Autor Thema: Ferndiagnose?  (Gelesen 26713 mal)

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Offline WHirsch

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #30 am: Mi.24.Nov 2010/ 14:48:11 »
War selten so neugierig auf einen Befund wie jetzt.

Warum nicht einfach mal einen fragen der sich mit 'ner Kristallkugel (oder Kaffeesatz, Karten, Innereien von toten Tieren etc.) auskennt?
Wir haben ja einen Mitleser vom Fach im Forum der zudem auch noch RR-Fan ist. ;)

Offline WHirsch

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #31 am: Mi.24.Nov 2010/ 14:49:43 »
Aber das Thema hatten wir ja hier auch schon mal erschöpfend abgehandelt. ;)

Hatten wir nicht, es war höchstens der ein oder andere ob der Diskussion erschöpft.  ;)

MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #32 am: Mi.24.Nov 2010/ 15:04:20 »
Wir haben ja einen Mitleser vom Fach im Forum der zudem auch noch RR-Fan ist. ;)

Danke für den Hinweis. Glaube aber, der angesprochene Hellseher wird zumindest hierzu keinen Beitrag leisten können, der mich interessiert. Dafür ist die Sache auch zu ernst.


BentleyDriver hat a.m.S. übrigens recht was die Definition von Überholung angeht. Wenn, dann alles und gründlich. Aus dem Grunde finde ich das Angebot von Ash James auf www.kda132.com  ganz interessant, der den Motor komplett zerpflückt hatte und vollständig neu aufbaute.

Wie gesagt, hoffe, dass es nicht dazu kommt und sich alles in Wohlgefallen auflöst. Die Hoffnung ist ja das, was zu letzt sterben sollte - auch wenn der Termin schon bekannt ist.

MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #33 am: Mi.24.Nov 2010/ 16:25:08 »
@BentleyDriver: Womit muss ich realistischer Weise rechnen bei einer gründlichen Überholung in der Weise, wie Du sie vorgenommen hast (in meinem Falle in reiner Lohnarbeit, da ich nichts selber machen kann)?

Egal was kommt bei der Durchsicht hier vor Ort am Dienstag werde ich ihn anschließend zu Werner Mork bringen lassen, damit für die nächsten 30 Jahre endlich Ruhe ist und ich im Mai sorgenfrei nach Frankreich fahre. Vielleicht hätte ich damals nach dem Kauf direkt zu Mork fahren sollen statt aus reiner Bequemlichkeit über die letzten drei Jahre so viel Geld im In- und Ausland für nichts und wieder nichts zu verbrennen.

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #34 am: Do.25.Nov 2010/ 22:43:00 »
Hallo Mk6,

wenn Dein Motor sonst gut läuft, würde ich erst einmal nix daran machen lassen. Warum auch, er ist doch revidiert, oder?

Wie lautet eine Weißheit in der Informatik? Richtig: Never change a runnig system!

So würde ich das auch erst mal bei Deinem Motor sehen. Wenn er zufriedenstellend läuft ist keine Not was zu ändern. Du wirfst sonst schlechtem Geld (nach Deinen Aussagen bisher verbranntes) gutes Geld hinterher. Das würde ich mir 3 x überlegen.

Auch an einem frisch revidierten Motor muss es nicht unbedingt sein, dass alles auf Anhieb problemlos läuft. Da wirst Du auch nachträglich noch diverse Einstellarbeiten oder sonstige kleinere Dinge abzuarbeiten haben. Das ist nicht nach 500 km gegessen.

Die Kosten einer Motorrevision lassen sich so einfach nicht beziffern, da es elementar vom Aufwand abhängt, den man eingehen möchte. Aber die in anderen Beiträgen kursierenden Zahlen ab 10K aufwärts sind durchaus realistisch.

Gruß
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #35 am: Di.30.Nov 2010/ 11:58:06 »
Hallo BentleyDriver,

also, der Motor lief eigentlich immer sehr ruhig und kraftvoll. Ohne jedes fremde Geräusch. Kompression war auch bestens. Jedoch bedingt durch die Hitzeprobleme in den Vorjahren hielte ich es zumindest für keinen falschen Schritt, ggf. den Motor auseinander zu bauen, von Ablagerungen zu reinigen und dabei dann auch direkt komplett auch zu überholen. Abgefunden hätte ich mich mit dem Gedanken und sogar auch mit den Kosten, aber sowas muss auch nicht unbedingt jetzt sofort sein und ich warte gerne auf eine anderes Mal...

