Die 107 sind überhaupt von beeindruckender Qualität gewesen, da hätte sich RR/Bentley eine Scheibe davon abschneiden können.
Na ja,
obwohl so eine pauschale Beurteilung natürlich grundsätzlich Quatsch ist, will ich diese gefühlte Erfahrung trotzdem gerne von der Schrauber- und Restauriererseite objektiv einordnen:
Der 107er bewegt sich qualitativ deutlich über der in seinen ersten Jahren zeitgleich produzierten Baureihe W114/115, aber unterhalb der in seinen späten Jahren zeitgleich produzierten Baureihe W123. Das Maß aller Dinge ist er also schon nicht einmal im Mercedes-Kosmos.
Vergleiche ich den 107er in Punkto Qualität mit einem Cloud, was aufgrund der Differenz der Produktionszeiträume schwer fällt, dann gewinnt auch hier eindeutig das britische Automobil, da es im Detail einfach mit größerer Sorgfalt und hochwertigeren Materialien gefertigt wurde. Allein die Güte der verwendeten Schrauben und Muttern spricht hier Bände. Beim Cloud kann ich auch nach weit über einem halben Jahrhundert rund 4 von 5 dieser Bauteile wiederverwenden, beim deutlich jüngeren 107er ist bestenfalls noch die Hälfte mit gutem Gewissen verwendbar. Was das Leben beim Cloud manchmal schwer macht, sind durchdachte, aber eigenwillige Lösungen, die eine längere Einarbeitungszeit in die Konstruktion notwendig machen.
Möglicherweise wurden die Nachfolger des Clouds nicht mit solcher Hingabe produziert, was Dritte hier sicher besser beurteilen können, aber sicherlich gilt auch im Vergleich zwischen Cloud und 107er das Motto der zeitgenössischen RR-Werbung:
"Rolls Royce Silver Cloud - The best car in the world"
Durchblickend
Michael