Autor Thema: Getriebeöl-Verlust durch das Einfüllrohr des Getriebeöl-Messstabs  (Gelesen 2368 mal)

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Offline gabutti

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Hallo,

ich habe ein Problem mit einem '81er Silver Spirit, der 4 Jahre stand.
Der Wagen drückt nun während der Fahrt Getriebeöl durch das Einfüllrohr, in dem der Getriebe-Öl-Messstab, heraus.
Meine Vermutung ist, dass die Getriebe-Entlüftung verstopft ist, aber ich finde keine Entlüftung am Getriebe.
Weiss Jemand wie das bei den Rolls Getrieben gelöst ist?
Im Handbuch unter den trouble shootings steht das Szenario nicht beschrieben.

Danke im voraus,
Max

Offline Gert

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Re: Getriebeöl-Verlust durch das Einfüllrohr des Getriebeöl-Messstabs
« Antwort #1 am: Mo.22.Apr 2019/ 09:45:26 »
Ein TH400 hat 2 Ölleitungen zur Ölkühlung.
Ein Rohr für den Peilstab.
Alles was dann noch drann ist könnte Enlüftung sein.

Ich bin nicht sicher (1980 war die Gesellenprüfung), würde aber mal da ansetzen:

https://shop.heavensgategarage.de/1966-1980/Getriebe-3-Gang-alle-LHD-RHD-ab-4488/Elektrik-Steuerung/Vakuum-Modulator.html

https://www.introcar.co.uk/modulator-gm-gearbox-p4362

http://shop.asp-usshop.com/GETRIEBE-TRANSMISSION-PARTS/Automatikgetriebe-Teile/Unterdruckdose-
Getriebe-Vacuum-Modulator-TH350-TH400::8056.html
LRE23184 16 Jahre rumgestanden und ich muß es ausbaden

Offline Gert

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Re: Getriebeöl-Verlust durch das Einfüllrohr des Getriebeöl-Messstabs
« Antwort #2 am: Do.25.Apr 2019/ 18:32:19 »
Und?
Was ist nun?
LRE23184 16 Jahre rumgestanden und ich muß es ausbaden

Offline cferbrecht

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Re: Getriebeöl-Verlust durch das Einfüllrohr des Getriebeöl-Messstabs
« Antwort #3 am: Fr.26.Apr 2019/ 08:20:52 »
Oben auf dem Getriebe, direkt hinter der Glocke, sitzt ein Plastikschlauch, der der Entlüftung dient - prüfen Sie, ob der durchgängig ist.

Eine andere mögliche Ursache: Das Getriebeöl schäumt, wenn zu viel oder wenig Öl drin ist. Das äußert sich dann wie ein 'Überkochen', und Öl tritt aus dem Einfüllrohr aus.

Wenn es nicht an Überfüllung liegt, muss man das Öl in kleinen Mengen einfüllen und dabei den Motor laufen lassen. Das mehrmalige Einlegen der Stufen D, R und P im Wechsel unterstützt das innere Entlüften; fahren sollte man mit zu wenig Öl aber nicht.

Grüße aus dem Norden
Claus F. Erbrecht
Heaven's Gate Garage
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Quidvis recte factum, quamvis humile, praeclarum

Offline gabutti

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Re: Getriebeöl-Verlust durch das Einfüllrohr des Getriebeöl-Messstabs
« Antwort #4 am: Fr.26.Apr 2019/ 11:38:57 »
Ich habe zwischenzeitlich ein wenig in den Tiefen des Internets bzgl. des im Rolls verbauten "Hydramtic TH400" Getriebes gesucht und bin dabei auch auf die Position des Entlüftungsrohres (vent tube) gestoßen


Ich las auch in einigen Beiträgen, dass ein zugesetzter Getriebe-Ölfilter die Ursache sein könnte oder der Schnorchel, der in den Filter gesteckt ist, Luft ziehen kann.
Und da ja schon einiges an Öl durch das Einfüllrohr verloren gegangen ist, bot es sich an, direkt einen Getriebe Ölwechsel durchzuführen.

Zudem kommt man auch erst gut an das Entlüftungsröhrchen dran, wenn der "Modulator" (die blaue runde Unterdruckdose seitlich am Getriebe im Bereich des Einfüllrohrs) ausgebaut ist, hierfür muss das Getriebeöl eh abgelassen werden.

Also Überwurfmutter des Öl-Messstabs abschrauben, das ist quasi die "Ablassschraube", dann die Ölwannenschrauben lösen und die Ölwanne nach hinten runterklappen - Vorsicht! Es schwappt immer noch was Öl raus.

Folgende Dinge wurden kontrolliert:

- Durchlass der Entlüftung: Dorn ins Rohr geführt, fühlte sich frei an, anschliessend Druckluft durchgeblasen, man vernimmt einen Luftzug ins Getriebe-Innere, also ist die Entlüftung in Ordnung.

- Modulator: Unterdruck Prüfung der Membrane, zieht den Stößel ein und hält den Unterdruck. Stößelbewegt sich frei und leichtgängig.
Beim Modulator ist darauf zu achten, dass in dem kurzen Gummi-Verbindungsstück, das den Modulator und das Unterdruck-Rohr hoch zur Ansaugbrücke, verbindet und dicht hält, ein kleines Metall-Röhrchen mit Durchfluss Reduzierung sitzt. Diese Durchfluss Reduzierung hat nur den Durchmesser einer Nadel. Diese Öffnung war etwas verschmoddert. Wichtig ist auch, dass das Gummistück noch gut abdichtet.
Man kann das kleine Metallröhrchen aus dem Schlauch drücken. Ich habe ein neues Stück Schlauch verwendet - Bitte darauf achten, dass der neue Schlauch genügend Druck aushält und sich nicht zusammenziehen kann durch den Unterdruck!

- neuer Filter mit neuem O-Ring für den Plastik Öl-Schnorchel, der in den Filter gesteckt wird.
Ungewöhnlich ist dabei, dass die Schraube, die den Filter sichert, ein ziemliches Höhen-Spiel von ca. einem Zentimeter zulässt. Dies scheint laut vieler Beiträgen in US-Foren normal zu sein, weil dadurch der Filter etwas schräg hängt und tiefer in der Ölwanne Öl ansaugen kann. Ein Unterfüttern mit Unterlegscheiben, um den Filter gerade zu halten, ist daher nicht sinnvoll. Ich habe es also original "hängend" belassen.

- wie im Handbuch beschrieben 4,5 Liter Getriebeöl (Dexron II) über das Einfüllrohr einfüllen, Auto starten, Bremse treten, alle Gänge mit kurzer Verweildauer einmal durchschalten, zurück in P und anschließend den Ölstand per Messstab prüfen, dieser sollte sich im kalten Zustand einen cm unter "Min" befinden, dann den Wagen warm Fahren (20 km), im Stand und bei laufendem Motor nochmal alle Gänge durchschalten und Ölstand kontrollieren und entsprechend der Markierungen auffüllen. Insgesamt gingen bei mir 7 Liter ATF rein.

Nun fährt der Rolls wieder wunderbar ohne Öl auszuspucken  :)

Danke an Gert und Herrn Erbrecht für die Unterstützung!