Bzgl. der fehlerhaften Kopfdichtungen habe ich in Erfahrung bringen können, dass die Originale um 2007 zeitweise nicht lieferbar waren. Stattdessen wurden wohl welche in Australien beschafft, die qualitativ nicht OK waren (hier fehlten z.B. die Metallringe um die Öffnungen zu den Zylindern hin), sodass -in mehreren mir bekannten Fällen- diese dann auch recht schnell kaputt gingen. Die brannten alle immer im hintern Teil des Motors weg, also dort, wo es etwas wärmer wird, und damit genau entgegengestzt der Seite, die bei meinem Mk6 in Rede steht. 

Mit der Fahrt zur Werkstatt wurde es natürlich heute nichts. Es liegt zu viel schnee und die Eisplatten darunter machten es heute früh selbst mit meinem Allrad-Auto schwer, voran zu kommen. Hoffe nun, dass es bald wieder schneefreie Straßen gibt.

However, die Werkstatt ist noch immer der Meinung, dass es eher nicht die Kopfdichtung ist und spekuliert vielmehr auf die Vergaser (die aber auch erst vor einem halben Jahr überholt wurden). Sobald ich die ganze Wahrheit kenne, werde ich berichten. Hoffentlich aber nicht erst im Frühjahr.

Liebe Grüße

Mk6



MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #36 am: Fr.10.Dez 2010/ 09:58:17 »
Der  nächste Sommer kommt bestimmt, trotz aktuellem Schneechaos und Nässe, und ich freue mich darauf, dann endlich wieder meinen Mk VI zu fahren:

http://www.facebook.com/album.php?aid=19421&id=100001629505631&l=a91aa68a85

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #37 am: Fr.10.Dez 2010/ 20:12:42 »

also, der Motor lief eigentlich immer sehr ruhig und kraftvoll. Ohne jedes fremde Geräusch. Kompression war auch bestens. Jedoch bedingt durch die Hitzeprobleme in den Vorjahren hielte ich es zumindest für keinen falschen Schritt, ggf. den Motor auseinander zu bauen, von Ablagerungen zu reinigen und dabei dann auch direkt komplett auch zu überholen. Abgefunden hätte ich mich mit dem Gedanken und sogar auch mit den Kosten, aber sowas muss auch nicht unbedingt jetzt sofort sein und ich warte gerne auf eine anderes Mal...




Hallo Mk6,

wenn ich es richtig verstanden habe, ist Dein Motor doch revidiert. Die Fachwerkstatt kennst Du ja auch. Insofern würde ich erst mal versuchen den Umfang der Revision, auch wenn sie schon lange zurück liegt, heraus zu bekommen.

Stell Dir vor, die Temperaturprobleme haben eine andere Ursache und beim Zerlegen des Motors gibt es keinen ‚Befund’. Dann bist Du eine Menge Knete los, aber keinen Meter weiter bei der Suche nach dem oder den Übeltäter(n).

Zu den Temperaturproblemen gibt es viele mögliche Ursachen, die erst einmal zuverlässig ausgeschlossen werden sollten. Den Temperaturhaushalt Deines Motors regelt nicht ausschließlich der Kühlwasserkreislauf. Neben dem Fahrwind spielt auch die Abführung von Wärme über das Öl eine nicht unwesentliche Rolle. Ich würde mal mit Deinem Fachbetrieb diskutieren, ob Du Dir nicht mal eine Öltemperaturanzeige einbauen lässt um zu schauen was das Öl bei Deiner ‚Überhitzung’ macht.

Oder lass mal Deine Ölwanne abnehmen und kontrolliere das Ölsieb bzw. die Ölpumpe. Bei mir sah es vor der Revision so verstopft aus (siehe Bild). Es waren höchstens noch 20% der Fläche frei. Möglich, dass sich durch die lange Standzeit Deines Wagens ordentlich Ablagerungen in der Ölwanne gebildet haben oder die Ölpumpe nicht mehr ausreichend fördert.

Gruß
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #38 am: Fr.10.Dez 2010/ 20:24:36 »
...und so sieht die Ölpumpe von innen aus.

Es soll schon mal vorkommen, dass die Zahnräder verschleißen. Bei einem anderen englischen Patienten von mir sollten die Zahnräder bei jeder Revision (ca. 80.000 - 100.000 km) ausgetauscht werden. Die Konstruktion ist dort aber auch bei weitem nicht so solide wie beim Bentley.

