute/sachliche Statements trifft.

Die Frage nach der Antriebs-/Energiequelle muss ja auch nicht heute beantwortet werden. Aber einige Antworten sind schon interessant. Thema: individuelle Nutzung. Es gibt Busse und Bahnen, die manchmal bequemer und effizienter sind. Trotzdem wird das Risiko des Staus, der techn. Unzulänglichkeit und des Stresses oft gerne in Kauf genommen. Kann man individuell im Stau stehen? Kann man individuell auf die Reparatur warten? Ich erinnere mich an eine Veranstaltung in München bei der Technik GmbH von BMW. Es ging um "steere by whire" und "brake by whire", also Lenkung und Bremsen mit Elektronik. Das war 2002. Damals war man sich bei BMW einig, dass der Autofahrer die individuelle Bedienung des Autos als absolute Bedingung ansah. "Das macht den Unterschied zu öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Ich entscheide, ich lenke, ich bremse." Nun soll ich acht Stunden an der Tankstelle warten oder nach 100 Kilometern den Heimweg antreten, weil ich sonst die Nacht neben einer wildfremden Steckdose verbringe. Das Thema ist vielschichtig. Ökologie vor Individualität? Oder andersrum. Wird ein E-Phantom-Besitzer zum absoluten Trendsetter? 

Offline prinzcharles

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #8 am: Mi.13.Apr 2011/ 19:09:09 »
Schon der erst Satz in dem Artikel ist Unsinn: "Ein RR ohne V-12-Motor?" Sämtliche Silver Shadow, Spirit usw. haben keinen V-12-Motor.
Außerdem wurde dieser Elektro-Phantom schon vor einigen Wochen auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellt. Die Story ist also alt.

Überlegenswert ist diese Antriebsart auch für einen RR. Da man vermutlich einige Details im Wagen durch einen anderen Antrieb nicht benötigt, könnte das Wagengewicht sinken und auch der Antrieb und die Batterien könnten etwas geringer dimensioniert sein.
Vollends interessant wird ein E-Antrieb erst, wenn die Stromerzeugung (also ohne AKWs) dauerhaft geregelt ist, und die derzeitige Forschung einen Weg gefunden hat, die elektrische Energie in Flüssigform zu bringen.
derzeit laufen ja Experimente in dieser Richtung.
Dann wäre ein Auftanken ähnlich simpel wie mit Benzin. Wenn dann die Reichweiten auf durchschnittlich 300-400 km steigen, hat der E-Antrieb wohl den endgültigen Durchbruch geschafft.
Ist der Bentley nicht marod, fährt es sich kommod.
Ist der Rolls kaputt, muß er auf den Schutt.

Offline IngoMA

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #9 am: Do.14.Apr 2011/ 22:40:20 »
Hier auch noch ein Artikel zum gleichen Thema:
http://www.n-tv.de/auto/Elektro-Luxus-auf-leisen-Sohlen-article3083096.html

Ihr habt es sicher mit verfolgt, Bosch und Daimler wollen nun groß in die Entwicklung von elektromotoren für Fahrzeuge einsteigen. Genau das sage ich seit Jahren, wenn der öffentliche Druck steigt, werden die Hersteller ganz schnell aktiv werden und lassen wir uns überraschen, wie überraschend schnell marktreife Batterien und Motoren auf den Markt kommen werden.
Erinnern wir uns an den Rußpartikelfilter. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Peugot ihn serienmäßig eingeführt und binnen Wochen hatten plötzlich alle deutschen Premiumhersteller ihn schon im Programm.

Wenn Individualverkehr überhaupt eine Zukunft haben wird, dann nur Grün. Und der E-Phantom wird es uns ermöglichen, dann immer noch Spaß an der Marke zu haben. Naja, in 30 Jahren wenn wir sie uns gebraucht leisten können! :)

Gäbe es brauchbare Lösungen Oldtimer und Youngtimer auf Elektroantrieb um zu rüsten, wich würde meine Autos umbauen lassen.
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Offline cferbrecht

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #10 am: Fr.15.Apr 2011/ 11:09:12 »
Noch ein Nachtrag dazu: Statistisch gesehen, werden 90% aller PKW in Deutschland weniger als eine Stunde je Tag benutzt - weder die die heute bereits erzielten Reichweiten noch die Ladezeiten dürften also für die große Masse aller Autonutzer ein Problem sein. Das Problem sind eher die noch sehr hohen Preise.

