Autor Thema: Temperatur  (Gelesen 12952 mal)

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MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #15 am: Do.09.Okt 2008/ 11:17:28 »
Hallo Bentleydriver,

herzlichen Dank für die Infos zum Hochleistungskühler und Deine anderen Gedanken und Tipps.

Bei mir traten die Porbleme auch nur auf der Autobahn auf, fuhr ich längere Strecke etwas schneller, teils 70 bis 90 Miles. Meine Temperaturanzeige zeigt sodann auch die letzten Male das gleiche Bild wie von Dir gezeigt, was zum Halten zwang. In der Innenstand von Bonn -trotz Stau und sommerlichen Temperaturen- war kurze Zeit später alles wieder im Lot.

Ein Freund hat mir an seinem S1 Continental gezeigt, dass er sich einen Überlaufbehälter eingebaut hat, sodass das Wasser, das durch den Überlauf bei Hitze verloren gehen würde, aufgefangen und zurückgeführt werden kann. Gerade in den Alpen hätte sich das bewehrt, sagt er mir. Ich finde, das ist eine gute Idee und für den versierten Bastler (also leider mal wieder nicht für mich) leicht zu kopieren.  Was denkst Du hierzu? Die Mühe wert?

Viele Grüße

MK6

PS: Hoffe auch Deinen MKVI bei Gelegenheit evtl. einmal sehen zu können; finde es ausgesprochen spannend andere Fahrzeuge des gleichen Typs kennen zu lernen.


Offline WHirsch

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Re: Temperatur
« Antwort #16 am: Do.09.Okt 2008/ 11:59:40 »
Komme zwar aus der jüngeren Fraktion (Shadow) noch dazu als Laie, aber die Temperatursorgen hatte ich ebenfalls.
Nach einem kaputten Thermostaten, einem zugewachsenen Kühler und etwas zu wenig Kühlmittel (alles Faktoren deren Beseitigung das Kühlverhalten verbessert haben), war letztlich noch die Viskokupplung als (Mit-) Schuldige ausgemacht.
Ich weiss jetzt nicht, ob ein Mark VI über ein ähnliches Kühlsystem verfügt, aber was mir bei der Unsicherheit bezüglich der Temperaturanzeige sehr geholfen hat, war ein Infrarotthermometer im Miniformat (wie so 'ne kleine Taschenlampe) das ich für knapp 20 Euro bei Conrad geholt hatte.

Damit war es einfach mit direkten Messungen am Motorblock, die Werte der Temperaturanzeige im Cockpit ins richtige Verhältnis zu setzen.

Gruß

Winfried Hirsch

Offline *abwesend*

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Re: Temperatur
« Antwort #17 am: Do.09.Okt 2008/ 12:31:37 »
fuhr ich längere Strecke etwas schneller, teils 70 bis 90 Miles.

Donnerwetter! Diesen Speed heute fahren zu können ist ja beachtlich! Hätte ich niemals gedacht! Wie sind denn dann die Vibrationen?

LG

MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #18 am: Do.09.Okt 2008/ 12:42:00 »
Nein, gar nicht. Keine Vibrationen. Wirklich rein gar nichts. Habe moderne Gürteilreifen auf dem Auto, sodass der nicht mal Spurrinnen bemerkt udn sich auf der Autobahn teils sogar besser benimmt als mein moderner Toyota RAV4! Fühle mich auch bei dem Tempo sogar total sicher (was aber natürlich gar nicht stimmen kann, habe ich weder Sicherheitsgute noch eine echte Chance im Falle eines Unfalles). Macht aber auch richtig Spaß so schnell auf der linken Spur unterwegs zu sein und ganze Kollonen an Sonntagsfahrern und LKW's überholen zu könnne ohne sich als Hindernis wahrnehmen zu müssen.

Nur, wie gesagt, diesen Sommer gab es plötzloch probleme mit der Temperatur und ich habe das zu lösen - und mir den Gasfuß abzugewöhnen.

MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #19 am: Do.09.Okt 2008/ 13:28:39 »
Der MK VI macht mir sogar mehr Spaß als der S1 den ich vorher (vor dem Spirit) hatte, weil er sich so leichtfüßig fahren lässt und kein kommodes Wohnzimmer auf Rädern ist, sondern ein netter "kleiner" Wagen mit viel Dampf, 'nem riesen Schiebdach und Handschaltung. Wenn wir uns mal begegnen, solltest Du ihn unbedingt auch mal selbst austesten! Hatte zuvor noch nie so viel Spaß mit einem Auto wie mit dem MK VI (vielleicht grad noch mit meinem ehemaligen 3.2 Ltr. 911er, aber sonst...). Einziger Nachteil im vergleich zu späteren Modellen ist der winzige Kofferraum, in dem zwar allerlei Kram Platz finden kann, aber kein Gepäck für zwei Personen, das nun auf dem Rücksitz mitfahren muss.

Offline *abwesend*

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Re: Temperatur
« Antwort #20 am: Do.09.Okt 2008/ 13:33:27 »
Ich würde auf jeden Fall erstmal zum Kühlerbauer gehen und für Ersatz sorgen. Ein ganz normaler Kühler mit gutem Durchsatz wäre meine erste Wahl. Dann erst, wenn keine Verbesserung eintritt, würde ich weitere Schritte einleiten.

Übrigens: Antwort 16 (Hinweis Temperaturanzeige) ist wirklich ein guter Tipp.

@ Neugierig bin ich schon. Ich habe vieles gefahren, aber noch keinen MK6.

MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #21 am: Do.09.Okt 2008/ 14:09:54 »
Ich wollte immer nur einen Mk VI, von Anfang an. Den ersten aber den ich gefahren habe, war mein eigener. Da ging ich also rein nach der Optik zwar, aber, wurde dafür später umso positiver überrascht, fuhr sich das Auto auch noch ganz toll. Optimieren könte man das noch durch einen R-type Continental mit Handschaltung der sich nochmals grandioser fahren lässt, aber, die sind ja leider absolut unbezahlbar (zumindest für mich) geworden.

Im Grunde ist grad alles gemacht was zu machen war, inkl. Kühlerbauer, Kopfdichtung, neuer WaPu, neues Thermostat. Alles eben. Evtl. müssen zusätzlich zum nochmaligen gründlichen Ausspülen aber auch Vergaser und Verteiler noch mal kontrolliert oder ggf. auch überholt werden. Sollte das danahc auch nichts ändern, muss der vermutete festsitzende  Dreck aus dem Motor raus, auch wenn das ein riesiger Aufwand sein wird. Aber, mein Wagen ist völlig rostfrei und das Chassis sieht wie neu aus, sodass das zwar 'ne Menge  Löhnen kosten dürfte, aber auch lohnt. Verteiler habe ich unter Verdacht, da mir am Sonntag Fehlzündungen zu Ohren kamen. Wäre ja klasse, würde sich die Schuld alleine auf den Verteiler schieben lassen, aber, vielleicht ist diese Hoffnung ja schon wieder viel zu schön um wahr zu sein...


MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #22 am: Do.09.Okt 2008/ 14:16:09 »
Winfrieds Idee ist klasse! Besorg ich mir! Lieber 'ne klare digitale Auskunft statt eine analoge Schätzung. Könnte einen Temepraturfühler einfach in den Kühlerwasserschlauch klemmen, oberhalb vom Thermostat ,und eine ans Kabel angeschlossene Anzeige ins Handschuhfach klemmen. Fertig :-)

MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #23 am: Do.09.Okt 2008/ 14:40:12 »
@Heiner, @bentleyDriver. Vielleicht könnt/möchtet Ihr mit Euren Bentleys auch kommen? Anmeldebogen könnt Ihr beim RREC unter deputy.chairman@rrec.de anfordern, oder sicher gerne auch bei Jörg Reimchen direkt bei Bentley Köln (www.bentley-koeln.de)

18. Oktober:

Bentley Köln.

Es werden Neuigkeiten aus der aktuellen Modellpalette präsentiert. Außerdem sind Experten des englischen Audiospezialisten und High-End Herstellers Naim anwesend. Naim hat die aufwändige Musikanlage für den neuen Continental Flying Spur entwickelt. Schließlich werden auch Vertreter von Breitling Einblick in das Uhrensortiment des Unternehmens geben.