Gruß
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #39 am: Mo.03.Jan 2011/ 13:48:00 »
Lieber BentleyDriver,

ganz ganz herzlichen Dank für die sehr guten Tipps. Ich hatte gehofft, längst Neues berichten zu können, aber während im Dezember meine Werkstatt noch im Umbau war, wurde mir heute verkündet, dass auch der dortige Boden neu ist, sodass die meinen Wagen erst Anfang Februar annehmen können. *seufz*

Ich überlege, wohin ich den Mk6 alternativ hin bringen lassen könnte, obwohl es mir schon sehr recht wäre, zuerst in der Werkstatt meines Vertrauens hier am Ort wenigstens eine erste Diagnose zu erhalten.

Hinsichtlich der erwähnten Temperaturprobleme finde ich Deinen Hinweis ganz besonders gut. Unterdessen wurde ja alles bereits mindestens einmal gemacht und auch wenn es im letzte Sommer keine offensichtlichen Probleme mehr gab, bin ich noch immer unklar darüber, weshalb plötzlich ein anderes Thermostat eingebaut wurde. In jedem Falle werde ich das Ölsieb kontrollieren lassen, sobald er in der Werkstatt ist, sodass eine weitere potentielle Störquelle keinen Ärger bereiten können wird.

Als ich den Wagen im Mai 2007 kaufte und im Frühjahr 2008 das erste Mal richtig fuhr schien alles OK zu sein. An einem Tag machten wir sogar mal fast 800 Km ohne Auffälligkeiten oder Wasserverlust und mit >70 Meilen. Selbst in einem Stau an einem der ersten wärmeren Tage blieb alles "cool". Erst kurze Zeit später, unmittelbar nach Rückkehr von einem Treffen im Münsterland, fingen die Probleme an. Zuerst fehlte Kühlwasser, kurze Zeit später blieb ich zwei Mal auf einer langen geraden Steigung and er A4 zwischen Aachen und Köln liegen. da dachte ich noch, die gefahren 90 Meilen Tempo mit drei Personen wären auf der langen Strecke zu schnell; kann ja sein (in jedem Falle aber ist es gefährlich und absolut leichtsinnig)


Diagnose dann waren eine unsachgemäß verbaute Kopfdichtung (auf altem Kleber), eine rostgeschädigte Wasserpumpe, ein verstopftes Kühlernetz, ein festsitzendes Thermostat.  Wurde dann alles repariert. Dennoch zeigte sich schon ein paar Wochen später wieder das gleiche Problem auf genau der gleichen Strecke. Liegenbleiben wg Temperaturanzeige kurz vor Anschlag bei kochendem Kühler aus dessen Überlauf braune Suppe lief... Also, ab und nochmal in die Werkstatt; diesmal nach Köln und wieder kamen der Kühler raus und die WaPu, neue Schläuche und und und... Praktisch fast alles also, inkl. On Top erneuerte Überholung der Bremsen, deren überholte Zylinder erneut undicht waren, neue Kupplung, Rückbau auf Kontaktzündung, Vergaserüberholung.... 

U.a. hatte ich da dann auch einen Zusatzlüfter einbauen lassen, der jedoch nicht iwirklich funktiniert. D.h., entweder fliegt die Sicherung beim zweiten, dritten Anschalten raus (verschieden Stärken ausprobiert) - oder aber die Batterie ist leer nachdem er unterwegs in Betrieb war....

Der Weg bisher war also nicht nur kostspielig (was mir im Zweifelsfalle sogar egal wäre), sondern vor allem sehr mühsam, möchte ich doch eifnach nur bisserl rumfahren mit der schönen alten Dame.

Den letzten Sommer über fuhr der Wagen dann ganz so wie es sein muss und es gab keinerlei Probleme. Nicht mal ein kleine Zündaussetzer. Gar nichts. Und jemand, den ich kenne, und der anderer Leute R-typen und Mk Vi sehr kritisch beobachtet, sagte zu mir nach Rückkehr aus der Werkstatt in Köln, er hätte nie noch einen Mk Vi gesehen, der so sauber und leise wie meiner laufen würde. Das war ein Ritterschlag! (Auch wenn ich meine, dass die Rechnungshöhe schon recht happig war)

However, und wie ja schon erzählt, seit Rückkehr vom Interimsbesitzer scheint es da ja nun einige Probleme zu geben und ich hoffe, dass sich diese leicht beheben lassen und nicht schon wieder 10 oder nochmehr Tausender  den Besitzer wechseln werden oder tatsächlich eine Überholung des Motors ansteht.    

