Rolls-Royce & Bentley-Forum
Rolls-Royce+Bentley-Technik => Silver Cloud, Bentley S-Modelle => Thema gestartet von: Herr Reinsch am Di.28.Mai 2019/ 09:58:02
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Moinmoin,
widme mich gerade den Vergasern und bekomme die schwarze Lackschicht nicht runter. Ein Vergasergehäuseteil lag 3 Tage in Verdünnung, das andere Teil 3 Tage in Kaltreiniger - aber die Farbe will nicht runter. Weis jemand von Euch womit die Vergaser außen beschichtet sind? Pulverbeschichtet?
Letzte Option für mich wäre beischleifen und wieder schwarz lackieren - dabei hätten silberne Vergaser auch klasse ausgesehen :'(
Arne
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Das Problem hatte ich auch mit dem Silencer, Arne.
Die Farbe, die RR im Motorrraum verwendet hat, enthält extrem viele Farbpartikel, wodurch sie resistent gegen aggressive Flüssigkeiten wie z.B. Benzin ist. Versuche mit Verdünnern, Kaltreinigern und Abbeizern aus dem Baumarkt sind zwecklos. Man kann sie rückstandsfrei mit professionellen Lackabbeizern oder mit Strahlgut entfernen.
Bei den Vergaserdomen kann man ruhig mit Strahlgut arbeiten, beim dünnwandigen Silencer hingegen ist eher ein Abbeizen empfehlenswert.
Gruß
Michael
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Danke und ja, das kann ich bestätigen.
Der Abbeizer vom Obi hat nix gebracht.
Arne
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Der Abbeizer vom Obi hat nix gebracht.
Ja, Arne,
leider sind die freiverkäuflichen Abbeizer mittlerweile weitestgehend wirkungslos. Der Grund sind die strengen Umweltvorschriften.
Das gute Zeugs kriegen nur noch Fachbetriebe mit entsprechendem Nachweis. Du kannst versuchen, solch ein Mittel vom Lackierbetrieb Deines Vertrauens oder aus dunklen Quellen zu beziehen. Ist aber in beiden Fällen eigentlich unzulässig, muß ich natürlich dazu schreiben, zumal die Mittel mitunter schwer gesundheitsgefährdend sind, sofern man nicht die entsprechenden Vorkehrungen trifft.
Gruß
Michael
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Hallo Arne,
bei Alu/Legierungen als Grund eignet sich Butylacetat o. Xylol, da sie Alu/Legierungen nicht zerstören.
Ist z.B. in der Bucht zu beziehen, o. Lackbude o. vielleicht Apo. .
Toluol ist ebenfalls sehr schön geeignet, jedoch wohl im allgemeinen schwer zu bekommen.
Falls kein Alu unter dem zu entfernenden Lack liegt, ist Natriumhydroxid sehr wirkstark.
Bei allen genannten Substanzen sollte sich natürlich nach Bezug, am besten schon vorher mit ihrer
Chemie u. somit Wirkweise vertraut gemacht werden.
Ansonsten sind die Schäden teilweise unumkehrbar, an Material und Mensch.
Stefan
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bei Alu/Legierungen als Grund eignet sich Butylacetat o. Xylol, da sie Alu/Legierungen nicht zerstören.
Ist z.B. in der Bucht zu beziehen, o. Lackbude o. vielleicht Apo. .
Hehe, Stefan,
Du enttäuschst mich nie! Ich hatte schon die ganze Zeit darauf gewartet, daß Du hier so ein paar chemische Kanonen empfiehlst. ;)
Nicht überrascht
Michael
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Hallo Michael,
Du schmeichelst mir.
Natriumhydroxid sollte man an Aluteilen jedoch nur verwenden, wenn man sie in Lösung bringen möchte 8)
Stefan
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Hallo Michael,
Du schmeichelst mir.
So war es auch gemeint, Stefan. :)
Zustimmend
Michael
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Liebes Forum,
nachdem nun klar ist wie man die Farbe runter bekommt - hat jemand die Info welche Farbe RR verwendet hat. Ich muss irgendwann mal meine schwarzen Teile aufbereiten (ist nicht so dringend, sind aber teilweise nicht mehr schön). Offenbar ist die von RR verwendete Farbe non-standard. Da wäre es ischer sinnvoll eine möglichst gleichartige Substanz zu finden die wieder ebenso lange hält.
Grüße
Peter
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Hallo Peter,
ich hatte geplant, die blanken Vergaser nur mit 2K Klarlack zu lackieren. Aber wenn es eine "nahe am Original" - Farbe gibt probiere ich diese auch gerne.
VG,
Arne
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Da wäre es ischer sinnvoll eine möglichst gleichartige Substanz zu finden die wieder ebenso lange hält.
Hallo Peter,
vor diesem Problem stand ich auch vor ein paar Jahren und habe einige Motorlacke ausprobiert. Nicht perfekt, aber sehr nah und damit kaum zu unterscheiden vom Originallack wird das Ergebnis mit "Motor Coater Gloss Black" von KBS.
Vor ein paar Jahren wurde das noch vom Korrosionsschutz-Depot vertrieben, jetzt muß man es wohl in GB oder USA bestellen:
https://www.kbs-coatings.com/Motor-Coater.html (https://www.kbs-coatings.com/Motor-Coater.html)
Die alte Anleitung vom Korrosionsschutz-Depot ist noch im Netz:
https://www.korrosionsschutz-depot.de/media/pdf/53/8b/04/kbs_motor_anl.pdf (https://www.korrosionsschutz-depot.de/media/pdf/53/8b/04/kbs_motor_anl.pdf)
Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden und die Lackierung ist auch nach Jahren noch tadellos.
Zufrieden
Michael
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Hallo Michael,
Danke für die Info.
Hast Du gestrichen oder gespitzt? Aerosol oder Dose?
Grüße
Peter
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Hast Du gestrichen oder gespitzt? Aerosol oder Dose?
Ich habe mit dem Pinsel gestrichen, Peter,
sogar den großen Silencer. Durch den extrem geringen Verdünneranteil verläuft die Farbe nicht, sofern man auf einen dünnen und gleichmäßigen Auftrag achtet. Ich habe zwei dünne Anstriche naß in naß gewählt, statt eines satten Anstrichs. Das Ergebnis sieht aus wie vom Lackierer.
Mein Tipp:
Vorher auf einem Blech einen oder mehrere Probeanstriche machen und so testen, ob das Ergebnis befriedigend ausfällt.
Wenn man jedoch wenig Erfahrung mit Pinselanstrichen hat oder kein Risiko eingehen will, dann ist vermutlich die Dose die bessere Wahl.
Gruß
Michael
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Die Farbkarte vom Motor Coater ist spitze. Bisher gab es bei mir nur silber oder schwarz, beides jeweils als Holts Auspufflack und für den Glanz und die chemische Beständigkeit Spraymax 2K Klarlack drüber.
Arne