Offline WHirsch

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Re: Temperatur
« Antwort #24 am: Do.09.Okt 2008/ 21:28:58 »
Winfrieds Idee ist klasse! Besorg ich mir! Lieber 'ne klare digitale Auskunft statt eine analoge Schätzung. Könnte einen Temepraturfühler einfach in den Kühlerwasserschlauch klemmen, oberhalb vom Thermostat ,und eine ans Kabel angeschlossene Anzeige ins Handschuhfach klemmen. Fertig :-)

Den Einbau eines zusätzlichen Temperaturfühlers / -Anzeige wollte ich nicht machen, deshalb wollte ich die Zuverlässigkeit meiner Temperaturanzeige prüfen. Verwendet habe ich das kleine Infrarotthermometer (Link) und damit an den Schrauben des Thermostatgehäuses bei meinem T1 gemessen (jeweils die höchste Temperatur als Wert angenommen).

Den Gegentest hatte ich gemacht, als die Temperatur so um die 50 Grad lag, indem ich den Wert der Schrauben mit dem des Kühlwassers (direkt über den offenen Deckel am Kühler) verglichen habe. Beide Werte war praktisch gleich. Ich habe jetzt gelernt, daß meine Temperaturanzeige einen zu hohen Anfangswert anzeigt und nicht linear verläuft. Insgesamt ist die Anzeige zuverlässig und ich kann die Werte jetzt korrekt einschätzen (keine Gradeinteilung beim T1 / Shadow).

Wenn es um einen Festeinbau eines Zusatzinstruments geht haben andere Teilnehmer des Forums (z.B. Udinho) das schon gemacht und auch im Forum z.T. schon beschrieben. Die können da bestimmt gute Tips geben.

Gruß

Winfried Hirsch

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Re: Temperatur
« Antwort #25 am: Mo.27.Okt 2008/ 22:18:37 »
"Hallo MK IV/R-Type Driver,

von einem ‚Hochleistungskühlnetz’ würde ich aus eigener Erfahrung grundsätzlich abraten. Ein Zusatzventilator kann zwar etwas Abhilfe verschaffen, behebt aber nicht die Ursache.

Bedingt dadurch, dass die Abstände der Lamellen innerhalb der Kühlermatrix bei einem ‚Hochleistungskühler’ erheblich kleiner sind, wird auch der Durchsatz an Luft durch den Kühler geringer, denn der richtige Staudruck fehlt. Somit hebt sich der vermeintliche Vorteil auf.

Hinzu kommt, dass sich aufgrund des durch die Chromlamellen relativ stark verdeckten Kühlers sowieso schon eine weitaus reduziertere Anströmung des Kühlers ergibt, als läge dieser frei im Fahrtwind. Ist das neue Netz zu eng, reicht der Staudruck des Fahrtwinds in Verbindung mit dem Sog des Lüfterrades nicht mehr aus, eine ausreichende Kühlung im lastkritischen Fall zu bewerkstelligen."



das würde ich aber wirklich keinen Kühlerbauer lesen lassen...........

ein Hochleistungsnetz besteht im wesentlichen aus folgenden Komponenten :

- erhöhte Anzahl von Röhrchen mit geringerem Abstand als normale Kühler, 8 oder 10 mm ( < somit bekommt man mehr Röhrchen auf die vorhandene Fläche - ergo mehr und schnellerer Durchfluss )
- Zickzack Lamellen anstatt normale Lamellen, wodurch die Oberfläche der Lamellen zur Wärmeabgabe vergrössert werden ( schnellere und bessere Wärmeabgabe )

Grüße,
Christian



MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #26 am: Di.28.Okt 2008/ 12:35:31 »
Hallo Christian,

Bentleydriver dürfte dennoch recht haben, zumal auch bereits durch verschiedene andere Besitzer gehört habe, dass es auch dort zu keiner Besserung kam, nachdem ein Kühlerbauer ein Hochleistungsnetz eingebaut hatte. Hier Auszug aus der Mail eines Freundes, der einen R-type und Silver Dawn besitzt, die das Kühlernetz und die persönliche Erfahrung zum Inhalt hat:

"Bei den Kühlern, wie sie seinerzeit ab Werk geliefert worden  sind, war das nicht nur sehr großflächig, sondern auch recht "tief" -  nämlich etwa 65mm. Mit der Begründung, dass heutige "Hochleistungsnetze"  deutlich besser wären (die Begründung ist NICHT in vollem Umfang  zutreffend!), werden als Standard heute "new cores" eingesetzt, die zwar  ebenso großflächig sind wie früher. Aber im direkten Vergleich zeigt sich,  dass die nicht einmal mehr 50mm "tief" sind. Solch ein Vergleich läßt sich  natürlich nur durchführen, wenn man so wie in den Garagen hierorts  unmittelbar nachmessen kann! Der nie mit Hitzeproblemen auffallende
 Bentley R hat noch das originale Kühlernetz aus 1954 (irgendwann vor 25  Jahren mal gereinigt und an einer Stelle abgedichtet) wohingegen der
 Silver Dawn ein komplett neues "Hochleistungsnetz" erhalten hat - und das  gerät bei hohen Außentemperaturen ans Limit, will heißen, die
 Kühlwassertemperatur steigt etwa im Stau auf dem Boulevard  Peripherique/Paris in den Sommermonaten ganz deutlich an. Kein Wunder,
 wenn man sich überlegt, dass im Kühlwasserhaushalt etliche Liter fehlen -  und kein Wunder, dass der Kühlerbaubetrieb so uneinsichtig ist, mit der
 Behauptung zu kontern, das sei belanglos, weil doch das neue Netz  "Hochleistung" brächte. Alles Unfug, denn nachdem ich einen zuschaltbaren
 Ventilator vor den Kühler hatte setzen lassen (der Ventilatorflügel im  Motorraum ist nicht sehr wirksam sondern verwirbelt eher die heiße Luft im
 Motorraum) konnte ich die Temperatur deutlich absenken. In Ergänzung wird  noch ein zusätzliches Wasserreservoir eingesetzt - um die Füllmenge wieder
 auf den Stand zu bringen, wie vom Werk vorgesehen."





 

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Re: Temperatur
« Antwort #27 am: Di.28.Okt 2008/ 16:28:48 »
Hallo,

1. es sollten immer die gleichen Maße als neues Netz eingesetzt werden, d.h. als Bsp. Cloud 3 hat ein 60mm breites Netz - es sollte auch wieder ein ebenso breites, neues Netz genommen werden. Alles andere wäre auch Blödsinn und unnötige Arbeit, zumal das Netz dann optimal in den alten Kasten passt und man diesen überhaupt nicht verändern muss.

2. bei der von mir angesprochenen Art von Netzen habe ich sogar mehr Wasser im Haushalt als vorher. Durch die einfache, waagerechte Anordnung der Röhrchen gegenüber dem alten Netz ist die Wassersäule und auch der Durchfluss wesentlich höher.

3. bedingt duch die Anordnung der Röhrchen und der Zickzacklamellen ist die Wärmeabgabe wesentlich erhöht.

Ich kann - ich habe heute noch einmal mit meinem Kühlerbauer gesprochen - nur vor den bereits genannten Theorien warnen, da sie nicht
haltbar sind.
Voraussetzung dafür:
- ein ebenso großes Netz wird wieder eingesetzt ! Ich hätte nicht gedacht, dass jemand auf die Idee kommt ein kleineres einzusetzen. Dann sind Probleme vorprogrammiert.

Grüße,
Christian

MK6

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Re: Temperatur
« Antwort #28 am: Di.28.Okt 2008/ 17:01:47 »
...is ja nett, dann hat der Kühlerbauer des zitierten Freundes also Murks gemacht, als er den zu schmalen Kühler im Silver Dawn verbaute!

Hier ein aktuelles Bild meines eigenen Mk VI:
http://www.rrec.de/fileadmin/bilder/wallpapers/1024X768/Bertie_1024.JPG

Offline ex.BentleyDriver

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Re: Temperatur
« Antwort #29 am: Di.28.Okt 2008/ 17:09:06 »
Hallo Shadow II,

ich gebe lediglich meine selbst gemachten Erfahrungen wieder. Die darf sich natürlich jeder (Kühlerbauer) gerne durchlesen und sie für sich als theoretischen, nicht haltbaren Quatsch abhaken!