Schade, dass es mit dem Treffen im Meilenbwerk nicht geklappt hatte. Freue mich auf eine Kennenlernen und den weiteren Austausch zum Thema Mk6; auch wenn ich mich zur Zeit eher wie ein Vampir fühle, konnte ich für Deine Tipps und Gedanken bisher leider noch nichts zurück geben. Hoffe aber, dass es sich ergeben wird.

Viele Grüße

Mk6



 



 
« Letzte Änderung: Mo.03.Jan 2011/ 13:57:27 von MK6 »

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #40 am: Mi.05.Jan 2011/ 23:04:26 »
Hallo Mk6,

Zitat
In jedem Falle werde ich das Ölsieb kontrollieren lassen, sobald er in der Werkstatt ist, sodass eine weitere potentielle Störquelle keinen Ärger bereiten können wird.
Also dann machst Du nur halbe Sache. Ich würde die Funktion der Ölpumpe und der Leitungen gleich mit kontrollieren lassen. Wenn Du schon mal die Ölwanne ab hast, macht das doch Sinn, oder? Was die Pumpe leisten muss , siehe Bildchen. Wenn Du wirklich sämtliche Fehlerquellen zuverlässig ausschließen möchtest, lasse nix links liegen, wenn es denn schon mal offen liegt.

Zitat
Dennoch zeigte sich schon ein paar Wochen später wieder das gleiche Problem auf genau der gleichen Strecke. Liegenbleiben wg Temperaturanzeige kurz vor Anschlag bei kochendem Kühler aus dessen Überlauf braune Suppe lief... Also, ab und nochmal in die Werkstatt; diesmal nach Köln und wieder kamen der Kühler raus und die WaPu, neue Schläuche und und und...
...und hoffentlich wurde auch der gleiche Kühlerschutz verwendet, denn sonst ist womöglich alles verschlammt. Wie hier im Forum ausgiebig diskutiert, vertragen sich die diversen Mittelchen nämlich nicht so wirklich.

Zitat
U.a. hatte ich da dann auch einen Zusatzlüfter einbauen lassen, der jedoch nicht iwirklich funktiniert. D.h., entweder fliegt die Sicherung beim zweiten, dritten Anschalten raus (verschieden Stärken ausprobiert) - oder aber die Batterie ist leer nachdem er unterwegs in Betrieb war....
Werksseitig sollte die Kühlleistung des Gesamtsystems einigermaßen ausreichend sein, insbesondere beim ‚big bore’, der ja einige Modifikationen gegenüber den früheren MK V1 hat ( z.B. ab B.320-CF weiter geöffnete radiator shutters, ab B.115-CD geänderte Kühlwasserpumpe, B.270-DA vergrößerten Kühler, B.213-GT reduzierte Lüftergeschwindigkeit, B.2-MD full flow Ölfilter, usw.). Mit den Zusatzkühlern ist langfristig kaum Abhilfe möglich. Zumal sie bei den ganz alten Wagen schnell die Batterie leer saugen und im Grund den durchströmbaren Querschnitt nur unnötig einengen. Und man glaubt es kaum, ich habe sogar 2 x erlebt, dass solche Lüftermotoren falsch herum angeschlossen waren, also entgegen der Hauptluftrichtung geblasen haben.

Zitat
However, und wie ja schon erzählt, seit Rückkehr vom Interimsbesitzer scheint es da ja nun einige Probleme zu geben und ich hoffe, dass sich diese leicht beheben lassen und nicht schon wieder 10 oder nochmehr Tausender  den Besitzer wechseln werden oder tatsächlich eine Überholung des Motors ansteht.
Ist das wirklich so, dass besagter Interimsbesitzer so viel vermurkst haben soll? Daran mag ich nicht so recht glauben. Im Grunde scheint ein Problem immer noch das alte zu sein, nämlich erhöhte Temperatur. Und da gibt es viele Ansätze, vom falschen Fahrstil bis hin zu falschen Zündkerzen ist alles möglich.

