"Einfacher" sind die Autos nicht geworden - nur anders.
Ganz allgemein gilt: Je neuer die Fahrzeuge, desto mehr Elektronik ist drin, und die geht auch kaputt. Sie ist teuer im Austausch, und kaum jemand kann sie selbst reparieren. Dass man darauf auch wieder verzichten kann (vor allem, weil der Austausch viel Geld kostet), zeigen Ersatz-Blackboxes, die Komfort-Einrichtungen weglassen, die kaum jemand vermisst.
Die Einspritzanlagen, die US-Autos schon ab 1980 (Kalifornien noch früher) hatten und Europa-Autos ab 20001 (1987), kommen allmählich in die Jahre. Sie sind, wenn sie Fehlverhalten zeigen, nicht einfach zu durchschauen, Teile werden rarer, und die Reparaturen können ziemlich ins Geld gehen.
Je neuer die Autos sind, desto schlechter ist auch die Ersatzteilversorgung: vom Werk gibt es vieles nicht mehr, und für eine Nachfertigung gibt es noch nicht genügend Nachfragedruck. Das betrifft besonders wieder die Elektronik, aber auch elektro-mechanische Teile (Tachos, Antennen, Fensterheber) - ich arbeite mich in letzter Zeit in diese Dinge ein, um einen Austausch anbieten zu können.
Oft bricht aber auch einfach Plastik, weil man mehr und mehr zu gewöhnlichen Wegwerfteilen übergegangen ist - hierfür muss ich mich auf meine alten Tage vielleicht noch mit 3D-Drucktechnik befassen...
Die geneigte Leser*in merkt schon: ich mag die alten Autos lieber... Der Bremslichtschalter in einem Shadow I z.B. ist ab 1934 verwendet worden; man kann ihn zerlegen, und die Verschleissteile, die nach 40 oder 50 Jahren tatsächlich verschlissen sind, gibt es noch ab Werk. Die Benzinpumpe (ebenfalls ab 1934 im Einsatz) ist sogar noch bis 1980 verbaut worden, die Switchbox im Prinzip noch zehn Jahre länger.
Hallo zusammen!
Auch wenn es nur sehr entfernt mit dem hier besprochenen Thema in eine Reihe zu passen scheint - ich kann diese Ansicht von Claus und anderen hier nur unterstreichen. Mein daily driver, eine C-Klasse der Baureihe w202 aus dem Jahr 2000 macht seit einigen Wochen Getriebeprobleme. Immer wieder schaltet die Automatik in ein Notlaufprogramm, mit dem man dann allenfalls noch kurze Strecken bis zur Werkstatt, aber keine längere Fahrt mehr durchführen kann.
Das Problem liegt ganz offensichtlich in den elektronischen Komponenten des Fahrzeugs und eine seit Wochen andauernde Odyssee durch die einzelnen Steuergeräte des Wagens hat begonnen. Lapidarer Kommentar der Getriebefirma: "Ein ganz normaler Vorgang bei alternden elektronischen Bauteilen. Wenn Sie aus Ihrem w202 einen Oldtimer machen wollen, dann legen Sie sich schonmal ordentlich Geld zurück - wenn es denn die benötigten Bauteile überhaupt noch so lange gibt..."
Da lobe ich mir Abby (ein 1974er Shadow). Die macht auch hin und wieder Kapriolen - aber nichts, was nicht zu reparieren wäre.
Viele Grüße - und auch von mir: Bleibt gesund!
Andreas