Die Dimensionierung eines Kühlers wurde in der Frühzeit unserer Fahrzeuge auch schon anhand einer hydraulischen Berechnung durchgeführt. Alle Komponenten sind dabei meist sorgfältig aufeinander abgestimmt worden.

Zu berücksichtigenden Parameter sind z.B.:

-Wassermengen in Motorblock/Leitungen/Kühler/Ausgleichsbehälter
-Fließgeschwindigkeiten in Motorblock/Leitungen/Kühler
-Hydraulische Widerstände im Motorblock/Leitungen/Kühler
-Förderleistung (Menge/Druck) der Wasserpumpe
-Wärmemenge, die dem Motor entzogen werden muss
-Potentialausgleich der durch die den Kühler durchströmende Luft bewirkt werden kann
-verschiedene Lastzustände wie Stand, zügige Fahrt usw.
-Wasserzusammensetzung
-Materialien von Kühler, Motorblock und Zylinderkopf (Wärmeleitfähigkeiten)
 -etc., etc.

Wenn Du einen Kühlerbauer gefunden hast, der alle Komponenten Deines Fahrzeuges hinterfragt, kontrolliert und bei der Dimensionierung der neuen Kühlermatrix berücksichtigt hat, kannst Du Dich glücklich schätzen. Um eine derart qualifizierte Bezugsquelle wäre ich jederzeit verlegen.

Einfach nur ein bestehendes Netz ‚mit viel Erfahrung‘ durch ein neues ‚Hochleistungsnetz‘ zu ersetzen ist am Ende des Tages nur halbe Sache. Nicht selten ist da auch ein gewisse Menge Unwissenheit und Unkenntnis der Randbedingungen seitens der Kühlerbauer sowie des Old-/Youngtimerfreundes im Spiel. Z.B. haben die wenigsten Kühlerbauer Erfahrung mit älteren drucklosen KFZ-Kühlsystemen, wie z.B. dem des MK VI. Mehr Röhrchen machen nur dann Sinn, wenn die Wasserpumpe diese auch gescheit beliefern kann (Menge/Druck), da sich durch mehr Röhrchen der hydraulische Widerstand erheblich erhöhen wird (Strömungszustände turbulent/laminar mal außer Acht gelassen). Zickzacklamellen nutzen nur im dem Fall, wenn die Luft ausreichend daran vorbeiströmen kann (Staudruck). Es wäre sonst so, als wenn ich einfach eine 19‘‘ Felge gegen eine 20‘‘ Felge tausche, nach dem Motto: Dreht doch auch. So einfach ist die Sache aber bei einem Kühler meist nicht. Und wenn wie von MK6 oben zitiert, dann dem Kühlkreislauf womöglich auch noch ein gewisse Menge Wasser vorenthalten wird, da das Netz dünner bzw. feiner wird, ist das so als wenn man gleich mal 2 Liter Öl aus dem Ölkreislauf dauerhaft ablässt!

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass ein alter Kühler zum Kühlerbauer gebracht wird und dieser dann einfach neues Netz einbringt. Ich kann nur jedem empfehlen, sich dabei möglichst genau an den Altbestand zu halten, denn der Hersteller hat sich schon was dabei gedacht, als er den Kühler seinerzeit konstruiert und dimensioniert hat. Die Ursachen für Überhitzung liegen meist an anderer Stelle und ein ‚Hochleistungsnetz‘ (der Ausdruck ist sowieso nicht korrekt) wird in den wenigsten Fällen Abhilfe schaffen. Wie ich selbst erleben durfte, und MK6 auch aus anderer Quelle beschreibt, gibt es bei einem neuen Hochleistungsnetz möglicherweise durchaus gravierende Nebenwirkungen. Und als Allheilmittel gegen Überhitzung mag so ein neues Netz auch nur die Symptome kaschieren, nicht aber die Ursachen beheben.

Eine weise Entscheidung beim Einbau eines neuen Kühlernetzes wünsche ich jedem.

Gruß
BentleyDriver
Beste Grüße
ex.BentleyDriver