Zitat
Der Weg bisher war also nicht nur kostspielig (was mir im Zweifelsfalle sogar egal wäre), sondern vor allem sehr mühsam, möchte ich doch eifnach nur bisserl rumfahren mit der schönen alten Dame.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Dich solche Geschichten weiterhin begleiten. Die alten Wagen haben immer irgendwas. Auch in bestem Zustand kommt, nachdem eine Baustelle ausgeräumt ist, garantiert die nächste angeflogen. 8) Aber die alten Kisten fahren einfach toll und vermitteln ein Gefühl vom automobilen Reisen einer vergangenen Epoche, als man noch Zeit und in seinem Gepäck hatte.

Gruß
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #41 am: Mi.05.Jan 2011/ 23:05:07 »
 ;)
Beste Grüße
ex.BentleyDriver

MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #42 am: Do.06.Jan 2011/ 14:04:54 »
Was den Interimsbesitzer angeht, kann ich nur natürlich spekulieren und vergleichen zwischen vorher und nachher. Insbesondere an dem, was ich an erkennbaren Veränderungen vorfand. Da wurde definitiv rumgefummelt, auch an Stellen, wo es sinnlos war. Aber, das alles muss nicht mit dem aktuellen Problem zusammenhängen und es hat wirklich keinen Sinn, mich zu ärgern oder Schuldige zu suchen, denn es ist so wie es ist und die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. War halt ne blöde Idee mit dem Geschäft.

Der Mk6 ist für mich eine Sache des Herzens. Meinen früheren S1 fuhr ich seinerzeit im Alltag und hatte nahezu gar keine Probleme. Ganz anders als mit dem Mk6 fuhr ich bereits im Jahr 1 nach Anschaffung meine erste Trophy für die meisten Km im Nachkriegswagen der Belmot-Versicherung ein, was damals immerhin über 30T pannenfreie Km ausmachte. Insofern und vor dieser Erfahrung nahm ich natürlich an, dass der nur vier Jahre ältere Mk6 ähnlich alltagstauglich und problemlos ist, alsbald die Standschäden alle behoben sind.  Bei den Silver Spirit war das ganz genauso;trotz vorheriger 10jähriger Einlagerung zuvor.

Ich habe ja bereits auch schon erheblich investiert und bei den aufwändigeren Aktion auch nur 'Fachleute' ans Auto gelassen, die Markenerfahrung haben und ganz gewiss ebenfalls alle im Rahmen ihrer Möglichkeit versuchten das Beste zu geben, damit sie anstandslos anschließend im Gegenzug an mein Zweitbestes kommen können. Im letzten Frühjahr, nach Rückkehr aus Köln und wie zuvor schon mal beschrieben, sollte ja nun ALLES dann auch OK sein. Und so schien es dann ja auch zu sein.

Wie gesagt, der Mk6 ist das Traumauto meiner Kindheit und daher eine ganz besondere Herzensangelegenheit. Die wirtschaftlichen Voraussaetzungen bei mir stimmen auch, sodass es dem Wagen an nichts fehlen muss. Außer einer Komplettrestauration bei P&A, die angeblich für einen Standrad Steel Mk VI um die 250TSD Pfund kosten solle, wie mal irgendwo zu lesen war...

Mir kommen Zweifel, ob ich selbst aber überhaupt ein geeigneter Halter bin, denn einerseits ist das mit den Werkstätten offenbar für nahezu uns alle hier ein Dauerthema und andererseits fehlt es mir persönlich an jeder Begabung (und auch, ehrlich gesagt, am Interesse) zu schrauben oder auch nur kleine Sachen selbst zu reparieren.

Ich möchte das Auto gerne behalten. Und Ziel muss sein, dass er ähnlich einsetzbar ist, wie mein ehemaliger S1, nämlich täglich. Ob das realistisch ist, bezweifle ich aber an Tagen wie heute, an denen ich einfach Lust habe mit dem Mk6 ins Büro zu fahren, es aber nicht kann, weil gerade mal wieder irgendeine Sache harkt, die sich nicht auf den ersten Blick erkennen lässt. Es ist echter Frust, so gerne ich das Auto an diesen Tagen auch in der Garage angucken gehe, es streichle oder ihm gut zurede. Es wäre mir lieber, es wäre anders.

Was nutzt einem die schönste Frau, wenn sie nicht treu ist oder ständig Migräne hat. So kommt es mir hier gelegentlich vor.