Hier nochmal die Empfehlung für alle, die sich mehr damit beschäftigen möchten: Die Zeitschrift "EMobile und Solar" bringt nicht nur Berichte und Übersichten über die lieferbaren Elektroautos, sondern auch über intelligente Netze usw.


Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
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Offline Kutscher

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #11 am: Fr.15.Apr 2011/ 13:02:19 »
Hier auch noch ein Artikel zum gleichen Thema:
http://www.n-tv.de/auto/Elektro-Luxus-auf-leisen-Sohlen-article3083096.html

Zwei Details des N-TV-Artikels finde ich bemerkenswert:

1. "Die meisten Phantom sind nur für Kurzstrecken im Chauffeurbetrieb im Einsatz."
2. "Und wenn dieser Rolls Royce an der Steckdose hängt, stehen im Schnitt ja noch zwölf andere Autos in der Garage."

Dann passt es doch, oder? Eine "mühelose, fast geisterhafte Beschleunigung" bieten die starken Elektromotoren wie die Verbrenner, vielleicht ist der E-Antrieb durch die Geräuschlosigkeit sogar noch etwas "geisterhafter". Keine Ahnung, woher der Autor das Wissen um die Nutzung von RR-Fahrzeugen und den durchschnittlichen Fahrzeugbestand von RR-Besitzern hat, aber es bestätigt meine Annahme, dass ein Elektroantrieb im Rolls-Royce für viele Nutzer die richtige Wahl wäre.
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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #12 am: Fr.15.Apr 2011/ 16:31:29 »
Was für ein Unfug!! Ein RR, den ich nach 180KM für etwa 20h stehen lassen muss ... also ein Im-Mobil, kein Auto-Mobil mehr.

Da treibt RR eine ohnehin höchst unsinnige Debatte auf eine neue Spitze. Und natürlich an der eigenen Klientel vollkommen vorbei.

Du kennst das Klientel der Neukäufer offenbar nicht, sonst hättest Du Dich sicherlich nicht so geäußert.  ;)

Lifestyler

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #13 am: Fr.15.Apr 2011/ 16:38:17 »

2. "Und wenn dieser Rolls Royce an der Steckdose hängt, stehen im Schnitt ja noch zwölf andere Autos in der Garage."

Das klingt erst mal schlüssig. Aber wir kennen uns doch. Und wenn ich zwanzig Autos in der Garage habe. Ich will immer den fahren, der gerade in der Werkstatt steht, oder der, den der Sohn gerade fährt und eben den, der an der Steckdose hängt. Und ich will mit dem Phantom von Hamburg nach Köln fahren, weil ich Lust darauf habe. Ich will doch selbst entscheiden und nicht wegen einer zu kurzen Leine mit dem anderen Auto fahren müssen. Ich will, weil ich will und nicht weil es nicht anders geht. Wir reden doch hier von individueller Mobilität. Wenn ich zwölf Autos in der Garage habe, dann meine ich zwölf und nicht elfeinhalb. Die Statistik ist mir egal. Ich bin doch kein RTL-NTV-Spiegel-Bild-Durchschnitts-RR-Bentley-Besitzer á la Eden und Konsorten.

Offline Kutscher

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Re: Ein bißchen Elektro-Phatom gefällig?
« Antwort #14 am: Fr.15.Apr 2011/ 17:08:45 »
Tja, lieber Lifestyler, dann ist der E-Rolls-Royce wohl nichts für dich.

Davon mal abgesehen sind 20 h Ladezeit aber wirklich unmöglich. Sowas muss zumindest über Nacht gehen, also in 8 bis 10 h.
Andererseits: wenn der Rolls morgens 15 Kilometer zum Büro gefahren ist, kann er dort ja direkt an die Ladestation geklemmt werden. Dann ist er vielleicht abends schon wieder voll, da die gefahrenen 15 Kilometer den Akku nur leicht belastet haben. 
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