Das, was jetzt ist, muss auch in jedem Falle behoben werden, damit er fahrbereit und notfalls auch verkäuflich ist. Die Frage aber, ob ich überhaupt der richtige Halter bin, oder der Mk6 nicht doch eher jemanden zustünde, der das Auto versteht, pflegen und selbst warten und reparieren kann.

Aktuelles Beispiel ist hier, dass ich mich tatsächlich darauf reduziert hätte statt der Werkstatt einen qualifizierten und vollständigen Auftrag zu geben ich eher nur gesagt hätte, die mögen das Ölnetz prüfen und ggf reinigen. Höchstwahrscheinlich hätte die Werkstatt genau das dann auch gemacht, nämlich genau das, aber nicht das sonst noch Erforderliche mehr.

Bei einem Auto, dass technisch in Bezug auf die Komponenten ja doch eher überschaubar ist, hätte ich nie angenommen, dass der Moment kommen kann, in dem mich das Gefühl überfällt, dass ich hoffnungslos überfordert und hilflos bin und evtl. verstehen lernen muss, dass das Auto nur  der "Patient" ist, dem der Heiler (Werkstatt) durchaus besser helfen könnte, würden die Grundlagen außerhalb der Werkstätten besser sein. Geld alleine hat all die kleinen und großen Gebrechen des Patienten bisher auch nicht vollständig kurieren können. Und mehr als Geld überweisen und das fertige Auto rumzufahren kann ich leider nicht. Aber das alleine scheint mir heute auch nicht mehr allein schon noch ausreichend zu sein.

Insofern: Ist es angemessen/zutreffend/richtig dass ich mir diese Frage stelle ob ich selbst vielleicht nicht eher selbst das Problem bin aufgrund mangels Schrauberbefähigung oder wenigstens eines einigermaßen nützlichem Grundlagenwissens das über das auswendige Aufsagen des Datenblattes hinausgeht?

Peter Ustinov sagte mal, dass jemand, der nicht an sich selbst zweifelt, bereits per se verrückt ist. Das hört sich  nett an und für das Handeln, Sein und Tun im täglichen Leben ist das ja auch richtig und zutreffend. Aber, im Falle meines Mk6 habe ich das noch nie getan und merke heute, auch nach dem Studieren Deines anderen Beitrages zum Thema Werkstatt und Schrauben von Sedancalette, dass sich diese Frage auch meiner eigenen Position in der Situation ggf doch stellen muss und  eine ehrlich Antwort braucht, abseits all meiner Romantik und der alten Kindheitsträume vom Reisen durch Irland im Mk VI...




   

Offline SRH4422

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #43 am: Do.06.Jan 2011/ 16:10:32 »
Hallo Jürgen!

Wenn ich deine Zeilen so lese, bekomme ich den Eindruck, dass du im Moment ganz schön (und zuviel?) grübelst.
Deine "Beziehung" zum MK6 scheint wirklich von Höhen und Tiefen geprägt zu sein.
Aber du bist doch schon lange genug mit dem Virus "Allte RR / B" infiziert um das Gefühl der Frustration zu kennen, oder?

Ich habe eigentlich bis jetzt von jedem Oldiebesitzer etwas ähnliches gehört. Die Herausforderungen, die diese in die Jahre gekommenen Autos ihren Haltern stellen, sind eben nicht ohne. Die Frage, ob das nicht ein Projekt ist, dass man besser nie angefangen hätte oder vielleicht beenden sollte, bevor es ein Schrecken ohne Ende wird, haben sich schon viele gestellt.

Ich kann von mir sagen, dass ich mir ein paar Aspekte meines jungen Hobbies auch anders vorgestellt habe. In meinen Träumen fahre ich mit einem wunderbaren und zuverlässigen Auto. Die kleinen und überschaubaren Aufgaben erledige ich mal so an einem Abend und widme mich vor allem der Verbesserung der Kleinigkeiten.
Die Wirklichkeit sieht anders aus. Mein Wagen steht wie du ja gesehen hast, auch schon viel zu lange rum. Die Zeit die ich aufbringen kann und möchte, ist eben nicht unendlich.

Aber so ist das eben. Ich käme dennoch nicht ernsthaft auf die Idee, alles hinzuwerfen. Klar, im ersten Moment wären damit einige Problem weg und mit der gewonnenen Zeit könnte man was anderes machen. Aber ich bin mir sicher, dass ich über Kurz oder Lang unzufrieden würde und doch wieder rückfällig würde.
Bei dir scheint es doch ähnlich zu sein. Ohne einen Wagen aus dem Hause RR / B würde dir was fehlen. Und wie dir die jüngste Geschichte gezeigt hat, sind auch jüngere Fahrzeuge nicht ohne Tücken und können ähnlichen Frust bereiten.

Du hast doch einen sehr guten Plan hier vorgestellt: Den Wagen zu deiner Werkstatt deines Vertrauens zu bringen und eine Diagnose erstellen zu lassen. Ok, dummerweise verzögert sich das zeitlich, aber ehe du dich versiehst, ist der Termin da und du hast dann immer noch Zeit, dir den Kopf zu zerbrechen.

Mach dich doch nicht verrückt, wenn dir hier jemand Tipps und Ratschläge gibt, auf die du selber nicht gekommen bist. Das bedeutet doch nicht, dass du der falsche Halter für das Fahrzeug bist, sondern in meinen Augen, dass die Gemeinschaft hier funktioniert und man bemüht ist, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Also Kopf hoch!

Gruß

Michael
SRH4422 von 10/1968

MK6

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Re: Ferndiagnose?
« Antwort #44 am: Do.06.Jan 2011/ 18:23:37 »
du bist doch schon lange genug mit dem Virus "Allte RR / B" infiziert um das Gefühl der Frustration zu kennen, oder?


Genau das ist ja der Punkt. Bisher war es eben nicht so! Die fuhren einfach, die Biester. In den S1 konnte ich mich reinsetzen und gemütlich über die A3 von Köln nach Stuttgart schaukeln. Auf einmal war man dann da. Bei dem Silver Spirit war das noch schlimmer: Der war so bequem, zuverlässig und auch noch schnell  dass das Fahren so eine Freude war, dass ich am liebsten manchmal am Ziel umgekehrt wäre um vor dem Eintreffen nochmal mal schnell ein paar hundert Kilometer runterzureißen. Das einzige Mal, dass der Spirit 6 Wochen außer gefecht war lag damals daran, dass eine Viskokupplung aus UK einfach nicht eintraf. Ansonsten mit beiden Wagen keine ernsten Probleme und immer ziemlich hohe Benzinkosten auf der monatlichen Kreditkartenrechnung, nie aber längere Standzeiten so wie hier im Moment seit 2007!

Ein Freund aus Darmstadt hat seinen Mk VI 1795 restauriert. Der fährt seitdem ohne jede Panne. Klaus Rossfeldt ist mit seinem R-type durch ganz Europa gefahren - 800.000 Km seit 1976. Seinen Dawn fuhr er auch überall hin. Sicher gab es auch da Pannen und Probleme. Aber soweit ich das in den 30 Jahren in denen ich kennen mitbekommen habe, nie Ernsteres. Sogar sein neuer Hooper Silver Wraith war trotz ähnlich langer Standzeit extremm schnell auf der Straße. Meiner aber...tsss... 

Drum: Es ist mit sicherheit so, dass ich natürlich gerade jetzt in der Zeit in der wenig zu tun ist viel nachdenke über diese Dinge. Aber, vielleicht habe ich ja wirklich übersehen, dass neben viel gutem Willen und einem Bankkonto auch die eigene Befähigung erforderlich ist, um so ein chronisch krankes Problemkind wie Bertie (so ist sein Name)  zu helfen? Wie gesagt, ich weiß es nicht....

Dein Fazit ist aber mehr als nur zu treffend die Hilfsbereitschaft hier, und man muss mehr als nur dankbar sein, dass es dieses Forum gibt und Menschen wie BentleyDriver, Claus Erbrecht  und Euch alle anderen, die je nach Modell und auch ganz allgemein ihre ganz persönliche Erfahrung und ganze Kompetenz hier teilen.

Und auch wenn ich persönlich -hier und da- als Vereinsmeier gelte. Ein so reges Miteinander, so viel positiven Input der Liebe zum gemeinsamen Hobby wegen, so viel echten Sachverstand, enorme Begeisterung, die gemeinsame Fähigkeit manchmal mit anderen mitzuleiden, Trost und aufmunternde Worte in schweren Zeiten, und vor allem so viel geballtes Know-How, habe ich bei noch keinem einzigen Treffen bei egal welchem der diversen Clubs im Lande bisher und in gut 30 Jahren erlebt! Und das ohne Jahresbeitrag.   

Gut, dass es Euch alle hier gibt!

Gruß

Jürgen